Ich habe nur ein NRW Abi, habe dort in Geschichte aber gelernt, dass der Aufstieg der Nazis nur deshalb möglich war, weil nach dem 1. Weltkrieg, dem Versailler Diktat und auch wegen einer Seuche die Wirtschaft komplett im Eimer war und eine paralysierte Bevölkerung anfällig für Theorien war, wo die Schuld bei Minderheiten gesucht wurde (untermauert durch eine absurde Rassentheorie) und das Heil in einer räumlichen Expansion gesucht wurde. Bricht unser Wohlstand zusammen und nimmt man der Bevölkerung das Leben, das sie gewohnt war wird ähnliches, vielleicht in anderer Ausprägung wieder möglich sein. Feindbilder wurden zuletzt importiert, Gerechtigkeitsdiskussionen waren bereits vor Corona an der Tagesordnung, somit ist ein heftiger Verteilungskampf mit all seinen brutalen Facetten vorprogrammiert. Ich wehre mich aber dagegen, Kritiker und Zweifler an aktuellen Maßnahmen wegen die Anwesenheit von ein paar Krakehlern, die sich das politisch zu Nutze machen wollen, implizit deren Topf zu werfen und nicht mehr auf Argumente hört bzw. deren Meinung unterbindet. Das ist nämlich Merkmal einer Form von Diktatur, die sich hier auch niemand wünscht. Frei nach Ernst Busch: "Die Partei, die Partei, die hat immer Recht! Und, Genossen, es bleibe dabei; Denn wer kämpft für das Recht, Der hat immer recht....." Gute nacht.
Das ist eine Ermessenfrage. Deutschland 2020 zu vergleichen mit der sog. Weimarer Republik, ist allerdings...wie soll ich es formulieren? Schwachsinn? Der Wohlstand den man in Deutschland genießt, ist gigantisch. Das zeigt sich erst, wenn man sich im Ausland auskennt und sich dort mal umschaut. Der von dir postulierte Verteilungskampf ist eine lächerliche Vision. Es ist genug für alle da. Wer es in Deutschland nicht "schafft", schafft es nirgendwo! Du kennst die Zusammensetzung der Leute, die für "unsere Freiheitsrechte" kämpfen? Ich kenne sie nicht, habe aber eher die Vermutung, dass der Löwenanteil aus Spinnern besteht, die zuviel Freizeit haben und denen es zu gut geht. Linke, Rechte, Impfgegner und eben einige Leute die die Lage einfach nur falsch einschätzen. Wenn sich rausstellen sollte, dass die Regierung Unrecht hatte, kann man sie abwählen. Das ist das System der Demokratie. Eine Diktatur sehe ich da nicht. Und ich habe das Nussknackergesicht auch nie sagen hören: Wir haben immer Recht. (eine Bemerkung, bei der ich real in diversen Ländern in ein paar Tagen im Knast sitzen würde)
Du darfst es gerne schwachsinnig nennen. Bin ich gewohnt. Ich würde Deine Sicht der näheren wirtschaftlichen Zukunft als doch dezent übertrieben optimistisch bezeichnen. Theoretisch ja, in der Praxis zeigt sich unsere Parteienlandschaft aber doch recht Abwahlresistent....
Moin, 357 Neuinfektionen. Keiner schreit Hurra, Medien berichten kaum drüber, schon gar nicht über die R-Zahl. Stattdessen echauffiert sich der ehemalige Vorsitzende des Ethikrates (das wär was für mich, gut bezahltes Gutmenschen Blabla kann ich auch) über 2 Infizierte bei drm Pleiteclub und so-gut-wie-sicher Absteiger Dynamo Dresden und die Bevorzugung von Millionären. Merkt ihr was?
