Auch in der Sendung Westpol im WDR wurde über ein Prostitutionsverbot berichtet. Tenor: bei einem Verbot bewegt sich alles in die Illegalität, wie es jetzt aktuell auch geschieht. Neben der bekannten Breymeyer, einer Tante von Solwodi und einer weiteren Beraterin kamen auch Prostituierte zu Wort. Die Sendung dürfte irgendwann auch in der Mediathek abrufbar sein.
Was ich nicht verstehe sind die angesprochenen15 € je Loch. Wahrscheinlich tummel ich mich einfach nicht in den entsprechenden Schmuddelecken herum.
Die guten LKS Puppenspielerinnen, die sich ihr LKS Kandidaten gekonnt heranzüchten, haben es sehr gut drauf diese so geschickt über den Tisch zu ziehen, dass diese die Reibungshitze für Nestwärme halten. Dann kann man dieses als betroffener Freier natürlich auch nicht feststellen.
Der Bundesverband sexuelle Dienstleistungen hat einen offenen Brief an die 16 Unterzeichner der Verbotsforderung geschrieben: 25. 05. 2020 – Offener Brief an 16 Bundestagsabgeordnete | Hat ein paar interessante Passagen: Ich hoffe mal, dass dieses Schreiben ähnlich viel Aufmerksamkeit bekommen wird wie die Verbotsforderung. Immerhin war es in der Tagesschau: Corona-Krise: Verband fordert Öffnung von Bordellen
Sachsens Linke gegen Prostitutions-Verbot https://www.bild.de/regional/dresden/dresden-aktuell/nach-corona-sachsens-linke-gegen-prostitutions-verbot-70989304.bild.html
Wenn auch auch selten, aber tatsächlich mal ein Kommentar, der sich u.a. für die Belange von Prostituierten einsetzt: Im Corona-Schatten Diesen Frauen macht die Krise das Leben noch schwerer Befürworter eines generellen Prostitutionsverbots benutzen häufig Zwangsprostitution als Argument dafür, auch den freiwillig tätigen Sexarbeiterinnen ihren Job zu verbieten. Aber niemand auf der Welt glaubt ernsthaft, dass Zwangsprostitution durch zusätzliche Verbote – sie ist ja bereits verboten – eingedämmt werden könnte. Der Vorwurf des Superspreadings verstärkt zudem das Vorurteil, dass es sich um einen dreckigen Job handelt, obwohl Sexarbeiterinnen ohnehin ein verschärftes Interesse an Hygiene haben. Jeder Politiker, der Prostitution verbieten will, um die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen, müsste auch Tinder verbieten, sonst muss man leider annehmen, dass er einfach nur ein Superspreader von Misogynie ist.
Quelle dazu: Sex-Arbeiterinnen und Lesbische Mütter: Rückschritte in der Coronakrise - DER SPIEGEL - Kultur
RN+ Verbotene Prostitution in Dortmund auf Höchststand seit 2013 Die Ruhrnachrichten behandelt pünktlich zu Corona das Thema Illegale Beschaffungsprostitution, fokussiert auf die Störung im öffentlichen Raum / Sperrbezirke und lenkt die Thematik kritisch auf die Rolle des Freiers, der Dienstleistungen von austherapierten Drogensüchtigen in Anspruch nimmt. Derzeit verbotene und in Dortmund weit verbreitete Internetangebote von Profihuren spielen in den Betrachtungen keine Rolle. RN+ Verbotene Prostitution in Dortmund auf Höchststand seit 2013
Schützenhilfe aus einer Ecke, wo ich es am wenigsten erwartet hätte: Frauen-Union in NRW gegen dauerhafte Schließung der Bordelle und Verbot der Prostitution https://www.presseportal.de/pm/66749/4648066 Die Komplettartikel in WAZ und KStaA liegen hinter eine Zahlschranke, falls jemand Zugriff hat, bitte posten.
Ich habe mal den Text hinter der PayWall des KStA aus der Webseite extrahiert: Quelle: Verbot von Bordellen?: Frauen-Union: „Prostitution erlauben, wo es verantwortbar ist“
Ist doch mal ne vernünftige Aussage! Dass es mit NRW noch zu risky ist? Nun ja, die Einstellung muss man nicht unbedingt teilen, aber ich kann schon verstehen, dass man hier vorsichtig ist und lieber noch ein wenig abwarten möchte, im Sinne von "das Risiko isses mich wert". Realistischerweise auch vernünftig so. Auch wenn es bitter ist....
Oh Wunder! (Sorry, für den Sarkasmus…musst’ich aber loswerden ) Es ist sogar die erste Schlagzeile auf der Website der Frauen Union NRW: Frauen Union Nordrhein-Westfalen spricht sich gegen die Einführung eines „Sexkaufverbotes“ aus sogar aktuelle der oberste Beitrag auf ihrer Facebookpräsenz.
