Sehr interessanter und aufrichtiger Artikel zum Thema Zwangsprostitution und Flüchtlinge http://www.sueddeutsche.de/leben/menschenhandel-passt-gut-auf-eure-toechter-auf-1.3635263
Warum mir der Artikel in der SZ gefällt Ich möchte kurz erklären, weshalb ich den Artikel in der Süddeutschen informativ und aufrichtig halte. Entgegen vieler anderer Berichte in anderen Medien verzichtet er darauf, den Freier als das "Böse schlechthin" darzustellen, er konzentriert sich vor allem auf die Geschichte der Dame aus Nigeria, deren Schicksal und Odysee durch fremde Länder verbunden mit typischem afrikanischen Aberglauben und Erwachsenwerden. Und er thematisiert ganz klar, dass der Zwang nicht vom Freier kommt, sondern von den Menschenhändlern und der Madam. Dort muss man meines Erachtens auch richtigerweise ansetzen, wenn man etwas ändern will. Man kann pro oder contra Flüchtlinge sein, man kann zu dem Thema Migration sicherlich vieles gut oder schlecht finden, das ist mir persönlich im Hinblick auf den Bericht eher egal. Mir geht es dabei vordringlich darum, die Lebensgeschichte dieser Dame aus Nigeria zu verstehen, ich möchte wissen, wie so jemand seine Geschichte als Flüchtling und Prostituierte erlebt, ohne dies zu verurteilen oder zu pauschalisieren. Und ich habe Respekt vor so einer Frau, die so viel durchgemacht hat und sich nicht hat brechen lassen. Verschiedene von uns werden in ihrem Freierleben mal mit Frauen mit einem ähnlichen Schicksal zu tun gehabt haben, bewusst oder unbewusst. Ich denke aber, wenige werden realistisch einschätzen können, was hinter diesen Frauen steckt und in welcher Situation sie sich befinden. Einige mag das auch nicht interessieren, ok, mich jedenfalls interessiert es, ich möchte gerne verstehen so gut es eben geht. Auch als Freier möchte ich nicht stigmatisiert oder dämonisiert werden, erst recht nicht durch die pauschalen Unterstellungen des neuen ProstSchG, gegen dessen Freier-Feindlichkeit und Realitätsferne ich mich nach wie vor wehre. Wenn ich dann die Geschichte dieser Dame lese, die mir sehr realistisch zu sein scheint (ich kenne aus meinem Berufsleben ähnliche Schicksale), freue ich mich, wenn ich lese, dass diese Dame trotz allem noch lachen kann und Hoffnung für ihre Zukunft hat. Dann meine ich auch, dass eine Prostitution ohne Zwang, sondern als gute Dienstleistung zwischen Hure und Freier möglich sein kann und keiner wegen seiner sexuellen Neigungen benachteiligt oder herabgewürdigt wird.
Meine 2 Cent dazu: In einem Club treffe ich eine großgewachsene Black Beauty und gehe mit ihr aufs Zimmer. Sie spricht englisch und erzählt mir, dass sie aus Jamaica kommt und eine kleine Tochter hat, die in Italien lebt. Ein paar Monate später kommen eine ihrer Kolleginnen und ich auf sie zu sprechen. Die Kollegin erzählt mir, dass sie die angesprochene Black Beauty eine Zeit lang bei sich zu Hause aufgenommen habe. Sie komme aber nicht aus Jamaica, sondern aus Afrika. Tja, da war ich wohl mit einer Zwangsprostituierten auf dem Zimmer. Aber: Hätte ich sie in dem Club ablehnen sollen mit der Begründung: Du siehst super aus und machst mich rattenscharf, bist aber (vielleicht) eine Zwangsprostituierte?
=> Agent069 Nur weil sie dir vermutlich nicht die (ganze) Wahrheit erzählt hat? Und wer weiß schon, ob die Wahrheit nicht noch ganz anders ist. Und bzgl. ProstSchG - die Wahrheit müsstest du vorher gekannt haben, um dich strafbar zu machen.
Wenn sich die Registrierung erst mal eingespielt hat, stellt sich das Problem nicht. Lassen wir uns einfach die Registrierung zeigen. Dann wissen wir, dass eine medizinische und Ausstiegsberatung stattgefunden hat und alles in Ordnung ist. In den RTCs könnten die Anwesenheitskärtchen einfach durch den Anmeldenachweis ersetzt werden.
Freier haben kein Recht darauf, sich von Prostituierten irgendwelche Ausweispapiere zeigen zu lassen. So etwas zu überprüfen ist und kann doch auch wohl nicht Aufgabe der Kunden sein. Soweit kommt es noch, dass ich bei jeder Hure den Kontrolleur spiele! Ich zeige Huren doch auch nicht meinen Perso und mein Gesundheitszeugnis.