Es sind zwar 555 laut JHU aber das wäre ein schöner Wert trotzdem. Dennoch hat der Hund ein paar Flöhe. Die Zahlen am Wochenende und auch am Montag sind aufgrund des Beamten-tums (die haben gefühlt verlängertes Wochenende) eher mit Vorsicht zu genießen. JHU stützt sich sicher auch teilweise aufs RKI. Es wird verzögert gemeldet. Ferner dürfte inzwischen allen bekannt sein, dass die Zahlen die wir heute sehen, die Zahlen von vor 2 Wochen sind. Der Abwärtstrend der letzten Wochen ist gut, aber das waren "Lockdown"-Werte bisher. Diejenigen die demonstrieren machen immer von ihrem Recht Gebrauch, wenn man sie fragt und sie tatsächlich mal in ein Mikro der "Lügenpresse" antworten, dass ihre Gefühle und Beobachtungen nicht mit der Presse im Einklang stehen. Gut dann nehm ich mir das Recht aber auch raus. Gefühlt trauen sich die Leute immer mehr. Fälle in denen Gesichtsmasken in der Bahn nicht angelegt werden, die Leute horden sich mehr zusammen, gehen öfter raus, das Wetter ist ja manchmal recht gut und lauter so Nachlässigkeiten. Wenn man das alles mal im Geiste und gefühlt in die Zukunft projeziert, weiß ich nicht ob das so bleibt. Wir werden sehen. Unterm Strich sind die Leute ja wenigstens im Kopf "geimpft" jedenfalls ein Großteil. Der Anteil derjenigen die denken, dass Corona nun vorbei sei und wir schon in der 80ten Spielminute sind, wird jedoch größer. In Wirklichkeit sind wir eher noch einige Minuten vor der Halbzeit. Schau mer mal. Übrigens auf die R-Zahl schau ich nicht, nur auf die Neuinfektionen, R liegt übrigens bei 1,1. Wenn jemand also davon ausgeht, dass die Presse zu negativ sei, wäre ein Nicht-Berichten über die hohe R-Zahl doch eher was Positives aus der Sicht. Auch wenns ein projezierter Zukunftswert ist quasi, bieten die Neuinfektionszahlen bei allen Mängeln noch den besseren Überblick. Ja, dass sich das Gutmenschentum nicht durchsetzen kann? Wird ja tendenziell immer mehr geöffnet. Bundesliga kickt auch. Die Verschwörung der Gutmenschen findet also nicht statt und geschnattert wird immer.
Eine schöne Analyse die wie Faust aufs Aufge auf unseren kleinen Disput passt, findet man übrigens aktuell hier: Corona-Maßnahmen: Fehlende inhaltliche Auseinandersetzung
Ich glaube auch, was jetzt vermehrt zu Demos, Hygieneungehorsam etc. führt, ist einfach, dass sich viele Leute um ihre Eigenverantwortung beraubt fühlen. Vom Staat entmündigt, überspitzt gesagt. Nachvollziehen kann ich das persönlich sehr gut, auch das, was Kubicki sagt: WDR aktuell on Twitter
Die stille Post funktioniert, Danke. Tättääh, bisher noch nicht durchgelesen...: https://www.ichbinanderermeinung.de/Dokument93.pdf
Ich habe es auch nicht ganz durchgelesen, sondern nur überflogen. Das hat mir aber auch schon gereicht, um nicht noch mehr Lebenszeit mit so einem Müll zu verschwenden. Mein erster Eindruck ist der, dass es sich nicht um eine wissenschaftlich fundierte Arbeit handelt, sondern um eine private und durchaus fragwürdige Meinungsäußerung, mit der der Autor versucht, unter dem Deckmantel der Wissenschaft möglichst viel Aufmerksamkeit in den Medien zu erhalten. Wenn man sich mal mit Risikomanagement und KRITIS beschäftigt hat, findet man in dem Text viele Plattitüden und Allgemeinplätze, die der Autor hier versucht, als seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen zu verkaufen (Beispiel Seite 80: „Im Krisenstab muss die Gefahrenanalyse und –bewertung professionalisiert werden.“). Ansonsten konnte ich dem Inhalt wenig entnehmen, was für die aktuelle Diskussion hilfreich wäre. Auf Seite 78 schreibt der Autor unter der Überschrift: „Was ist zu tun?“: „Derzeit liegt keine belastbare Bewertung der Gefahren für unsere Gesellschaft vor. Für die ergriffenen Schutzmaßnahmen kann so keine Notwendigkeit festgestellt werden. liegt keine Es Ob die ergriffenen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz notwendig sind, ist daher nicht bekann. gesundheitliche bewertung einschätzung. Es kann für die Notwendigkeit noch die Entbehrlichkeit von Schutzmaßnahmen eingeschätzt werden. vor, so dass der Zeitpunkt Ob der richtige Zeitpunkt bereits gegeben ist, lässt sich nicht sagen, solange keine belastbare Gefahreneinschätzung vorliegt.“ Was will uns der Autor mit dieser Empfehlung sagen? Dass er ein paar Schnaps zu viel hatte???Oder dass sein Textverarbeitungsprogramm dringend ein update braucht??? Mir fehlt da ganz klar das Vertrauen in Leute, die so einen unqualifizierten Mist unters Volk bringen! Interessant in dem Zusammenhang die Schlussbemerkung auf Seite 82: „Dieser Bericht ist eine Momentaufnahme und kann natürlich nur einen begrenzten Ausschnitt der Wirklichkeit behandeln. Wichtiger als ihn perfekt zu machen, war, dass er fertig wird. Er enthält daher noch einige Redundanzen und Ungenauigkeiten. Ich hoffe sehr, dass dieser Bericht dennoch einen produktiven Beitrag zum Krisengeschehen leisten kann.“ Unter anderen Umständen wäre so eine Schlussbemerkung echt ein Brüller. Hier ist es einfach eine Bankrotterklärung.
