HIV 2.0

Liebling · 24. August 2012

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Asien: Neue Aids-ähnliche Krankheit entdeckt

München (netdoktor.de) - Eine HIV-Infektion schwächt das menschliche Immunsystem. Jetzt fanden Forscher eine neue Erkrankung, die ebenfalls eine Immunschwäche auslöst und ähnliche Symptome hervorruft. Entdeckt wurde die Krankheit in Thailand und Taiwan, mache Menschen starben bereits daran. Die Ursache der Immunschwäche sei noch unklar.

Immunschutz außer Gefecht
Nach Angabe der Forscher verbreitet sich die Krankheit nicht von Mensch zu Mensch – anderes als die HI-Viren, die über Sexualkontakte und Blut übertragen werden. HI-Viren zerstören die T-Zellen, mit denen das Immunsystem krankmachende Eindringlinge bekämpft. Die neue Krankheit greift diese Zellen nicht an. Vielmehr ist ein Antikörper beteiligt, der das Molekül Interferon gamma (IFN-gamma) außer Gefecht setze. Dieses spielt im Kampf gegen Infektionen und Autoimmunerkrankungen eine Rolle. Bei manchen Erwachsenen löse die Blockade des Moleküls die Immunschwäche aus. Gerate das Interferon also in Schwierigkeiten, könnten sich Infektionen ausbreiten, so die Forscher. Der Unterschied zu HIV: Der Körper produziert bei der entdeckten Krankheit Antikörper gegen sich selbst, HIV werde dagegen durch Viren ausgelöst.

Schlafende Erreger
Menschen mit der neuen Erkrankung scheinen besonders anfällig für Infektionen zu sein, die durch so genannte opportunistische Mikroben ausgelöst werden. Typisch für sie ist, dass sie schlafend jahrelang im Körper überdauern können. Sie wachen auf und vermehren sich, wenn das Immunsystem des Körpers geschwächt ist. Die Betroffenen werden beispielsweise anfällig für nicht tuberkulöse Mykobakterien (NTM), die schwere Lungenprobleme verursachen können.

Normalerweise kommt NTM nur selten bei Menschen mit intakten Immunsystemen vor. Jetzt entdeckten Forscher allerdings in Taiwan und Thailand schwere Fälle von NTM bei Personen, die vorher keinerlei Immunprobleme hatten. Untersucht wurden 203 asiatische Patienten zwischen 18 und 78 Jahren. 52 hatten NTM-Infektionen, 45 litten unter anderen opportunistischen Infektionen, 58 Tuberkulose und 48 waren gesund. Keiner hatte eine HIV-Infektion. Die Forscher untersuchten Blutproben nach Antikörpern. Ergebnis: 88 Prozent hatten Antikörper, die das IFN-gamma blockierten.

„Es ist noch zu früh, um die Ursache zu benennen“, sagt Studienleiterin Dr. Sarah Browne vom National Institute of Allergy and Infectious Disease in Bethesda. Es könnten genetische Ursachen in der asiatischen Bevölkerung oder Umweltfaktoren verantwortlich sein.

Schwere Verläufe
Manche Patienten erkranken sehr schwer und sterben, während andere einen langen, chronischen Krankheitsverlauf erleben. Die einen werden anfällig für Infektionskrankheiten, andere entwickeln Autoimmunerkrankungen wie Rheumatoide Arthritis oder Lupus erythematosus.

Die größte Herausforderung sei es jetzt, die Ursachen der Immunschwäche herauszufinden, so die Forscher. Die Mechanismen, wie und warum Menschen diese Antikörper herstellten, lägen im Dunkeln. (im)

Quelle: Browne, S. et al.: “Adult-Onset Immunodeficiency in Thailand and Taiwan”, New England Journal of Medicine, 23. August 2012;
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Neue Aids-ähnliche Krankheit entdeckt
23.08.2012, 14:28 Uhr

Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben eine mysteriöse Krankheit mit Aids-ähnlichen Symptomen identifiziert.

Zahlreiche Menschen in Asien und einige in den USA seien bereits betroffen, heißt es in einem Bericht der Fachzeitschrift "New England Journals of Medicine". Die Krankheit schwächt das Immunsystem der Patienten. Anders als bei Gesunden kann sich ihr Körper dann nicht mehr gegen Bakterien oder Keime wehren.

Wie die Menschen erkranken, ist dabei unklar. Die Krankheit verbreite sich nicht wie bei Aids durch ein Virus, erklärte Sarah Browne vom Nationalen US-Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID). Sie sei generell nicht ansteckend und auch nicht vererbt.

Es handele sich um eine andere Art einer erworbenen Immunschwäche, die bei Erwachsenen vorkomme. Die meisten Fälle traten dem Bericht zufolge seit 2004 in Thailand und Taiwan auf.

Bereits Erkrankte gestorben
Die Krankheit entwickelt sich durchschnittlich im Alter von etwa 50 Jahren, aber sie tritt nicht gehäuft in einer Familie auf. Daher sei es unwahrscheinlich, dass ein einziges Gen dafür verantwortlich ist, sagte Browne. Einige Patienten seien an den Infektionen gestorben, darunter Asiaten, die nun in den USA lebten.

Das Virus, das Aids auslöst, zerstört T-Zellen, mit denen das Immunsystem Keime bekämpft. Die neue Krankheit greift die Zellen nicht an, doch sie verursacht andere Schäden. Brownes Studie an mehr als 200 Patienten aus Taiwan und Thailand zeigte, dass diese sogenannte Autoantikörper bilden, die Interferon-Gamma blockieren - dieses wiederum ist ein chemisches Signal, das dem Körper hilft, Infektionen zu bekämpfen.

Wenn dieses Signal blockiert wird, geht es den erkrankten Menschen ähnlich wie Aidskranken: Sie werden anfällig für Virus- und Pilz-Erkrankungen und Parasiten, vor allem aber für Mikrobakterien. Diese Keime ähneln der Tuberkulose und können schwere Lungenschädigungen hervorrufen.

Antibiotika helfen oft nicht
Antibiotika sind bei der Bekämpfung oft nicht wirkungsvoll. Deshalb haben die Ärzte andere Heilungsmöglichkeiten probiert, darunter ein Krebsmittel, das die Produktion der Antikörper unterdrückt. Wenn die Infektion dadurch eingedämmt ist, zeigen die Patienten keine Krankheitssymptome mehr; das Immunsystem bleibt aber nach Ansicht der Forscher chronisch defekt.

Fast alle Patienten bis jetzt sind Asiaten oder in Asien geborene Menschen, die nun woanders leben. Nach Ansicht von Forschern legt dies nahe, dass genetische Faktoren sowie etwas in der Umwelt, etwa eine Infektion, die Krankheit auslösen.
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albundy69 · 24. August 2012

Danke für die Info. HiV 2.0 halte ich trotzdem für eine Irreführende Überschrift, da ja wohl bisher kein Virus als Ursache der neuen Erscheinung nachgewiesen wurde, der Verbreitungsweg ungeschütztes Ficken ebenfalls nicht.

Der Begriff HiV 2. ist schon für folgende Geschichte reserviert:Siehe: http://www.hiv-symptome.de/hiv-2/

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