Forschungsobjekt Freier

Dieses Thema im Forum "Offtopic" wurde erstellt von The Tiger, 26. Mai 2015.

  1. The Tiger

    The Tiger Genitalveteran

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    Das nachfolgende Interview mit Udo Gerheim belegt, dass es sich bei der Freierschaft um eine sehr differente Gruppe handelt, sowohl soziologisch als auch individualpsychologisch betrachtet.

    Das Forschungsfeld ist zwar noch wenig beackert, zeigt jedoch offenbar erste Ergebnisse. Trotz (oder wegen) marxistisch anmutender Formulierungen an einigen Stellen können seine Aussagen als Grundlage für eine muntere Diskussion dienen.


    Quelle: http://www.fr-online.de/liebe/prostitution-warum-maenner-ins-bordell-gehen,30735670,30783100.html
     
    francoise, Dorian.Gray, pique und 7 andere danken dafür.
  2. Winnetou Kowalski

    Winnetou Kowalski Tippen ist bääh, aber ...

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    1. Ich will nicht diskutieren. Ich will Recht haben.
    2. s.a. 1. :D
    3. Wenn Männer nicht miteinander darüber reden - warum steht das dann hier?
    4. Wir stilisieren nicht - wir sind ... und das bis zum Exzess... außer, wenn ich kalte Füße habe. :winkewinke:

    .
     
    rangoon dankt dafür.
  3. Hamilcar

    Hamilcar Dammwildjäger

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    Gerade im Zusammenhang mit dem ProstG und dessen Novelle haben sehr viele mitgeredet, die das Thema letztlich doch nur "aus zweiter Hand" kennen. Umso wichtiger sind solche Forschungsansätze, die eben auch zeigen, dass ein Großteil der Freier überhaupt kein Interesse daran hat, die DLs "schlecht" zu behandeln.

    Meines Erachtens sollte mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken, dass das was in gut organisierten und geführten Saunaclubs abgeht, sich zumindest mehr oder minder nach ziemlich festen Regeln vollzieht, die im großen und ganzen so ablaufen, dass es einerseits für die DLs ein Broterwerb ist, den sie jedenfalls gegenüber anderen Jobs wenigstens zeitweise durchaus vorziehen, und andererseits für etliche Männer Möglichkeiten bietet, in irgendeiner Weise Sexualität in einigermaßen geordneten Bahnen auszuleben, die sich sonst anderweitig womöglich "Bahn brechen" würde, mit welchen Folgen auch immer.

    Beispiel: Nehmen wir mal das Beispiel der 23jährigen Rumänin Alina (Name von mir abgeändert, ansonsten eine real von mir von ihr gehörte Geschichte) aus Bukarest. Kommt eigentlich aus recht soliden Familienverhältnissen, spricht fließend Englisch und ist auch ansonsten nicht auf den Kopf gefallen. Früher war sogar mal ein Schüleraustausch in England "drin". Doch Abenteuerlust und materielle Wünsche wollen befriedigt werden. Erster Aufenthalt in Deutschland 1 Monat "Ferienjob" in einem Cafe, Kellnern, Putzen, Mädchen für (fast) alles, Schuften ohne Ende, nach vier Wochen völlig ausgepumpt, mit schlappen 400 Euro auf der Hand, von denen die Wirtleute noch was für "Spesen und Auslagen" abziehen. "Nein, nein, nein, sagte sie mir, das passiert mir nie wieder, lieber halte ich hier ein paar Monate im Saunaclub aus, die Freier suche ich mir aus, wenn ich einen zu eklig finde, gehe ich nicht mit ihm auf Zimmä. Aber wenn ich dann nach Hause fahre, kann ich ordentlich Bargeld und sogar noch Geschenke für meine Familie mitbringen, für mein Studium was zurücklegen..

    Außerdem gibt es auch manchmal den einen oder anderen Freier, mit dem es mir sogar Spaß macht, was ich anfangs gar nicht erwartet hätte."

    Glaubt mir, dem Mädel hab ich die Geschichte abgekauft, warum sollte das auch alles frei erfunden sein?

