Ein 40 jähriger war 1990 gerade 8 Jahre alt und Viagra noch nicht erfunden. Was hast Du in den 90ern gemacht?
Ich habe die Entwicklung folgendermassen erlebt. Die 80er habe ich nicht aktiv als Freier miterlebt, ausser einige Abwichsaktionen in der Linienstrasse, Flasshof oder Eierberg. Lecken oder Blasen ohne war außerhalb meines Vorstellungsvermögens. Ich habe damals keine Türklinke angefasst, ohne mir Sorgen zu machen. Zu den 90ern: In All den Jahren wurde mir bis heute nur ein einziges mal AO aktiv angeboten. In der Werderstraße. Ich habe es 2 Minuten lang in Anspruch genommen und fühlte mich nach 4 Monaten Pause und Aidstest wie neugeboren. Ich hab mir ins Hemd gemacht vor Angst. Irgendwann bin ich dann an die RTCs geraten (Jahrtausendwende) und kann nur sagen, dass ich dort bis heute bei keiner Afrikanerin, Asiatin oder Latina je ein Gummi benutzt habe. Aktiv angeboten bekommen habe ich es jedoch auch dort nie. Bis heute. Durch den ersten konsequent auf der AO Schiene werbenden Laden (Laluna) ist AO für ich sichtbar in den Foren präsent gewesen. Jedoch habe ich recht schnell geschnallt, was in anderen Hochburgen abgeht, die gemeinhin nur unter der Hand gehandelt werden. Nunja: Heutzutage ist mir jegliche Illusion Abhanden gekommen und betrachte Meldungen von Safe-Locations mit einer Mischung aus Schmerz und Galgenhumor.
Geht mir genau so Tolles Statement. Ist mir genau so gegangen. Habe 100+ Schwarze und Latinas gebügelt und bin Aids free. Und da sollen die Osteuroperinnrn gefährlicher sein? Nur weil sie aus der Not tun müssen? Warum tun sie es denn in Afrika oder Südmerika? Ja, ja aus Lust an der Sache lol.
wenn man sich hier zu lande jetzt allerdings mal die verbreitung anschaut. http://www.gib-aids-keine-chance.de/wissen/aids_hiv/verbreitung_von_hiv_und_aids.php mit ein bezieht das sich die damen immer regelmäßig untersuchen.aslo das man davon ausgehen kann das die nicht schon krank hier her gekommen sind. kann man daher das risiko ja schon in etwa abschätzen.wenn ich jetzt mal so dran denke was einige meiner damaligen freundinen so alles getrieben haben und was da nach und nach für stories raus gekommen sind. naja muß hier mal sagen leute die jetzt ehr privat ungeschützen verkehr haben gehen ehr nicht oder so gut wie gar nicht zu untersuchungen.wenn man dann mal sieht was die so zum teil für leute ungeschütz ran gelassen haben. naja risiken bestehen immer so oder so.denke man muß nur manchmal einfach mal überlegen was man tut oder nicht tut.gelegendlich mal ne untersuchung kann jedenfalls nicht schaden und da muß ich sagen find ich die fraktion von leute die die annahme haben so bald ich ein kondom benutze kann mir überhaupt nix passieren,eigendlich noch am bedenklichsten. gibt auch mit schutz halt einfach noch eine menge was passieren kann.ich denke halt auch man sollte hier aber auch nicht immer mit den finger auf andere zeigen sonder selber auch mal sein verhalten sich genaustens überlegen und sich ausreichend informieren. jeder ist für seine gesundheit in ersterlinie noch selber für verantwortlich und sich da sündenböcke zu suchen ändert da auch nix dran. ehr im gegenteil um so mehr man hin geht und die schuld bei anderen sucht um so weniger wird offen drüber gesprochen.finde man sollte sich da kein urteil über andere erlauben und einfach aus einen offenen dialog seinen nutzen ziehen.
Mal als Querlink bevor es "untergeht" im FC-Nirvana ... >>>AO nicht zwangsläufig HIV-Infizierung<<< Da sind andere Sachen eventuell wahrscheinlicher >>>Resistenter Tripper/Gonorrhö aufgetaucht<<< Aber auch beim Autofahren jibbt es jedes Jahr paar Tausend Tote!
