Prostitution - SW oder DL - und der Freier im Wandel der Zeit

Dieses Thema im Forum "Offtopic" wurde erstellt von mahol, 11. August 2010.

  1. mahol

    mahol Virtuose der Liebe

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    Der FKK-Club als Disco oder Partylocation?

    Der Beitrag mit dem Auszug von Kollege @The Tiger zum Thema Prostitution und das Gesetz ist hochinteressant. Doch wie dort schon beschrieben wird, ist das ständige Ziehen des Themas in das Rampenlicht des Gesetzes einfach nicht mehr zeitgemäß und wird vielfach der heutigen Realität des Pay6 nicht mehr gerecht, wo man ausser dem Wellnessfaktor, auch das Gefühl hat, das ganze gleiche einer Kontaktbörse und sei vielleicht bis auf den geschäftlichen Aspekt mit Discos oder Bars ode sonstigem Partygeschehen vergleichbar.

    Die Pay6-Beziehung drängt nach Gleichberechtigung

    Aber auch da: wenn ich das in einem "normalen" Frauen-Männer Forum anspreche und den ONS gefühlsmässig fast auf eine Stufe mit dem Pay6 stelle was den Grad an Gefühlen angeht (wobei der im Pay6 manches Mal höher sein dürfte!) so ernte ich Entsetzen und grausiges Abwenden. Und das bei einer Gruppierung die sich als sexuell befreit betrachtet.

    Soziales Geschehen und Freundschaften im Pay6


    Wenn ich so manches im Club sitze und mich gepflegt unterhalte, sei es mit Kollegen oder SW's und dann an die Klischees über das Gewerbe denke, so stört mich die Diskepranz vom tatsächlichen, gepflegten und strukturierten wie manches Mal auch sehr sozialem Geschehem und den landläufigen Meinungen über Pay6.

    Wäre nicht die Leichtflüchtigkeit im Gewerbe so gross und unter uns Freiern, nicht das gemeinsame Dasein, in einer abfällig betrachteten Randgruppe von der Gesellschaft (das müssen ja arme Tröpfe sein, die das nötig haben), so könnten manches Mal mit Frauen oder Männer richtige Freundschaften entstehen. Tja wenn das Wörtchen Wenn nicht wäre.

    Weg vom Klischee - befreit den Pay6 aus der Schmuddelecke

    Doch stetig Tropfen höhlt den Stein und deshalb würde ich gerne mit solchen und ähnlich gelagerten Threads, endlich gegen die Vorurteile ankämpfen. Denn als ich am letzten Sonntag meinen Stangentanz mit meinen beiden Frauen absolvierte, fühlte ich mich schon lange nicht mehr wie im Puff, sondern mehr an einer nomralen Party mit einer ausgelassenen Stimmung ohne das irgendwas völlig ausser Rand und Band geriet. Nachher haben Alle ganz normal weiter angebändelt und gefickt.

    Mittlerweile ist der Entspannungsgrad und Wohlfühlfaktor so gross, dass ich, wenn ich an manche viel streßbeladenere private Freundschaft denke, bei mir der Gedanke sehr im Vordergrund: "warum soll ich das eigentlich als was Schlechteres, Anrüchiges" ansehen? Dem Standpunkt fehlt langsam aber sicher die Logik und auch Realität.

    Gut, sicher leben wir im Moment ausserhalb unseres restlichen Geschehens in unserem privaten Leben und schütteln unsere Sorgen ab, wenn wir den Club betreten. Zumindest so gut wir es können.

    Der Wandel auch im Pay6 selber

    Und den Charakter, den der Pay6 vielleicht noch vor ein paar Jahrzehnten hatte, wie mir ein Kollege auf dem Sofa erzählt, wo das Erlebnis als Mann Anfang 20 der einen Wohnungspuff betrat, tatsächlich von einer solchen Fremde und Andersartigkeit beseelt war, dass man nur schnell wieder mit hochgezogenem Kragen weg wollte. Den Charakter hat der Pay6 heute längst nicht mehr. Und das ganz egal ob es sich um SS, Laufhaus, Wopu, FKK-Club, Hobbyhure oder Escort handelt. Alles wird ganz selbstverständlich behandelt. Die SW ist wesentlich selbstbestimmter als es die Gesetzeshüter manchmal glauben machen wollen, die das ganze Gewerbe weiterhin im Rampenlicht des Verbrechens und der Ausbeutung sehen. Gut, das gibt es auch immer noch, doch die Gewichtungen und die Verbreitung und der Durchdringungsgrad müssen einmal wirklich statistisch belegt werden.

    Kleine amouröse Abenteuer oder freundschaftliche Beziehungen


    Die Berichte hier fangen kleinen Liebesabenteuern aus dem Leben manches Mal zu ähneln, obwohl sie das in letzter Konsequenz natürlich nicht sind. Doch die Leichtigkeit des Umgangs zwischen Mann und Frau im Gewerbe ist leichter und selbstverständlicher geworden. Auch wenn selten Liebe entsteht, so aber doch echte menschliche Beziehungen, die beide Seiten zu schätzen wissen.

    Ich gelte zwar sicherlich ein wenig als Romantiker und Poet. Aber wenn ich im Club sitze, sehe ich oft Kollegen lange zu, wie sie angeregt, intensiv und manches Mal auch durchdrungen von Zärtlichkeiten sich unterhalten und interagieren mit den Frauen. Das Phänomen ist weiter verbreitet als zugegeben wird. Das Einzige was akzeptiert werden muss ist: es gibt keine Dauer. Begegnungen sind halt (sicher mit Ausnahmen) auf Zeit und sind auch meist auf den Ort begrenzt. Das tut aber einer menschlichen Intensität keinen Abbruch.

