Hallo liebe Kolleginnen, hallo liebe Forenkollegen, ich brauche eure Hilfe. Es geht um Polizeikontrollen, Razzien, War jemand von euch Zeuge einer Polizeikontrolle oder Razzia im Bereich Sexarbeit? wie läuft das genau ab , wer war bei dieser Kontrolle außer der Polizei dabei... Zoll, Ordnungsamt,???? Wie haben sich die Polizeibeamten, Kontrolleure verhalten... Ich werde immer wieder gefragt, warum ich mich gegen mehr Polizeirechte ausspreche und was denn an den Kontrollen so schlimm wäre, sie wären ja zu unserem Schutz. Oftmals staunt mein Gegenüber, wenn ich aus persönlichen Erlebnissen bei diversen Kontrollen erzähle, wobei ich ja selbst noch in keiner Razzia oder Großkontrolle war, da ich normalerweise eher alleine arbeite. Für meine politische Arbeit suche ich persönliche Erzählungen von Kolleginnen und anderen Beteiligten, die schildern wie sie Razzien, Personenkontrollen allgemein Polizeikontrollen in diesem Bereich erlebt haben... Hororgeschichten und positive Erfahrungen.... Du bist Kollegin? Kunde? oder ? In welchem Bereich war die Kontrolle? Wohnung, Club, Escort, Straße oder ? Wer war alles dabei, Polizei, Zoll, Ordnungsamt ? Eine kurze Schilderung des Ablaufes, wie sind sie vorgegangen? Was hast du dabei empfunden.. Angst Ungewissheit, Unsicherheit ein Gefühl von "Schutz" oder eher Wut, Unverständnis, Ohnmacht ? Wusstest du was und warum die Polizeisten da waren? Wie haben sich die Polizisten dir, Kolleginnen und eventuell Kunden gegenüber verhalten? Glaubst du dass sich Kolleginnen, die Gewalt ausgesetzt sind bei solchen Kontrollen, wie sie jetzt stattfinden, der Polizei offenbaren würden? Welche Gründe für eine Kontrolle kannst du nachvollziehen Welche Gründe für eine Kontrolle sind für dich weder verständlich noch akzeptabel Unter welchen Umständen würdest du dich selbst an die Polizei wenden? Wie würdest du dir die Ansprechpartner bei der Polizei "wünschen" ... wie sollte ihr Verhalten dir gegenüber sein? ( Ich weiß, blöde Frage... wie bei anderen auch, auf alle Fälle mit Achtung und Respekt, aber genau diese Frage bekomme ich immer wieder gestellt) Es wäre sehr hilfreich für mich diese Geschichten und Antworten im Kopf zu haben, die meinen eigenen Erlebnissen ähneln oder aber ganz unterschiedlich sind... positiv wie negativ um besser argumentieren zu können. Vielen Dank im Voraus LG Tanja Berufsverband erotische und sexuelle Dienstleistungen e.V. wer mir das nicht öffentlich schreiben möchte gerne auch an tanja@berufsverband-sexarbeit.de mit dem Betreff---- Polizeikontrolle-----
im frankfurter BHV sind immer wieder solche kontrollen gemacht worden. wenn man als kunde den Aufmarsch draußen sieht ist klar daß man in das betroffene Haus nicht reingeht......wer will schon sowas über sich ergehen lassen und wenns nur der personalausweis sein sollte., dendie sehen wollen. Die Damen müssen es halt dann über sich ergehen lassen, wobei man sich seitens der Polizei sehr viel zeit läßt. Das geschäft der DL ruht dann für Stunden sodaß diese erhebliche finanzielle einbußen haben. also man kann hier mE von bewußtem schurigeln der DL durch die Polizei sprechen. Ich habe auch schon gehört daß man diese razzien als druckmittel benutzt so nach dem motto: wenn ihr euch nicht so und so verhaltet dann machen wir razzia. ist alles ein mieses spielchen, denn es ist mir nie zu Ohren gekommen , daß bei einer solchen "Razzia" irgendetwas außer Lappalien zutage gefördert worden wäre. hinterher verkünden sie dann in der Öffentlichkeit, sie seien "personell am ende" aber zu solchen anlässen haben sie jede menge zeit.......
