Das Ende der RTC-Ära

Es war einmal.... oder genauer: Es waren einmal übers Ruhrgebiet verteilte viel kleine Saunaclubs, die sogenannten "RTCs". Der etwas skurril anmutende Spitzname RTC (= Roter Teppich Club) leitete sich ab vom Inneraumdesign.
Ok, von Design kann mann nicht wirklich sprechen. Es waren, bzw. sind Clubs, die als Fußbodenbelag dunklerote Teppichware haben. Da drauf stehen verteilt viele kleine Sofas, wie man sie aus den biedernen Wohnzimmern der "Eiche-Rustikal-Generation" kennt. Neben den Sofas steht, wie sich dasfür ein Wohnzimmer gehört, eine Stehlampe. Lesen ist auf diesen Sofas allerdings nich möglich, und wohl auch nicht erwünscht, da die Lampen nur wenig Helligkeit in die Räumlichleiten bringen. Hier zeigt sich ein weiteres Merkmal, welches allen RTCs gemein ist: das difus rötlich schimmernde warme Licht, welches sich durch die gesmate Clubfäche zieht. Hierdurch entsteht das für die RTCs typische puffige dunkle Ambiente. Das mag auch sicher den Vorteil haben, ich würde es eher als Nachteil sehen, dass Flecken auf der Auslegeware und en Sofas sowie auch Falten am Körper der Damen nicht sehr gut wahrzunehemn sind. Und die sind leider mittlerweile durchaus da.....

Diese Clubs sind meilenweit entfernt vom Ambiente der modernen gehobenen Wellness-Clubs, wie wir sie heute kennen. Dennoch waren diese Clubs eine Institution im Ruhgebiet, zu einer Zeit als die Saunaclubs gerade neu aufkamen. Man kann sie als eine Art Ur-Saunaclub und typischen Ruhrgebiets-Club bezichnen.

Bekannte Vertreter dieser Gattung, die sich von Essen bis nach Dortmund über das Ruhrgebiet verteilen, sind z.B. die Freude 39, früher noch getrennt in 38 und 39, das Arabella, die Grimberg-Sauna, das Penelope, das Belami oder das FKK-Aplerbeck.

Die meisten der RTCs existieren trotz steigender Clubdichte noch immer, was angesichts der Veränderung im Club-Gewerbe erstaunen mag.
Schaut man sich die Clubs genauer an, merkt man doch schnell, dass ihre Blütezeit lange vorbei ist. Während die Freude 39 vor wenigen Jahren versuchte durch Teil-Renovierung und Modernisierung sich dem neuen Bild der gehobenen Wellness-Clubs anzupassen, sind die anderen Clubs wohl weitgehend unverändert in puncto Ambiente geblieben.

Vor mehreren Jahren, in ihrer Blütezeit, hatten die RTCs immer einen guten Ruf was die Qualität der anwesenden Damen anbetrifft. Doch auch das scheint sich seit geraumer Zeit zu ändern….
Mittlerweile fahren einige der Clubs auch ein pauschalclub-ähnliches Preisschema, leider auch mit den pauschalclub-typischen Damen.

Den größten RTC, die Freude 39, besuche ich immer wieder mal. In letzter Zeit merkte man aber auch hier eine deutliche Verschlechterung bei der Quali- und Quantität der Damen. Zwar gibt es hier immer noch einige sehr gute und sehr hübsche Damen, aber den Verfall konnte ich selber miterleben. Ähnliche Eindrücke bekommt man auch, wenn man mit Kollegen spricht oder Forenbeiträge studiert.




Kürzlich war ich mal wieder im Ruhrgebiet unterwegs. Gepuscht durch das Kultur-Hauptstadt-Phänomen bekam ich, nachdem ich eine Pommes Schranke vereinleibt hatte, Lust auf Sex im typische Ruhrgebiets-Charme. Was lag da also näher, als einen der RTCs zu besuchen. Meine Wahl fiel, da ich Nähe Dortmund war, aufs Belami.

Dort fährt man mittlerweile ein ähnliches Preissystem wie im Pauschalclub, allerdings mit einigen Modifikationen. Man muss sich beim Einchecken schon entscheiden, wie oft man aufs Zimmer gehen möchte. Danach richtet sich dann der Preis. Er liegt zwischen 35,- (1 Zimmer) und 99,-. (4 Zimmer).
Beim normalen Pauschalclub ist dann da alles mit drin. Dafür bieten die Damen dann meist keine Extras wie z.B. FT oder AV. Im Belami bieten einige Damen durchaus Extras an, diese kosten dann aber noch mal zusätzlich Bares oder / und ein zusätzliches Zimmer. Das ist Verhandlungssache.

Nach dem Einchecken begegnete mir dann der typische RTC-Charme, wie man ihn kennt. Eigentlich zieht es mich sonst eher in gehobenere Gefilde im Stil einer Villa Vertigo, aber manchmal braucht der Mensch auch was Einfaches, Bodenständiges. Man kann ja nicht nur Champagner trinken. Wird auf die Dauer langweilig.

Im Clubraum offenbarte sich dann die Damenwelt. Es waren ca. 20 Frauen anwesend, von denen aber nur ca. 3-4 als hübsch eingstuft werden konnten. Der Rest war eher unscheinbar, zwar nicht grottenschlecht, aber auch nicht sonderlich attraktiv. Zu 90% beherrschte die rumänish-bulgarische Fraktion das Terrain. Zwar sind mir auch sehr attraktive rumänische Frauen bekannt, die so ganz und gar nicht „rumänisch“ aussehen, die waren aber nicht hier anzutreffen. Hier überwog das Bild der typischen rumänischen Durchschnitts-Prostituierten.

Ein einziger Lichtblick im düsternen Firmament schien eine sehr hübsche schlanke Blondine aus Deutschland zu sein: Milenka. Doch der Eindruck täuschte. Auf dem Zimmer gabs nur eine absolut lieb- und lustlose Abzocknummer. Ein reiner Optik-Fick mit Flopgarantie wie er im Buche steht.

Meine zweite Nummer mit einer kleinen dunkelblonden Teeny-Rumänin war dann – Gott sei Dank – guter Durchschnitt. Mehr aber auch nicht.

Auch das früher typische Anblasen auf dem Sofa, welches es in der Freude 39 hin und wieder noch gibt, wurde hier von keiner einzigen Dame praktiziert.

Ok, ich hatte einen typischen Tag im Ruhrgebiets-Charme. Den aber hätte ich früher mit besseren Damen versüßt bekommen. In der Sauna schwitzend grübelte ich über den Verfall der RTCs. Ihre Ära scheint nun zu Ende zu gehen…

 

Ja, aber Neby zählt (glaub ich) nicht zu den klassischen RTC-Clubs!

 

Danke, Albundy, für die Komplettierung der Übersicht! Da hatte ich wohl noch ein paar vergessen...