Er sagt, dass keine belastbare Bewertung der Gefahrenlage vorliegt. Und begründet dies auf ca. 20 anderen Seiten und setzt dies sogar in Relation zu Folgeschäden der bereits getroffenen Maßnahmen. Ich hätte mich wahrscheinlich kürzer gefasst und geschrieben, dass wir uns noch nicht mal ein Urteil über Todesraten erlauben können, ohne knallrot zu werden, aber die Weltwirtschaft im Galopp mit Ansage in den sicheren Bankrott navigieren...mal etwas überspitzt ausgedrückt
Wie gesagt, man kann ja viele Meinungen vertreten, auch kritische. Aber das was der schreibt ist einfach nur Schrott. Hätte er das privat publiziert, kein Problem, aber er hat es wohl auf dem Briefkopf des Ministeriums veröffentlicht und an einen breiten Verteilerkreis geschickt. Das ist ein no go, und erst recht auf dem Niveau, auf dem er sich bewegt. Ich vermute mal ganz böse, da hat ein Beamter die Chance für sich entdeckt, bis zur Pensionierung bei Bezahlung seiner Bezüge freigestellt zu werden, weil er ohnehin keine Karriere mehr machen kann. Ist ein böser Gedanke und eine Unterstellung von mir, ich weiss. Ging mir beim Lesen aber als erstes durch den Kopf, da ich ähnliche Fälle schon so erlebt habe. Anders kann ich mir so etwas nicht erklären.
Kann sein. Ebensogut könnte es aber sein, dass jemand aus tiefster Überzeugung seine Karriere im Sinne des Allgemeinwohls geschrottet hat. Wer weiss, vielleicht ist er aber auch von den Reichsbürgern oder einer verfassungsfeindlichen Weltuntergangssekte eingeschleust worden. So genau weiß man das nie. In einem Punkt gebe ich Dir Recht: Man hätte zumindest mal einen Rechtschreibkorrektor drüberlaufen lassen können. Das wiederum bringt natürlich wieder den obskuren Bill Gates mit seinen Weltherrschaftsphantasien über die Verbreitung des Folterwerkzeuges MS Word ins Spiel....
Das weiss man in der Tat nie. Da hast du recht. Und Vermutungen helfen da natürlich auch nicht weiter. Stimmt schon. Jedenfalls scheint die Abteilung des Autors nicht in die Corona-Bekämpfung eingebunden zu sein und der Autor selbst war auch nicht Mitglied des Krisenstabs. Daher beurteilt er das Geschehen sozusagen vom „Spielfeldrand“. Das bestätigt meiner Meinung nach die Einschätzung einer privaten Meinungsäusserung. Die Zeit zitiert das BMI so: „Jeder hat das Recht, seine Meinung frei zu äußern", heißt es in einer Stellungnahme von Seehofers Leuten. Es sei allerdings "nicht akzeptabel und mit den allgemeinen Pflichten im öffentlichen Dienst nicht vereinbar, wenn private Meinungsäußerungen und Gedankensammlungen unter Verwendung behördlicher Symbole" veröffentlicht würde.“ Auch wenn ich der Letzte bin, der Seehofer in Schutz nehmen würde, kann ich diese Reaktion gut verstehen.
Was sollte er für den Fall, dass der Typ mit seinen Ansichten Recht hat und tatsächlich die Ansicht seines Ministeriums geleakt hat auch anderes sagen? Nein, es wäre besser gewesen, wenn er gar nichts geschrieben hätte, damit nicht auffällt, dass wir intern zweifelhaft an der Begründung für einen Rückzug mit 180 Grad-Wende feilen? Da zieht man sich doch besser an einem Formfehler hoch.