Hoheitliche Eingriffe setzen eine gesetzliche Ermächtigungsgrundlage voraus. Die sind völlig unterschiedlich, je nach Aufgabenbereich. Eine Kontrolle durch die gemeindliche Ordnungsbehörde wegen Verdachts auf Zweckentfremdung von Wohnraum läuft anders ab als ein SEK-Einsatz wegen bandenmäßigen Menschenhandels. Die konkreten Befugnisse sind auch unterschiedlich. Deshalb kann man Deine Frage nicht einfach beantworten. Man muss wissen, weshalb die Behörde tätig wird. Das sagen einem die handelnden Behördenmitarbeiter aber nicht (das müssen und dürfen sie auch nicht!), es sei denn man ist Betroffener, Steuerpflichtiger oder Beschuldigter. Als Gast/Freier frage ich, ob mir etwas vorgeworfen wird. Wurde bisher immer verneint . Damit steht fest, dass ich höchstens Zeuge bin. Ich frage dann weiter, ob der Einsatz repressiv oder präventiv erfolgt . Die denken dann an ihre fürchterlichen Zeiten auf der Polizeischule, geben mir nach kurzer Alibi-Prüfung meine Personaldokumente wieder und wünschen mir einen schönen Abend. Ich ihnen auch . Wenn ihr nicht wisst, worum es geht, Klappe halten. Nebenbei: Sozialarbeit ist Leistungsverwaltung, nicht Eingriffsverwaltung! Das Angebot des Jobcenters auf Hurenumschulung darf gar nicht Anlass einer Kontrolle sein! Entsprechend sind die Beamten, die eine Kontrolle durchführen, nicht die richtigen Ansprechpartner für ausstiegswillige Frauen und Liebeskasper.
@ leckschlumpf, ich weiß wie diese Kontrollen ablaufen, auch wenn ich sie in der Größenordnung nicht selbst erlebt habe durch einige Kolleginnen, die dabei waren. Mir geht es um persönliche Erlebnisse während einer dieser Kontrollen. Um persönliches Empfinden, um meinem Gegenüber klarzumachen, warum bei genau diesen Polizeikontrollen kein Vertrauen geweckt werden kann. Warum das nicht der richtige Weg ist um uns zu "schützen" Die Polizei fordert Ausweitung ihrer Befugnisse und möchte die im neuen angedachten Prostitutionsgesetz/Prostituiertenschutzgesetz festgeschrieben sehen. Anlassunabhängige Kontrollen zu jeder Tages- und Nachtzeit, auch in Privatwohnungen, wenn der Verdacht besteht, dass dort der Prostitution nachgegangen wird, vermehrte Kontrollen in Betrieben um Menschenhandelsopfer zu finden....usw Es geht um gegenseitiges Verstehen der "Bedürfnisse", Kontrollen sind nicht per se negativ, trotzdem sollten sie auf einer Ebene durchgeführt werden, die beiden gerecht wird... Polizei und ihrem "Ordnungsmachtbedürfnis" und Sexdienstleistenden, die nicht per se kriminell sind und ihrem legalen Beruf nachgehen. Es geht darum gemeinsame Lösungsansätze zu erarbeiten und Vorschläge zu machen. Registrierung bei der Polizei und Meldepflicht bei der Polizei (Bewegungsprofile erstellen), bei jedem Ortswechsel vor Beginn und nach Beendigung der Tätigkeit an einem Ort ist keine geeignete Maßnahme um Menschenhandelsopfer zu finden, wie deklariert wird. Deshalb suche ich noch weitere persönliche, sowohl positiv wie negativ empfundene Erlebnisse, gerne auch anonym an meine direkte Emailadresse. Danke LG Tanja
Polizisten und ordnungsbehördliche Mitarbeiter sind keine Streetworker. Im Zweifel sprechen die auch nur deutsch. "Vertrauen aufbauen" ist niemals Ziel einer Kontrolle. Das Verhalten der Polizisten ist bei Routinemaßnahmen geschäftsmäßig herablassend. Nervös sind sie, wenn es konkrete Hinweise gibt, dass es nicht glatt laufen wird, etwa bei Tips zu einem Drogendeal, bei dem vielleicht ein Beteiligter bewaffnet ist, oder selbst Drogenkonsument und psychisch auffällig. Laßt sie in Ruhe ihre Arbeit machen! Die Beamten denken von ihrer Befugnisnorm her! Sie reagieren genervt, wenn eine zusätzliche Gefahr/ein