Prostitution und Musik sind global - in ca. 200 Ländern dieser Erde. Fremdenfeindlichkeit ist daher hier und überall nicht nur gefährlich dumm, sondern läuft auch Freierinteressen zuwider. Engagierte Kölner und andere Bands rufen heute abend zu Toleranz und Völkerverständigung auf. Dabei: BAP, Brings, Bläck Fööss und die Höhner. Begleitet werden sie von jungen und internationalen Künstlern, wie der türkischen Punkrock-Band Athena und der bunt gemischten Folk-Band Hop Stop Banda. Beginn: 20.15 Uhr Livestream WDR: http://www.wdr.de/tv/home/index.jsp?tab=live
Gegen Fremdenfeindlichkeit sein - das war "in" ab 1992. Meines Erachtens nach heute kein wirkliches Thema mehr. Damals stand es zur Debatte. Deutschland war wiedervereinigt, in beiden Teilen wurde heiss diskutiert, ob nach dem alten, gültigen Abstammungsrecht oder nach einem Territorialrecht (wo man geboren wird), man die Staatszugehörigkeit bekommt. Wir wissen, in der heissen Zeit gab es einige Anschläge - die Medien haben mobil gemacht, u.a. gehört in die Zeit auch "Arsch hoch, Zähne auseinander". Besonders im Osten wollten die Menschen noch nicht so wollen wie sie wollen sollten. Wenn ich heute um mich schau, dann ist es eher anders herum. Ich muss nach den Einheimischen nach dem alten Abstammungsrecht eher suchen, ansonsten arbeiten bei uns in der Firma "Deutsche" aus ganz Europa. Fremdenfeindlichkeit erlebe ich gar keine. Deswegen habe ich auch den Eindruck, dass das Thema gegessen ist. Da ich selber Deutscher bin und den Part der nationalen Gedanken verstehen kann, wo sie Angst vor dem Überrollen durch andere Kulturen haben, ist für mich so eine Veranstaltung wie "Arsch hoch, Zähne auseinander" eher ein makabrer Totentanz auf einer Bevölkerung, die sowieso nicht mehr viel Zeit hat: bedenkt in diesem Zusammenhang mal die Demographie. Also tut mir leid, mich werdet ihr auf dieser Feier nicht finden.
Nun ja, schön wäre es. Aber da gab es zum Beispiel diese 10 Morde an "ausländischen" Kleinunternehmern. Und die Nagelbombe in Mülheim? Gerade weil die Vermutung im Raume steht, daß staatliche Behörden hier etwas zu vertuschen haben und ideologisch nicht unbedingt weit entfernt von den Tätern sind, halte ich derartige Veranstaltungen wichtig.
http://www.derwesten.de/politik/fast-jeder-zehnte-deutsche-denkt-rechtsextrem-id7286760.html Um zu meinen, Fremdenfeindlichkeit wäre heute kein Thema mehr muss man schon mit fest geschlossenen Augen durch die Gegend stolpern.
Ich denke, es gibt zwischen Crimson, Suitor und mir einen Unterschied in der Gewichtung von Nachrichten. Crimson führt 1 Terrortrio an, dass über 10 Jahre ca 9,10 Menschen umgebracht hat und gerade als der beste Beweis dafür dient, dass es in Deutschland staatlich beglaubigten Rechtsradikalismus gibt und dann eine Studie, die selbst für den Westen mehr als 20% potentielle Rechte ausweist. Erstaunlich ist nur, dass diese Statistiken sich nie in Wahlen bestätigen. In Wahlen krebsen die vermeintlichen 20% bei 1-3% herum. Also, wo ist der Fehler? Werden heute schon CDU-Wähler, die Angst vor Neu-Inländer-Kriminalität haben, in der Statistik als Rechtsradikale erfasst? Was macht da die Friedrich-Ebert-Stiftung? Hat diese Stiftung in Altenheimen + bei Rentnern nachgefragt, wo die Menschen per se konservativer sind? Wem es aufgefallen ist: die Friedrich Ebert-Stiftung hat energischer gesucht und im Westen 20% Radikale gefunden, in dem Bericht von Suitor waren es nur 10% - wahrscheinlich wurde die Studie von faulenzenden Journalisten geführt. Hätten die sich mehr angestrengt, hätte man 30% gefunden... Auf der einen Seite lustig, auf der anderen Seite aber auch schlimm wird es, wenn man sich die Fragen der Studie mal anschaut. Dies ist eine Aussage bei der Befragung "Die islamische Welt ist rückständig