    Auch die Friedlichkeit mit der Frauen (und wir Freier manches Mal wohl auch) empfohlen und rumgereicht werden, zeugt von einem Entspannheitsgrad, der an manch anderem Balzort in unserer Gesellschaft noch lange nicht so locker gegeben ist.

    Wie sind Eure Gedanken zum Thema?
     
    formys, Jogi9, Fidel und eine weitere Person dankt dafür.
  2. Xx_er

    Xx_er Guest

    #2 Xx_er, 11. August 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 11. August 2010
    ich kann deine Gedanken und Empfindungen durchaus nachvollziehen und hatte selbst auch schon das Gefühl, was sich da zT. mit angenehmen Gästen & SW's abspielt trägt durchaus eigentlich Züge dessen, was man sonst unter den Anhängern von Polyamory als bevorzugter Lebensform zu lesen/hören bekommt.

    Aber eben nur "eigentlich" !

    Das Problem dabei ist die Ambivalenz mit der die "durchschnittliche" SW das empfindet und es oft nicht mal emotional richtig fassen, geschweige denn als Problem formulieren kann, wie zB. die eine hier

    Ziemlich hautnah bekomme ich das momentan auch wieder mit, da ich zZt. mit 3 SW's (Ro/Bul/Hu) auch näheren privaten Kontakt habe und die Mädelz dann eben "ganz anders" sind und man(n) somit einen guten Eindruck jener Spannungen und Spaltungen bekommt, mit denen sie innerlich zu kämpfen haben.

    Ein integriertes sich gesamt positiv wahrnehmendes (insbesondere auch erotisches) Selbstbewußtsein - behaupte ich - ist nicht vorhanden. Wenn der durchaus authentisch zT. angenehm wahrgenommene Film "Club-Sex-Life" zu Ende ist, knallt "die andere" Realität gnadenlos zu ...

    Siehe dazu auch die (Selbst-)Erkenntnisse einer "altgedienten" SW über Nähe/Intimität/Distanz

    Als Bonmont dieser Ambivalenz sinngemäß die Aussagen einer Rumänin, die unlängst erst ihren zuerst 4-wöchig geplanten Heimaturlaub vorzeitig nach 2 Wochen beendet hat: Bei ihrer Abreise war sie schon total genervt und total "Club-Life"-übersättigt.

    Und dann beim Tel. mit ihr teilt sie mir nach ca. 12 Tagen mit, dass sie schon nach 2 Wochen wieder kommt, weil ihr der Club und der Sex (O-Ton) abgehe und es zu hause so langweilig sei :rolleyes:
     
  3. mahol

    mahol Virtuose der Liebe

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    #3 mahol, 11. August 2010
    Zuletzt bearbeitet: 11. August 2010
    Der Pay6 heute und die Psyche der SW

    Nun, das ist meiner Meinung jetzt ein kleiner Exkurs. Denn das eigentliche Thema ist die Verdeutlichung der Differenz der Realitäten des Pay6 zu sonstigem normalen Leben, sondern eher die Tendenzen der Annäherung oder der Anzeichen von "Normalitäten" und "Wohlgefühl" im Gegensatz zur schmuddeligen Atmosphäre einer heimlichen Lustbefriedigung, mit der der Pay6 bis anhin in Bezug gesetzt wurde.

    Ich hatte auch nicht ernsthaft vor, den Pay6-Bakanntschaften unmittelbar, mit wirklich realen, länger andauernden und emotional und tiefgehenden Beziehungen zu vergleichen. Also sprich der EX-Frau oder sonstigen Partnerin, die niemals einen Schlepper- oder Ludenhintergrund, geschweige denn eine traurige Kindheit hatten.

    Es dürfte inzwischen jedem bekannt sein, dass viele SW's psychische Probleme haben und mit einem "normalen" Leben und damit auch normaler Zuneigung und echter Nähe nur schlecht umgehen können. Sehr oft zumindestens. Das ist ja nur logisch: wer nicht entsprechend geliebt wurde, kann das auch schlecht weitergeben.

    Gerade ich habe das auch schon in Berichten immer wieder erwähnt. Ein Kollege hat es auch bemerkt und sprach mir Zustimmung dazu im Dankeschön aus. Auch er hatte gerade eine ähnliche Erfahrung gemacht. Für mich äussert sich das meist sehr stark, wenn ich immer wieder, wie auch schon oft erwähnt, feststellen muss, dass viele SW's mit dem Selbstwertgefühl ein Problem haben. So sagt mir eine die gerade von einem Mann, der ein Freund hätte sein sollen, ausgenommen wurde, als ich Ihr erklärte, dass sie das nicht akzeptieren muss:

    " ... aber ich bin nicht dumm! ... dann Pause nicht wissen was zu tun ist ... sich ärgern ... und wieder: aber ich bin nicht dumm!" Natürlich wuchs mein Beschützerinstinkt, aber ich weiss inzwischen genau, dass ich da nur bedingt helfen kann.

    Und dennoch, zeigt man den Frauen, dass man sie Enst nimmt, respektiert und gern hat, so sind äusserst dankbar dafür, werden sehr anschmiegsam und geniessen diese Momente. Natürlich sind sie nicht von Dauer. Denn Ihre Realität sagt Ihnen: wir haben nichts mit Ihrer Realität zu tun, kommen aus einer anderen Welt und letzten Endes gibt es keine andauernde Zuneigung.