    So gibt es eben nicht DEN Freier, aber auch nicht DIE DL..
     
    Agent Wutz, Zalando, francoise und 2 andere danken dafür.
  4. RanjeetMawari

    RanjeetMawari Stammschreiber

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    Meiner Meinung nach, sollte die Interviewerin mal klar stellen, was für sie Ausbeutung ist und was im Vergleich dazu aus Sicht der UN / oder Menschenrechtskommission Ausbeutung ist. Dann hat man mal was zum greifen. Sind 8,50 Euro/Stunde Ausbeutung? Oder sind 100 Euro/Stunde Ausbeutung?

    Hinzukommt, dass die Frauen nicht angestellt sind, sondern freiberuflich arbeiten. Es hängt von ihrer Schönheit, Servicequalität, persönlichem Einsatz und der Location (welches Haus/Club -> Geschäftsmodel) ab, ob sie reich werden oder nichts verdienen. Der Preis/Stunde hat etwas mit dem Marktwert zu tuen. Ein Kloppo verdient ja auch etwas mehr als ich. Wie ungerecht. Kann nicht jeder so viel verdienen wie er?

    Wenn ich mich selbständig mache, unattraktiver als der Vergleichsschnitt aussehe, in meinem Bauchladen nur Bohnenkamp Likör anbiete (der scheußlich schmeckt, wie ich letztens noch auf einem Junggesellinnenabschied erfahren musste! :D ) und dann lieber in der Ecke rumhänge, als auf potentielle Kunden zuzugehen, dann verdiene ich halt wenig. Wer ist es schuld? Natürlich die Käufer! :D Sie haben mich als Bohnenkamp Likör Verkäufer missbraucht + unbenutzt in der Ecke zurückgelassen. Schrecklich!

    Mag eigentlich einer Bohnenkamp? Ich hab mit der Frau einen zusammen getrunken und ihr gesagt "Jetzt weisste mal, was Du da eigentlich verkaufst!" :D
     
    django_chained und tatwaffe danken dafür.
  5. marleen2010

    marleen2010 Stammschreiber

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    @RanjeetMawari sagt:"Hinzukommt, dass die Frauen nicht angestellt sind, sondern freiberuflich arbeiten."

    Leider ist das nicht so, Sexarbeiterin sind nicht freiberuflich nach der Gewerbeordnung anerkannt.. Eher : de facto Selbständigkeit oder bestenfalls „arbeitnehmerähnliche Selbständigkeit“ (das heißt: ‚wirtschaftlich abhängig, persönlich unabhängig’) vorliegt.

    Nach den ProstG 2002 ist zwar die Möglichkeit geschaffen worden für abhängige sozialversicherngs Beschäftigungsverhältnisse, aber praktisch nicht umsetzbar, da es mit den Sonderstrafrecht kollodiert. (Zuhälterparagraf, Menschenhandelparagraf, etc. ) und weil es für Prosttitution nur die eingeschränkte Weisungsrecht gibt, da stellt kein Betreiber eine Sexarbeiterin ein.
     
    Miller dankt dafür.
  6. Dongle

    Dongle Auslaufmodell

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    Häh, was jenau soll das sein???
    Dagegen ...
    > Quelle <

    Ach quatsch ... ein Mythos!!

    Der eigentliche Grund, ist das wirtschaftliche Risiko der Haftung des Betreibers für Sozial-Beiträge usw. ;)
     
  7. Dongle

    Dongle Auslaufmodell

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    Höchstrichterlich entschieden: sie sind im Fall "Selbständigkeit" als gewöhnlich Gewerbetreibende eingestuft!
    Jibbt es hier auch einen Link/thread irgendwo ...

    Und wenn sie doch "angestellt" sind (bei einem Betreiber oder ihrem Luden), dann sind sie eben normale Arbeitnehmerinnen ... wurde schon im "Better SW"-thread so geschrieben.
     