zusätzlicher Rechtsverstoß auftaucht. Bsp.: Ein Freier nutzt die Gelegenheit, einem Zollbeamten, der wegen Schwarzarbeit/Sozialleistungsbetrug kontrolliert, zu erzählen, wie er von einer Frau bestohlen wurde. Der Beamte bügelt das ab! Er wird etwas sagen wie : "Deshalb bin ich nicht hier! Wenden Sie sich an die zuständige Polizeibehörde. Sie können die Anzeige auch online erstatten." Unfreundlichen Bullen kann man mit ins Blaue hinein behaupteten unbedeutenden Rechtsverstößen auf den Wecker fallen. Zum Beispiel: "Herr Wachtmeister, gut, dass Sie endlich da sind! Die Rutschgefahr in der Dusche ist lebensgefährlich! Und ich habe im ganzen Gebäude keinen Feuerlöscher gesehen! Tun Sie was! Wozu bezahle ich denn Steuern?!" -"Wie, Sie sind nicht zuständig?! Ich weiß doch gar nicht, wo die Baubehörde ist! Und bis die kommen, das dauert sicher Wochen und Monate! Was da alles passieren kann! Sie sind doch jetzt hier! Dann machen Sie doch was!" Der Ablauf der von mir erlebten Kontrollen war kühl-sachlich. Kein Grund zu Beschwerden. Aber die erotische Atmosphäre ist natürlich im Eimer.
Genau das ist ja der springende Punkt: Zukünftig soll es vermehrt anlasslose Kontrollen von Bordellen geben und die Fürsprecher argumentieren unter anderem auch damit, dass die Beamten als Ansprechpartner für die Prostituierten agieren sollen - da soll mehr Vertrauen zu deutschen Behörden aufgebaut werden und man möchte so erreichen, dass sich mehr Zwangsprostituierte den deutschen Behörden anvertrauen. Auch wenn das nur einer von vielen Aspekten ist, mit dem in dieser Debatte argumentiert wird: Ich glaube das wird so niemals aufgehen. Ich vermute mal, Tanja sucht Munition gegen genau diese Argumentation.
Jepp... ich suche zur Unterstützung meiner "Munition" (um sie sozusagen "scharf" zu machen) Berichte über den Ablauf solcher Kontrollen.. wie sie stattgefunden haben, was sie in einzelnen Personen an Emotionen ausgelöst haben... Wie man sich dabei fühlt..usw um klar zu machen, dass solche Kontrollen definitiv keine vertrauensbildenden Maßnahmen sind um Kolleginnen, die Gewalt ausgesetzt sind zu finden oder dazu zu bringen sich zu offenbaren. Es geht nicht darum dass es keine Kontrollen mehr geben sollte... die gibts überall. Aber es geht schon darum, mit welchem Ziel sie stattfinden und dass man Ansprüchen besser soweit wie möglich und nötig gerecht werden kann. Wir suchen den Dialog, aber wir müssen auch an möglichst vielen verschiedenen Beispielen benennen können, warum etwas nicht funktionieren kann, bzw was sinnvoller wäre um das Ziel zu errreichen gegen Menschenhandel vorzugehen. Ich suche ausdrücklich auch positive Beispiele, um zu zeigen, wie es auch gehen kann! LG Tanja
hm naja, positiv......nein ist garnicht positiv. die Polizei brauch keinesfalls erhöhte Befugnisse. die dürfen schon mehr als genug !! was sie wollen, sind US-Verhältnisse. sage ihnen von mir daß sie das nicht so komisch mit angeblichem "Menschenhandel" zu verbrämen brauchen ! so eine kontrolle ist-wie auch im auto kontrolliert werden- immer sch..... denn die wollen dich ja mit irgendwas drankriegen, um sich in der Presse aufspielen zu können und belobigt zu werden. wenn du im auto sitzt ist es zwar dein Raum, wo sie nicht so einfach eindringen dürfen, jedoch ist doch klar daß man da dann immer angespannt ist. Und die nutzen das Überraschungsmoment aus ! alles in allem sind so kontrollen immer unangenehm und belästigend ! Um es dazuzusagen: Ich selber bin bis jetzt immer nur im auto auf der Straße kontrolliert worden, im BHV oder andere paysex orte noch nie ! was wir ganz bestimmt nicht brauchen, ist eine Ausweitung der Kontrollen im paysex !