    Aber die Momente der guten Begegnungen im Pay6 sind echt und vor allem gefühlsecht gelebt. Und das ist etwas was die "Aussenwelt" nicht weiss und wahrhaben will. Es ist nicht nur einfach ein Geschäft. Immer mehr Frauen erzählen mir: ja, viele Männer kommen hierher nicht mit dem alleinigen und primären Zweck des Sex. Sie suchen auch Kontakt und Gespräche und wollen für ein Zeitfenster lang gemocht werden, da Ihr privates und berufliches Umfeld oft auch schwer und hart ist. Manchmal wird das Ihnen dann nur vorgespielt, und manchmal ist auch echte gelebte Emotion dabei.

    Doch es bleibt die Gefahr für die SW bestehen, dass die extreme vielfalt an Männern denen die Frauen meist nur sehr kurz begegnen, dazu führt, dass sie sich nur noch schlecht für lange Zeit auf einen einzelnen Mann einstellen, Ihn lieben und mit Ihm eng zusammenleben kann. Dazu passend eine Aussage einer SW als sie über Männer im Urlaub redet:

    "... und dann habe ich das Gefühl mit Ihnen ficken zu müssen ..."

    Der Beruf ist zum Zwang geworden und das Führen normaler Beziehungen fast zur Unmöglichkeit geworden.

    Eine andere SW verschwindet auf einmal und ich höre nichts mehr von Ihr. Als ich Ihr wiederbegegne und erst einmal abgekühlt bin (aufgrund von Abwesenheit, Nicht-Melden etc) kommt sie sofort wieder auf mich zu, leuchtet mich mit Ihren Augen an und küsst mich immer wieder, so dass ich kaum zu Worte komme. Inzwischen bin ich Pay6-erfahren und weiss die Emotionen nicht mit dem emotionalen Verhalten "normaler" Frauen verglichen werden kann.

    Und dennoch ist dabei: immer diese Funke echten Gefühls oder das Sehnen nach diesen echten und starken Gefühlen. Dann besinnt sie sich wieder auf Ihr Leben im Club und setzt diesen glasigen Blick auf, der durch Alles hindurchschaut.

    Erfährt man noch mehr von Ihrem privaten Leben, so kann ich Kollege @XX_Er bestätigen: umso mehr Chaos sich auftut, wo man oft nur die Hände über den Kopf zusammenschlagen möchte, geht die SW ganz anders damit um. Wenn sie es nicht mehr ertragen kann hüpft sie im nächsten Moment sie schon wieder lachend herum und hat das Gesprächsthema afu ein Anderes abgelenkt.

    Das Alles gilt natürlich nicht für die Begegnungen mit Kollegen, die von diesen Problemen nicht beseelt sind. Die sind oftmals einfach nur gut und interessant.
     
  4. Xx_er

    Xx_er Guest

    @mahol

    ich finde dein 2.Beitrag relativiert jetzt aber die "Aufklärungs-Euphorie" deines ersten etwas ... ;)


    Und dazu noch ein Wort:

    dieser "Entspannheitsgrad" ist aber meist sofort dahin - so erlebe ich es zumindest - wenn "es" für die SW etwas "ernster" wird und sie dich nicht mehr nur als "Mittel zum Zweck" in der Club-Parallelwelt sieht/empfindet.
     
  5. Frankyk

    Frankyk Stammschreiber

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    Ketzerische These

    @mahol

    Da ich - ähnlich wie Du - wohl nicht gerade den Ruf habe, zu den Sportfickern zu gehören, erlaube ich mir mal folgende These. Nicht als persönlichen Angriff, der mich dann ja auch selbst treffen würde, sondern - mangels geeigneter Ablenkung - aus purer Lust am Haarespalten:

    Wenn genau das
    für Dich den Reiz ausmacht, und - pardon - , den Eindruck habe ich manchmal beim Lesen Deiner Beiträge, könnte man das dann nicht mit genügend Spitzfindigkeit schlicht als eine andere, sublimere Form der Ausbeutung dieser Frauen/Mädchen sehen? Wo bekommt man sonst so schnell und sicher Dankbarkeit, die dem eigenem Ego schmeichelt? Die einem womöglich hilft, sich "erhaben" über die anderen Freier (Sportficker) zu fühlen?

    Und was Deine eigentliche Intention angeht:
    Ist es nicht vergebene Mühe, allgemeine gesellschaftliche Akzeptanz durch Beiträge innerhalb dieses Forums herbeischreiben zu wollen?

    Gruß Frankyk
     
  6. michaili

    michaili Bekannter Schreiber

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    #6 michaili, 12. August 2010
    Zuletzt bearbeitet: 12. August 2010
    Glaube ich nicht. Was kann man mehr tun, als P6 zu (er-)leben & drüber zu reden/schreiben? Nicht jede(r) kann Hurengewerkschaftlerin, Admin oder Betreiber sein.

    Genau deshalb gibt es inzwischen unzählige Foren, in denen zigtausende (noch) ungläubige Nur-Leser "wühlen", und ich bin überzeugt, dass die Akzeptanz kommt & wächst (bei den Privatsendern gibt's P6-Anspielungen inzwischen schon fast im Kinderfernsehen). Schmuddel war gestern ... sonst gäb's so schicke Boards auch gar nicht.

    @mahol
    Ich mein' auch ständig, im Urlaub beruflich agieren zu müssen. Wir sind alle ein wenig "zwanghaft" konditioniert. Insofern ist das "ficken-müssen" ja exakt ein Beweis für die Normalität des Jobs - im Gegensatz zu "alles verdrängen", "nie wieder zurück" usw.
     
  7. Frankyk

    Frankyk Stammschreiber

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    Das sehe ich auch so. Aber es in diesem Forum zu machen ist so ähnlich wie der Versuch, Mönche zu missionieren...
    Leserbriefe an Frigitte o.ä. würden da sicher eher die "Zielgruppe" erreichen.

