Ich würde das einigermassen entspannt sehen bzw. nicht überbewerten. Auch wenn es mir für den Betreiber und vor allem die Angestellten leid tut. Allerdings ist nicht das Bordell insolvent, sondern die Betreibergesellschaft. Die wurde als Limited gegründet, also wollte man wohl auch nicht sehr ins private Risiko gehen. Wenn die Krise vorbei ist, ist ruck-zuck eine neue Gesellschaft gegründet, die den Laden weiterführen kann. Allerdings ist die Frage, ob dann noch genügend selbständige Damen bereit sind, dort abzusteigen. Da würde ich mir eher Sorgen machen. Und natürlich, was der Vermieter mit der Immobilie macht. Aber die Gegend ist ja auch weder für Schöner-Wohnen noch für einen Bürobunker ideal. Daher könnte ich mir schon vorstellen, dass der Vermieter da an einer Neuvermietung nach der Krise Interesse hat.
Nach dieser Nachricht mussten sicherlich die Mitarbeiterinnen erst mal Schlucken. Zumal die Krise noch nicht weck geblasen ist Spaß, denke aber dieses Jahr wird es Massen Insolvenzen geben wobei sich die Insolvenzverwalter die Hände reiben werden
So wie ich das mitbekomme haben Vermieter von Puffimmobilien derzeit sowieso die maximale Arschkarte gezogen, weil sich Mitte Dezember Änderungen in der Gesetzgebung ergeben haben: Corona bedingte Vertragsanpassung und Minderung? Was man sich in diesem Zusammenhang auch mal durchlesen sollte ist der Ablauf eines Insolvenzverfahrens: Ablauf eines Insolvenzverfahrens Ich gehe davon aus, dass nun Stufe 5 erreicht ist, was nicht gleichbedeutend mit dem finalen Exitus der Gesellschaft sein muss. Ein Insolvenzverwalter freut sich über den Löwenanteil der verbliebenen Masse. Gläubiger stellen sich darauf ein, Kleingeld zu bekommen und haben generell schlechte Karten in ihrer Verhandlungsposition...
Ich bin diesbezüglich zur Abwechslung mal vorsichtig optimistisch: Selbst wenn viele Betreiber bis dahin Insolvenz anmelden mussten, werden die Immobilien nach der Krise alle noch an Ort und Stelle stehen. Und da die meisten anderen nicht-digitalen Branchen durch die Krise ebenfalls schwer gebeutelt sind, schätze ich die Gefahr, dass Puffgebäude im großen Stil in Büro- oder Gewerbeimmobilien umgewandelt werden, als eher gering ein. Auch wird die Krise dazu führen, dass sich die Kluft zwischen Arm und Reich noch weiter verschärfen wird. Und da das Entfliehen aus der Armut für Frauen nun einmal die vorrangige Motivation darstellt, als Prostituierte anzuheuern, sollte es auch nicht an Frauen fehlen, die bereit sind, in der Rotlichtbranche tätig zu sein. Eine mögliche Gefahr sehe ich aber darin, dass die Politik eine Pleitewelle dazu nutzen könnte, Rotlicht-Gewerbe-Genehmigungen zu entziehen, sodass die entsprechenden Immobilien zukünftig nicht mehr als Prostitutionsstätten betrieben werden können. Sofern das Betreiben von Prostitutionsstätten von politischer Seite nicht vollkommen unmöglich gemacht wird, werden sich aber sicher schnell neue Betreiber finden, die ihr Glück versuchen wollen.
Ja, das sehe ich genau so wie Raw. So lange die Genehmigung nicht dauerhaft entzogen werden, wird es für durch Insolvenz geschlossenen Bordelle schnell wieder Betreiber finden lassen. Wahrscheinlich sogar genau die gleichen, evtl mit einem Strohmann oder Frau vorgeschoben. Vorausgesetzt der "Laden" war nicht schon vor Corona nahe einer Insolvenz oder lief nicht.
Was scheinbar doch auch da ist, ist Geld. Deutsche sparen Rekordsumme an D.h. Entgegen der Hoffnung von so einigen, stellen die Leute ihre Lebensweise nicht komplett für immer um, sondern sparen das Geld in Teilen an, Um dann irgendwann dass zu machen, was sie so machen wollen..
Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum es genug Geld gibt von der 'reichen Seite der Kluft', das in den Rotlichtsektor fliesst (meine nicht das Geld der Freier). Es scheint genug Geld zu geben, dass nach Investitionsmöglichkeiten sucht und gerade der Rotlichtsektor bietet dem Hörensagen nach gute Renditen. Deshalb sollte es auch in Zukunft genug Betreiber geben. Ob das Wegbleiben von Freiern von der 'armen Seite der Kluft', die Nachfrage nach Sexdienstleistungen spürbar reduziert, bliebt abzuwarten. Aber ich vermute mal, dass da eher der Gürtel bei anderen Ausgaben enger geschnallt wird.
Hmm, die ganze Scheisse muss irgendwann wieder zurück finanziert werden, da machen wir uns mal nix vor. Das wird sicher im nicht unerheblichen Masse auch den Mittelstand und die Gutverdiener treffen. Ich denke schon, dass da der eine oder andere Euro eben nicht mehr ins Puff getragen wird. Mal gucken....Woanders den Gürtel enger schnallen? Würde bei mir schon gehen, aber ehrlich gesagt würde ich da eher ne Runde weniger vögeln bevorzugen Zum gesparten Geld (soweit der Fall) : Klar würde bei einer Wiedereröffnung ohne Risiko erstmal gebumst werden, dass die Schwarte nur so kracht. Aber den angesparten Batzen Geld stecken die meisten dann doch eher ins Auto, ins Haus, in den Urlaub. Glaube nicht, dass die Freiergemeinde hier so anders gestrickt ist...
Alternativvorschlag, der keinem wirklich weh tut: Einfach den Soli (der ja seit dem 01.01. wegfällt) in einen Cori "umwandeln"?.......
Leider sind die Vermögen höchst ungleich verteilt in Deutschland ( und nicht nur hier ) So schreibt das DIW in seiner neuesten Studie vom Juli 2020 DIW Berlin: Vermögenskonzentration in Deutschland höher als bisher bekannt Soll heißen : 90% der Bevölkerung teilen sich rd. 30% der Ersparnisse, die teilweise wegen geringerem Einkommen ( Kurzarbeitergeld, Umsatzausfall bei Selbstständigen ) aufgezehrt werden. Hierzu gibt es auch eine Untersuchung des DIW DIW Berlin: Corona-Pandemie wird zur Krise für Selbständige Es stehen sogar Befürchtungen im Raum, daß nach Corona kein Aufschwung kommt und eine Kündigungswelle kommen könnte. Anwalt im Interview: „Die Kündigungswelle wird kommen“
@Lollypop Ja Stimmt. Interessant fand ich auch das wir sogar "nur" ein Minus von 5 % der Wirtschaftsleistung hatten und damit sogar etwas weniger als in der Finanzkrise. Unsere klassischen Urlaubsländer (Mittelmeerraum) aber wesentlich mehr Verlust haben. Zu verdanken haben wir das einerseits USA und China, die einen geben den Bürgern richtig Geld in die Hand und die anderen haben einfach Corona für beendet erklärt und wachsen weiter. So das unser Export wieder läuft. Im Land selbst: Auf der anderen Seite wird das noch verbliebende Geld der Privathaushalte zum Teil im Binnenmarkt für irgendwelche Produkte ausgeben, da ja der Urlaub und Restaurant eingespart wurde. Geht ja fast alles über Online Handel. Das Könnte durchaus so gewollt sein. Wenn man 1 und 1 zusammenzählt könnte es sogar gewollt sein das wir extra langsamer Impfen da man auch 2021 lieber das Geld im Land hätte. Da es ja ausreicht wenn alle anderen Länder wider normal funktionieren und bei uns Einkaufen und wir gleichzeitig das Geld im Land selber ausgeben. Ja ich weiß ist wieder sehr verschwörungstheoretisch, aber die Zahlen sehen nun mal so aus, das man es so interpretieren kann. Würde sogar einen gewissen Sinn machen. Wenn man Wirtschaft an die erste Stelle setzt.