In dem (ohnehin empfehlenswerten) Buch "Bordellgesellschaft" ist eine Razzia detailliert beschrieben. Speziell in Süddeutschland ist eine Razzia wohl auch ein beliebtes Mittel, um Bordellbetreibern klar zu machen, dass ihr Laden hier unerwünscht ist und wer letztendlich die Macht hat. Dass Geschäftsschädigung stattfindet, wird dabei offenbar sehr gerne in Kauf genommen. Ich habe in einem Nachbarforum über eine Razzia in Solingen-Burg gelesen, bei der auch die Freier kontrolliert wurden und speziell nach gestohlenen Smartphones geschaut wurde. Man sollte im Rotlichtviertel schon eine weiße Weste haben, denn so ein "Beifang" ist anscheinend nichts ungewöhnliches. Die haben da wohl auch alle Persos von Kunden dahingehend kontrolliert, ob Haftbefehle vorliegen.
Ich weiß wie Razzien ablaufen, darum geht es nicht, aber ich kann nicht aus eigener Erfahrung erzählen wie es bei anderen ablief.. Ich suche persönliche Erlebnisse in Schriftform, mit eigenen Worten beschrieben... Dafür habe ich in meinem Eingangsposting beschrieben, was in etwa der Inhalt sein sollte. Danke für die Geschichten, die mich bisher per Mail erreicht haben. Je mehr eigene Erlebnise, beschrieben von Denjenigen die betroffen waren, desto besser. Ihr würdet mir und unserem Einsatz wirklich damit helfen und uns unterstützen in unserer Arbeit. LG Tanja
Hallo Tanja Für mich ist es schon eine interessante Frage die du da gestellt hast. Aber ich bezweifele das sich bei solchen Kontrollen, nur eine kleine Anzahl der betreffenden Personen aus dem Kreis dabei öffentlich outen/ melden würden, da die Angst in der sie Leben stärker ist, weil die wirklichen Betreffende denke ich über kein nicht mehr großes Selbstwertgefühl verfügen, ihr Misstrauen gegenüber Fremde sehr hoch ist und daher ein An/ Vertrauen sehr schwierig ist. Solange sie nicht selbst in der Lage sind wie Mut, Kraft, in einer solcher Aktion zu entwickeln um über ihre tatsächliche Situation zu berichten. Werden sie weiter schweigen und es über sich ergehen lassen. Hinzu ist oft Ihre Bindung in der neuen Gemeinschaft,(Ersatzfamily) wo sie Trost Hoffnung Anerkennung ect. finden, in der sie Leben und Dienstleistungen ständig Anbieten müssen stärker ausgeprägt ist. Daher hoffe ich das sich viele hierzu melden, um einen sinnvollen Weg zu finden, wie eine hilfreiche Unterstützung /Begleitung aussehen könnte. Ein Problem wird nicht von Vorschlägen gelöst, wenn eine Zielrichtung angestrebt wird, das nur mit großen Hindernissen erreichbar ist, weil man nicht die notwendigen Mittel zu Verfügung hat/ anwenden kann, mit denen dieses Ziel erreichbar wird. Auch wenn ich hier (vorerst) öffentlich nicht direkt schreiben möchte so möchte ich mal von der meiner Sichtweise her antworten wie ich es sehe. In privaten wie gewerblichen Bereich habe ich schon hier paar Erfahrungen sammeln dürfen mit der Polizei, Finanzamt, Zoll. In der Regel verliefen die diese Kontrollen/ Überprüfungen im kleinen Kreis positiv ab. Bei zwei groß Angelegten geplanten Razzia auf dem Bau war ich nur Augenzeuge wie sie ablief und im Nachhinein bekam ich später in einen Gespräch