Ich habe vor Jahren in Düsseldorf gearbeitet und schon damals wurde mein Personalausweis vom Club kopiert und die Kopie musste bei Kontrollen vom Ordnungsamt vorliegen. Ausserdem musste meine Steuernummer für die Tagesabrechnungen vorliegen. Und da ist es kein grosser Schritt für das Finanzamt an die Daten zu kommen,spätestens bei einer Steuerprüfung des Clubs.. Ob die Clubs mittlerweile selbst die Daten melden weiss ich nicht , es gibt aber Bundesländer bzw Regionen in denen per Landespolizeiverordnung geregelt ist das Clubs die Daten der prostituierten an die Polizeibehörden melden müssen. Und z.B. in München muss sich jede Prostituierte heute schon selbst registrieren.
Wir sollten uns vielleicht bei Gelegenheit ein wenig zurückhalten bei dieser Problematik. Kaum jemand würde von uns akzeptieren, wenn andere Leute "Umfragen" veranstalten, ob sein Einkommen "angemessen" ist oder nicht. Das würde kein Ingenieur, kein Arzt, kein Lehrer (Leerer!!), kein Banker und auch kein VW-Bandarbeiter (die mit den Billigautos, wo es nur mit dem Preis noch nicht ganz klappt) für sich akzeptieren. Ich versuche nun schon seit einiger Zeit, hinter die volkswirtschaftlichen Aspekte dieser ganzen P6-Branche zu kommen. Und ich wäre für reale Daten und Argumente sehr dankbar. Allein, da kommt ja nichts. Außer Spekulationen und Behauptungen und das "Geraune" von dieser oder jener Lady oder von diesem oder jenem "Fachmann" hört man normalerweise nichts. Dabei scheint mir ein Aspekt klar zu sein: Der ganze Registrierungsunfug des "ProstSchG" ist nicht zu verstehen ohne die von vielen erwarteten hohen Steuermehreinnahmen. Es ist eben schon ein Unterschied, ob die P6-Branche eine Wertschöpfung (oder einfacher: Umsatz) von vielleicht 5.5 - 6.5 Mrd EUR hat (wie ich vermute) oder 14.5 Mrd wie einige "Hilfsorganisationen" oder A.S. behaupten. Im ersten Fall würde ich vielleicht Steuereinnahmen von 1.5 - 2 Mrd EUR vermuten (da sind ja auch viele Kosten drin), im zweiten Fall von vielleicht 7-8 Mrd EUR. Eine vermutete "Steuermehreinahme" von 5 Mrd EUR und mehr führt bei allen Finanz-und Haushaltspolitikern dazu, dass sie nicht nur ihre Oma verkaufen würden, sondern auch jedes Gesetz durchwinken, auch wenn es vielleicht dem GG widerspricht, Der Punkt ist nur, diese "Steuermehreinnahmen" existieren höchstwahrschenlich garnicht. Und deshalb wäre es nicht schlecht, wenn auch wir uns bei diesem Thema auf das konzentrieren würden, was wir halbwegs sicher wissen. Und klar ist außerdem: Die entscheidenden Punkte wird uns definitiv keiner auf die Nase binden.