  8. marleen2010

    marleen2010 Stammschreiber

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    Beispiel:

    Du stellst eine Sexarbeiterin ein und bezahlst sie mit (mal hoch gegriffen) mit 20,00 Euro Stundenlohn, ist sozialversicherungsmäßig angemeldet. (Mindestlohn 8,50 lass ich mal weg), sie arbeitet 5 Stunden am Tag.

    Sie hat 5 Kunden a 100 euro. erwirtschaftet 500 euro für den Betrieb.

    Die Einnahmen gehen 100% an den Betreiber. So fällt das unter Ausbeutung im Strafgesetz § 180a (Ausbeutung von Prostituierten). Da alles was über 50 % Prozent von Dirnenlohn Zuhälterei ist.

    Das wäre in der anderen Branchen nicht, weil es da keine Sonderstrafrecht gibt.

    Als gegen Beispiel z.B. eine Kellnerin in der Gasttronomie.

    Aber unabhängig davon, die Möglichkeit als SexarbeiterIn in eine abhängige sozialversicherungs Beschäftigungsverhältnis wollen die meisten SexarbeiterIn nicht und auch die Betreiber nicht. Hängt mit der hohe Mobilität zusammen und auch mit der eingeschränkte Weisungsrecht zusammen.

    Welche Arbeitgeber stellt ein Arbeitnehmer ein, wo er nur für seine Anwesenheit bezahlt, aber darf keine Leistung verlangen, wie du die Arbeit aus zu führen hast. Passt nicht zu sammen.

    Und hast auch Recht wegen den Sozialabgaben bei den Betreiber. Wo bei man hier unterscheiden muss, vom Konzept, ob es sich um eine (reine)Mietverhältnis handelt. Denn vor dem ProstG 2002 war jegliches Management, das über die reine Zimmervermietung hinausging, strafbar.

    Mit dem Einführen des ProstG 2002 um abhängige Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen, war einfach zu kurz geführt. Ein Satz im ProstG! HIer hätte man nachbesssern müssen, war aber politisch nicht gewollt.

    Stattdessen haben wir, wie z.. die rückwirkende Einstufung der Abgaben der Sozialabgaben, wo viel Rechtsunsicherheit herrscht.

    Ich denke mit der Konzessionierung, wird es eh, so kommen, das es zu eine generelle Einstufung von "nichtselbständige " SExarbeiterInnen, die in Bordellen arbeitet. Der Tendenz zeigt sich ja mit den BVG von Fall Emmerich ab.
     
    Dorian.Gray dankt dafür.
  9. marleen2010

    marleen2010 Stammschreiber

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    Es gibt zwei Unterschiede;

    -Die steuerliche Einstufung von Sexarbeiterinnen ist heute unter § 15 EStG Einkünfte aus Gewerbebetrieb.

    - Im Gewerbeordnung sind Gewerbeanmelden Prostituion nicht möglich.Der Bund-Länder-Ausschuss bestätigt seine bisherige Rechtsauffassung,
    wonach die Prostitution kein Beruf wie jeder andere und die Ausübung der Prostitution kein Gewerbe ist! http://www.forum-gewerberecht.de/attachment,attachmentid-2804.html

    Wurde bereits 2001 beschlossen und 2009 nochmal bestätigt.
     
  10. irrumator

    irrumator Guest

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    kölle
    Die wahr Geschichte von Alina

    Namen von Clubs und Huren sind beliebig austauschbar, solange die Länder Bulgarien, Rumänien und Ungarn bleiben
     
  11. Kevin Lomax

    Kevin Lomax Any lovin is good lovin

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    Im Westen ein Stück zu weit östlich
    Also meiner Meinung nach hat der Typ doch völlig einen an der Marmel.
     
  12. Dongle

    Dongle Auslaufmodell

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    So?? Belegt??? Vielleicht auch analytische Unfähigkeit ....
    Die unendlichen Weiten dieser Differenziertheit garantiert auch unendlichen Forschungsbedarf für lange Zeit.
    Man wird nie fertig und Beschäftigung ist garantiert bis zur Pensionierung. :peinlich:

    Nööh ... es gab sogar hier im Forum eigene Versuche!
    > Der typische Freier < im "Zank-thread" gelandet!:rolleyes:
    Na immerhin der Spitzenreiter bei den Clicks bei den Zankereien!:D

    [​IMG] [​IMG] [​IMG]
     
    Andersson dankt dafür.
  13. irrumator

    irrumator Guest

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    kölle
    noch was vergessen

    ich glaube nicht das die Hells Angels oder andere gut organisierte Mopedfahrer noch mehr in die öffentlichkeit rücken wollen, lassen wir den club so wie er ist in seiner grau-weisen existenz-nische.