    Gruß Frankyk
    der sich da gern irren würde...
     
  8. michaili

    michaili Bekannter Schreiber

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    Ich verlass mich da ganz auf Spiegel, Stern & Co. Das nächste Sommerloch kommt bestimmt, und poppen gehen die Redakteure auch. Es dürfte halt alles nur wieder unter irgendeinem reißerisch-schröcklichen Aspekt (Migrantinnen, Pauschalclubs, MCs o. dgl.) stehen...

    Für 'nen Leserbrief an Frigitte ist es dagegen wohl doch noch zu früh;) - obwohl: wer weiß. Sollten die das Thema anpacken (tun sie bestimmt irgendwann, angesichts fortschreitender Normalität und so), schreib ich einen.
     
  9. Xx_er

    Xx_er Guest

    an frigitte@home.de

    warum denn in die Ferne schweifen ?

    Ich bin ziemlich sicher, dass ganz viele der lieben FK's ihre persönliche "Frigitte" zu hause sitzen haben, bei der sie anfangen könnten ... ;) :rolleyes:

    so im Sinne von: Think global, act local


    oder wie war das doch gleich: https://www.freiercafe.net/showthread.php?t=5547
     
  10. michaili

    michaili Bekannter Schreiber

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    Global aktiv, aber lokal präsent - das ist der Spagat (ich meine: so lautet die Herausforderung).
     
  11. Fidel

    Fidel Mitglied

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    Ich denke es geht da auch um das Selbstverständnis für Leute, die sich im Pay-6 bewegen. Selbst wenn es sich hierbei nur um eine "kleinere" Gruppe handeln mag, die dadurch direkt angesprochen wird, so bringt ein entsprechendes Selbstverständnis, wenn es auf tatsächlicher Erfahrung und Einsicht beruht, doch auch eine gewisse Akzeptanz in diesem Sinne mit sich.

    Manche stecken sich stattdessen halt rosa "Schleifchen" an, um ihr Selbstverständnis nach aussen hin zu demonstrieren oder ähnliches....

    Vielleicht ging es @mahol aber auch nur darum, inwieweit seine eigenen diesbezüglichen Erfahrungen von anderen Usern bestätigt werden können oder nicht, insofern könnte er diesen Thread auch nur rein interessehalber initiiert haben.

    Ich für mich, finde das Thema schon sehr interessant, weil da nach wie vor auch bei jenen Leuten gewisse unreflektierte und "klischeebehaftete" Vorurteile bestehen, die sich regelmässig als Kunden im Pay-6 bewegen.

    Die Zeiten haben sich in dieser Hinsicht mittlerweilen aber fast zwangsläufig auch gravierend verändert. Pay-6 ist heute längst nicht mehr das, was er noch vor 5 oder 10 Jahren einmal war, vor allem von den Anbieterinnen her, sodass ich das prinzipiell unterschreiben würde, was @mahol da in seinem Eingangs-Posting interpretiert hat.

    Meint Fidel, um hier auch mal wieder was schreiben zu können. ;)
     
  12. michaili

    michaili Bekannter Schreiber

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    #12 michaili, 13. August 2010
    Zuletzt bearbeitet: 13. August 2010
    Ich glaube, dass @mahol insofern Recht hat, als sich normales Leben & P6 in gewissen Grenzen angleichen. Der Clubbesuch kriegt was von Privatfete, dafür wird im Apartmenthaus privat mehr rudelgebumst. Beides ist gut – dürfte aber evtl. heißen, dass irgendwann alle Leute (drinnen wie draußen) gleich schizo (?) sind.

    Könnte auch mit erklären, weshalb die P6-Preise eher nach unten tendieren.

    Unverändert bleibt jedoch, dass es im P6 primär leckere, jüngere Mädelz mit - meist optisch deutlich weniger begünstigten - älteren Jungs wie unsereinem treiben. Erst wenn sich da im RL auch mal was angleicht, bin ich richtig happy :rolleyes:.
     
  13. mahol

    mahol Virtuose der Liebe

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    Grenzen verwischen

    Grenzüberschreitung in den Pay6 hinein

    Mh, ... auf der einen Seite ist der Pay6 klar abgegrenzt vom RL ausserhalb. Wir laufen ja meist nicht einfach nur 100 Meter um den Block um den Club zu betreten, sondern machen es so wie mir heute eine SW sagte: fahren etwas weiter weg von zu Hause, treten durch ein Eisentor um uns dann offiziel und doch anonym anzumelden.

    An manchen Clubs gibt es ja sogar Hinweise zu Eintrittsmöglichkeiten die gänzlich diskret sind. Speziell in Wohnungsclubs wird auf solche Möglichkeiten hingewiesen.

    Wir überschreiten also eine Grenze wo wir nachher nur noch mit unserem momentanen "Gesicht" ganz ohne Vergangenheit, Familie und Heimat antreten. Quasi als durchreisende Fremde.

    Auch die SW geht durch eine analoge Prozedur. Nicht selten wissen dort auch Familie und Freunde über den Job den sie nachgeht nicht Bescheid. Also bereitet auch sie sich vor, muss Ihr Leben und Gewohnheiten dem Doppelleben anpassen, und tritt mit dem Betreten des Clubs in eine andere Welt, die auch nicht Ihre private ist. Sie hat zwar möglicherweise mit Freundinnen mehr Kontakt als wir Männer untereinander, aber wie ich schon feststellen konnte, wechseln auch diese je nach Lebenssituation und Intrigen die gelaufen sein können.