Deine leicht verschwörerische Argumentation hinkt aber schon daran, dass uns die Coronakrise bereits jetzt ein unfassbares Geld gekostet hat. Die Rechnung dazu kommt noch auf uns alle zu. Da ist eine etwas ausgeglichenere Aussenhandelsbilanz ein Mückenschiss dagegen.
Ja, aber das wäre so oder so so. Das ist nun so der Status Quo. Da wurden im Frühjahr 2020 die weichen gestellt. Warum ist eine andere Frage. Und diesen Punkt meine ich ja nicht. Aber im Weg heraus geht jedes Land jetzt den Weg, der eben zugeschnitten am besten passt. Die USA wollen das alle Konsumieren. Manche Länder wollen das man bei ihnen Urlaub macht. Bei uns steht die Produktion im Vordergrund. Die ist ja auch vom Lockdown nicht betroffen. Ich erwarte auch von unserer Regierung das sie das beste fürs Land macht und ich wäre sogar nicht abgeneigt, wenn ich einen Sinn dahinter sehe, es sogar als richtig einzustufen. Also alles andere als Verschwörung.
" Ja Stimmt. Interessant fand ich auch das wir sogar "nur" ein Minus von 5 % der Wirtschaftsleistung hatten und damit sogar etwas weniger als in der Finanzkrise. Unsere klassischen Urlaubsländer (Mittelmeerraum) aber wesentlich mehr Verlust haben. " Schreibt Harvey. In D wird die Wirtschaftsleistung z.B. inkl. aller Beamter bzw inkl. des kompletten Verwaltungsmonstrums ermittelt. Diese " Leistung " ändert sich ja nicht Das produzierende Gewerbe ist wesentlich stärker betroffen, und davon müssen alle leben. Klar haben Urlaubsländer durch Tourismuswegbruch höhere Ausfälle , aber hier geht es bei der nur um 5 % gesunkenen Deutschen Wirtschaftsleistung nur um Beruhigung der Bevölkerung. Die Schäden tauchen zeitversetzt auf. Mein Unternehmen ist erstaunlicherweise trotz Tätigkeit im Produktionssektor nicht betroffen, in vielen Branchen sieht es aber zappenduster aus.
Soll das hier jetzt in eine sozialistisch-wirtschaftliche Grundsatzdiskussion ausarten? So mit Zwangsenteignung und so? Ich -persönlich- bin froh, dass meine Familie wirtschaftlich seit dem 2. Weltkrieg klug -normal bürgerlich- gehandelt hat und mir eine gute Ausbildung ermöglicht wurde. Klar wäre es irgendwelchen Zecken jetzt am liebsten an das Ersparte der Anderen heran zu kommen......
Man kann Dir nur gratulieren. Du bist nicht auf der Seite der Corona-Opfer. Noch nicht. Den Schlussatz darf man als Komplett-Satire werten, da wir ja alle wissen, dass Du gerne mal kernige Parolen raushaust und wirtschaftlich bekanntlich nicht gerade der Komplettdummi bist. Wenn es nicht direkt an Dein Erspartes geht werden alle zumindest indirekt auf Lange Zeit per Inflation enteignet, um den Mehrbedarf an Geld wegen Corona halbwegs zu verteilen. Dazu braucht man noch nicht mal die Sozis.
Wer hier Opfer und Gewinner sein wird ist noch lange nicht endgültig raus. Selbst stabile Unternehmen oder auch Behörden werden gefordert sein Dinge zu überdenken oder in Frage zu stellen. Ich habe z.b. folgendes Szenario gehört: Da findet sich Dein Arbeitsplatz nach beendeter Neustrukturierung evtl in 300km Entfernung wieder. Man kann zwar homeoffice machen. Hat aber 1x pro Woche Präsenzpflicht. Dumm gelaufen. Ich erinnere mich an die Worte eines Kunden nach 9-11 : " Das wird die Welt verändern". Klar hat 9-11 lokal Terrorismus gefördert. Gemessen an 9-11 sind die Veränderungen, welche im Moment in der Pipeline sind, aber eine andere Dimension.