einen ausführlichen Bericht mit den leitenden Betroffenen (Vorarbeiter/Polier), was sich im inneren Abspielte. Die Personen die sich nicht ausweisen konnten oder keine gültigen Nachweise hatten wurden mitgenommen. Im Grunde sind sie die Opfer die ihre Arbeitskraft für ein geringes Entgelt zu Verfügung stellen und ihre (Not)Situation wird oft vom Subsubunternehmer ausgenutzt. Ohne festen Wohnsitz ect, werden sie abgeschoben und reisen später oft wieder ein oder andere übernehmen diese Stelle. Und was ist mit dem Auftraggeber der dieses Spiel duldet? In der Rotlicht Szene wurde ich persönlich bis her davor verschont. Aber ich denke dass es sich da auch so ähnlich verhält. Solange es keine konkreten Gesetze gibt die auch angewendet/ umgesetzt werden, wird es den (bandenmäßigen) Menschenhandels weiter geben. Die Nachfrage regelt den Markt und illegal ist der Gewinn höher. Der Gesetzentwurf dient zurzeit nur für eine gute Diskussionsgrundlage, aber an der Umsetzung wird es zum Schlus scheitern. Da es nicht ausreicht, ein noch so gutes Gesetz aufzustellen, wenn es nicht angewendet wird bzw. voll umgesetzt werden kann. Doch ich befürchte, dass sich dieser leider in einer Sackgasse enden wird, wenn wichtige Punkte dieses nicht den Anforderungen der staatsanwaltschaftlichen Praxis erfüllen kann. Da der zeitige Strafrahmen, mit seinem Strafmaß noch nicht genügend abschreckt, weil er viel zu niedrig eingestuft ist und wo die Frage der Straftat auch noch nicht eindeutig geregelt wurde. In der Praxis haben die Ermittlungsbehörden bei der Bekämpfung zu wenigen Möglichkeiten zur Aufklärung bei einer realen Missbrauchshandlung oder zu Überprüfung des Verdachtsfalles. Auch finde ich dass die Hürden oft zu bürokratisch sehr hoch ausgelegt werden. Eine Ermittlung findet oftmals erst dann statt, wenn man seine Anonymität aufgibt, um eine protokollierte Anzeige aufzunehmen, fühlt sich oft dabei als gesellschaftlich geächtet an und später vllt. noch mit anderen Konsequenzen rechnen muss. Ferner wird das Gesetz kaum umsetzbar sein wenn zu viel Zeit zwischen (Anfangs)Verdacht die Ermittlungen aufgebracht werden muss, bis ein Prozess in Gang gesetzt werden könnte. Da in diesem Bereich zu wenige Stellen besetzt sind, wie sehr gut ausgebildete Kriminalbeamte und anderes Personal von Fachwissen. Wegen der viel zu kleinen geringen Personaldecke, fehlt es an Ermittler zur Umsetzung und es wird teilweise sechs Monate und länger dauern bis eine Sachlage ausgewertet werden kann. Die Fälle für die Strafverfolgung / Ermittlungen verzögern sich dadurch wegen Personalmangels. Bei der Kriminalpolizei auf Bund- und Länderebene wird zwar in der Verfolgung solcher dringenden Straffälle mit sehr hohem Aufwand ein Vollzugsproblem angewendet, aber dadurch bleiben andere erst mal liegen. Zu diesem Thema hatte ich vor paar Monaten mal Berichte im Netz gefunden und meine Gedanken dazu gemacht. Ach wenn es nicht direkt auf deine Frage eingeht finde ich das man hier weiter ausholen sollte um gewisse Hintergründe zu bekommen. (sollte es nicht zum Thema passen diese Berichte verschieben oder löschen.)