Erst einmal möchte ich darauf hinweisen, dass ich die den in der Umfrage vorgegebenen Einkommenskategorien beigestellten Assoziationen nicht grade hilfreich, sondern sogar ziemlich irreführend finde. Haben Zeitarbeiter, Klofrauen und andere prekär Beschäftigte mit geringem Ausbildungsniveau und Verdienst bis 1500 Euro denn alle wahnsinnigen Spaß an ihrer Arbeit und finden alle Manager und Führungskräfte, die mit 10000 Euro plus im Monat nach Hause gehen, dass sie einen Scheißjob haben, der möglichst schnell vorbei gehen möge? Ich vermute mal stark, dass es sich genau andersrum verhält und tendenziell in der unteren Einkommensschicht mehr Unzufriedene und Frustrierte zu finden sind als im oberen Einkommenssegment! Einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Arbeitszufriedenheit und Einkommen wird es aber garantiert nicht geben - es gibt also sicher auch trotz Hungerlohn glückliche Paketzusteller und genauso Vorstandsvorstände, denen ihr Beruf trotz Geldregens nachhaltig das Leben vermiest. Ebenso gibt es eben auch Prostituierte, die ihren Beruf gerne und mit leidenschaftlicher Hingabe ausüben und solche, die den als Scheißjob empfinden, den sie hassen. Der Stundenlohn im P6 ist mit 80 bis 200 Euro die Stunde hoch - da träumt so mancher Akademiker von! Ich finde diese Preisspanne aber angemessen: Wäre es noch teurer, könnten es sich Normalverdiener nicht mehr Leisten und die potentielle Kundschaft wäre zu klein. Wäre es hingegen deutlich billiger, würde es der Tatsache nicht Rechnung tragen, dass es sich doch um sehr intime Dienstleistungen handelt, die sich m.M. für die DL auch finanziell lohnen sollten.
Hier geht es nur um eine einzige, sehr spezielle Berufsgruppe, und die Assoziationen, die ich den jeweiligen Einkommensgruppen zugeordnet habe, entsprechen durchaus dem Tenor diverser Diskussionen, die ich in Foren, aber auch im wahren Leben erlebt habe. Dies sind die üblichen Begründungen, warum eine SDL viel oder wenig verdienen sollte. Es geht überhaupt nicht darum, ob man prinzipiell viel verdienen sollte, wenn die Arbeit keinen Spaß oder wenig, wenn die Arbeit viel Spaß macht oder um die Frage, ob Manager oder Klofrauen genug verdienen oder nicht. Das würde eine einfache Umfrage und auch dieses Forum sprengen. Insofern halte ich meine Assoziationen vielleicht für überspitzt, aber einen durchaus angemessenen Denkanstoß. Bei einer allgemeinen Umfrage (wofür soll man viel oder wenig verdienen) wären meine Assoziationen natürlich irreführend, aber nochmal: darum geht es hier überhaupt nicht.
Ja und nein. 1. Wir beurteilen hier subjektiv und öffentlich die Arbeitsleistung und auch gerade besonders das Preis-Leistungsverhältnis einzelner und explizit benannter Vertreter einer Dienstleitungsgattung. Dies dürfte für die Dienstleister (was mir auch viele von ihnen sagen) deutlich inakzeptabler sein als die allgemeine und nicht personenbezogene Frage, was wir denn allgemein als angemessene Vergütung ansehen würden (darüber, wie sich manche (nicht alle) SDLs fühlen, wenn intime Details über ihren Körper und ihre sexuellen Handlungen ausgebreitet werden, ganz zu schweigen, und nein, die Mädels fühlen sich keinesweg anonym, wenn ihre Kunden über sie lesen und das beim Besuch mit der realen Person in Deckung bringen - so gesehen sind in einem solchen Forum allgemeine Umfragen eher harmlos verglichen mit manch anderem). 2. Zum zweiten wird sich in Foren oft über die Angemessenheit der individuellen Leistung für den jeweils bezahlten oder aufgerufenen Preis diskutiert. Sich mal darüber Gedanken zu machen, was wir denn tatsächlich für angemessen halten, finde ich daher ein hilfreiches Gedankenspiel. 3. Natürlich wird überall über die Angemessenheit der Einkommen von Managern, Lehrern, Bankern etc, diskutiert. Da von diesen Berufsgruppen auch reale Einkommen im Groben bekannt sind, sind solche Diskussionen wesentlich kritischer, da man sofort in die Neiddebatte rutscht - bei den Mädels wissen wir ja nicht, was sie verdienen und bleiben insofern nur bei einem Gedankenspiel - und sich mal Gedanken zu machen, antstatt sich nur allgemein über die "armen Mädels" oder öfter "die Großverdienerinnen" zu echauffieren, halte ich für positiv - auch für die Mädels.