@Al Als "Marktflaute" würde ich bezeichnen, wenn praktisch alle bzw. meisten potentiellen Kunden sich mit dem "Vertragsschluß" zurückhalten. Also praktisch ein allgemeiner Nachfrage-Rückgang. Das meinst du aber sicher nicht! Bzw. ich glaub (noch) nicht, dass es soweit iss. Sondern dass die einzelnen Dl bzw. Clubs aufgrund des gestiegenes Angebotes anteilig vom verteilbaren Markt (Nachfrage) weniger abbekommt, da das Reservoir der P6-Nachfrager nach verfügbaren freien Mittel bzw. von Anzahl und Alter begrenzt ist. Praktisch das Pendeln von Angebot und Nachfrage bei Sättigung des Marktes. Steigt das Angebot noch etwas, verfahllen die Preise ... völlig klar. Das häng schon mit der Alterspyramide udn der Einkommensverteilung zusammen. Aber Flaute iss das nicht. Könnte aber passieren, wenn die Krise in Dchland richtich druchschlägt.
Jooh und Reise-Sprüh-Fläschen mit Sagrotan gab es damals glaub ich noch nicht. Musste man sich mit Milchsäure selber was machen. Die Dame anstrietzen an der Muschi damit fanden die nicht so prickelnd! Brennt auch etwas ... Ich kann mich noch an den teilweise für meine Nase schwer erträglich Geruch von Gemsichen aus schweren Parfüms, Schweiß und noch anderen Sachen in Hannovers Meile erinnern. Iss so Anfang der Neunziger gewesen .Also da iss mir alled vergangen ... Sogar die Schuhe habe ich danach desinfiziert und von Arbeit Einweg-Handschuhe hatt ich bei!
Doch genau das meine ich. Aber es wäre schade um dieses Thema, wenn wir dieses Detail hier auswalzen. Erzähl doch lieber mal, wie Du die 90er gegenüber heute hinsichtlich des AO-Themas empfunden hast.
Wenn du darauf bestehst, würde das bedeuten, dass die Krise schon auf den P6-Markt durchgeschlagen hat und die Kerle alle kürzer treten (müssen)! AO in den Neunzigern ... ausschließlich! Ich war bestens bedient ...
@Alan DAS bezeichtnet man aber eben nicht als "Marktflaute"! DAS wollte ich unserem Schuhverkäufer ja erklären! Aus der Sicht des einzelnen Schuhladens, Clubs oder Dl mag das so aussehen (sogenannte "Frosch-Perspektive")! Erst wenn es für alle (Clubs, DL) ein signifkantes Nachlassen der Nachfrage eintreten würde, wäre es ne Flaute. Aber das hat er nicht beschrieben. Ich selber will mir nicht anmaßen zu beurteilen, ob bereits allgemein die Nachfrage nach P6 zurückgegangen ist oder ob das nur einzelne Läden oder Dl betrifft. Dazu fehlt mir der große Überblick. Ein Indiz könnten die Ausgaben für Werbung sein. Aber das kennt er besser.
Ich halte es für unzureichend, die AO-Angebote bzw. -Vergünstigungen rein auf die pekuniäre Situation zu begründen, vor allem in den 90ern bis hin vielleicht zu 2005. Aufpreise für AO waren meiner Erfahrung nach nämlich nicht üblich. Ich habe das immer mehr als Stammkundenbindung bzw. durchaus auch als Gedankenlosigkeit begriffen. Ich habe jetzt 40 Jahren meinen Führerschein und hatte noch nie einen Unfall. Mir wird also wohl auch in Zukunft nix passieren. So werden auch Dienstleisterinnen denken, in deren Umfeld noch nie etwas passiert ist, was sich nicht mit ein paar Tabletten und einigen Tagen Enthaltsamkeit hätte regeln können.
