Politik : Fiktion „Total-Verbot“ in Anmarsch??

Dieses Thema im Forum "Offtopic" wurde erstellt von DeKlomp, 18. November 2017.

  1. ClubPeter

    ClubPeter Stammschreiber

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    #741 ClubPeter, 4. Dezember 2024
    Zuletzt bearbeitet: 4. Dezember 2024
    Zu 1)
    Hat man in Schweden, Frankreich, Kanada und unzähligen weiteren Ländern wahrscheinlich auch gedacht. Und Deutschland ist SEHR gründlich, wenn es darum geht, politisch gewollte Verbote durchzusetzen, siehe Corona oder Einschränkungen der freien Meinungsäußerung.

    Zu 2)
    Klar, wenn Du Knast, Bloßstellung oder hohe Geldstrafen riskieren willst - hinter der Terminwohnung wartet der Kommissar, und für die DL ist es im Nordischen Modell straffrei, die sagt problemlos gegen Dich aus.
     
    Streuner81, Exverlobter, hombre49 und 5 andere danken dafür.
  2. duck4

    duck4 Stammschreiber

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    #742 duck4, 4. Dezember 2024
    Zuletzt bearbeitet: 5. Dezember 2024
    Du argumentierst rein auf Logik, Vernunft und Wirtschaftlichkeit basiert - aber das spielt alles absolut KEINE Rolle mehr, sobald es um IDEOLOGIE geht. Beste Beispiele dafür in letzter Zeit sind die Corona-Maßnahmen, das "Gebäudeenergie"-Gesetz, das sog. "Selbstbestimmungs"-Gesetz, die sog. "Energie-Wende" usw. usf. In der letzten Zeit wurde Deutschlands einstmals stabile, vorbildhafte & preisgünstige Energieversorung und -infrastruktur zerstort, die Wirtschaft und Industrie bleibend ruiniert - alles aus den hahnebüchensten, abstrusesten, rein ideologie-getriebenen Pseudo-"Gründen" - und niemand hat sich ernsthaft dagegen gewehrt oder dem Ganzen Einhalt geboten. Und da ging und geht es um noch ganz andere Summen.

    Die Kriminalisierung des Sex-Kaufs ist ebenso absurd, dumm und falsch und ebenso aus rein ideologischen Gründen getrieben. Wir müssen nicht ernsthaft darüber diskutieren daß das alles überhaupt keinen Sinn ergibt und für die Prostituierten sehr schädlich wäre - wenn die "richtige", selbstgerechte Ideologie das so will, dann wird das genauso passieren - wie anderen Ländern ja auch schon.

    Das Ordnungsamt z. B., per Stichproben oder Überwachung. Die Frauen müssten dann ja irgendwo inserieren oder sich in Foren verklausuliert anbieten. All das kann überwacht werden, passiert ja z. T. heute schon. In den USA arbeiten Polizei-Beamtinnen als Lockvögel, wenn man die als Freier eindeutig anspricht hat man schon verloren. Anonyme Tipps aus der Nachbarschaft illegaler Wohnungen und Massagen usw. usf. Jeder der vermittelt, unterstützt, Räume anbietet macht sich ja genauso strafbar.
     
    ClubPeter, hombre49, Wet&Dry und 3 andere danken dafür.
  3. tobi_k

    tobi_k Bekannter Schreiber

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    Dazu nochmals meine Erfahrung aus Schweden:

    Anzeigenportale laufen normal und ganz offiziell weiter, ebenso Erfahrungsberichte im Netz.

    Die Damen warnen untereinander vor verdeckten Ermittlern und nehmen die Kundschaft in Schutz!
     
    nixnutz, Andersson, verweser und 4 andere danken dafür.
  4. Perla

    Perla Stammschreiber

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    #744 Perla, 5. Dezember 2024
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 5. Dezember 2024
    Vollzitat gekürzt -Tarzan


    Dazu passt, dass die CDU auch plant, die anlasslose Speicherung von IP- Adressen einzuführen. In der Koalition nicht möglich, da die FDP als einzige freiheitliche Partei das strikt ablehnt. Offizielle Begründung: damit man Kinderpornografie besser bekämpfen kann. Wer möchte sich so einer edlen Absicht schon verschließen. Bei Einführung des NM wird man medial die Freier volljähriger Frauen, schnell auf eine Stufe stellen, um diese ebenso zu jagen. Dazu werden dann massig neue Stellen bei der Polizei gefordert. Geld spielt dann keine Rolle.
     