und verweigert sich den neuen Realitäten." und wer die bejaht, kommt in die Gruppe der Rechtsradikalen. Mal angenommen, man wüsste, dass Splittergruppen der Rebellen in Lybien, einen Gottesstaat auf Basis des "gepflasterten Weges" einführen will und hält das für falsch und rückständig - dann wäre man bei diesen Befragern gezwungen, gegen besseres Wissen falsch zu antworten, um nicht am Ende ein Konzert von "Arsch hoch, Zähne auseinander" vor seiner Haustüre gegen sich selbst erlben zu dürfen. Ist das ein reales Abbild der Dinge, die ich auf der Strasse erlebe, wo mehr junge Menschen sind (= die Generation von heute und morgen)? NEIN. Draussen und am Arbeitsplatz erlebe ich es anders -> keine Radikalität. Wenn man sich echten Radikalismus anschauen will, der auch tatkräftig ist (oder zumindest dieses plant), dann liefert der BKA-Bericht die Zahlen. Ich meine in Erinnerung zu haben, dass es in Deutschland ca 300 gewaltbereite Rechtsradikale gibt. Die Taten, die überhaupt erwähnenswert sind, so dass man das Schlüsselwort "Fremden-FEINDLICHKEIT" benutzen kann, sind gering. Und genau um gegen diese FEINDLICHKEIT zu sein ist doch der Sinn von "Arsch hoch und Zähne auseinander". Und hier ist m.E. nach die Verhandlungsmasse einfach viel zu klein. Ich fände es besser, wenn Suitor bei dieser Diskussion nicht tapfer auf eine Nachrichtenseite linken würde - denn Medien schreiben sowieso jeden Scheiss - das muss man nicht ernst nehmen - sondern aus seiner alltäglichen Praxis + Lebenserfahrung von der tagtäglichen Fremden-FEINDLICHKEIT berichten würde, für die es lohnt, aufzustehen und sich auf dem Konzert zu feiern. Das ist es doch, schaut Euch doch den Thread mal an. Auf Studien und Medienberichte kann man immer verweisen, aber eigene Erfahrungen, da wird es mau. Den Thread haben jetzt vielleicht 400 Klicks : 2 = 200 Leute gelesen. Wo sind die Erfahrungen: Yo! Fremden-FEINDLICHKEIT, erleb ich jeden Tag! - Ne, is nix. Und genau so geht es mir auch. Ich erlebe nix davon, also push ich es auch nicht hoch. Ich rate dringend, bei einer ernsthaften Diskussion über Fremdenfeindlichkeit, den Kreis für FEINDLICHKEIT scharf und eng zu ziehen. Alles andere würde an eine Hetzjagd eines Politkommissars erinnern. Und was diese Ideologen gemacht haben, geht nicht gut für viele aus. Vergesst dabei nicht, dass viele Einwanderer gerade aus Ländern fliehen, wo sich Bevölkerungsgruppen abgrundtief hassen. Wenn diese in Deutschland ihre Animositäten verbal austragen und das bei Euch auch als FremdenFEINDLICHKEIT gilt, dann habt ihr Euch selbst ein ewiges Thema geschaffen. Da könnt ihr wie in den USA das Thema noch Jahrhunderte führen: irgendwer wird irgendwen immer nicht mögen. Und jetzt seit Ihr dran: bitte erzählt aus Eurem Leben, was war da so Fremdenfeindliches los?
Frag mal die Dir bekannten Griechen, die seit 20 Jahren die alteingesessene Taverne in der Kleinstadt betreiben, was sie sich in den letzten 1,2 Jahrena anhören mussten. Klar gehen die Leute teilweise noch dorthin zum Essen, und klar kann man auch fragen,was das genau ist? "Nur" Häme oder bereits Fremdenfeindlichkeit? Eien Bekannte von mir ist mit einem Afrikaner verheiratet und hat 3 inzwischen erwachsene Kinder, die das Thema Fremdenfeindlichkeit mittlerweile nich tmehr diskutieren möchten, so angewidert sind sie von ständigen Anmachen und Pöbeleien. Die Fahrt mit Straßenbahn oder S-Bahn wird fast zur Unmöglichkeit. Klar ist das nur ein mißlungener Witz wenn jemand die Stäbchen aus der Hand fallen sollen. Is es fremdenfeindlich? Klar, denn derselbe Witz "Hoffentlich fällt ihm nicht der Löffel aus der Hand" wäre nur doof und unlustig. Fahr mal in den Osten, ich meine in die dazugekauften Bundesländer, da erlebst Du Fremdenfeindlichkeit gegen Dich im eigenen Land.