Ich machte ähnliche Erfahrungen bei manchen Urgesteinen Kölner Wohnungsprostitution ... diese sind natürlich nicht repräsentativ und räumlich begrenzt. Jedoch: Wie ist der "Sinneswandel" der Damen zwei Jahrzehnte nach AIDS zu erklären .... ?
Sinneswandel? Ein Versuch einer Erklärung. Die deutschen Frauen verlassen das Gewerbe. Aus welchen Gründen auch immer. Oder ziehen sich in mir nicht bekannte Nischen zurück. Derartige Nischen sind vielleicht die kaufmich Angebote semiprofessioneller Damen, wenn ich das richtig überblicke immer noch überwiegend deutscher Herkunft. Die von mir präferierten deutschen Frauen schrecken zunächst vor HIV zurück (andere STD gab es früher doch auch, wenn ich das richtig überblicke wohl öfter als heute ???), ebenso die mittlerweile eingedeutschten Frauen ursprünglich aus Staaten der GUS. Da aber nichts passiert, gibt sich die Vorsicht wieder im Lauf der Zeit. Es wird aber "versäumt" AO Angebote auch als aufpreispflichtiges Extra zu etablieren, sondern vorwiegend zur Stammkundenbindung genutzt. Dieses Versäumnis beruht sicher auf der fehlenden öffentlichen Werbung für AO und zum anderen auch darin, daß früher in den meisten Clubs über die Theke abgerechnet wurde, auch die Extras. Wie an anderer Stelle bereits geschrieben, ist die Frau in einem Puff ja auch einem enormen Konkurrenzdruck ausgesetzt. Egal ob WoPu oder Club. Die anderen Frauen die da rumlaufen sind eben keine Freundinnen, sondern gefährliche Wettbewerber. Und da ist AO ein gutes Alleinstellungsmerkmal, solange es nicht inflationär angeboten bzw. ausgeübt wird. Nun hat sich aus verschiedenen Gründen aber der Herkunftsort zugewanderter Huren verändert, von Osteuropa hin zu Südosteuropa. Zwischen Bulgarien/Rumänien einerseits und GUS, PL, HU, CZ oder Baltikum andererseits, besteht aber sicher ein krasser Bildungsunterschied. Von daher werden Risiken weder bewusst identifiziert noch gar reflektiert. Dazu kommt noch, daß es in diesen Ländern keine ausgeprägte Homo-Szene gibt, die ja auch bei uns das Bewusstsein für HIV sehr stark mitgeprägt hat. Ein weiterer Mangel an Information und Reflektion. Dazu die bereits oben angesprochenen fehlenden Schlagzeilen: "Hure steckt Freier mit Aids an" oder umgekehrt. Wobei klar ist daß das grundsätzliche Risiko einer wie auch immer gearteten Ansteckung stets zu Lasten der DL geht. Dieser Kreis (BulRo) hat aber im Rahmen sinkender spezifischer Umsätze durchaus das Potential einer Aufpreispolitik erkannt; zudem, vielleicht sehe ich das falsch, besteht bei den BulRo weniger Tendenz zur Stammkundenbindung als früher bei den Deutschen oder den Gussinnen. Ein überhaupt nicht abschätzbares Risikopotential rundet das ganze ab. Überdies, vielleicht auch eine Unterstellung, herrscht bei der Gruppe der BulRo eher ein technokratisches Verständnis von Gesundheit: Solange gegen die meisten Geschlechtskrankheiten Pillen existieren, ist es für sie kein Risiko, andere Krankheiten wie zB HPV sind ja erst einmal weder erkennbar noch hindernd.
Danke erst einmal für die sehr feine Beschreibung, der ich bis auf den Punkt mit der Stammkundenbindung durch RumBul Damen vollumfänglich plausibel finde. Trotzdem habe ich ein Verständnisproblem. Der Beitrag baut auf einem von C12 und Tiger angesprochenen Sinneswandel auf , der sich um 2005 herum abgespielt hat oder haben soll. Wie stellt sich dieser aus Deiner oder Tigers Sicht (der das Stichwort geliefert hat) dar? Bieten Deutsche Damen seit etwa 2005 seltener AO an? Ist es seit etwa 2005 plötzlich kostenpflichtig? Ich würde mich über eine Erläuterung freuen, denn dieser Punkt ist zumindest bei mir nicht ganz klar rübergekommen.