    Und so begegnen sich Freier und SW als Fremde in einer fremden Umgebung um eine intime Begegnung wahr werden zu lassen. So gesehen eigentlich schon ein Widerspruch in sich, wenn man nicht das ganz auf den puren Sex runterdestilliert, zu dessen Ausführung jedooch manche Zeitgenossen (männlich wie weiblich) den Aufbau einer gewissen Nähe und Kennens aufzubauen. Ein schwieriges Unterfangen angesichts der Situation, wo Zeit eine sehr begrenzte Ressource ist und ja beide Privates aussen vor lassen. Also zählt nur das Gefühl und die Intuition die man dem Menschen gegenüber spürt. Manchmal muss das auch beim Akt selber über den körperlichen Kontakt erkundet werden, über die Art wie Zärtlichkeiten ausgetauscht werden oder anhand der Tatsache welche Berührung überhaupt und wie stattfinden. Das ist, nach meiner Erfahrung, mit jeder Frau jeweils ganz anders.

    Danach zieht sich jeder sogleich wieder zurück. Entweder in die weitere Dunkelheit des Clubs oder in dem er und später sie wieder die Grenzen, dann allein, in die RL überschreiten. In dem Moment, sollte man alles vergessen ("ich vergesse Euch, mit dem Austreten aus dem Club, sofort!" Aussage einer SW).

    Glasnost und Perestroika im Pay6: die Grenzen zum RL lösen sich scheinbar auf

    Dem entgegensetzt steht die Erfahrung mit der SW, der oben getätigten Aussage, die mich freudestrahlend gleich am Eingang im Club begrüsst und küsst und mir sagt: "ich hatte die letzten Tage gehofft du würdest wieder kommen!" Dem folgt anschliessend ein Sex, als wäre sie auf einem mindestens gerade durch eine zweimonatige Sexurlabstinenz gegangen.

    Weiter folgen leicht eifersüchtige Bemerkungen wie: "sicher mögen es die Frauen gern wie du sie behandelst!..." usw..

    All das spricht eine andere Sprache, als die sonst danach so aufgesetzt aus Ihrem Mund kommt.

    Das geht weiter über eine andere SW mit der ich ausgelassen wie auf einer Privatparty gefeiert habe im Club und führt hin bis hin zu einem Fall, wo wiederum eine andere SW nach meinem Erscheinen im Club alles andere um sich herum im Club vergessen möchte und für einige Stunden fast eine Beziehung im Club mit mir geführt hat. Und das ganz aus Ihrem Antrieb heraus.

    Mit wieder einer anderen SW finden Gespräche statt, die von viel Vertrautheit einer guten Freundschaft begleitet ist. Und als ich von Ihr, aus hier nicht relevanten Gründen, etwas Abstand nahm, suchte sie trotzdem immer wieder meine Nähe um mit mir sprechen zu können.

    All das hat zwar zu keiner Beziehung oder Affäre geführt, bei keiner von den SW, was auch von niemanden gewollt war, und dennoch stelle ich fest, dass die Art der Begegnungen im Pay6 anhand der von mir erlebten Begegnungen viel Parallelen mit denen im privaten Leben haben.

    Nein, durch die Anonymität und der Flüchtigkeit der Begegnungen, entsteht manchmal gerade deshalb eine Nähe und Ehrlichkeit, die über manch private Bekanntschaft hinaus geht. Eine gewisse Offenheit im menschlichen Umgang heutzutage macht es eben möglich

    Und das ist der Grund, warum die Sicht auf den Pay6 heutzutage zumindest für mich eine ganz andere geworden ist. Trotz der Flüchtigkeit der Begegnungen, ist auch ab und an ein gewisses Maß an Intenstiät in der Menschlichkeit was mit den Treffen einhergeht. NIcht immer natürlich, aber auch nicht selten. Darin bestätigt fühle ich mich auch gerade beim Lesen so mancher Berichte von Kollegen, bei denen es sicher um mehr als nur den reinen Sex geht. Gerade das Drumherum bei den Begegnungen, sind es ja oft, die uns den Eindruck von Illusionen vermitteln.

    ... als wäre da noch mehr gewesen ... denken wir im Auto auf der Heimfahrt ...

    Nur um bei der nächsten oder übernächsten Begegnung wieder von einer SW überrascht zu werden, wie sie doch auch über ihre notwendige Professionalität hinaus fühlt und denkt.
     
    Macchiato und (gelöschter Benutzer) danken dafür.
  14. formys

    formys Bekannter Schreiber

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    Man(n) sollte dieses emotionale Verhalten so deuten wie das Verhalten der Amis. (Bitte keine Diskussion über Pauschalisierung und Differenzierung - ich habe dort gelebt und sehe die hier beschriebene Pauschalisierung als genauso zutreffend wie die beschriebenen Verhaltensmuster im Club).

    Wenn man anwesend ist, dann ist Friede Freude Eierkuchen, wir sind alle die besten Freunde und es wird eine riesen Party gefeiert. Das ist das hier und jetzt carpe diem oder besser noch lebe den Augenblick. Bei den meisten SW ist das genau so. Wen interessiert was morgen ist ?

    Davon leitet sich ein Teil der Erklärungen ab, weshalb Frauen sich so verhalten, davon leitet sich aber auch ein Teil der Erklärungen ab, weshalb ausserhalb des RL das RL als "Dark side of the force" angesehen wird... dort ist alles so Anders.

    Das RL, die Prostitution anerkennen, das wäre nicht nur den fanatischen CSU-Anhängern ein Dorn im Auge, das würde auch den richtig fiesen Zuhältern nicht in den Kram passen! Immerhin ist ein legales Gewerbe, in dem viel Geld verdient wird für jeden Staat ein willkommener Gast und seit Vespasian weiss man, dass Geld nicht stinkt!