Wenn Du freundlich fragst und die Frau sich weigert, ist das ein Zeichen von Zwangsprostitution. Wenn alles legal wäre, hätte die Frau ja nichts zu verbergen.
Grundrechte sind Abwehrrechte gegenüber dem Staat. Im Verhältnis von Privaten zueinander gelten keine Grundrechte. Privatrechtsverhältnisse unterliegen dem Vertragsrecht. Raw hat Recht: der Freier hat keinen Rechtsanspruch auf das Vorzeigen der Anmeldung. Aber wenn es Indizien dafür gibt, dass etwas nicht in Ordnung ist, kann man (Freier) ja mal nachfragen. Denn nach der Gesetzeslogik des ProstSchG ist der Anmeldenachweis der BEWEIS, das regelmäßige Beratung und Aufklärung, auch Ausstiegsbetarung, erfolgt ist. Meiner Einschätzung nach werden Gerichte die Weigerung der Prostituierten, dem Freier ihre Anmeldung nachzuweisen, so werten, dass der Freier wissen musste, es mit einer Zwangsprostituierten zu tun zu haben. Ich find das auch nicht witzig.
Zumindest bei Clubs darf man davon ausgehen, dass ab dem Stichtag kein einziger klar denkender Betreiber mehr Damen in seinem Laden arbeiten lässt, die nicht über die entsprechende Anmeldung verfügt, bei Modellen mit Zimmervermietung würde auch davon ausgehen, dass eine Vermietung nur mit gültigem Pass stattfindet. Die Anmeldung hat somit durchaus seine guten Seiten, wenn tatsächlich derartige Fälle gesiebt werden. Um Schwarzafrikanerinnen selbst mit EU-Pass mache ich aus gegebenen Anlässen bis dahin einen Bogen. Es sind zu viele Fälle bekannt geworden, wo selbst eine Anmeldung bei den Ämtern reibungslos funktionierte und erst ein Experte für Pässe die Fälschungen und die daraus folgende Kette in Gang setzen konnte. Den Läden ist nichts passiert. Freiern auch nicht. Jeder einzelnen habe ich die Geschichte ihrer Italien/Frankreich-Connection und Studium ohne mit der Wimper zu zucken geglaubt. Die Frauen wirkten fröhlich, servicebereit, gepflegt, modisch, sprachgewandt und selbstbewusst. Top Illusionsfaktor - Nachgeschmack reicht zur Hobbyaufgabe.
Laut dem Artikel aus der Süddeutschen kommen jährlich allein in Sizilien knapp 10000 Zwangsprostituierte an und diese Zahl bezieht sich lediglich auf Nigerianerinnen, die als Flüchtlinge registriert sind! Sizilien gehört zu Italien, somit also wie Deutschland zur EU. Wenn man doch schon weiß, dass die meisten dieser Frauen Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution sind, warum schützt man die Opfer dann nicht bereits z.B. in Sizilien und geht effektiv gegen die kriminellen Schleuser und Menschenhändler vor? Wo sich in Südeuropa die Straßenstriche mit den afrikanischen Zwangsprostituierten befinden, kann man im Internet in wenigen Minuten heraus bekommen. Warum existieren die also überhaupt noch? Die Verantwortlichen wissen doch genau was Sache ist! Keiner kann mir erzählen, dass man dagegen nicht effektiv vorgehen könnte, wenn man nur wollte. Das grenzt doch an Staatsversagen! Zugleich werden Freier in Deutschland aber kriminalisiert, indem man ihnen unter Androhung drakonischer Strafen aufbürdet, sie müssten Zwangsprostituierte - woran auch immer - erkennen können. Hier wird von den Paysexkunden von staatlicher Seite etwas erwartet, was der Staat offensichtlich - sei es aus Inkonpetenz oder aus Untätigkeit- selbst allenfalls mangelhaft hinbekommt, obwohl es seine genuine Aufgabe wäre!