Herzlichen Dank an @WilliamRiker für den Link. Aber auch hier gilt: Trau, schau, wem. Auch der FU geht es in erster Linie um Veränderungen bzw. „Verbesserungen“ zum ProstSchG. Das kann vieles bedeuten, positiv wie negativ. Daher gilt es, die Diskussion kritisch zu beobachten, auch wenn ich den Ansatz der FU, das Thema differenziert zu betrachten, grundsätzlich richtig finde. Ein paar interessante Zitate aus der Stellungnahme der FU möchte ich nochmal explizit hervorheben (Fettschrift durch mich): „Die Einführung des sogenannten "nordischen Mo-dells" in der Bundesrepublik Deutschland, also des Verbots von Prostitution, wird die positiv mit dem Prostituiertenschutzgesetz erreichten Ziele konterkarieren: Es erfolgt damit eine vollständige Verdrängung der Prostitution in das "Dunkelfeld" und somit in die Illegalität sowie ein Abdriften in Online-Angebote. (...) Der Bundesgesetzgeber hat neben dem Prostituiertenschutzgesetz zugleich die Straftatbestände im Bereich der Zwangsprostitution sowie des Menschenhandels zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung deutlich nachgeschärft. Jedoch ergeben sich in allen drei Bereichen aus Sicht der Frauen Union Nordrhein-Westfalen dringend Verbesserungsbedarfe.(...) Nach der Vorlage des Zwischenberichtes seitens der Bundesregierung über das Bundesprostituiertenschutzgesetz ist es an der Zeit, sich mit notwendigen Veränderungsbedarfen sachgerecht auseinanderzusetzen anstatt ein Verbot zu fordern. Denn: Das Bundesverfassungsgericht hat mit Beschluss vom 28. April 2009 - 1 BvR 224/07 geurteilt, dass die Ausübung der Prostitution in den Kontext der durch Artikel 12 GG geschützten Berufsfreiheit fällt - und hierbei sprechen wir über Prostitution in Abgrenzung zur Zwangsprostitution in Abgrenzung zum Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung. Wie auch immer über die Prostitution moralisch geurteilt wird, so ist es dennoch erforderlich, gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen bzw. diese zur Anwendung zu bringen, die den drei Themen gerecht werden.“
Interessant finde ich, dass die beiden Bundestagsabgeordneten und stellevertretenden Landesvorsitzenden Manderla und Pantel vorstechen. Die Vorsitzende der Frauen Union NRW (Ministerin) Scharrenbach oder auch eine der stellvertretenden Vorsitzenden (mit dem passenden Namen sorry, da kann sie nix für; passt aber irgendwie hier) Fucken-Kurzawa stehen da nicht so im Vordergrund. Auch diese Info fand ich interessant (Markierungen von mir) die haben da also nicht nur einmal getagt: "Der Landesvorstand der Frauen Union Nordrhein-Westfalen befasste sich in drei Sitzungen mit einer aktuell im Zusammenhang mit der Bekämpfung des Corona-Virus SARS-CoV-2 aufgekommenen Forderung nach der Einführung des „nordischen Modells“. Gisela Manderla MdB, Stellvertretende Landesvorsitzende der Frauen Union Nordrhein-Westfalen: „Die Frauen Union Nordrhein-Westfalen hat alle auf dem Tisch lie-genden Argumente sorgfältig abgewogen. Damit haben wir uns viel Zeit gelassen. Und dennoch sind wir in allen drei Sitzungen zu ein und demselben Ergebnis gekommen:"
Einwohner Schweden, 10,7 Mio, Einwohner NRW mit Ballungsräumen Rhein/Ruhr, 17 Mio. Allein diese Zahlen führen ein Berufsverbot für Prostituierte adabsurdum. Wohl wissend das es technisch nicht umsetzbar ist, fast jeglichen Verstoß zu ahnden, Illegalität = Kriminalität, sind ja gerade die Kräfte vor ORT, OA, Polizei für eine Beibehaltung des Status Quo. Allein der Sicherheitsaspekt, auch der Finanzielle, wieviel Ordnungskräfte müssten neu eingestellt werden, um eine Umsetzung des Verbots zu garantieren, werden wohl hoffentlich dazu führen, dass die Vernunft Oberhand gewinnt. Wenn sogar kirchliche Organisationen davon abraten, sagt viel über die Unsinnigkeit des Unterfangens aus. Wollen wir hoffen, daß Realisten und nicht nur Moralisten und trockene Jungfern, darüber entscheiden.
Quelle: Berliner Zeitung ,Frauen Union will Bordelle wieder öffnen: „Da, wo es verantwortbar ist“ Einordnung der FU: Alle weiblichen Unionsmitglieder sind automatisch, außer sie widersprechen, Mitglied in der Frauen-Union. Die Partei hat aktuell einen Frauenanteil von 26 Prozent. Die Frauen-Union ist somit eine der großen Organisationen innerhalb der Union.