Profi - professionell - Professionelle

Dieses Thema im Forum "Offtopic" wurde erstellt von Tanja_Regensburg, 12. November 2022.

  1. Tanja_Regensburg

    Tanja_Regensburg Ehem. SDL, Sexworkaktivistin, Vorstand BesD e.V.

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    Ich les ja selten Berichte, aber ich stolpere immer wieder mal über das Wort professionell.
    Diese Bezeichnung ist in Paysexberichten fast immer negativ konnotiert.

    SDL werden als zu professionell bezeichnet...

    Wie definiert ihr Profi - professionell - Professionelle im Bezug auf Sexdienstleistung ?

    Wann ist eine Sexdienstleistung professionell?
    Misst sich Profi an der Höhe des Preises?

    Wie sollte Sexdienstleistung sein?

    Was ist das Gegenteil?
    Unprofessionell?

    Ist die unprofessionelle Dienstleistung besser, wenn ja, warum?

    Ist Taschengeld und Hobby auch professionell oder eher unprofessionell?


    Was ich dazu denke schreibe ich später, um die Antworten nicht zu beeinflussen.

    Bin echt gespannt auf Eure Gedanken dazu!

    Liebe Grüße

    Tanja









     
    Rip, dieter29, Seitan und eine weitere Person dankt dafür.
  2. Harvey

    Harvey Master of Disaster

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    #2 Harvey, 12. November 2022
    Zuletzt bearbeitet: 12. November 2022
    Kommt stark darauf an wie man Professionel definiert.

    Wenn es um die ausführung einer Tätigkeit geht dann ist Professionell gut.
    Denn dann meint man, wenn sich jemand auskennt dann kann er es richtig Professionell.

    Das meinen bestimmt aber die meisten nicht hier in den Berichten.
    Dann schreiben die meisten bestimmt eher. Das hat sie aber toll gemacht, ein super Talent usw..
    Oder da hat sie Erfahrung daher kann sie es so gut usw..

    Ich benutze den Begriff glaube ich selber gar nicht so oft. Aber wenn dann für den Fall das eine DL für die gemeinsame Zeit so eine art Plan gemacht hat der bestimmten von ihr festgesetzen Abläufen abläuft.
    Oder auch wenn das zwischenmenschliche irgendwie auf gewissen immer gleichen Regeln folgt und man den Eindruck bekommt, das sie den gegenüber eigentlich gar nicht mehr wahrnimmt.

    Und Professionell deshalb, weil dies bei eher länger im Business weilenden Huren vorkommt.
    Die eigentlichen Ausführungen müssen hier gar nicht schlecht gewesen sein. Aber die Überraschung, die Beziehung zu einem Menschen fehlt möglicherweise.

    Ich hab aber schon etliche Huren kennengelernt die schon lange im Business sind und die ich unter dieser Definition nicht als Professionell bezeichen würde. Ich kann hier nur mutmassen das ihnen gewisse teile des Jobs entweder Spass machen. Z.B. die Interaktion / Kommunikation mit Menschen, oder es zumindest ok finden.

    Es kann natürlich genausogut sein das man nur jemand getroffen hat, zudem man aus irgendwelchen Gründen nicht gut passte und die DL das sozusagen trotzdem "Professionell" abgearbeitet hat. Man aber trotzdem merkt irgendwie war das ganze aber irgendwie leer..

    Ich bin auch nicht so der Experte in dem Bereich. Denn es kommt nur selten vor, das ich eine DL als "zu Professionell" empfinde.
     
  3. deressener

    deressener Stammschreiber

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    Das ist wahrscheinlich der entscheidende Punkt. "Professionell" wird hier offenbar meistens mit "unpersönlich" gleichgesetzt. Das heisst, die Sexdienstleistung wird von der Sache her korrekt und gut erbracht, aber es fehlt Freundlichkeit, Sympathie oder so etwas in der Art; mir fehlt gerade das richtige Wort (Herzlichkeit?) . Also man wird "abgearbeitet" wie eine Akte.
    Jetzt kann man natürlich lange darüber diskutieren, ob man diese persönliche Note im Paysex überhaupt verlangen kann oder ob das nicht überhaupt pure Illusion ist. Aber einige hier gelobte DL - beispielsweise die Mädels im Sky - geben einem schon das Gefühl, mehr als nur einer unter vielen Kunden zu sein.
     