  5. Gozario

    Gozario Stammschreiber

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    Das ist hier in der Schweiz mehr oder weniger seit vielen Jahren genauso. Alles klar geregelt. Es gibt für Inhaberinnen von EU-Pässen Aufenthaltsbewilligungen bis zu 5 Jahre. Diese berechtigen zu jeglicher Erwerbstätigkeit. So wie jeder Handwerker etc.

    Auch hier hat der Tatort zu Diskussionen geführt weil das allgemeine Volk durch die Medien einseitig informiert wird nach dem Motto "das ist Prostitution". Zudem ist es absurd, weil es in der Schweiz keine Laufhäuser in diesem Sinne gibt wie in Deutschland. Es gibt zwar ähnliche Formen, die sich aber in sehr kleinem Rahmen halten. Das einzige Laufhaus in diesem Stil gab es etwa 20 Jahre lang in Zürich, wurde aber dicht gemacht weil nichts lief.
    Dass die Prostitution aber viele Facetten hat wird ausgeblendet und nur die Missbräuche aufgezeigt die es in anderen Berufen genauso gibt. Dass Missbräuche bekämpft werden müssen steht ausser Frage, aber deswegen den "Kauf von sexuellen Dienstleistungen" grundsätzlich zu verbieten ist absurd. Dann müsste man auch andere Dinge verbieten.
     
  6. Walter3

    Walter3 Stammschreiber

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    Allein schon die Vorstellung, wie viel Kapazität für solche sinnlosen Aktionen wie verdeckte Ermittler verbraten wird... Mir ist schon ganz schlecht.
     
  7. cityshark

    cityshark Stammschreiber

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    Nach Info aus der Expertenkommision sind die Strafverfolgungsbehörden nicht mehr sicher ob das sexkaufverbot für Deutschland die richtige Lösung ist.
    Und die CDU wird im Bund nicht alleine regieren können. Eventuell sogar mit den Grünen. Und die Grünen oder FDP sind immer gegen sexkaufverbot.
    Ich denke es bleibt alles wie es z.zt. ist.
    Eventuell mehr Controllen.
     
  8. tobi_k

    tobi_k Bekannter Schreiber

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    Nasegrün, Walter3 und pcpopper danken dafür.
  9. ClubPeter

    ClubPeter Stammschreiber

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    Was ist das für eine Info, wo steht das bzw. wer hat das wo kundgetan?
     
    Nasegrün und tobi_k danken dafür.
  10. Andersson

    Andersson Rover

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  11. tobi_k

    tobi_k Bekannter Schreiber

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    Dort steht allerdings nichts davon, dass die Strafverfolgungsbehörden nicht mehr sicher sind, ob das Sexkaufverbot die Lösung ist. Es werden dort lediglich von der Expertenkomission verschiedene Positionen aus beiden Lagern angehört - und zwar ergebnisoffen. Und das ist der Stand von September, also momentan nichts Neues.
     
  12. Alfred_Tetzlaff

    Alfred_Tetzlaff Stammschreiber

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    Ist zwar off-topic, aber mittlerweile bin ich soweit das ich mich zusammenreißen muss, den PC nicht aus dem Fenster zu schmeißen wenn ich die Bullenscheiße mit der Meinungsäußerung lese.

    Ich glaube, es gibt nicht viele Länder auf der Welt, wo man ungestraft so viel dummes Zeug von sich geben kann wie in Deutschland, sei es das man überall rumerzählt das im Corona-Impfstoff Mikrochips sind oder das die Ukraine Russland überfallen hat oder das Joe Biden den Befehl gegeben hat, Donnie bei einer Wahlkampfveranstaltung zu erschießen.
     