    Aber auch nochmal zum thema - was sollen die sozialheinis den noch machen, alle menschlichen und tierischen gruppen sind abgegrast, jedes thema mit einer nicht-empirisches versuchsgruppe taugt für ne studienarbeit, und die diskussion in der öffentlichkeit durch das ProstG wird sicher auch noch die eine oder andere Förderung bereitstellen. Lasst die sonst arbeitslosen doch labern, vielleicht bringen sie den einen oder anderen erschnorrten euro in den Pay6 und stützen so unser Hobbys

    der irru
     
  14. albundy69

    albundy69 Womanizer

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    Nebenbei finde ich die Thesen des Sozialheinis recht schlüssig und im Vergleich zu vielen anderen Texten gegenüber der Gruppierung Freier ausgewogen und fair.

    Zu den kritisierten Punkten:

    Ranjeet hängt sich daran auf, dass in der Fragestellung einer Journalistin die Begriffe Sexuelle und ökonimische Ausbeutung auf Freier angewendet werden. Die Antwort des Forschers stellt den Status Quo aus meiner Sicht punktgenau dar, ohne den Freier in ein durchweg schlechtes Licht zu rücken.

    Die Schlussbemerkung, die als Indiz dafür gesehen wird, dass der Autor einen an der Waffel hat liest sich zwar geschwollen aber ausgewogen und schlüssig, wenn man sie komplett incl. Frage zitiert. Man wird dem Autor auch zugestehen müssen, dass er in einem Interview eine eigene Meinung formulieren darf.

    Tja und hinsichtlich des Begriffs typischer Freier kommt er zum selben Fazit wie wir: Es gibt ihn nicht. Wo ist dann bitte das Problem?

    Von meiner Seite aus ist der wortschwallgewaltige neue Lochschwager hier herzlich eingeladen.(Wenn er nicht eh schon hier mitliest und alles aus unseren OTs geklaut hat) :winkewinke:
     
    Dorian.Gray, Andersson und irrumator danken dafür.
  15. Andersson

    Andersson Rover

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    Mir gefällt die Analyse des Autors ganz gut, auch wenn man nicht in allen Punkten gleicher Meinung sein muss.

    Wahrscheinlich hat jeder Freier und jede DL jeweils eine ganz eigene "Wahrheit". Das Thema ist vielschichtig, auch wenn man sich nur ein einzelnes Individuum anschaut. Ich selbst könnte auch nicht in zwei Worten alle Aspekte erschöpfend erläutern, warum ich Spaß daran habe, zu Prostituierten zu gehen.

    Warum ich den Beitrag von Herrn Gerheim positiv bewerte: Eine Ausdifferenzierung des Themengebietes macht durchaus Sinn. Wir alle regen uns doch hier immer wieder über pauschalierende und klischeehafte Berichte auf. Zu Recht :D

    Ich bin der Meinung, dass es auf dem sehr weiten Feld des Themas "Prostitution" durchaus Bereiche gibt, die gesellschaftlich und moralisch nicht wünschenswert sind (Ausbeutung, Zwang, etc.) aber auch Bereiche, die mindestens akzeptabel sind. Meine persönliche Meinung geht sogar soweit zu sagen: nicht nur akzeptabel, sondern auch wünschens- und unterstützenswert.

    Will man also etwas zu Positiven verändern, dann geht das nur über eine Differenzierung dieser "Subkultur".

    just my 5 pence

    /Andersson
     
    albundy69 und The Tiger danken dafür.
  16. Dongle

    Dongle Auslaufmodell

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    Einverstanden! Es wird nur immer schwierig, wenn "eigene Meinung" mit "wissenschaftlichen Fakten" oder "Untersuchungs-Ergebnissen" vermengt wird.