Nein, die 9% beziehen sich auf ein geschlossenes rechtsradikales Weltbild. [Zitat: Die Forscher fragten sechs Kriterien ab: Wer eine Diktatur befürwortet, den Nationalsozialismus verharmlost, Ausländer und Juden anfeindet, Sozialdarwinismus zustimmt und ein übersteigertes Nationalgefühl hegt. Nur wenn alle sechs Merkmale zusammenkommen, spricht man von einem „rechtsextremen Weltbild“. ] Und von diesen Typen gibt es im Durchschnitt 9%. Ich finde das mehr als bedenklich. Es wurde ja nicht gefragt ob man einzelne Splittergruppen für rückständig hält. Die unzulässige Verallgemeinerung einzelner auf eine ganze Gruppe ist meines Erachtens übrigens auch ein Kriterium an dem man rechte Gesinnung erkennen kann. (DIE Juden, DER Islam) So langsam erkenne ich was. Ich erkenne an deinen Ausführungen, daß Fremdenfeindlichkeit für dich erst dort beginnt wo Radikalität und Gewalt im Spiel ist. Daß sie natürlich viel eher beginnt, wirst (willst) Du halt nicht verstehen. Dumm, gleichgültig oder schlimmeres ?
Da fallen mir auf Anhieb zig Länder ein, in denen komischerweise nicht deutsch gesprochen wird, wo alle sechs Merkmale mit Sicherheit auf mehr als 9% der Bevölkerung zutreffen!
Das "Woanders is abba noch schlimma" - Argument ist aber keins mit dem man sich ernsthaft auseinandersetzen müsste wenn es darum geht was hier schlecht ist und besser sein könnte.
Ein zufälliger Auszug aus dem Mädelthema eines Clubs: Ich ziehe daraus den erfreulichen Schluß: im Forum engagierte Freier haben weder Vorbehalte gegen Ausländerinnen noch sind sie Rassisten. Ich erlaube mir, dieses gelebte Weltbürgertum mal an unsere Fahne zu heften.
Schön wenn es so wäre.... Allein schon die ständige Rumbul Diskussion besagt leider das Gegenteil. z.B. hier
Also Danke erstmal Crimson für Deine Antwort, Du bist damit der erste, der Beispiele genannt hat. Ich werde meine Einschätzung dzu noch schreiben, ich möchte nur noch die Beispiele der anderen abwarten. Also, nicht aufgeben - bitte aus dem Alltag berichten! PS: Mein Dank auch an Suitor. Ich find, es gibt nichts Schöneres, als vonne Arbeit zu kommen und erstmal zu lesen, dass man wahrscheinlich "dumm, gleichgültig oder Schlimmeres" ist.
