Wie war das eigentlich vor Zeiten des Internets? Beispiel Schieferhof. Liegt in Hennef, dort wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, und doch war der Club wohl auch damals schon bundesweit, ja sogar über Landesgrenzen hinweg bekannt und erreichte wahren Kultstatus. Gab es Printmedien, wo sich die Freier untereinander austauschten (mir sind nur Happy Weekend und AZF oder so ähnlich bekannt gewesen) oder gar geheime Zirkel, ähnlich der Freimaurer...? Der Austausch von Freier zu Freier dürfte doch außerhalb der Clubs selbst eher schwierig gewesen sein, aus Gründen der Diskretion. Nicht, dass das jetzt sonderlich wichtig wäre, aber mich interessiert es halt.
Man hat da alles ausprobiert was in der Nähe war oder am Weg lag. Für die Infos gabs ja BILD und andere Zeitungen.
Es gab ne Karte mit Adressen und kurz Info "Liebe an der Autobahn" und dann gab es kleine Büchlein, meist in Tankstellen zu kaufen. Standen alle gängigen Adressen drin. Auch damals kam man(n) problemlos an Info. Freilich nicht ganz so komfortabel wie heutz!
Das man an Adressen kam, ist schon klar. Standen ja in jedem Anzeigenblatt. Darum geht es aber nicht. Sondern um die Bewertung der Location. Wie wurden Erfahrungen ausgetauscht, wenn überhaupt?
...die Bild war der Wegweiser! Erfahrungen wurden mit kollegen ausgetauscht wenn man mal redselige kollegen zum austausch fand. Ach was habe ich damals für schöne Tipps in dem Altwürdigen RTC in Hohensyburg bekommen. Schade das es den Laden leider nicht mehr gibt. Hat mit immer sehr gut gefallen dort. Grüße PT
Ich habe gerade lange überlegt wie ich als Ruhrgebietler in den 90ern auf die Idee gekommen bin, nach Hennef zu fahren. Ich glaube es waren Mund zu Mund Propaganda in div. RTCs wie Herne Werderstr. und dann dieses gelbe Heft. Wie hieß das noch? Rhein-Ruhr intim oder so?
Zumindest in dem Büchlein (Taschenbuch-Format und recht dick) waren Bewertungen drin. Ich kann mich an Hinweise zum Ambiente, durschnittliche Damen-Anzahl, Richtpreise und ein paar Hinweise zu dem "Angebot" erinnern. Das war aber natürlich bei ner Druckschrift nicht so zeitnah, aktuell und facettenreich wie das heute ja praktisch mit minütlicher Aktualisierungs-Möglichkeit geht. (Beim letzten Umzug hab ich das Ding leider entsorgt.) Erfahrungsaustausch ging natürlich auf der Basis überhaupt nicht. Und wer öffenlichkeitsscheu und immer topsecret unterwegs war, also auch sich nicht mit "Freunden" oder Kollegen darüber ausgetauscht hat, der ist praktisch bei jedem neuen Lokal auf Neuland gestoßen. Und entsprechend war die Reinfall-Quote. Das hat mir die Sache damals ziemlich verleidet ...
Für den Bereich der Saunaclubs gab es einen ganz einfachen etablierten Ort des Austauschs: die Sauna! War in den RTCs Standard. Und wenn ich jetzt so darüber nachdenke, fällt mir auf: ich habe den Eindruck, früher wurde beim Saunagang viel mehr gequatscht als heute. Viele Grüße wolle
Es gab früher ja auch den sogenannten "Stadtplan für Männer" in jeder größeren Stadt. Da waren Laufhäuser, Nachtclubs, Bars und Wohnungspuffs aufgelistet mit Adresse und Tel.-Nr. sowie auch Szenelokale, Kneipen und Gaststätten wo man nachts noch etwas zu Essen bekommt. Das Ding kostete so um die 20 DM und wurde in Sexshops und Tankstellen verkauft. Wenn man als Mann alleine auf die Piste wollte war man damit bestens bedient. Es gab auch Infos über Ambiente, Preise und Öffnungszeiten der einzelnen Locations, sowie Damenanzahl und welches Publikum dort verkehrte. Natürlich war es nicht besonders aktuell, weil es halt ein Printmedium war. Neue Ausgaben gab es alle 3-4 Jahre, aber soviel änderte sich ja auch damals nicht. 90% der Locations hatten über Jahrzehnte Bestand, höchstens kam mal ein neuer Wohnungspuff hinzu. Und man musste halt Risiko gehen, die Damen waren halt wie eine Wundertüte, Infos hatte man vorher nicht, ausser später in den Saunaclubs aber in Nachtclubs und Bars mit Separee wurde an der Theke nicht über Sex geplaudert, war alles eher diskret.
