Sehr gut eine solche offizielle Stellungnahme, nachdem die Befürworter des NM gerade auch wieder mobil machen. Kommt genau zur rechten Zeit und aus der richtigen Ecke. Startseite
Hmm, ich überlege gerade, ob ich mich da anmelde. Der Workshop "Der Freier - das unbekannte Wesen" interessiert mich. Da würde ich mitmachen wollen.
Warum gibt es keine Stiftung, die sich dafür einsetzt, dass ein positives Bild über Prostitution in der Öffentlichkeit vermittelt wird und sich die Einstellung der Bevölkerung diesbezüglich wandelt. Schlage vor, das ein wohlhabendes Forumsmitglied sein Vermögen in eine solche Stiftung einbringt.
Ich glaube nicht, dass es erneut zu einem flächendeckenden Totalverbot kommt. Die zunehmenden Fallzahlen der Ansteckungen beruhen weder auf dem Gastgewerbe noch auf Bars oder Puffs. Deshalb würden entsprechende Anordnungen, würden sie denn wieder Erwarten getroffen, früher oder später von den Gerichten wieder kassiert. Diese Klatsche scheut jeder Politiker. Es sei denn, er will die Verantwortung letztlich nicht selbst tragen und den schwarzen Peter den Gerichten zuweisen
@Wiesengrün: Hier geht es mehr so um das nordische Modell, ganz unabhängig von Corona. Dieses Thema verfolgt uns schon ein halbes Jahrzehnt. Lasst es nicht mit Corona vermengen. Das es gibt nur Kuddelmudel. Wobei ich muss ergänzen: Dafür gibts auch noch einen Thread: Wir nutzen Corona um die Prostitution abzuschaffen - Neue Initiative für Sexkaufverbot
Die Vermengung mit Corona wird allerdings nicht nur wegen der aktuellen Situation nicht ausbleiben. Dabei denke ich nicht nur an Politiker wie Lauterbach, sondern auch an die Medien. Dennoch ist der Hinweis von Albundy selbstverständlich korrekt.
Seit wann denn das? Richter sind in Deutschland persönlich und sachlich unabhängig, und wenn überhaupt dann nur dem Gesetz unterworfen. Und Gesetze sind halt auslegungsbedürftig.... Diese Unabhängigkeit der Richter dürfte wohl auch so einige unverständliche, bis schwer nachvollziehbare Urteile erkären. --- Das viel gravierende juristische Problem in Deutschland besteht darin daß die Staatsanwälte leider nicht unabhängig sind, sondern politisch weisungsgebunden. Was ziemlich bis sehr problematisch sein kann. Wer das Problem nicht begreift: In Deuschland entscheidet leider(!) letztendlich die Regierung darüber, was überhaupt gerichtlich angeklagt werden darf. Und solch ein Macht-Monopol ist prinzipiell ganz schlecht... Das ist in den meisten anderen demokratischen Ländern (aus gutem Grund) nicht so, und es ist für eine Demokratie auch gefährlich, denn es untergräbt den wichtigen Grundsatz der Gewaltenteilung. Ein guter Kommentar dazu hier: Unabhängigkeit für die Staatsanwälte
Hier geht es aber um öffentliches Recht und nicht um Strafrecht.Im öffentlichen Recht sind die Staatsanwälte nicht zuständig.
Frag mich auch die ganze Zeit, was das mit Staatsanwälten zu tun haben soll ... thx für die Erläuterung!
Ich hole das Theme aus aktuellem Anlass mal wieder hoch. Im Landtag NRW hat am 14.01.2021 eine Anhörung zu dem Thema stattgefunden, bei dem auch der Verband UEGD eine Stellungnahme abgegeben hat. https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMST17-3471.pdf Hier ein weiterer Link aus dem Landtag zu dem Thema: https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMST17-3483.pdf EDIT: es gibt noch weitere Beiträge, die hier zu finden sind Landtag NRW: Aktuelle Dokumente Die RP hat darüber berichtet. Kontroverse Debatte: Prostitutionsverbot senkt laut Experte Mordrate Sehr erschreckend finde ich die Darstellung über das Nordische Modell in den Fragen und Antworten mit Herrn Sunesson, Botschafter zur Bekämpfung von Menschenhandel, der das schwedische Vorgehen als grossen Erfolg darstellt. Folgt man dieser Ansicht, zeigen die Erfahrungen mit dem Nordische Modell: Erheblicher Rückgang der Prostitution und zugleich keine Erhöhung der verdeckten Prostitution und keine Verlagerung in den Untergrund Rückgang der Gewalt gegen Prostituierte, da die Machtverhältnisse sich zugunsten der Verkäufer verschoben haben und Gewalt von möglichen Opfern ohne Angst vor Konsequenzen angezeigt werden kann Weniger Anreiz für organisierte Kriminalität, da der Einstieg über die Prostitution und Menschenhandel wegfällt Keine bis nur sehr geringe Auswirkungen auf die Zunahme der Prostitution in den angrenzenden Nachbarländern Dänemark und Norwegen Solch eine Stellungnahme ist gelinde gesagt eine Katastrophe (egal ob wahr oder unwahr). Sie zeigt, dass die Befürworter des Nordischen Modells in ihrer Argumentation sehr ernst genommen werden müssen und dass es sehr wichtig ist, hierzu eigene alternative Standpunkte zu entwickeln und die kontroverse Diskussion dazu aufzunehmen. Besonders krass finde ich auch die Aussagen: „Wer sexuelle Dienste anbietet, muss die Käufer von Sex über dieses Angebot informieren. Die Polizei findet den Anbieter genauso leicht wie es der Sexkäufer tut.“ „Auch sei Prostitution auf Werbung angewiesen, ein Verbot ließe sich daher leicht strafrechtlich verfolgen.“ Auf keinen Fall sollten wir „von oben herab“ auf diejenigen herabblicken, die das Nordische Modell befürworten und diese nicht ernst nehmen. Auch wenn es „nur“ 16 Bundestagsabgeordnete sind, kann sich das schnell ändern.