    Aber man weis auch, spätestens seit der Schliessung des legendären Atlantis, dass nicht jeder Euro versteuert wird. Der Malermeister wird es auch so handhaben aber er wird wohl kaum dem Fiskus erklären wollen, dass er keine Einnahmen hatte, nachdem in der Zeitung zu lesen stand, dass seine Firma alle Staatsgebäude neu gestrichen hat.

    Was hat das mit dem Ausgangspost zu tun ? Nun, die Wahrnehmung mag wohl an der Fassade beginnen aber auch das Backoffice ist dafür verantwortlich, wie ein Beruf oder ein Lifestyle "rüberkommt".
     
  15. Xx_er

    Xx_er Guest

    #15 Xx_er, 24. August 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 24. August 2010
    finde ich ziemlich treffend beschrieben ! Deshalb ist auch die Diskrepanz manchmal so groß, wenn man dann auch Blicke in das Privatleben mancher SW wirft und quasi "hinter die Kulissen" blickt.

    Allerdings - um mal wieder etwas "küchenpsychologisch" zu werden - entstehen die großen Probleme mit der inneren Spannung und Spaltung wesentlich "im Kopf" der SW, deren verinnerlichte gängige, geprägte "Moral"vorstellungen ihr eigenes (durchaus auch als lustvoll empfundenes) Treiben in der Pay_6_Parallelwelt negativ bewerten bzw. abwerten.

    Vergleichbar ausserhalb des Pay_6 in etwa mit dem "inneren Moralisierer", der trotzdem fremdgeht und den dann aber die Selbstzweifel, Selbstvorwürfe und sein "schlechtes Gewissen" innerlich "zerfressen", ohne dass er deshalb sein lustvolles Treiben beendet.

    So nach dem Motto: "Das Gewissen verhindert nicht die Sünde. Es verdirbt nur die Freude daran." ;)

    Nach meinen Beobachtungen fehlen auch diese krassen inneren Spaltungen all jenen SW's, die (meist eher schon etwas älter) in den Pay_6 bewußt und ohne "innere Ablehnung" eingestiegen sind und die die Probleme damit auch dort verorten, wo sie *imho* viel besser angesiedelt sind: nämlich im schein- bzw. doppel-moralischen Umgang weiter Teile unserer Gesellschaft mit Prostitution.



    PS: ich behaupte sogar, dass Foren wie dieses ebenso die "Aufgabe" erfüllen durch sozialen Austausch und Anerkennung (siehe "Gekaspere" um die Renomme-Punkte) unter "lieben Fick-Kollegas" die ebenso bei vielen Freiern durchaus vorhandene "innere Spaltung" (je nach Typ) zu kompensieren, zu verdrängen oder helfen aufzulösen.
     
  16. michaili

    michaili Bekannter Schreiber

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    #16 michaili, 24. August 2010
    Zuletzt bearbeitet: 24. August 2010
    Aber kann's denn anders gehen? Türlich wär's schön, wenn wir uns auch im RL wie lauter fröhliche, lustvolle Bobobos gebärden könnten. Gäbe aber Mord & Totschlag (und sie sterben ja aus, die armen Kerle ... wir aber nicht).

    Bleibt folglich P6 als institutionalisierte Arena ... tragende Struktur ... Schutzzone für die ganz großen Freiräume ("Urlaub"). Draußen kann jedoch nicht pausenlos bloß "carpe diem" gelten, daher die - zwangsläufig - disparaten Wertesysteme, die doppelte Moral. Und die drückt selbst dann, wenn jemand ohne allzu große Schuldgefühle zwischen den Welten wechselt... wobei das RL ja stets die "primäre" Welt bleibt.

    Ändern tut (bzw. kann) sich m.E. (heißt soviel wie *imho*:peinlich:) nur, dass die Grenzüberschreitung (hin und zurück) allgemein als 'n bisschen selbstverständlicher aufgefasst wird. Und dass passiert ja wohl auch, wenn auch nicht mit Lichtgeschwindigkeit.
     
    Mårten Andersson und mahol danken dafür.
  17. mahol

    mahol Virtuose der Liebe

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    Doppelmoral im RL und im Pay6

    Ich denke mal (wie fast immer küchenpsychologisierend), dass die Grenze zwischen Pay6 und RL sich nicht aufheben lassen wird und auch nicht sollte.

    Die Grenze und der Sex im Pay6

    Warum auch? Wäre das gut? Es wäre wohl doch sehr schwierig wenn wir überall uns sexuell ausleben würden. Wie war das bei Soddhom und Gomorrha? Denn wenn es Sexualität und damit begleitende Gefühle geht, ist kaum ein Mensch sehr tolerant. Diejenigen die das von sich behaupten, habe ich noch nie für besonders glaubwürdig gehalten.

    Im Pay6 gibt es ja auch immer die Klammer des Geschäfts um die ganze Sache mit dem Sex. Das schafft eine gewisse Kühle, Distanz und Ruhe im Geschehen. Wenn ich also meine Lieblings-SW gerade mit einem Kollegen rumknutschen und aufs Zimmer verschwinden sehe, so weiss ich:

    - Sie kommt bald wieder
    - Sie wird Ihn eh nicht gleich heiraten
    - Sie will im Grunde nur seine Kohle
    - Danach will sie dann meine Kohle

    Und so kann man das leichte Zwicken in der Herzgegend gut (ausser in schweren LKS-Fällen) wegstecken und sucht sich im Extremfall (bei Mehrstunden Buchung des Kollegen) einfach eine andere SW aus.