Von den guten Absichten wird am Ende nur ein neues Strafgesetz übrig bleiben, aber nicht mehr konkrete Hilfe. Frei Angebotene Prostitution, ist und bleibt grundsätzlich legal. Oft tauchen nur wenige Fälle der Zwangsprostitution in der Statistik auf, weil für die Polizei die Rotlichtkriminalität kein großer Schwerpunkt ist. Von der Bevölkerung wird die Prostitution weitestgehend lieber geduldet und als ein Tabuthema angesehen, als sich öffentlich darüber zu äußern. Erst warben Mobilfunkanbieter oder Gastronomen mit Flatrates Angeboten wie großes freies Buffets oder bei kommerzielle Veranstaltung einer Flatrate-Party wo alkoholische Getränke ohne Begrenzung der Menge zu einem Pauschalpreis ausgeschenkt werden. Jetzt fast diese Idee auch im Rotlicht einen festen Fuß zu fassen. Sie nennen sich Flatrate-Bordelle – dabei geht es hier um für wenig Geld sehr viel Sex zu bekommen. Für drei Stunden Sex zahlt man ca. 60 Euro Und für ein Tagesticket so oft man es will liegt der Preis um ca. 99 Euro. (für manchen nach dem Motto geiz ist geil ) Der Freier kann dort für einen Pauschalbetrag, unbegrenzt mit mehreren Prostituierten so viel Sex haben wie er sich es wünscht. Doch damit unterstützt man oft ein umstrittenes Geschäftsmodell. Solange es keine eindeutige juristische Handhabe dagegen gibt, werden auch so manche Billig-Bordelle weiter hervorkommen die menschenverachtend und frauenfeindlich geführt. Da man bei diesem Modell sein Entgelt, nämlich direkt an den Betreiber entrichtet und nicht es mehr an die Prostituierte übergibt. Nun ist es Entscheidend wie die Umsetzung der Einnahmen vergütet wird. Sollten die Frauen nicht viel vom dem Profit abbekommen so werden sie ausgebeutet, dann ist das ganz klar abzulehnen. Bereichert sich der Betreiber/in an der angebotenen sexuellen Dienstleistung, hat es schon einen ausbeuterischen Charakter und sie/ er fungiert (möglicherweise) als Zuhälter. Rechnungsbeispiel; Eine Prostituierte erhält im Extremfall 300Euro für 15 Dienstleistungen am Tag und muss davon noch Benutzungsgebühr für die Räumlichkeiten, Kost und Logie entrichten. Was bleibt ihr zum Schluss? Leider gibt es in Deutschland nur wenige freigeführte Häuser die sauber hygienisch ordentliche eingerichtet sind und ihren Damen einer gerechten Entlohnung aushändigen. Doch oft sieht es in Bordellen wo Flatrate-Sex angeboten wird viel anders aus. Das Schlimme bei diesem Geschäft der Prostitution ist der Punkt das vieles ohne Regeln abläuft und es weit verbreitet ist das dies unter der Ausübung von brutale Ausbeutung und Gewalt geschieht. Bei Bordellen gelten leider nicht so strengere Regeln als wie sie für Imbiss Betreiber vorgesehen sind. Das alte Prostitutionsstättengesetz regelt bis heute noch nicht, in welcher Form man Prostitutierte beim Ausstieg beraten / unterstützt kann da es kein großes flächendeckendes Beratungsangebote für Prostituierte und Opfer von Menschenhandel exestiert und im Umlauf ist, auf das man sich berufen kann. Ferner sollten neue Auflagen für die Angebote von Bordellen erfolgen und gelten gemacht werden, um die wahrscheinlich sehr hohe Dunkelziffer einzuschränken zu können. Es gibt zwar schon heute, für Zwangsprostituierte Beratungsstellen, die sehr gute Arbeit leisten. Doch für solche Hilfe benötigt man viel mehr Personal, daher scheitert diese Vorstellung, weil hierfür wiederum nicht genügend Geld vorhanden ist. Deswegen sind viele Stellen unterbesetzt und oftmals teilten sich zwei Beraterinnen eine halbe Stelle. Unter diesen Umständen ist sehr schwierig, allen oft eine zeitaufwendige Unterstützung zu gewährleisten. Somit können sie vielen nicht tatkräftig helfen. Bei einer Gerichtsverhandlung, hätte man mehr Erfolgsaussichten, bei einer standfesten Zeugenaussage, wenn man den