Gerade im Zuge vieler Meldungen, nach denen einige Kollegen durch Quacksalber gequält werden, die unwirksame Antibiotoka aus dem Bauch heraus verordnen startet die BKK nun einen Modellversuch: Modell-Versuch Patienten bekommen Antibiotika nur noch nach Test verordnet Patienten bekommen Antibiotika nur noch nach Test verordnet | WAZ.de - Lesen Sie mehr auf: http://www.derwesten.de/politik/aer...samkeit-pruefen-id12383062.html#plx1137476535 http://www.bkk-nordwest.de/pressemi...bundesgesundheitsministers-fuer-unzureichend/ Evtl. fragen wir mal nach, ob auch ein paar Nudeldocs am Feldversuch teilnehmen. Sinn machen würde das.
Das ist bei guten Ärzten Standard,also der Abstrich um zu sehen ob es sich um eine bakterielle oder (viruelle)Viruserkrankung handelt,,und um den Bakterienstamm zu ermitteln .
Im Prinzip ist das zwar gut und richtig. Wenn man sich allerdings mal die gängigen Antibiotika ansieht, sind das ohnehin meist Breitbandantibiotika. Die Chance, damit das pathogene Bakterium zu erwischen, ist also statistisch schon hoch. Teure Antibiogramme würden also in einer sehr großen Zahl von Fällen nur das bestätigen, was auch ohne diese blind erreicht wird. Dieser Modell-Versuch ist ganz prima geeignet, die Einnahmen der Laborärzte massiv zu steigern. Die Ärzte werden es auch mögen, weil mehr Konsultationen nötig werden, nur die Pharmahersteller mit ihren oft völlig überteuerten Antibiotika werden unzufrieden sein.
Ich sehe da ein ganz anderes Problem: Die Auswertung wird im Labor gemacht und es dauert daher 2 - 3 Tage bis das Ergebnis vorliegt. In dieser Zeit bleibt die Infektion unbehandelt. Das ist unter Umständen nicht nur eine unnötige Quälerei, sondern kann auch Gefährlich werden und das Risiko, dass sich der Erreger weiterverbreitet steigt. Das Ganze macht daher aus meiner Sicht nur Sinn, wenn jeder Arzt in der Lage ist, einen zuverlässigen Schnelltest selbst durchzuführen. Soweit ich weiß, ist das nur in Ausnahmefällen möglich.
Im Westen... ...nichts Neues! Da hilft kein wettern und lamentieren - schon bei Halsentzündungen im Kindesalter sollte bei bakteriellen Ablagerungen ein Abstrich vorgenommen werden, um gezielte Antibiose zu verordnen. Manche Eltern wollen ja keine Antibiotika doch wenn bei einer Streptokokken-Angina keine oder unwirksame AB gegeben werden, mag schon mal ein Schaden an einer Herzklappe durch bakterielle Streuung entstehen. Wenn der Arzt jedoch auf Grund seiner Erfahrung bei Infektionen im Urogenitalbereich ein Breitspektrum-AB verordnet statt erstmal einfaches Penicillin zu nehmen - interessiert es allenfalls uns als Gemeinschaft der Versicherten...Den Betroffenen freut, was wirkt.