    Genauso ergeht es der SW. Gefühle von Neid und Eifersucht kommen eigentlich nur auf, wenn Ihre Geldeinnahmen in Gefahr sind. Deshalb kann sie das gleiche leichte Zwicken in der Herzgegend auch gut wegstecken, denn weitere Einnahmequellen laufen zuhauf im Eisbärenfell herum. Einzig weitere Emo-Defizit-Quelle die einer Frau drohen kann, ist das Ausbleiben von Freiern oder wenn sie beobachtet wie andere Frauen dauergebucht sind und sie selber weiter rumsitzt. Das sorgt ab und an für Stimmungsschwankungen bei Ihnen.

    und der Rest ist dann lockerer Spaß den man in einer künstlichen Welt geniesst und für den Mann bezhalt.

    Im RL

    Im realen Leben wäre ein solch polygames Leben höchst problematisch. Für Mann wie für Frau. Deshalb wurde die Moral geschaffen um uns zu zügeln. Natürlich aufgesetzt von den bösen Kräften der Religionen, die die komplette Zügellosigkeit des Menschen einzudämmen versuchen. Warum? Nur um uns zu gängeln und kontrollieren? Ich glaube das ehrlich gesagt nicht. Es geht wohl auch darum uns vor uns selber zu schützen, denn ich glaube kaum das wir gut leben würden ohne jegliche sozial-gesellschaftlichen Strukturen. Also ist es nicht nur die CSU die Prostitution bekämpft. Das Ausgrenzen steckt wohl in jedem Menschen drin, damit er sich in der kontrollierten Gesellschaft integrieren kann.

    Freiheit, sexuelle Freiheit im Gegensatz zu emotionaler Zügellosigkeit

    Und wo bleibt dann die Freiheit und im speziellen die sexuelle Freiheit oder zumindest die Aufhebung der moralischen Verunglimpfungen des Pay6 druch die Mitglieder des RL? Wir sind ja auch dabei zu verurteilen, sowohl Freier wie SW, wie die Vorredner richtig feststellen.

    Deshalb läge für mich ein Anfang einer guten Entwicklung, nicht hin zu Grenzaufhebungen, aber hin zu mehr Toleranz, Interesse und Verständnis in der Gesellschaft, dass Freier und SW selber damit beginnen und sich mal überlegen, warum sie, wenn auch unbewusst, entweder den Freier oder die SW als moralisch verkommen ansehen. Beide verhalten sich polygam, ob aus Lust oder monetären Interessen tut eigentlich nichts zur Sache finde ich. Beide haben dem Modell einer Dienstleistung zugestimmt, bei dem es zwar nicht um Liebe aber doch um Nähe und Intimität geht, die von beiden Seiten freiwillig gegeben wird. Auch von der Frau.

    Dabei habe ich manchmal sogar das Gefühl, das die SW, z.B. weniger "verkommen und zügellos" ist als manche Frau im RL, die sich im Nachtleben herumtreibt und sich wirklich, komplett mal hier und mal da hingibt. Das tut die SW ja nicht! Sie führen in der Regel schon ein kontrolliertes Geschäft, bei dem sie bei uns den Schalter umlegen und nach dem Orgasmus mit uns zusammen auch gleich wieder ausgiebig mit der Oma telefonieren können. Da hat sie sich im Vergleich zur normalen Frau sich was Ihre emotionale Seite der Beziehung zu Männer betrifft, wesentlich mehr unter Kontrolle.

    Ich weiss jetzt kommen die Widersprüche. Dennoch: ich kenne junge Frauen im RL, die sind beim Thema Mänern völlig von der Rolle und verlieren viel mehr und öfter die Kontrolle über Ihre emotionale Welt als es die SW tut. Diese mag sich zwar abgehärtet haben und hat in manchen Fällen nur noch zu Ihrem Luden ein devotes Verhältnis, ist aber sonst im zwischenmenschlichen Umgang mit uns wesentlich selbstkontrollierter als wir das manchmal sind.

    Deshalb ist das Vorurteil der "Gesellschaft", dass im Pay6 absolute Zügellosigkeit herrsche, eigentlich völlig falsch. Vielleicht sollten die eher das normale Nachtleben, mit Ihren Exzessen anprangern, wo die Hemmungen viel schneller über Bord geworfen werden als im geregelten Ablauf der "Liebesersatzdienstleistung"!
     
  18. Xx_er

    Xx_er Guest

    #18 Xx_er, 24. August 2010
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 24. August 2010
    damit liegst du doch vollkommen in der (idealisierten) Selbstwahrnehmung "klassischer" SW's. Pointiert sind denen Frauen wie zB. SwingerInnen, die aus eigener Lust "herumvögeln" ein "moralisches" Gräuel.


    findest du ? Also privat erlebe ich eher das Gegenteil, da gestalten sich Beziehungen der SW's oft hoch-emotional aber entsprechend den von J.Willi als Theorie formulierten "ungesunden" Kollusions-Mustern. Sie selbst freilich empfinden das als "Liebe" :rolleyes:


    Und dieses Vorurteil kann ich nun so gar nicht verorten. Das Vorurteil ist doch eher, dass es sich bei Pay_6 immer um völlig emotionslosen Sex handelt, den die SW erleidet, aber etwas anderes vorspielt und Lust nur einseitig beim "notgeilen" Freier auftritt, der sonst nichts "abbekommen" würde.
     
  19. mahol

    mahol Virtuose der Liebe

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    #19 mahol, 25. August 2010
    Zuletzt bearbeitet: 25. August 2010
    Psyche der Frau

    @XX_Er: da scheinen sich unsere persönlichen Erfahrungen aber nun doch sehr stark zu unterscheiden.