  4. Winnetou Kowalski

    Winnetou Kowalski Tippen ist bääh, aber ...

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    Ich arbeite gern überall mit Profis!
    Für mich liegt der Unterschied im "zu" professionell. Das ist gut, sauber "abgearbeitet", aber ohne Seele.

    "Manche" Kunden merken das. Manchen ist es egal.

    Auch ich gebe für meine Mandanten immer alles (professionell), aber nicht alle mag ich. Denen reicht mein Spitzen-Service. Ohne Chemie geht aber beim Vögeln (bei mir) nicht.
    Die Weiber müssen mich vergöttern, am Liebsten umsonst. Dann trage ich sie auf Händen.. :duckweg:

    .
     
    Moritzmax, Harvey, Lutonfreund und 2 andere danken dafür.
  5. Dexxter

    Dexxter Stammschreiber

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    Professionell ist eine sexuelle Dienstleistung wenn sie das versprochene einhält ohne dass es darüberhinausgeht aber auch ohne dass es unterschritten wird. Der Dienst wird einfach nach Vorgabe erfüllt ohne jede Emphatie, kalt, distanziert und emotionslos.

    Darüberhinaus geht es wenn eine Sdl es schafft sich komplett auf den Gast einzustellen und eine Illusion vermitteln kann. Meiner Erfahrung nach gibt es diese aber leider extrem selten!

    Unterschritten wird es wenn abgezockt, gezickt, nachverhandelt, die Zeit nicht einhält und nicht auf den Gast eingegangen wird.
     
  6. Seitan

    Seitan Stammschreiber

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    Professionell ist ein schillernder Begriff, den ich nicht verwenden würde. Er kann positiv gemeint sein im Sinne: die versteht was vom Handwerk. Das verlangt man ja von einem Handwerker, dass er was von seinem Metier versteht, also ein Profi ist. Aber Sex ist nicht nur Handwerk oder nur in Fällen, wenn es einem Freier nur darum geht, den Druck loszuwerden. Die meisten Männer, die ich kenne, wollen mehr. Die SDL soll auch die Gefühlsseite des Zusammenseins befriedigen. Da wird es dann schnell heikel, wenn zu viele Gefühle im Spiel sind, aber das ist ein anderes Thema.

    Interessant ist auch das Gegenteil von professionell. Amateurhaft oder gar stümperhaft ist sicher negativ einzuordnen, aber "unprofessionell" oder "'unerfahren" nicht unbedingt. Besonders "unerfahren" kann sehr reizvoll sein im Sinne von "noch nicht in Routine festgefahren" oder "noch nicht von den negativen Seiten des Berufs gezeichnet". Es wird aber in den Berichten zweideutig verwendet, siehe z.B. die Berichte über die neue SDL Gabriela in der Villa Venus. Da gibt es Leute, die gerade ihre Unerfahrenheit beklagen, die ich so schön finde. Gabriela ist wirklich ganz frisch, gerade 18 Jahre alt geworden, schüchtern und von einer geradezu naiven Offenheit und Freundlichkeit dem Freier gegenüber. Ich mag sie sehr und finde sie wohltuend "unprofessionell", was sich leider in ein paar Monaten verflüchtigt haben wird. Ich wünsche ihr, dass sie sich einen Hauch von "unprofessionell" bewahrt in dem Sinne, dass Prostituierte sich nie verhärten lassen sollten, so hart ihr Beruf auch ist.
     
    Bergi, Harvey, fab und eine weitere Person dankt dafür.
  7. JordanBelfort

    JordanBelfort Stammschreiber

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    Ich umgebe mich in allen Lebensbereichen lieber mit Profis als mit Amateuren, weil ein Profi grundsätzlich seinen Beruf verstehen sollte. Dazu gehört im Pay-Sex eben auch, dass die Hure es schafft, mir eine Illusion zu vermitteln und nicht nur technisch alles stimmt. Dieser Grad ist extrem schmal und verlangt u.a. auch eine Disziplin und Charakterstärke.
    Frauen, die das gut können, sind selten!
    Bei mir endete das bereits des öfteren darin, dass sie von mir über die Dienstleistung hinaus, Geld erbeten bis verlangt haben.
     
