Sexwork kann sowohl eine Chance sein, wie auch die Hölle auf Erden und alles was dazwischen an verschiedenen Möglichkeiten noch besteht. Es gibt und wird nie reale Zahlen geben wenn es um Ausstieg geht und wer es wohl schafft.... Aussteigen will nur der, dem es nicht gut geht, der ziel- . planlos ist und seine Arbeitskraft nicht effektiv einsetzen kann. Dies trifft aber auf jeden Selbständigen zu, der das was er begonnen hat nicht konsequent und diszipliniert verfolgt. Selbständige Sexarbeit bietet die Chance selbstbestimmt bei freier Zeiteinteilung gutes Geld zu verdienen. Leider ist es oft so, das vor allem anfangs, wenn die Dame noch unerfahren ist viele vermeidbare Fehler passieren, die sich langsam einschleichen und dann zu Gewohnheiten werden. Frauen, die es nicht gewohnt sind ihr Leben zu strukturieren und den Alltag zu planen, die leben in den Tag hinein... wenn sie viel verdient haben, dann wird "zur Belohnung" eingekauft, oft ohne darauf zu achten was es kostet, denn morgen wird ja wieder Geld verdient... Tägliche Auszahlung.....ein Problem, wenn jemand nicht mit Geld umgehen kann, weil er es nie richtig gelernt hat. Frauen, die genau wissen was sie wollen und wie sie dieses Ziel erreichen, arbeiten darauf hin und gehen vernünftig mit ihrem Geld um. Die schaffen es auch irgendwann einen Jobwechsel zu machen und eventuell nur noch nebenbei als Sexdienstleisterin sich Extras(Luxus) im Leben durch diesen "dann Nebenjob" zu erarbeiten. Beratungsstellen sind meist kirchlich finanziell gefördert, dürfen und können daher nur Ausstiegsberatung leisten... Wer geht zu Beratungsstellen???? Gutverdienende selbständige Sexdienstleisterinnen, die sich "ihr Geschäft" aufgebaut haben, die sich ein selbständiges Einkommen gesichert haben und sich ihr Leben damit finanzieren...Lebensunterhalt, Wohnung, Auto, Urlaub... die wird man dort nicht finden... Warum sollten sie aussteigen, oder einen anderen Job machen, wenn sie nach ihren eigenen Vorstellungen diesen Job machen können? Bei Beratungsstellen findet man meist "Opfer"... Zum Teil Opfer von Gewalt, zum Teil Opfer unserer Gesellschaft mit all ihren negativen Grundvoraussetzungen, und Migrantinnen.... Menschen die trotzdem sie Geld verdient haben jetzt vor dem Nichts stehen... Vielleicht auch weil sie gegen ihre seele und aus purer Not meinten in der Prostitution das Heil zu finden. Menschen, die es nicht geschafft haben, sich hier eine selbständige Tätigkeit aufzubauen, die es aber auch in anderen Jobs bisher nicht wirklich geschafft haben zielorientiert zu arbeiten. Sie werden unterstützt und man versucht ihnen Perspektiven zu bieten. In diesen Fällen fände ich noch mehr Unterstützung angebracht, wie ich es bei allen Menschen für angebracht halte, die keine Chance haben auf dem Arbeitsmarkt... hier müsste es mehr Integrationshilfe und Hilfe zur Selbsthilfe geben. Wichtig wäre und dafür werde ich mich immer Einsetzen.. - Abbau von Vorurteilen und Klischees - Anerkennung von Sexdienstleistung als Beruf - Einstiegsberatung und Vermittlung von Basiswissen zu den relevanten Themen - Anerkennung der Rechte von Sexdienstleister/innen - Zusammenarbeit von Beratungsstellen und erfahrenen Sexdienstleisterinnen, die so die Möglichkeit haben ihre Erfahrungen und ihr Wissen zum Nutzen aller einzubringen, und sich so eventuell aus dem aktiven Bizz zurückziehen können und dadurch weiter angestellt/freiberufliche Perspektiven haben... LG Tanja