    Zum ersten Punkt des "Herumvögelns":

    Gerade im Urlaub hörte ich von einer "normalen" (nicht Pay6-Frau, allerdings sind diesem Falle sind die Anführungszeichen übrigens besonders angebracht ;)) wie absolut unmöglich, verdorben und abartig sie die Swingerszene findet, nachdem wir in Österreich an einen touristisch komplett vermarkteten Badesee vorbeifuhren und wir am Ortseingang dem Swingerclub begegneten. Dagegen werden Pay6 Besuche in gewissen Grenzen noch geradeso als etwas hingenommen, was Mann nun mal in seinem Leben ausprobiert. Ansonsten gelten aber auch da moralische Bedenken.

    Zum Punkt der "Kollisions-Muster":

    Gerade nach dem Lesen dieses Artikels erkenne ich da viel mehr Symptome bei den "normalen" Frauen, die oftmals in partnerlosen Zeiten komplett durchdrehen, sich in Ihrem Selbstverständnis in Frage gestellt fühlen und ganz entgegen Ihrem Naturell und emotionalen Fähigkeiten auf einmal den ONS entdecken und glauben der bringe Ihnen was. Da entstehen dann so paradoxe Situationen wo eine Frau einen Mann, der sich ein halbes Jahr nicht mehr bei Ihr gemeldet hatte, gern zum ONS bei sich übernachten lässt, mit Ihm fickt und anschliessend dann ein schweres beziehungstechnisches Streitgespräch mit dem (in diesem Fall) armen Mann führt, der nun nicht weiss in welchem Film er sich eigentlich befindet. Das habe ich so noch nie von einer SW gehört, die einen ganz anderen Umgang mit Ihrer Sexualität hat und diese sehr wohl von ihrem realen Beziehungsleben trennen kann.

    Bei der SW die eine Beziehung privat führt, kann allerdings die Art der Beziehung teils recht problematisch werden, je nach ihrer psychischen Disposition und Lebensgrundlage, die sie in der Kindheit vermittelt bekommen hat. Sie hat aber viel weniger Schwierigkeiten zwischen bloßem Herumvögeln und einer Beziehung mit emotionaler Bindung zu unterscheiden. Gerade das unterscheidet sie stark von Frauen die nicht im Pay6 tätig sind. Und selbst wenn ein leichter Anflug von Bindung oder eher Sympathie für einen Freier sich ergibt, dann sicher nicht wegen dem Sex, von dem sie ja ausreichend konsumiert. Ganz im Gegensatz zum LKS übrigens. Und dabei habe ich reale Beispiele von SW's im Kopf, von denen ich weiss, dass sie, was Liebe betrifft, sehr monogam und konstant denken und fühlen. Oder sie führen keine Beziehung, weil Ihnen das emotional zu stressig ist.

    Zu Punkt 3: der emotionlose Sex als moralisches Problem.

    Mag sein, dass von dem Einen oder Anderen so gesehen wird. Aber nachdem was ich oben geschrieben habe, stellt sich doch die Frage ob der Sex in dem zu viel Beziehung hineinprojiziert wird, nicht viel schwieriger ist. Da muss ich auch mich selber am Schopf packen, sowie jeder FK mit vorhandenem LKS-Genanteil. Vielleicht hat ja der Kollege Frankyk Recht, wenn er behauptet, dass ich als Freier aus dem RL mit einem Emotionsleben daherkomme, dass eigentlich völlig fehl am Platze ist, der SW viel mehr auf die Nerven gehe, als der olympiareife Sportficker, der nur sein Grund-Bedürfnis mit der Frau befriedigt?

    Weiter ist auch der Sicherheitsaspekt nicht unwesentlich, wo festgestellt wurde, wie hier im Forum auch schon öfters angedeutet, dass das Thema Gesundheit (ungeschützter Verkehr) im Pay6 viel geregelter ist, als auf der freien Wildbahn des Nachtlebens. Also wären deshalb die moralischen Aspekte hier eher auf der freien Wildbahn angebracht als im Pay6.

    P.S.: zu den Swingerinnen. Wie ich anderswo lese, sind die meiner Meinung überhaupt nicht ausgeglichen in Ihrem Emotionsleben. Die Angriffigkeit und Aggressionsbereitschaft sogar unter den Frauen selber ist schon ganz schön hoch, was mich selber sehr überraschte. Offenbar gibt es da ganz grosse Probleme mit dem Selbstverständnis und dem Selbstbewusstsein auch wenn das Verhalten zuerst ganz anders scheint.
     
  20. michaili

    michaili Bekannter Schreiber

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    #20 michaili, 25. August 2010
    Zuletzt bearbeitet: 25. August 2010
    Die SWs, die ich jetzt kenne, halten sich eisern an die Grenze. Habe da hier und dort auch schon mal privat 'n unmoralisches Angebot gemacht und eisiges Schweigen bzw. Entrüstung geerntet. Die wissen tief drinnen ganz fest, dass eine Hure, die zur Schlampe wird, beruflich und privat baden geht. Ist ja auch so. Und ich finde das okay - steigert meinen Respekt vor denen als korrekte Person ... andere könnte & wollte ich gar nicht ficken (lieben sowieso nicht).

    Ich glaube, dass es @mahol primär um Kitzel des Herzens und @XX_Er "bloß" um luststeigernden Psychokitzel geht. Unsereiner mag's dagegen, um mal Horst Lichter sprechen zu lassen, einfach nur noch "lecker"....:)

    Eigentlich macht mir die logistische & hirnhälften-mäßige Organisation der - als für mich unabdingbar erkannten - Grenzüberschreitung die größten Problemchen, weil sich der P6- und der RL-Film im Kopp oft ungefragt im falschen Saal einschalten. Was ich oben mit "schizo" meinte. :(
     
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