Oh dann habe ich das nicht richtig rübergebracht, oder aber Tiger falsch verstanden. Es ist ja keine individuelle Sinneswandlung, sondern eine kollektive. Dadurch hervorgerufen, daß der Großteil der handelnden Personen ausgetauscht wurden. Die übriggebliebenen deutschen Dienstleisterinnen haben sich dann entsprechend angepaßt.
Da muss ich vehement widersprechen. Zumindest, was meine Altersgruppe der 25-30 Jährigen angeht. Wir haben auch als Grundschulkinder AIDS sehr bewusst wahrgenommen und wussten sehr früh, was das war. Und in den folgenden Aufklärungsunterrichten (insgesamt warens 4), 2 in der Grundschule, 2 in der weiterführenden Schule, nahm dieser Themenkomplex gefühlt die meiste Zeit ein. Für mich ist und bleibt AO ein NO-GO und AIDS stellt für mich die größte Angst im Paysex da. Was noch jüngere Leute angeht(Jahrgang 90 oder jünger), da kannst du Recht haben. Aber findet man diese denn massenweise in Clubs, wo das angeboten wird?
Ich halte die Verteilung zwischen jung und rüstig in ausgewiesenen AO-Läden für etwas lastiger in richtung älterer Herren als in den nicht explizit als AO-Location ausgewiesenen Läden. Auf typischen Sperma Massenevents siehts anders aus. Dort findet man jüngere Semester häufiger.
Finde ich nachvollziehbar, denn deine sogenannte "Rest-Lebensdauer" ist einfach noch zu hoch. Die Gefahr, dass du durch ne Infektion eventuell deine genetisch bedingte Lebensdauer reduzierst, ist real noch zu groß. Und solang dich die Pelle nicht stört, musst dich nicht aufregen lassen, durch solche Diskussionen wie hier! Für einen z.B. 60-70-jährigen mit "Rest-Lebensdauer" von ca. 15--25 Jahren sieht das anders aus. Der weiß, dass er spätestens dann eines natürlichen Todes sterben muß. Das ist etwa die Zeitspanne, die man wohl heute in vielen Fällen auch mit Medikamentierung beherrscht (im Fall des Falles). Yepp das könnte damit zusammenhängen, denn die obige Überlegung kann im Prinzip jeder anstellen! Und clever sind die Alt-Herren auch ... warum sollen sie erst in so nen anderen Laden rennen, um dann mit ner gehörigen Portion Ungewissheit ob oder ob nicht, das Geld ausgegeben zu haben. Da geht er doch lieber gleich dorthin, wo es gewiss möglich ist. Der nachfolgende Dialog führt vom Thema weg. Wegen der Heftigkeit der Auseinandersetzung habe ich weiterführende Aspekte > hierhin < ausgelagert. Bleibt bitte beim Thema M.
Wie ich schon sagte, beziehen sich meine Erfahrungen primär auf deutsche WoProstituierte im Großraum Köln. Bis ca. Mitte/Ende der 90er Jahre wurde AO optional angeboten (bisweilen/oft ohne Aufpreis). Oft ergab es sich ohne weitere Abreden. Der Schniedel war halt nackt drin ... fertig. Zumindest in den letzten zehn Jahren wird im Sevicekatalog AO nicht mehr erwähnt. Ob AO durchgängig gestrichen oder auf Nachfrage mit oder ohne Aufpreis bei einigen Huren noch erhältlich ist, darüber kann ich nur spekulieren. Ich vermute mal, dass die ein oder andere, zumindest bei Stammgästen auf Schutz verzichten würde. Ich habe da jedoch nie nachgefragt. Frage bleibt, warum sich diese Frauen erst so spät entschieden, auf AO weitestgehend zu verzichten ... jedoch ist das wie bei Radio Eriwan ... Ich denke Crimson hat zumindest einige überlegenswerte Aspekte zur einer möglichen Antwort beigetragen.