Ich bin der Ansicht, dass in der Vorzeit des Web kein Laden Kultstatus hatte. Es gab vielleicht Geheimtipps. Das wars dann aber auch. Man besorgte sich das Fickheftchen oder die Bild an der Tanke oder im Sexshop, ging anonym hin und verließ sich auf Mund zu Mund Propaganda...Wenn man denn in der Hochzeit der Aids Hysterie überhaupt so viel Eier hatte, zu seinem Hurenbockdasein zu stehen. Internationale Reputation und Kultstatus geb es erst ab 1995, als in den ersten Newsgroups (alt.sex.prostitution) Erwähnungen stattfanden, mit Entstehen der Fickforen ging es dann erst wirklich los, denn erst dann hatte man eine Plattform, in der man mit gleichgesinnten über ein Hobby reden konnte, das nett gesagt nicht ganz so besonders Alltagstauglich ist. Mir als Ruhrgebietler, Fickheftleser und damaligem Aussendienstler sind solche Läden zumindest erst dadurch ins Bewusstsein gekommen.
Genau das habe ich auch gedacht. Das PHG als einer der ersten drei Clubs in NRW inserierte anfangs (1993) nur im RheinRuhr intim (hat zufällig noch jemand eines dieser Hefte, bin vor allem an dem Gruppenfoto interessiert? ), dann zig Jahre gar nicht und lebte (nicht schlecht) ausschließlich von Mund-zu-Mund-Propaganda. Durch das RRi bin ich auch auf das PHG aufmerksam geworden. Tatsächlich fand ein Teil der Kommunikation in der Sauna statt, wobei man sich wegen der "offenen Architektur" (keine 2er Couches) aber auch im Thekenbereich oder Garten austauschen konnte.
+++++++++++ bin vor allem an dem Gruppenfoto interessiert?+++++++ Wieso? Bist Du da noch im originalen "Hausmeister-Outfit" zu bewundern?
Kennst Du das noch, jeder Bademantel mit Logo auf der Rückseite? In diesem Fall geht es mir allerdings mehr um die Mädels...
Al hat Recht. Kultstatus gab es wohl nicht. Viele wußten von Clubs überhaupt nichts. Man kannte die Puffs und in den Großstädten die Bahnhofsgegenden. Hamburg war wohl der geglaubte Renner. Aber in Wirklichkeit nur Abzocke. Happy Weekend gab es mit Anzeigen.( seit 1970) Bars waren auch recht beliebt, wo man für viel Geld einen geblasen bekam. In der Münchener Bahnhofsecke gab es kleine Bars, wo man auch ficken konnte. Frankfurt war auch sehr bekannt. Berlin war auch immer eine Reise wert. Huren an alle Ecken. War meine Heimat als Student. Habe damals bestimmt schon 500 im Monat Euro verfickt und mußte dann in den Ferien wieder für die Huren arbeiten. So richtig besprochen hat man sich damals aber nicht. Ich weiß auch gar nicht , ob es soviele Clubs damals gab. Die waren auch als Student zu teuer. 20 oder 30 DM am Straßenstrich waren wohl die Regel und auch machbar.
So isses. In der Arabella Sauna sagte mir mal jemand, erst viel später fand ich heraus daß es sich um ein "Zweigesicht" handelte, der Laden wäre ganz gut, aber der in Öd wäre viel viel besser. (Was ja auch stimmte, damals jedenfalls) In den Zeiten des (für mich) beginnenden Internets so um 1999 herum habe ich dann bestimmt 3 Monate intensiv nach dieser Öde gesucht, bis ich irgendwann auf die HalleLuja in Tönisvorst gestoßen bin. Und von da ist es ja nicht weit. Google gab es damals noch nicht, Yahoo auch noch nicht meine ich, es gab irgendeine Suche unter Compuserve, ich arbeitete aber damals auch schon mit MetaGer die ich auch noch heute für nichtpopuläre Suchen nutze. Kultstatus hatten Läden, die ausführlich im Happy Weekend besprochen wurden. Wobei ich denke, daß es sich wohl überwiegend um bestellte "Berichte" gehandelt hat. Mein erstes Forum war das Milka-Forum, so um Ende 99/Anfang 2000. Und nie, nicht mal in der BC, bin ich so oft gelöscht und gesperrt worden.
Ich glaube als der Hai studiert hat gab es noch gar keinen Euro, wahrscheinlich auch noch keine D-Mark. Mehr ->
Ne, nix Langzeitstudent. War mit 25 fertig und wieder von Berlin weg. Fehler. Waren natürlich DM und nicht Euros. Das wäre dann doch ein bisschen zuviel gewesen.