Am Samstag Abend auf dem Louis XVI Canapé thronend sah ich auf der gegenüberliegenden Barseite ein mir bislang noch unbekanntes Antlitz, welches da so ein wenig hilflos und unsicher, fast schon apathisch, in die Leere des doch vollen Saales blickte. Dieses Mädel weckte mein Interesse, und deshalb wandte ich mich sofort vertrauensvoll an den zu meiner Rechten sitzenden Schlüsselverwalter, den Konrad Duden der Samya-Enziklopädie, ob und was er denn zu diesem Geschöpf sagen könnte. Aber auch er kannte sie erst vom Vorabend, zumindest spreche sie Deutsch - Name?? Als sie 'mal kurz in meine Richtung blickte deutete ich grimassenmäßig an, daß sie doch ein bisserl lächeln möge - hat sie dann schüchtern aber dennoch aktiv mit einem leichten Heben der Mundwinkel erwidert - immerhin - sollte ich das Eis gebrochen haben? Zuvor erst noch einen Whiskey in trauter Runde genossen, irgendwie lecker, sollte ich öfters 'mal einen geniessen, dann kurz nach unten und ein Smint zur Aufbesserung meines Atems eingeworfen. Wollte das Mädel nicht gleich mit 'ner Fahne erschlagen. Oben saß sie immer noch wie angewachsen auf dem Hocker. Ich glaube, sie registrierte gar nicht so recht, was da um sie herum geschah. "Hallo, ich bin d'Mora" - sie zog geniert den Hals zwischen die Schultern (machte mein Schulfreund Martin auch immer so, macht er noch heute), wie eine Schildkröte, die sich in ihren Panzer verkriechen wollte - süß, so zurückhaltend und schüchtern ..... wie ich. Uriana, 20, russische Wurzeln aber schon seit 14 Jahren in Deutschland - sie spricht den Akzent derer, die in der Domstadt wohnen. KF36 auf so 165 cm verteilt, ihr Gesicht erinnert mich ein wenig an Zaida, schulterlanges Haar. Schöne Schuhe, wie auch der uns musternde Schuhfetischist feststellen muß. Sie ist es nicht gewohnt, oben ohne rumzulaufen, denn dort, wo sie vorher war, in Longerich, war das nicht Pflicht - dabei ist dieses knappe natürliche B echt hübsch anzusehen. Das Gespräch gestaltet sich nicht einfach, sie ist gehemmt und Blickkontakt fast schon ein Geschenk. Das Warten auf einen Schlüssel gestaltet sich angesichts der vorgerückten Stunde länger als von uns beiden erhofft. Anstatt sich zu setzen, steht sie wie in den Startlöchern zum Run in Richtung Schlüssel-OvD. Nach einer gefühlten Ewigkeit ist es soweit. Oben angekommen möchte ich ihr die Zeit so angenehm wie möglich gestalten, denn es ist mir bewußt, daß sie hier und heute, ja, mag sein, auch noch in den kommenden Tagen und Wochen, anders tickt und denkt - ja, sie denkt, und das zeichnet Uriana aus und macht sie besonders, hebt sie von den Mädchen und Frauen ab, die "funktionieren" oder inzwischen gute Schauspielerinnen geworden sind - bitte, ich will hier jetzt keine Diskussion zum Thema Naturgeilheit oder sonstiger Attribute vom Zaun brechen, laßt es einfach so stehen, Danke. Auf dem Bett liegen wir uns zunächst in Seitenlage einander zugewandt gegenüber. Langsam kommen wir uns näher, erster Austausch von Zärtlichkeiten, Küssen bis hin zu leichten ZK. Das Klischee, wonach man dem Kerl sofort mit der Hand an der richtigen Stelle packen und bearbeiten muß, kann ich ihr ausreden. Es ist schön, aber auf eine andere Art, ich entdecke sie, körperlich, die Punkte, an denen sie Freude empfindet. Sie schließt die Augen und genießt zusehends, sie kommentiert nicht laut aber ich verstehe, spüre sie. Und sie bedankt sich bei mir, dieses Mal mit Worten, schenkt mir ein Lächeln, ein Kompliment, daß keiner bislang von ihr bekam, wie sie glaubhaft zum Ausdruck bringt, und macht mich innerlich glücklich dabei. Wir kommen uns körperlich näher, mit den Sinnen, aber nicht, noch nicht, mit dem Geist - schön, daß wir Menschen sind. Es ist, im Nachhinein betrachtet, eine meiner schönsten Begegnungen, die einzigartiger nicht sein konnte.