Vorteil nutzen kann, wo die wenigen Frauen, die bereit sind, gegen Zwangsprostitution oder Menschenhändler auszusagen, weil sie von einer Beraterin dabei begleitet werden, um bei ihnen den nötigen Halt finden zu können. Da viele von ihnen in großer Angst leben und ohne sie nicht fähig sind etwas aus diesen Milieu auszusagen, weil sie um ihr Wohl oder ihr Ansehen und das ihrer Familien besorgt sind. Doch auf dieser Basis würde so manche Prozess bei der Begründung für das Urteil zu einer Verurteilung führen. Für viele Zwangsprostituierten, ob mit oder ohne EU-Pass wird in der jetzigen Vereinbarung geregelt versprochen, das man sie ihren Problemen, intensiv unterstützt, betreut und beraten zur Seite stehen wird. Dieser Punkt ist sehr essentiell, selten werden aber auf einen infrage stehenden Einzelfall keine konkreten dafür notwendigen Aktionen angewendet. Denn wie sieht tatsächlich die Hilfe, für die vielen Zwangsprostituierten, die aus EU-Ländern, mit einer gültigen Aufenthaltsgenehmigung hier eingereist sind und jetzt aussteigen möchten aus? Haben sie eine Aussicht dass sie in Zukunft Hartz-IV bewilligt bekommen, solange sie nicht in der Lage sind für ihren Lebensunterhalt selbst aufzukommen? Können diese Frauen Therapien in Anspruch nehmen? Werden ihnen Integrations- und Sprachkurse sowie Ausbildungsplätze oder Umschulungen angeboten? Damit sie sich hier ein gesichertes Leben aufbauen können fernab von dem Milieu in denen sie gedrängt wurden? Und zwar in der Regel nicht den Bund, sondern die Länder, die sparen müssen. Von finanziellen Hilfen ist in dem Beschluss nicht die Rede. Nachempfunden aus den Quellen von Zeit und maz (sollte es nicht zum Thema passen diese Berichte verschieben oder löschen.)
Doch über eine Polizeikontrolle kann ich berichten. Letztes Jahr lernte ich eine DL auf ihrer Arbeitsstätte kennen. Nachdem ich öfters ihre Dienste in Anspruch genommen und genossen habe. Machte sie mich Anfang dieses Jahres einen Antrag. Diese Beziehung konnte nur in dem Haus stattfinden wo sie beschäftigt war. Aus Angst ihre Kinder, Familie, Umfeld könnte erfahren welche Tätigkeit sie in Deutschland wirklich ausübt und andere Druckmittel bzw. Sanktionen die bei einem Ausstieg folgen würden, verminderten ihren Willen zum Ausstieg. Da sie schon früher bei mehreren immer wieder von diesen zurückgeholt wurde (nachdem sie einmal ... wurde). Oder sich ganz für sie eingesetzt hat weil er lieber weiter seine eigene Beziehung weiter aufrecht erhalten wollte. Mit der Zeit entwickelte sich unsere Bindung weiter aus dabei wurden unsere gemeinsame Gefühle der Geborgenheit/ Zuneigung immer stärker. Sie hatte Vertrauen und ich erfuhr vieles aus ihren privaten Bereich. Unterandern auch dass sie bei einen Zuhälter untervermietet wohnt, um dort angemeldet zu sein und einen hohen Anteil ihres Lohnes an ihn entrichten muss. Anfangs verstand ich nicht warum sie sich solchen Machenschaften ausliefert und nicht einfach Nein sagen kann und frei Entscheidet was sie möchte. Aber nach ihrem Urlaub stand sie vor meiner Türe, wo wir nur für kurze Zeit das Glück hatten diese gemeinsam zu verbringen. Da sich nun auf der neuen Situation die Ereignisse überhäuften, beschlossen wir dass sie in ihrer alten Arbeitsstätte vorerst besser (sicherer) aufgehoben ist, bis eine (vernünftige) Lösung gefunden wird. Ihre Wunschvorstellung ist, nur noch für einen gewissen Zeitraum selbständig in diesem Gewerbe schnell (viel) Geld zu verdienen, für ihre spätere Unabhängigkeit, bis sie einen andern Job findet wovon sie Leben kann. Dies sah der Zuhälter anders und wollte die Einnahmequelle nicht kampflos versieden lassen. Nach ihrem Feierabend tauchte er bei ihr am Haus auf und wollte mit ihr sprechen. Leider handelte ich in dieser