    fab, Fleming, groanie und 4 andere danken dafür.
  13. ClubPeter

    ClubPeter Stammschreiber

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    Ja, Dein Post zeigt nur, dass Du nicht informiert bist, sorry dafür. Es geht nicht darum, dass man nicht dummes Zeug äußern darf. Das darf man tatsächlich. Aber selbst kleinste politische Meinungsäußerungen, die dem aktuellen Regierungshandeln widersprechen, werden gnadenlos verfolgt. Informiere Dich bitte über den Fall Schwarzkopf/Schwachkopf, wo eine bloßes Weiterleiten eines scherzhaften X-Posts zu einer Hausdurchsuchung (!) geführt hat, oder den Fall einer Rentnerin, die einen Strafbefehl über 8000€ erhalten hat, weil eine kritische Äußerung zur Migration als Volksverhetzung (!) ausgelegt wurde. Die Grünen beschäftigen ganz offiziell Agenturen, die mit KI das Netz durchsuchen und jeden anzeigen, der auch nur im weitesten Sinne aufgrund einer Äußerung angreifbar sein könnte. Im Fall Schwachkopf sind mittlerweile 40.000€ Spendengelder für den harmlosen Rentner, der von Habeck wegen der Weiterleitung angezeigt wurde, zusammengekommen. Sehr gut. Und doof, wenn man gar nicht merkt, wie einem die einfachsten Grundrechte nach und nach genommen werden. Ist hier aber tatsächlich offtopic, genau wie der einfältige Post, auf den ich mich bezogen habe, von daher hiermit erledigt. An meiner ursprünglichen Äußerung gibt es nichts zu korrigieren.
     
    Perla, Goldfan, desmo16 und 6 andere danken dafür.
  14. Walter3

    Walter3 Stammschreiber

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    Das mit der schwedischen Escort Seite finde ich Klasse!
     
    tobi_k und Nasegrün danken dafür.
  15. tobi_k

    tobi_k Bekannter Schreiber

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    Eine Stammfrau von mir hatte damals dort inseriert. Die hatte auch schon in Deutschland gearbeitet und war in der Zeit bei Ladies.de. Demnach ist Sex-Tjejer.com also vergleichbar und entsprechend seriös. Interessant für uns ist, dass dieses Angebot trotz nordischen Modells dort ganz legal weiterläuft. Das war ja in Deutschland auch während der Corona-Pandemie so. Es schützt natürlich nicht vor Strafen, wenn man erwischt wird, aber es macht es deutlich einfacher für uns und für die Frauen, als wenn es das nicht gäbe.
     
    Walter3 und Nasegrün danken dafür.
  16. Agent069

    Agent069 Stammschreiber

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    Ich auch.

    So läuft es dann nach dem Totalverbot.

    Escort? Hat doch nichts mit Prostitution zu tun.

    Oder es werden Nummern herumgereicht von Frauen, die gerne mal ... Natürlich nicht für Geld! Passiert nur gelegentlich, dass jemand die Frau besucht und einen oder zwei Scheine verliert.
     
    Walter3, desmo16, Wet&Dry und 2 andere danken dafür.
  17. cityshark

    cityshark Stammschreiber

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    Und zu welchen Lager gehören deiner Meinung nach die Strafverfolgungsbehörden ?
    Pro oder contra sexkaufverbot ?
     
    Nasegrün dankt dafür.
  18. Walter3

    Walter3 Stammschreiber

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    Für die Behörden hat es zwei Seiten: einerseits vielleicht mehr Stellen, um die zusätzlichen Aufgaben zu erledigen, andererseits aber auch Mehrarbeit mit zweifelhaften Erfolgsaussichten. Erinnert mich an "true confessions", zu deutsch "Fesseln der Macht", wo auch die ständigen sinnlosen Aktionen gegen die Prostitution stattfinden. Diejenigen, die den Gesamtzusammenhang verstehen, werden jedenfalls erkennen, dass damit Kapazitäten in eine vollkommen schwachsinnige Richtung gelenkt werden.
     
  19. tobi_k

    tobi_k Bekannter Schreiber

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    Der dort angehörte Polizeipräsident aus Duisburg befürwortet ein Sexkaufverbot.
     