Im Zeichen des Guten Meine persönliche und private Meinung - keine Meinung oder gar Dogma der Forenleitung - Latte und Illu mögen das ganz anders sehen ... - Ok, wir haben hier Dinge miteinander vermengt. Das Eine ist die Wiederholung eines Musikfestivals von 1992 denn, wie Tommy Engel sinngemäß sagte, Wir müssen es tun. Es, damit ist die Teilnahme an der Veranstaltung gemeint. Niemand der Künstler hat die Absicht, sich etwa aus der beschaulichen Eifel zu verabschieden, um in Chorweiler einzuziehen, den Vätern moslemischer Kölscher Määdsche die Vorteile von Minirock und Kölsch gegenüber Ayram und Nihab zu erläutern oder gar die beschworenen Feindbilder des Kölner White Trash in Form geistig und materiell unterversorgter junger autochtoner Männer zur Seite des Guten zu bekehren. Markensache Jetzt lehne ich mich mal weit aus dem Fenster und sage, darauf kommt es den Tommys, Wolfgangs und Jürgens gar nicht an. Das von Tommy gemeinte Es sind zwei Dinge, nämlich erstens die Pflege der eigenen Marke. Die Marke ist, dass man als kölscher Mensch mit kölschen Liedern und kölschem Kölsch seine eigene Perfektion in Sachen Multikulturalismus und Ablehnung jedweden dumpfen heimatbezogenem Brauchtums ablehnt, außer dem kölschen natürlich. Besonders die armen Künstler aus der zweiten Reihe, die Zeltingers, 4Reeves, Gerd Kösters, geigende Kläuse. Bitte um Verständnis, die hätten doch sonst nix, außer Kölsch. Und wer einmal gesehen hat, wie de Plaat sich in einer Karnevalssendung des WDR versucht hat, anzubiedern, der mag verstehen, dass so ein Festival zur Ergänzung der Künstlersozialkasse nötig ist. Die zweite Sache ist, dass man als kölscher Patriot mit kölschen Bloot zwar ungestraft dumpf-heimatverbunden sein darf, dies aber in der Weise ausdehnt, dass man jedem, der die eigene Weltanschauung teilt, gleichzeitig zugesteht, zum Großen und Ganzen gehören zu dürfen. Also ein herrlicher Marketinggag. Das darf man natürlich von der Symbolik her nicht missverstehen: Mehr -> Ja, bei dieser Symbolik würde ich mich als Einwanderer in Köln richtig kuschelig fühlen. Vorausgesetzt, ich käme aus Deutsch-Südwest, Nordkorea oder Saudi-Arabien. Aber die wollen ja nur spielen, die meinen es nicht so. Um es blutig ernst zu meinen, sind die kölschen Künstler natürlich zu sehr verklüngeltankert. Die tun nix. Die wollen nur deine Kohle, nicht dein Leben. Man muss nur das System begreifen. Nonkonformismus der Konformisten. So ähnlich wie Hang all who say Islam is not tolerant Die tun auch nix, haben nur Bärte. Gegen Rechts ist ein wunderbar beliebiger gemeinsamer Nenner. Man hat den Großteil der Bevölkerung auf seiner Seite, kann sich gleichzeitig als rebellischer, harter Bursche/Määdsche ins linke Licht setzen und nebenher Geld verdienen. Es sollen sich ja sogar schon rechte Bands gegen rechts gestellt haben, nur eben nicht in Köln, da ist der Markt schon verteilt. Im Frankfurter Raum und in Norditalien soll es sowas geben. Nicht wenige Kölner gegen Rechts waren übrigens an dem Tag zwischendurch beim Heimspiel des FC Kölle gegen den MSV Duisburg und begrüßten deren Anhänger gastfreundlich mit dem Ruf „Ihr seid Ruhrpottkanacken“, bevor die Hymne der Höhner ansetzte und das nicht übertönte. Die Erkenntnis, dass man selbst auf der Seite der Guten steht und sich dafür feiern darf, wie Winfried Schmickler anlässlich des Arschhuhh so unfreiwillig selbstironisch sagte – auf Kritik seines kabarettistischen Counterparts Jürgen Becker hin, welcher dem kölschen Monokulturalismus nichts linkes abgewinnen konnte, mag nicht von derlei kanackigen Details getrübt werden. Kölner dürfen Duisburger auch als Kanacken ansehen. Es ist genau genommen vertrackt: Deutsche und Türkische MSV Fans sind Kanacken. Türkische FC-Fans haben kölsches Bloot, sie dürfen sogar in Duisburg wohnen. Wobei es möglicherweise eine Hierarchie gibt und ein türkischer FC Fan aus Chorweiler