=> Raw Lieber Kollege Raw, zusätzlich zum dem was Leckschlumpf und Albundy schon geschrieben haben, Bei "selbstsständigen" Dl, wo du vielleicht nicht auf den Club vertrauen könntest, also beispielsweise auf den Strassenstrich oder auch Einzel-DL in Wohnungen, wärest du möglicherweise leichtsinnig, wenn du du dich nicht vergewisserst, ob die DL "ordentlich" arbeitet -sprich ihr Gewerbe örtlich angemeldet und legitimiert ist. Schon vor dem ProstSchG, also seit dem ProstG, gilt, dass jeder Freier einen individuellen Privat-Vertrag mit der Dl udn zwar jedesmal eingeht. Das ProstSchG hat das nur nochmal explizit betont, was aber eigentlich schon vorher Recht war. Mit anderen Worten, wer in dem Fall dein "Vertags-Partner" ist oder nicht, ist Vertrauens-Sache oder Sache einfacher Kontrolle. Ist fast so mit "falschen Amtsträgern" oder Hochstaplern ... Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Also ab WoPu abwärts wäre ich mit Vertrauen vorsichtig. Oder man kennt die Dl oder dort handelnden Personen lange genug. Das ist in der Tat sinnlos und nicht notwendig. Einmal trittst du nur als Privat-Person als potentieller Vertragspartner auf und der Dl kann es egal sein, ob du Bürger eine Landes mit Ausweis oder Illegaler ohne Ausweis bist. Auch das "Gesundheits-Zeugnis" - was soll das übrigens sein? Bockschein für Freier hat es bisher nicht gegeben und wird auch vom ProstSchG nicht gefordert zumal mit viel Pelle ohnehin die gröbsten Übertragungen verhindert werden sollen. Allerdings - sollte die Dame tatsächlich mal den Perso sehen wollen, dann obacht ... da läuft was anderes
Der erste Satz mag zwar stimmen, aber man sollte trotzdem nicht zu sehr der offiziellen Polit-Propaganda aus TV und Presse vertrauen. Die Realität ist einfach anders. Unser französischen, englischen und auch italienischen EU-Partner, waren es schließlich , die den lybischen Staat zerbombten weil die Halsabschneider (die angeblichen Freiheits-Kämpfer), bezahlt von den "Geschäfts-Freunden" am Golf, allein das nicht schafften Nun ist die Kacke am dampfen und halb Afrika kann via zerfallenen Libyen auf Rettung im Mittelmeer durch die EU hoffen.
Nein DAS stimmt so nicht. Zugleich ist auch nicht der allgemeine Rechtsgrundsatz außer Kraft gesetzt, dass eine Schuld bewiesen werden muss.
@Raw lies dir mal unter Wikipedia durch weshalb die strafrechtliche Verfolgung dieser Banden so schwierig ist. Es sind straff organisierte Banden die zum Teil weltweit agieren. Die Verfolgung setzt aber die Opferaussage voraus, welche häufig aus Angst und Unterdrückung (Androhung von Gewalt an Familienangehörigen etc.) ausbleibt. Zudem werden Opfer häufig nach Abschluss des Verfahrens in die Heimatländer abgeschoben. Die Täter kamen bislang mit Geldstrafen davon. Soweit ich weiß handelt es sich nur um eine Gesundheitsberatung für die SDL und es wird kein Gesundheitszustand bescheinigt. Ob die Anmeldung wirklich flächendeckend eingeführt wird am 1.1. bezweifle ich, hier wird sicher noch einmal nachgebessert. Die bloße Beratung zu Ausstiegschancen und Die Frage nach der Selbstbestimmtheit wird sicher keinen Aufschrei der Zwangsprostituierten herbeiführen, eben aus der o. G. Problematik. Man macht es sich schön leicht einmal fragen Bissel Beratung und unsere Pflicht ist getan. Ich denke ein guter Anhaltspunkt zur Selbstgestimmtheit ist das Auftreten der SDL. Wirklich selbstständige Damen (hier kann jeder die für ihn passende Definition einfügen) erkennt man meines Erachtens am Auftreten: Selbstbewusst Hohes Energielevel Motivierter, gute Laune -> ist auch klar wenn ich das Geld selbst bekomme und nicht nach Rumänien schicken muss, um meine Angehörigen jeden Tag von meinem zusammengefickten Lohn subventionieren muss. Realistische Preise (man muss bedenken, dass auch SDL die selbstständig arbeiten Steuern abführen, Krankenversicherungsbeiträge zahlen und Sozialversicherungsbeiträge leisten müssen) -> vielleicht solltet ihr mal unter diesem Aspekt den so genannten "Clubstandard" , der übrigens ein Mythos ist und nicht existiert, betrachten. Es gibt sehr wohl eine Orientierung, aber die Girls sind frei in Ihrer Preisgestaltung, der Club darf den Girls natürlich keine Anweisungen geben welche Praktiken für wieviel Geld enthalten seien müssen, da kein Arbeitsvertrag existiert. Mit Arbeitsvertrag würde die Lage dann anders aussehen auch in Bezug auf KV,SVB etc. Gäbe es diese Anweisungen trotzdem würden wir Von Zuhälterei sprechen.