Die Literaturgattung des Papiers hat in Deutschland schon eine gewisse (etwas altertümliche) Tradition in deutschen Ministerien: die Denkschrift. Bei flüchtiger Durchsicht scheint mir die Hauptintention des Katastrophenschutzbehörde-Autors zu sein, darauf hinzuweisen, dass die Coronakrise soviele Ressourcen verschlingen würde, dass man dann für wirkliche Notfälle/Katastrophen nicht mehr gerüstet sei. Nuja, damit hat der angeblich 55-jährige Referent oder stellvertretende Referatsleiter (ich glaub an Letzteres, weil für einen reinen Referenten es etwas anmaßend wäre, eine 'Denkschrift' zu verfassen) einen sicheren Weg gefunden, seine restlichen 12 Jahre bei vollen Beamtenbezügen zu Hause bleiben zu dürfen und danach in Pension zu wechseln.... Passieren wird ihm wenig, weil er ja seine Vorgesetzten auf die Schwächung des Katastrophenschutzes aufmerksam machen wollte, also seines Dienstbereiches. Publiziert hat er das Ding auch nicht - kann sich notfalls noch auf 'Gewissennotstand' berufen usw. (okay, Briefkopfverwendung ist problematisch, wird aber sicher nicht zum Versorgungsrausschmiss aus dem Beamtensystem führen) Relativ viel Lärm um recht wenig...(vor allem, weil zumindest auf den 1. Blick nicht zu ersehen ist, dass er überhaupt mit der Coronathematik befasst war, kann da jetzt auch kein Dienstgeheimnis erkennen - sein Blick scheint mir eher auf der Schwächung des Katastrophenschutzes in einem nach Corona schwächeren Staat zu liegen)
Sind natürlich auch bittere Zeiten für Katastrophenschützer - da kommt endlich mal eine Katastrophe (wo man zudem noch geteilter Meinung ob des Charakters sein kann) - hat man jahrzehntelang drauf 'gewartet' und dann fällt die in die Zuständigkeit des Bundesministeriums für Gesundheit und nicht des Bundesinnenministeriums (wo der Katastrophenschutz angesiedelt ist, der bei Corona bislang völlig draußen ist). Ungerecht ist das Leben und klar, dass man da nörgelig wird
Ja aber was beweist das? Wenn mir in einer Cocktail-Bar der Kellner vor meinen Augen in mein Glas pisst, dann sauf ich es doch auch nicht. In dem Fall hat eben ein einzelner Beamter ins Glas gepisst. Wer drauf steht?! PROST! Und die Tatsache, dass es eben eine Black-Out-Tat eines Einzelnen war, beweist auch nicht, dass es eine Natursekt-Bar ist. KennyFM und andere Freaks versuchen das jetzt als Leak zu verkaufen. Aber es ist nicht mal ansatzweise ein Leak. Es ist im Prinzip telepolis, nur eben dass der Heini es aufs Briefpapier eines Ministeriums gerotzt hat. Seinen Job ist der Heini jedenfalls los. Beamte sind nämlich nicht wirklich unkündbar. Missbrauch des Dienstsiegels. Möglicherweise auch strafrechtlich verfolgbar, geht klar in Richtung Urkundenfälschung. Die Tatsache, dass er sein ureigenes Geschreibsel mit dem Briefkopf etc des Innenministeriums verbreitet hat und das auch noch in einem großen Verteiler auch nach extern (meiner Information nach auch nach außen)..ach der musste damit rechnen, dass er erwischt wird und dass er dafür nicht das Bundesverdienstkreuz kriegen wird. Gewissennotstand? Eher nicht! Es gibt schließlich den Ausdruck der Billigkeit. Also nicht billig wie im Aldi, sondern hat er zuvor wenigstens versucht einen Weg zu gehen, um sein Ziel mit weniger oder gar keinem Schaden zu erreichen? Für mich ist und bleibt es der Dünnpfiff eines Freaks der eben irgendwie als Beamter ins Innenministerium reingekommen ist. Da passen so Leute auch rein. Ich mein friedliche und ausgeglichene Menschen, die eher liberal eingestellt sind, die gehen in soziale Berufe oder werden Kindergärtner oder sowas in der Richtung. Leute die auf Waffen, Befehle, strenge Hierarchien, Ordnung oder Uniformen stehen, gehen zum Bund, Polizei oder in eine Behörde die ähnlich strukturiert ist.
Genau. Reicht aber vermutlich nicht zur Infektion aus. Aber vielleicht zur Immunisierung? Dann würde CIM und CIP zur Pflicht und von der Krankenkasse bezuschusst.