kölscheres Bloot hat, als einer aus Marxloh, möglicherweise sogar mehr als ein Autochtoner. Aber bei innerkölschem Rassismus bin ich als Bochumer überfragt. Vor 25 Jahren gingen übrigens einige der heute wieder im gesellschaftlichen Konsens singenden älteren Künstler noch engagiert zu Fortuna Köln. Das bringt aber heute nichts mehr für die Selbstvermarktung und weil Leverkusen noch schlimmer wäre, bekennen sich heutzutage fast alle von denen zum FC und komponieren Stadionhymnen um die Wette. Ist auch eine materielle Sache. „Nehmen se datt Jellt doch mett“ ist ein Satz den jeder Musiker am Rhein hört, der sich dem Brauchtum – warum auch immer verschließt. Vor 10 Jahren hat sich Gerd Köster mal fürchterlich echauffiert, weil ihm das ein Karnevals-Abkassiermusikant bei ein paar Kölsch nahegelegt hatte. Bei Arschhuh war Köster aber dabei. Ein noblerer Anlass? Man macht nix falsch, eigentlich fast wie Karneval. Wer mal eine frühe Platte oder ein Demo der Gebrüder Brings nebst Kapelle gehört hat, bevor sie anfingen sich zu kostümieren und Sauflieder für ältere Jecken zu spielen, mag staunen. Das war mal eine gute Rockband und Bob Dylan hätte sie abgenickt, bevor irgendein Bursche sie vom Weg abbrachte. Aber Freitags gegen Spießbürger und gegen rechts singen und Samstags mit rechten Spießbürgern karnevalieren soll ja auch ganz schön sein. Dennoch ist die Wahl der Mittel schlimmer als der Selbstbetrug und Selbstverrat, unterscheiden sich die vermeintlichen Kämpfer propagandistisch doch kaum von dem, was vorgeblich bekämpft werden soll. Nicht dass Nazis keinen Tritt in den Arsch verdient hätten. Aber dann bitte nicht mit dem gleichen Schuhwerk. Kölner Judenhasser gegen Rechts Und wollen mal so naiv sein und annehmen, es sei so, dass Horden von Braunhemden unter Applaus des Pöbels drohen, den Dom in eine Rudolf Hess-Gedenkstätte umzuwandeln. Da erstaunt es doch, dass am Kölner Domplatz ein Herr jahrelang eine Dauerdemo veranstalten durfte, in welcher er die angeblichen jüdischen Verbrechen an unschuldigen palästinensischen Kindern anprangerte, mit Abbildungen hakennasiger Zionisten, die ein Julius Streicher nicht besser hätte erfinden können. Wollte Köln den? Innerhalb der Toleranz? Sind die Genossen oberhalb der Kölner U-Bahn am Ende gar nicht so links wie sie tun, oder sogar so weit links, dass sie am Ende wieder rechts rauskommen? Oder ist es so, wie der von mir hochverehrte Publizist Hendryk M. Broder so schön schlicht sagte „Die deutsche Linke liebt tote Juden und hasst lebende.“ Sicher ist: In Köln ist Judenhass am Domplatz in Ordnung. Egal, was die da singen. Als Niedecken sich vor einigen Jahren für eine Quote deutschsprachiger Musik im Radio einsetzte, setzte es stante pede Druck aus Richtung Antifa und Indymedia. Ausgerechnet er fand sich auf der Seite des Bösen wieder. Sein Gesicht beim Morgencappucino hätte ich gerne gesehen. Ob er aus spontanem Ärger erst Mal seinen Nachbarn wegen des lauten Rasenmähers verklagt hat, ist nicht überliefert. Feind erkannt Bedeutet, dass Fremdenfeindlichkeit beginnt, wenn ich einen Menschen nichtdeutscher Herkunft aus Gründen, die mit seiner kulturellen und gesellschaftlichen Einstellung zu tun haben, nicht mag? Nicht nicht mögen darf? Nun, dann möchte ich mich bei dir dafür entschuldigen, dass ich in den 80ern mal gesagt habe, dass ich diesen komischen Scheich Khomeni, der damals in Frankreich lebte, nicht mochte. Seine Vorstellungen einer Gesellschaft waren- ich schäme mich, das zuzugeben – jenseits meiner Toleranzgrenzen, obwohl er sich als Oppositionsführer gegen den Schah immer formell tipptopp verhalten hat und von der Linken angebetet wurde. Und eigentlich ist es ja gar nicht so schlimm. Die Baukräne, an denen Oppositionelle, Christen, Intellektuelle, Sunniten, Schwule gehängt werden sind vom iranischen TÜV abgenommen. Ich muss fremdenfeindlich von dem Bart des Mannes