    Bergi, Zalando und Moritzmax danken dafür.
  8. Baloo

    Baloo Patient erster Güte

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    Meine 2 Cent dazu:

    Wie definiert ihr Profi - professionell - Professionelle im Bezug auf Sexdienstleistung ?
    Ein Profi bzw. eine professionelle Professionelle schafft es, das Kundenbedürfnis zu ergründen, dieses in den Mittelpunkt ihrer Dienstleistung zu stellen und es im Endeffekt auch zu befriedigen. Das kann bei einem einfach der Wunsch nach einer schnellen, geilen Pornonummer sein, beim anderen ist es dann eher das beieinander liegen, ein wenig streicheln und zuhören oder reden.

    Wann ist eine Sexdienstleistung professionell?
    siehe oben. Ich halte es darüber hinaus für Elementar wichtig und auch professionell, dass eine DL dem Kunden, wenn es sein Bedürfnis ist, eine Illusion vermittelt, ihm jedoch auch klar macht, dass dies Teil der gebuchten Dienstleistung ist. Liebeskasperfallen oder auch nur das billigende Inkaufnehmen des Heranzüchtens von sog. "Melkidioten" sehe ich da eher als unprofessionell, wenngleich auch durchaus lukrativ.
    Misst sich Profi an der Höhe des Preises?
    Als vom Kunden/Freier als überdurchschnittlich bis sehr gut eingewertete erfahrene Leistung schlägt sich in der Regel in einem Trinkgeld nieder. Also ja. Von vorneherein einen erhöhten Preis für vermeintlich höhere Professionalität einzufordern halte ich in diesem Marktumfeld für mich zumindest als eher abschreckend, zu oft ist das Geld weg und der Service war dann doch weit von der Erwartungshaltung entfernt.

    Wie sollte Sexdienstleistung sein?
    Maßgeschneidert auf den Kunden, die Situation und Stimmung.
    Einhaltung eines gewissen Servicestandards ist ein Muss bzw. die Pflicht; Empathie die Königsdisziplin oder die Kür.


    Was ist das Gegenteil?
    Unprofessionell?
    "Ficken, Blasen, Stellungswechsel."

    Ist die unprofessionelle Dienstleistung besser, wenn ja, warum?
    Zumeist erfährt man dies ja nur bei sehr neuen Damen im Geschäft und da kann es einen gewissen Reiz haben, der Erste zu sein, bzw. das Serviceniveau zu er- aber vielleicht auch zu begründen. Externe Faktoren wie andere Prostituierte, die den im Club vermeintlich gesetzten Servicerahmen an neue Wettbewerberinnen deutlich vermitteln, haben noch nicht gegriffen und es ist vielleicht auch so die Erfahrung, die einem sexuellen Kontakt im "realen Leben" am nächsten kommt.

    Ist Taschengeld und Hobby auch professionell oder eher unprofessionell?
    Grundsätzlich halte ich das für Einzelfallabhängig, aber mit Tendenz zu unprofessionell.
     
    Bergi, Zalando, Moritzmax und 3 andere danken dafür.
  9. Mark Aroni

    Mark Aroni Stammschreiber

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  10. Tanja_Regensburg

    Tanja_Regensburg Ehem. SDL, Sexworkaktivistin, Vorstand BesD e.V.

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    Danke Euch schon mal für die ersten Antworten!

    In Einigem würde ich persönlich zustimmen, aber trotzdem habe ich teils eine andere Vorstellung von professionellem Arbeiten als Sexdienstleisterin.

    Angefangen habe ich sehr unprofessionell, woher sollte ich auch wissen, was eine professionelle Arbeitsweise ist in einem Bereich, in den ich noch nie Einblick hatte. Im Laufe der ersten Zeit habe ich mich aber sehr schnell professionalisiert!
    Das konnte ich auf Grund meiner Lebenserfahrung und durch den Einblick in andere selbständige Dienstleistungstätigkeiten ind Bereiche.
    Gerade in meiner Anfangszeit musste ich schmerzhaft lernen, dass dies die Grundvoraussetzung ist um, egal welchen Beruf man ausübt, unbeschadet lange und erfolgreich arbeiten zu können.

    Daher habe ich mich immer als Vollprofi gesehen, der eine professionelle Dienstleistung erbringt. Das war nicht immer einfach, da es Kunden nicht immer leicht gemacht haben,.... teils schon im Vorfeld.

    Dazu aber später mehr....
     
    Pluto und Bergi danken dafür.