    Zum Beispiel die BLD-deluxe, also die "WELT", macht das jetzt so, dass bei jedem Artikel, wo es an reinen Fakten mangelt [MEINUNG] oben links dran steht! :klatsch: Ssauhberr sag ich da!

    Wir?
    Tatsächlich?:confused:
    Ich will jetzt keine Diskussion anfangen "früher war die Erde ein Scheibe" oder "die Erde steht im Mittelpunk" usw. aber DAS iss meiner Meinung nach nicht raus, das es ihn nicht gibt! :D
    Nur weil wir "unfähig" waren, heißt das noch lange nicht "es ist so"!
    So funktioniert das jedenfalls in der Wissenschaft .... und die kommt demnächst möglicherweise damit, dass eine wichtige Voraussetzung >in unseren Genen< steckt!! :smoke1:

    Wenn ja, wird er sich sicherlich nicht zu erkennen geben! :rolleyes:

    Oder er homunkelt hier schon lange rum ... :duckweg:
     
  17. Hamilcar

    Hamilcar Dammwildjäger

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    @irrumator

    Herzlichen Dank für die sinngemäße Einschätzung, dass ich ein übergewichtiger, naiver Trottel sei, frei nach dem Motto: Kauf dir mal ne Tüte Merk mal was..!"

    Dazu kann ich nur ganz trocken bemerken: Nicht von sich selbst auf andere schließen:D - Mit dem seelgen M. R.-Ranicki wäre ich zudem geneigt, mit zugehaltener Nase zu fragen: ".. haben Sie überhaupt studiert?" (ich nämlich schon..)

    Nee, jetzt aber Scherz beiseite. Es gibt verhältnismäßig einfache Kriterien, nach denen man sich ein zumindest relativ zuverlässiges Urteil darüber bilden kann, ob eine mündliche Schilderung glaubhaft ist oder nicht, z.B.: Stichwort "Quantitativer Detailreichtum": Unter quantitativem Aspekt ist es die erhebliche Anzahl von Einzelheiten, welche für die Beurteilung der Zuverlässigkeit von Aussagen von Bedeutung ist. Wenn genaue Ortsangaben gemacht werden, Personen in verschiedener Hinsicht beschrieben werden, die Abfolge ihrer Handlungen Schritt für Schritt wiedergeben wird, Gespräche reproduziert und nicht nur das Kerngeschehen, sondern auch nebensächliche Umstände berichtet werden, dann kann man von einem hohen Detaillierungsgrad der Aussage sprechen. Eine gegenteilige Ausprägung hat man in der pauschalen, undifferenzierten, allgemeingehalten Schilderung von Ereignissen bzw. Erlebnissen. Die Forderung nach Detaillierung ist geradezu eine Grundforderung, die man an jede Aussage, die Glaubwürdigkeit beansprucht, stellen muss. Dass eine Vielzahl von Einzelheiten, die eine Aussage enthält, diese im allgemeinen glaubwürdig erscheinen lässt, liegt darin begründet, dass es für die meisten Menschen (intellektuell) unmöglich ist, eine Falschaussage mit zahlreichen Einzelheiten auszuschmücken. Ein großer Teil von Zeugen, ungefähr 55%, hat schon bei tatsächlichen Beobachtungen Schwierigkeiten in der spontanen Abhebung von Einzelheiten. Es handelt sich aber beim phantasiemäßigen Ausdenken von Einzelheiten um eine erheblich anspruchsvollere und schwierigere Aufgabe, als wenn Einzelheiten tatsächlicher Beobachtungen oder Erlebnisse wiedergegeben werden.

    Vorstehendes habe ich mir freilich nicht selbst ausgedacht, sondern das sind landläufig anerkannte Merksätze von namhaften Gerichtsspychologen.

    Beinahe überflüssig sei noch erwähnt, dass ich jene Schilderung der "Alina", wie der geneigte und interessiert Leser wohl schon zu ahnen beginnt, selbstredend seinerzeit auf den "Prüfstand" obiger Kriterien gestellt habe.