Situation zu irrational und rief bei der Polizei an, die auch recht schnell (ohne Einsatzzeichen) mit 2 Beamten ankamen, dort an schellten um im Haus, in Ruhe, den Sachverhalt und die Überprüfung der Personalien, der Beteiligten aufnahm. Selber habe ich nicht bedacht bzw. zugetraut das sie und es intern ohne meine Einmischung geregelt würde. Aber eine direkte Aussage konnte/ wollte sie dazu nicht machen. Nach diesem Vorfall hatte ich nach einem Gespräch, noch die Gelegenheit, das Haus weiter besuchen zu dürfen, bis sie die Beziehung beendete. Später bekam ich einen Anruf von der Kripo zwecks Aussage diesen Falles. Hier im Forum suchte ich Rat und Hilfestellung wie ich mich vernünftigen zu dieser Sachlage Verhalten/ Handeln kann. Dank einer überwiegen guten Resonant bekam ich sogar sehr hilfreiche interne Informationen die mich weiter brachten. Schade fand ich nur das ein ganz kleiner Teil anders reagierte und sie noch in dieser Lage ausnutzen wollte ua. (Stalking) Eine Anzeige bei der Polizei oder andere Stelle hilft in der Form nicht weiter solange man sie nur auf Ereignisse ohne Beweiskraft oder Vermutungen begründen kann, ohne eine Aussage des Opfers. Aber im Netz fand ich auch ein Forum für professionelle Sexarbeit Infos und Hilfe für Sexworker http://www.sexworker.at/phpBB2/index.php Wo ich mit meinen Anliegen ein gehör fand und mich tatkräftig durch ihre Hilfe sehr erfolgreich unterstützt haben. In welcher Form es geschah möchte ich nicht direkt erörtern, um nicht ihre Methode für andere zu gefährden. Mittlerweile konnte ich zu ihr wieder einen Kontakt herstellen. Doch leider kam es bei einen der letzten Besuchen zu einen (unangenehmen) Zwischenfall. Zwei zivile Polizeibeamte (Kripo)suchten das Haus auf zwecks Erkundigung nach dem Wohlbefinden der DL. Was aber Hausintern wieder zu Missverständnissen führte und hinzu noch Verständigung Probleme vorhanden sind. Das Gespräch mit ihr fand im Ausschluss des Kundenbetriebs statt. So wie ich von ihr erfuhr verlief es ruhig. Es wurde ihr der Grund gesagt und paar andere Fragen gestellt und in groben hat sie es verstanden. Danach hat man ihr ein Termin auf der Wache vorgeschlagen, wo dann auch eine Dolmetscherin anwesend sein würde angeboten, den sie aber in Realität nicht wahrnimmt.
Danke für eure Erlebnisberichte, vor allem auch die, die ich per Email bekam. Einige davon konnte ich im Polizeiworkshop "Polizei und Sexarbeit - Sinnvolle Lösungsansätze" verwenden. Sie haben geholfen zu verstehen, dass repressive Kontrollen kein probates Mittel sind, um Opfer zu erkennen und zu finden. Polizei wird bei Razzien und Kontrollen nicht als Helfer in der Not gesehen, sondern verstärkt durch ihr Vorgehen und der Vorgehensweise Angst und negative Erfahrungen mit Polizei aus den Heimatländern der Kolleginnen. Kontrollen, müssen zielgerichtet durchgeführt werden je nach Auftrag. Wenn nach Täterinnen gesucht wird, Drogenmissbrauch, Sozialleistungsmissbrauch, Steuerdelikte, werden sich keine Opfer von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung der Arbeitskraft freiwillig melden. Dazu bedürfte es anderen Formen der Kontrolle, Voraussetzung wäre vertrauensbildende Arbeit der Polizei. Ob das allerdings flächendeckend möglich ist, wage ich zu bezweifeln, solange Länderpolitik das neue Prostitutionsgesetz dazu anwenden möchte Prostitution einzudämmen. Das Prostitutionsgesetz muss ein Bundesgesetz sein, das nicht in der Ausgestaltung und Anwendung in die einzelnen Bundesländer übergeben werden darf, da sonst jedes Bundesland, je nach moralischer Intension und Ziel das Gesetz dazu verwendet, Prostitution zu monopolisieren, einzudämmen und nicht für bessere Arbeitsbedingungen und zum Schutz von Frauen, Männern und Trans*personen anwendet. LG Tanja