getrieben worden sein. Er war ja eigentlich töffte. Die Studie Das zweite Thema im Thread ist eine Studie. Von wem, worüber, warum und mit welchem Ergebnis? Von wem ist einfach: http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich-Ebert-Stiftung OK: Jetzt könnte man möglicherweise mit etwas Phantasie bemühen, dass eine Stiftung des Ostpreußenstammtischs Erika Steinbach oder des deutsch-libanesischen Kulturvereins Berlin Wedding nicht zu 100% zum gleichen Ergebnis gekommen wäre. Zumindest wäre die Presseerklärung vermutlich anders ausgefallen. Phantasie würde aber auch abverlangen, den selbstbesoffenen Blick für einen Moment aus dem Spiegel des Gerechten abzuwenden, vielleicht mal nach rechts oder links zu schauen. Möglicherweise finden sich dort Anhaltspunkte, dass eben nicht alles so einfach ist, wie es in der Märchenwelt kultureller melting plots aussieht, in der Kevin sich mit Aische an der einen und einem Kölsch in der anderen Hand ein Black Fööss Konzert anhört, bevor beide einer Gewerkschaft beitreten. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass es ein bedenkliches Potenzial an rechtsextremem Gedankengut in der Gesellschaft gibt. Früher sprach man wenigstens noch von rechtem, rechtsradikalem und rechtsextremem Gedankengut, das wird jetzt der Einfachheit halber zusammengefasst. Die NSU fängt an, wo Widerspruch zu den Dogmen der eigenen Ideologie beginnt. Wie es die Ebert Stiftung diesmal gehalten hat, weiß ich nicht. Aber nehmen wir mal an, es wird gefragt: Würden Sie als Vater begrüßen, wenn ihre minderjährige Tochter einen türkischen Freund hätte? Mehr -> a) Ja, er soll es dem Miststück besorgen b) Naja, wenn er nett ist, mal sehen c) Och nöö Würden Sie den Neubau von Moscheen in ihrer Nachbarschaft begrüßen? Mehr -> a) Gott ist größer b) Finde ich super, darf ich wegziehen, oder bin ich dann Nazi? c) Hmmm, meine ETW ist meine Rente, ein Atomkraftwerk hätte ich da auch ungerne Halten Sie es für außerordentlich erfreulich, wenn Zigeuner in die Büsche pissen? Mehr -> a) Tun sie nicht b) Es gibt nur Sinti und RomaInnen c) Nein, besser im Saunaclub, da verdienen sie auch was dran Falsche Antworten? Rechts=Rechtsradikal=Rechtsextrem=NSU in die Mitte der Gesellschaft zu kriegen, ob die Menschen es wollen, oder nicht. Wer seiner 13jährigen Tochter eher einen sensiblen modeunbewussten Gymnasiasten namens Jan-Phillip als ersten Boyfriend wünscht, anstelle eines knackigen Orkan mit Mukkis, wer sich dazu Sorgen macht, dass der Verkaufswert seiner Eigentumswohnung fallen könnte, wenn der Garten von Minaretten beschattet wird (und Freitags Parkplätze knapp werden), der erschießt zweifelsfrei auch türkische Schneider und thüringische Polizistinnen und hat ein geschlossenen rechtsradikales Weltbild. Mehr -> Übrigens interessant: Es gibt ein politisches Plakat „gegen Rechts“, in dem die Opfer der NSU abgebildet werden. Fast alle. Ausgenommen die Polizistin. Warum? Zumindest geschlossen genug, um eine zitierfähige Pressemeldung zu verfassen. Die NSU beginnt am Ende gar rechts der Friedrich-Ebert-SPD, womöglich gar bereits innerhalb der SPD, die ja in Form des Thilo Sarrazin die leibhaftige Personifizierung des Bösen hervorgebracht hat. Das nennt man Generieren von Öffentlichkeit. Und wenn sich Leute hier konformistisch an die Seite des scheinbaren Nonkonformismus stellen, gibt es dafür ein ganz hässliches Wort. Das heißt Mitläufertum. Denn sich per se gegen Nazis zu stellen, dazu gehört kein Mut, keine Zivilcourage. Das ist genauso mutig, wie sich gegen Scientology zu stellen. Sich zu seiner Heimat und seiner Kultur zu bekennen und sich gleichzeitig den Herausforderungen zu stellen, die in Form neuer Menschen einwandern, dann zu sagen, „das, wofür du stehst, das mag ich“, „deine Kultur finde ich in dem und dem Punkt geiler als unsere“ (und damit meine ich was respektables, nicht selbstgefällig das leckere