  20. duck4

    duck4 Stammschreiber

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    #760 duck4, 8. Dezember 2024
    Zuletzt bearbeitet: 8. Dezember 2024
    Mal ein etwas anderes Stimmungsbild aus Frankreich, Finnland, Norwegen und Schweden:

    "In erster Linie berichten die Sexarbeiter_innen, dass sie sich massiv geschwächt sehen. „Stark fühle ich mich nicht – ganz im Gegenteil. Das Gesetz hat mich komplett herabgesetzt, weil ich dem Kunden hinterherrenne, damit er akzeptiert. Früher hatte ich eigentlich die Wahl. Der Kunde kam und ich schlug meinen Preis vor, ganz normal. Nun ist er derjenige, der die Preise festlegt und auch derjenige, der über die Orte entscheidet.“. Was dieser befragte Sexarbeiter beschreibt, ist eine deutliche Verschlechterung des Machtverhältnisses zwischen Sexarbeiter_innen und ihren Kunden."

    "Dafür liegen zwei Erklärungen auf der Hand: Durch die Freierbestrafung ist die Nachfrage an sexuellen Dienstleistungen stark gesunken, was sich wiederum in Einkommenseinbußen bei den Sexarbeiter_innen niederschlägt. Sie müssen für das gleiche Einkommen mehr arbeiten als zuvor. Außerdem riskieren die Kunden, die trotz des Verbots Sexarbeiter_innen aufsuchen, strafrechtliche Konsequenzen – das verschafft ihnen ein Druckmittel.

    All das schwächt die Position der Sexarbeiter_innen und bringt für sie enorme Nachteile mit sich: Die Preise der Dienstleistungen sinken, die Sicherheit (Sexarbeit findet in mehr isolierten Orten statt) ist gefährdet und auch im Bereich Gesundheit gibt es Rückschläge. So ist Kondombenutzung für manche Sexarbeiter_innen seit Einführung des Gesetzes wieder etwas geworden, worüber sie verhandeln müssen. Auch das erschwerte Erreichen von Sexarbeiter_innen durch Street Work-Maßnahmen von Beratungsstellen stellt eine Gefährdung der Gesundheit von Sexarbeiter_innen dar."

    "Außerdem wollte das Gesetz durch das Sexkaufverbot die Sexarbeiter_innen strafrechtlich entlasten – doch die Praxis sieht ganz anders aus. „Die Sexarbeiter_innen werden weiterhin von der Polizei belästigt und mehr bestraft als die Kunden.“, heißt es in einer von 11 NGOs unterzeichneten Pressemitteilung zum dreijährigen Jubiläum des Gesetzes in Frankreich."

    "Außerdem nutzt die Polizei sehr oft die Festnahme der Kunden als Anlass dafür, auch Identitätskontrollen bei den Sexarbeiter_innen durchzuführen.

    Allem voran für Migrant_innen bringt das „Nordische Modell“ schlechte Auswirkungen mit sich. Das bestätigt eine Auswertung der Umsetzung des Nordischen Modells in Schweden, Finnland und Norwegen. Die Autorin stellt fest, dass bei der Regulierung der Prostitution das eigentliche Gesetz eine untergeordnete Rolle spielt. Vielmehr hat sich der Effekt hin zu strafrechtlichen Maßnahmen gegenüber Migrant_innen verlagert. „Nationals are targeted with social welfare policies promoting exit from commercial sex (…) whereas foreigners are excluded from state services and dealt through punitive measures like deportation and eviction.“ [Anm. d. Red.: „Staatsangehörige werden mit Sozialhilfeangeboten, die zum Ausstieg aus kommerziellem Sex aufrufen, angesprochen (…) während Ausländer_innen aus staatlichen Angeboten ausgeschlossen werden und Strafmaßnahmen wie Abschiebung und Ausweisung ausgesetzt sind.“]"

    Anscheinend sind Freier die trotz des erhöhten Risikos weiter Sex kaufen, hartgesottener und verlangen eine Art von Kompensation für das Risiko in Form von niedrigeren Preisen, erhöhter Kontrolle und z. B. auch Verzicht auf Kondom. Die Lage der Prositutierten, vor allem der migrantinschen, hat sich insgesamt deutlich verschlechtert in diesen Ländern.

    Resumee: Finger weg vom „Nordischen Modell“!

    Quelle: Lasst die Finger von einem Sexkaufverbot!

    (Interessant auch der sexualpolitische Hintergrund in Schweden, der dort überhaupt erst zu Einführung des Gesetzes geführt hat.)
     
    Schatz, Wet&Dry, 1775 und 7 andere danken dafür.