Hodenkrebs: Symptome, Ursachen und Therapie

Dieses Thema im Forum "Gesundheitsforum" wurde erstellt von Liebling, 18. März 2012.

  1. Liebling

    Liebling Unter Segeln

    Registriert seit:
    10. Dezember 2009
    Beiträge:
    1.175
    Dankeschöns:
    7.223
    Ort:
    überall und nirgends
    In Deutschland erkranken immer mehr Männer an Hodenkrebs, so Experten des Robert Koch-Instituts. Rund 4700 sind es jährlich. Im Vergleich zu anderen Krebsarten erscheint die Zahl der Betroffenen zwar auf den ersten Blick niedrig. Aber: Hodentumore sind bei den 20- bis 40-jährigen Männern die häufigste Krebserkrankung.

    [​IMG]
    Hodenkrebs ist im Frühstadium fast immer heilbar.

    Hodenkrebs tritt meistens einseitig auf

    Die Hoden bestehen aus unterschiedlichen Zelltypen, aus denen sich jeweils bösartige Tumore entwickeln können. 90 Prozent der Geschwülste gehen vom Keimzellgewebe aus, sagen Experten der Deutschen Krebsgesellschaft. Sie entwickeln sich entweder nur aus Keimzellen (Seminome) oder setzen sich aus mehreren Gewebearten des Hodens zusammen (Nicht-Seminome). Bei fast allen Patienten tritt der Krebs nur an einem der beiden Hoden auf.

    Fehlstellung erhöht das Erkrankungsrisiko

    Warum sich die Zahl der Patienten mit Hodenkrebs seit den 80er Jahren etwa verdoppelt hat, ist noch unklar. Möglicherweise spielt die Ernährung eine wichtige Rolle, vermuten Mediziner. Die genauen Ursachen der Krebserkrankung sind nicht bekannt. Doch es gibt bestimmte Risikofaktoren, die einen Ausbruch begünstigen können. Neben genetischen Faktoren ist dies vor allem der Hodenhochstand: Einer oder beide Hoden befinden sich in solch einem Fall nicht im Hodensack.

    Symptome lassen sich ertasten

    Dass etwas mit den Hoden nicht stimmt, können Betroffen meist selbst bemerken. Tastbare Verhärtungen oder Schwellungen sind ein erstes Alarmsignal. Diese können schmerzlos oder schmerzhaft sein. Ein Ziehen oder Schweregefühl im Hoden oder der Leiste sind ebenfalls typische Symptome. Später treten häufig Schmerzen im Rücken und in den Brustdrüsen auf. Um die Krankheit möglichst früh zu erkennen, raten Mediziner zur Selbstuntersuchung: Männer ab 27 Jahre sollten ihre Hoden alle sechs Monate auf Veränderungen abtasten.

    Hodenkrebs fast immer heilbar

    Breitet sich der Krebs weiter aus und befällt andere Organe, können jedoch noch eine Vielzahl anderer Beschwerden auftreten. Damit es nicht soweit kommt, ist es wichtig, mit Auffälligkeiten am Hoden sofort zum Arzt zu gehen. Denn im Frühstadium kann Hodenkrebs praktisch immer geheilt werden, so die Deutsche Krebsgesellschaft. Im fortgeschrittenen Stadium sind die Heilungschancen zwar noch gut, die Behandlung ist allerdings langwieriger.

    Potenz wird meist nicht beeinträchtigt

    Bei Verdacht auf Krebs tastet der Urologe zunächst die Hoden ab. Weitere Hinweise darauf, ob eine Erkrankung vorliegt, liefern ein Ultraschall und eine Blutuntersuchung. Eine eindeutige Diagnose erhält der Arzt aber nur mit einer Gewebeprobe (Biopsie). Je nach Art des Tumors und seiner Ausbreitung gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten: Fast immer wird der befallenen Hoden entfernt, darauf folgen in der in der Regel eine Bestrahlung oder Chemotherapie. Die Angst vieler Männer, mit nur einem Hoden impotent oder unfruchtbar zu werden, ist in den meisten Fällen unbegründet. Das tritt oft nur während der Therapie auf. Ist die Behandlung abgeschlossen, führen die meisten Patienten ein ganz normales Leben.

    Quelle: T-Online
     
    Umbi und Latinus08 danken dafür.
  2. Peanut

    Peanut Stammschreiber

    Registriert seit:
    18. Januar 2010
    Beiträge:
    643
    Dankeschöns:
    1.419
    Gut, daß das Thema auf den Tisch kommt!

    So einen Artikel hätte ich vor Jahren gelesen, aber nicht danach gehandelt. Heute würde ich das ganz bestimmt nicht tun.

    Es hatte mich erwischt, allerdings benötigte ich sechs Monate und eine dann nicht mehr zu ignorierende Schwellung des linken Hodens plus eine energische, nun Ex-Ehefrau die mich zum Urologen komplimentiert hatte (bin ihr ewig dankbar dafür, gescheiterte Ehe hin oder her) um das vollständig zur Kenntnis zu nehmen :(

    OP, linkes Ei weg und die Aussicht auf eine Chemotherapie war die kurzfristige Bilanz. Prognose auf vollständige Gesundung zu dem Zeitpunkt noch nicht möglich. Also schön weiterzittern.

    Chemotherapie, Tag 1: alles bereit für mich. Doch dann entscheidet der Onkologe nach Studium der letzten CT-Ergebnisse: Bestrahlung ist ausreichend. Zellen unter 5 mm, damit keine akuten Metastasen zu befürchten. Habe anschliessend mein Zimmer vollgeheult vor lauter Erleichterung.

    Entlassung nach Hause habe ich empfunden wie den sprichwörtlichen Beginn meines zweiten Lebens und damit gehe ich heute anders um als ich es vor der Diagnose Hodenkrebs getan habe.

    5-10 Jahre lang alle 3 Monate zur Nachsorgeuntersuchung mittels Ultraschall und Kontrolle auf Tumormarker . Das sorgt dafür daß man nicht vergißt wie es war und wieviel Glück im Spiel war das es gut ausgegangen ist.

    Die im Beitrag angesprochene Zielgruppe sollte genau das tun was im Bezug auf Kontrolle empfohlen wird. Und alle ab 45 sollten einmal jährlich eine Vorsorgeuntersuchung beim Urologen ihres Vertrauens durchführen lassen.

    Man lebt nur einmal!

    FoaK
     
    Frankyk, horst09 und Bokkerijder danken dafür.