    Damit man mich nicht missverstehe: Für konstruktive und unpolemische Kritik bin ich weiterhin immer gerne empfänglich..:)
     
    Kevin Lomax und irrumator danken dafür.
  18. irrumator

    irrumator Guest

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    echt jetzt, studiert, boah ey

    ein "Moppel" ist ein das übliche Hurenschimpfwort für Freier, kommt zwar aus der deutschen Hurensprache, aber es wird sicher ein zigeuneräquivalent geben - an der uni hab ich das nicht gelernt!

    Natürlich bin ich polemisch, werde deine Luegendetektortricks auch sicher nicht kommentieren, aber ich bin mir sicher das eine Hure ihre Geschichte 100 mal geübt hat und keiner von uns wird den Kern dahinter finden - da hilft dir weder dein noch mein studium weiter.

    Bitte Junx, lernt endlich das ist ein Job und die Mädels arbeiten für Kohle, ich wollte niemanden Kritisieren, jeder hat sein Blick auf den Pay6 - merkste was - PAY - und ich bin lange genug in Foren unterwegs, um zu wissen, das niemand hier umgestimmt wird.

    Aber im Offtopic erlaube ich mir dem einen Märchen ein anderes hinzuzufügen - ich habe dich nirgendwo persönlich angesprochen, sondern einfach nur ne gute Nacht geschichte erzählt.

    und das jeder zeit wieder
    irru
     
    Kevin Lomax und Miller danken dafür.
  19. Hamilcar

    Hamilcar Dammwildjäger

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    Nichts für ungut, ist schon ok, alter Kommilitone:), bin nicht nachtragend.

    ...100mal geübt, das bringt´s übrigens auch nicht, denn dann schleift sich das ganze irgendwie ab. Eine wichtige Rolle spielt natürlich auch die Körpersprache bei einer "Erzählung", wo sind die Augen, wie ist die Körperhaltung, fasst man sich an die Nase etc pp. ich bleibe dennoch dabei, dass gut und überzeugend zu lügen kein leichtes Handwerk ist, zumal wenn der "Beschwindelte" gezielt immer wieder Nach-, idealerweise Fangfragen stellt, wobei dann wiederum nicht unbedeutend ist, wie schnell die Antwort darauf erfolgt, wie aus der Pistole geschossen oder nach einigem Zögern und äähs und öhhs.

    Aber wie gesagt, das Thema ist für mich geklärt, jeder möge sich selbst eine Meinung bilden, vielleicht haben DLs ja auch eine besondere Begabung zum Lügen, darüber gibt es wohl noch keine aussagekräftigen Feldstudien..:D
     
  20. albundy69

    albundy69 Womanizer

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    In der verbotenen Stadt
    Sagen wir mal so: Ich hätte wegen meiner sprichwörtlich diplomatischen Ader auf den Moppel verzichtet, habe mich aber trotzdem selten so gut über einen Beitrag amüsiert, wie Irrumators bissige Gegendarstellung. Sie beschreibt recht treffend den Nährwert von Hurenstories, die wir beim Zimmergang auf die Nase gebunden bekommen. Schön, dass auch du es mit Humor trägst und ich wünsche dir wirklich, dass du auf die eine gestoßen bist, die wir als Alibi Studentenbraut aus Constaza bei der nächsten Diskussion mit Emanzen verwenden dürfen.:p

    Über diesen Punkt habe ich mir auch schon den Kopf zerbrochen. Ich neige mittlerweile jedoch dazu, das Käpt´n Blaubärgen von Prostituierten anzuzweifeln. Es sind vielmehr Freier und deren Gier nach "Illusion", die solche Flunkergeschichten garadezu herausfordern und mit denen wir die Ladies in dieser Fertigkeit trainieren. Daher: Alles gut: Gegenseitiges Win Win - oder glaubst du, dass jemand eine der vielen Alinas auf diesem Planeten 2 mal buchen würde, wenn sie ihren Pappenheimern immer die bittere Wahrheit präsentiert....
     
    Hamilcar dankt dafür.