Essen abnicken), aber auch mal zu sagen „das, wofür du stehst, das mag ich gar nicht“, dazu gehört Mut. Natürlich unterscheiden wir uns in Deutschland 2012. Und statt dumpf zu sagen, alles ist gut und wer das Gegenteil sagt, ist Nazi, sollten wir mal kucken, wie wir zusammenleben wollen und nicht wer und scheißegal wie. Da scheiden sich nämlich *imho* die Geister, nicht bei genetischem Gedöns wie Hautfarbe oder Abstammung (wer besteht denn noch auf sowas, alles klar?) sondern bei Kultur und gesellschaftlichem Verständnis. Das Gegenteil – Multikulti – würde auch bedeuten, völlig andere Gesellschaftsformen innerhalb des melting plots zu akzeptieren. Persönlich fände ich es irritierend, jeden Freitag Hinrichtungen auf dem Kölner Domplatz sehen zu müssen oder mal über den Kopf eines Mädchens zu stolpern, das die Ehre des Clans verletzt hat, während ihr Bruder beim Heimspiel des FC mal wieder „Ruhrpottkanacken“ brüllt. Aber da bin ich vermutlich nicht tolerant und kölsch genug für. Und bezahlen tut mich ja auch keiner. Zonendödel Sonst haste aber schon den Schuss gehört? Lies den Satz nochmal. Nö. Das bestreite ich schlichtweg. Mein bester Kumpel; Wessi, lebt in Thüringen, ist mit einer optisch erkennbaren Ausländerin verheiratet -> nix, über Jahre. Ich habe lange in Sachsen Anhalt gearbeitet, internationalen Besuch bekommen -> nix Stammtisch-Sprüche (Berliner gegen Pöttler, Sachsen gegen Berliner, alle gegen Bayern usw) sind Folklore und haben nichts mit Rassismus zu tun. Es sei denn, die freundliche Frage der Verkäuferin „sie sin öba och nisch von hiä?“ wird unter Rassismus verbucht. In dem Fall empfehle ich eine Therapie.
Ok klasse Beitrag. Erst recht für einen Bochumer. Auch wenn ich mit einigen Prämissen und Folgerungen nicht einverstanden bin. Aber ich nehme hiermit offiziell zurück,was ich vor einiger Zeit in einem anderen Thread geschrieben habe; dies muss sich jetzt erst mal setzen und eine Antwort wohlüberlegt sein.
Die Bemühungen über kölsche Befindlichkeiten zu urteilen, nehme ich augenzwinkernd zur Kenntnis. Sie sind Teil landsmannschaftlicher innerdeutscher Neckereien und haben keinen Bezug zum Thema. Klar formuliert: Kölner sind auch Teutsche! Und falls das Konzert in Essen oder Bochum stattgefunden hätte, wäre es auch Teil einer Selbstdarstellung der Pott-Bands gewesen. Zu dem Gedankenschwenk zu Juden (in Deutschland) fehlt mir jedoch der Zugang. Das mag daran liegen, dass ich seit der Stellungnahme Hendryk Broders zum Grass-Gedicht an dessen Urteilsfähihkeit erhebliche Zweifel habe. Individuelle, persönliche Erfahrungen zu generalisieren, ist, auch und gerade in diesem Zusammenhang, höchst bedenklich. Dies kann - und zwar in wahrhaftiger Überzeugung - zu der Aussage führen: ich habe davon nichts gewußt. Wenn man sich die nat. und internat. Presse anschaut, liest man z.B. auch von "National befreiten Zonen", v.a. im Osten Deutschlands. Schließlich eine Anekdote aus dem Eiscafe, um damit die Verbindung zur Prostitution herzustellen: der ewig geifernde Tischnachbar (mit "Fremdenvorbehalten") erhebt sich: "Isch jonn jetz poppe." - Und alle wissen: am Eifeltor gibt's den Müll aus Bulgarien. Nachtrag: die zitierte Umfrage hätte mit Sicherheit ein anderes Ergebnis erbracht, wenn sie vom Verband teutscher Kameradschaften in Auftrag gegeben worden wäre.
Klar! Unn nich nur das! Egal wo sie herkömm aus Europa odder der Welt ... immer her! Das finde ich auch! Deshalb finde ich die Nobbel-Preis-Verleihung an die EU und irgendwelchen noch nichts geleistend habenden Rährprähsentanten völlig falsch! Ich finde die Foren und wir leisten viel mehr ... Wir arbeiten "hautnah" und bezahlen auch noch dafür!
Wolfgang Niedecken ist sowieso der grösste Arsch weltweit. Mümmelt musikalisch immer so am Zeitgeist: Früher Punknähe, dann Bob Dylan+ ganz schlau, aber privat eher: Den verklag ich! Der hat meine Mittagsruhe gestört!