Ich glaube aber man kann die dortigen Strukturen nicht mit den Unseren vergleichen. Ich könnte mir vorstellen, dass alles was da jetzt positiv dargestellt werden wird, wenn überhaupt wahr, hier anders verläuft. Da wird auch wenn ich es richtig verstehe auf Gewalt von Freier zu Prostituierte eingegangen aber weniger von Manager, Zuhälter zu Prostituierte (habe nur den Text gelesen, nicht die Links) Ich kann mir kaum vorstellen, dass es hier durch geht. Ich denke man wird fürchten das bissel Kontrolle was man hat zu verlieren und will das Gesicht nicht verlieren wenn sich die Situation der Damen so verschlechtert, dass man zurück rudern muss
Ohne Prostitution auch keine Zuhälter, also auch keine Gewalt der Zuhälter. Bzw wenn die Prostitution kaum noch was abwirft, wird das für Zuhälter und Menschenhändler auch nicht mehr lukrativ. Die wandern dann ab. Wenn es überall in Europa gleich gehandhabt wird, dann wird es schwierig für die Menschenhändler/Zuhälter. Machen wir uns nichts vor, ein europaweites Prostitutionsverbot wird kommen. In welcher Form auch immer. Ist nur eine Frage der Zeit. Ich würde sagen 10 Jahre, länger geht das nicht mehr.
Der Denkfehler liegt in der Prämisse. Diese geht nämlich davon aus, dass es eine Welt ohne Prostitution geben könnte. In Ländern mit Verbot verlagert sich die Prostitution in unkontrollierbare Bereiche, die einzig von Zuhältern organisiert werden. Während wir dank ProstSchG und der Legalisierung Damen hatten, die hier in geschützter Umgebung ihren Job machen, Arbeiten die Ladies nun direkt mit dem Organisator in Sichtweite, kriegen einen auf die Fresse wenn sie nicht spuren und die stark durchleuchteten volltransparenten Rotlichtunternehmer werden verdrängt von Leuten, die ihr Business in Irland, England oder sonstigen Regionen mit Restriktionen gelernt haben. Sie gehen nie zum Arzt, zahlen keinerlei Steuern, haben Schiss vor dem Ordnungsamt und Polizei und sind in den Statistiken der Entscheidungsträger kaum existent. Dadurch wird dem naiven Wähler vorgegaukelt, dass auch Prostitution beispielsweise im Lockdown oder nach Verbot nicht mehr existent sein könnte. Dort wo ein Dinge verboten sind wird mehr verdient. Daher ist grobe Zuhälterei in verbotenen Zonen luktativer als dort, wo die Ladies vom Staate ans Händchen genommen werden. Ich gehe davon aus, dass eine Abschaffung der Prostitution den einzigen Mehrwert dadurch erhält, dass man in Kürze hier eine Bargeldabschaffung begründen werden muss. Daher bereiten sich gewisse Kreise in den etablierten Parteien vor, zerren verlogene Experten in die Gremien und grenzen Insider aus - um dann mit dem Argument, dass Vernichtung der Zuhälterei, angebliche Auslöschung des Menschenhandels und das Austrocknen des organisierten Verbrechens die Maßnahmen rechtfertigt. Ob es noch 10 Jahre dauert kann ich nicht abschätzen. Ich gehe eher davon aus, dass sich die Lage nach Abschaffung vom Bargeld von selbst erledigen wird und dass dies im Rahmen des Wirtschafts Wiederaufbaus nach Corona gar nicht mehr abzuwenden ist.
Gerade das macht mich in gewisser Weise unruhig. Die Stellungnahme des Sonderbotschafters aus Schweden stellt das anders dar und anscheinend die schwedische Polizei auch. Aus dem oben verlinkten Beitrag von Stoppt Sexkauf: „Der schwedischen Polizei zufolge wurde durch das Verbot des Kaufs sexueller Dienste die Etablierung einer organisierten Kriminalität in Schweden verhindert. Das Gesetz habe sich als Barriere gegen Menschenhandel und Zuhälter in Schweden erwiesen und die Festnahme von Sexkäufern eine wesentliche Rolle dabei gespielt, Fälle von Menschenhandel aufzuspüren und strafrechtlich zu verfolgen.“ Kurz gesagt, durch Verbot der Prostitution gelingt das „Austrocknen“ von Gewalt und Menschenhandel. Beides wird weniger attraktiv und weniger lukrativ. Ich selbst halte diese Schlussfolgerung für zu einfach gedacht und kann mir nicht vorstellen, dass es in der Praxis so zutrifft oder in Deutschland so funktionieren kann. Wenn das wahr wäre, gäbe es in Deutschland auch keine Drogen zu kaufen. Aber die konkreten Belege und Argumente könnte ich jetzt auch nicht so einfach benennen. Das macht mir schon Sorgen.
Das ist in der Tat ein verflixter Teufelskreis. Man kann das Gegenteil nur beweisen, wenn man von Freierseite sämtliche solcher Angebote benennt, denn die Behörden sind dazu nicht in der Lage oder gar gewillt. Das wiederum ist aber ebenso unwahrscheinlich wie die Vorstellung, dass Süchtige alle Dealer anzeigen. Möglicherweise werden die Abolitionisten/innen sich aber schöne Dinge einfallen lassen wie beispielsweise die Freierstrafbarkeit in Verbindung mit einer Amnestiemöglichkeit im Falle von Denunziation.