Hey ihr Lieben, ich bräuchte eure Hilfe und Meinung, ggfls. ehrliche Worte oder Einschätzungen zu meiner Art und Weise des Lebens: Ihr würdet mir sehr helfen wenn ich euch dafür Zeit nehmen würdet und vielleicht Antworten auf die Frage finden könntet ob ich einen psychischen Knacks habe: Nun zu meiner Geschichte: Ich bin 22 Jahre alt und bin Studentin. Ich wurde früher streng erzogen, durfte wenig rausgehen und hatte immer wenig Freunde gehabt. Um etwas mehr vom Leben zu sehen und mit anderen Leuten mithalten zu können hab ich mich immer rausgeschlichen, fing mit 13 Jahren an zu rauchen etc. Mein Vater war ein Alkoholiker, schlug meine Mutter früher regelmäßig seitdem ich ein kleines Mädchen war. Ich hatte alles mitbekommen, hatte viel Mitleid mit meiner Mama als ich Abends immer in meinem Bett saß und hörte was unten im Haus passierte. Ich weiss nur noch dass ich immer dann zu Gott gebetet habe dass er sie beschützt, weil ich noch zu klein, feige und schwach war um dies zu machen. Ich musste viel mitsehen wie mein Vater meiner Mutter an den Haaren aus dem Zimmer gezogen hat oder ihr ein blaues Auge verpasste oder immer so hart zu kniff, bis ihre ganzen Arme wund und blau waren. Wie oft habe ich gehört, dass er sie umbringen wollte und dass er ihr gleich die Kehle aufschneidet. Wie oft hat mich die Angst gepackt wenn der Streit immer und immer lauter wurde und ich wieder nichts tun konnte. Mama war ein kühler Mensch, nahm uns selten in den Arm, war sehr nah am Wasser gebaut aber achtete darauf dass keiner ihre Tränen sieht und dass wir immer gut versorgt waren. Mein Vater ist nun kein Alkoholiker mehr seitdem wir ihn alle darum gefleht haben und seitdem er mehrmals im Krankenhaus lag, und beinahe an einem Herzinfarkt gestorben ist. Er sagte, er wäre sehr unglücklich wegen uns. Uns Kindern schob er seinen Alkoholismus in die Schuhe: Wir wären undankbare Kinder und würde niemals fragen wie es Papa gehen würde. Wir sprechen nicht viel in unserer Familie, alles ist kühl und Liebe wird nur materiell gezeigt. Über Gefühle und so sprechen, das kennen wir nicht. Desweiteren habe ich 4 weitere Geschwister: 3 Brüder und eine Schwester. Meine Schwester ist zwar älter als ich aber sie ist körperlich schwerst behindert und sitzt seit ihrer Geburt im Rollstuhl. Oft sagt sie zu mir, dass sie traurig ist dass sie nicht laufen kann und sich wünscht, auch laufen zu können. Sie sagt, dass ihr Leben manchmal langweilig ist. Meine Mama kümmert sich immer liebevoll um sie, mein Vater nun auch. Als mein Vater noch Alkoholiker war, hat er sie nicht mit dem Arsch angesehen. Uns anderen Kindern auch nicht. Alles was er getan hat, war das Geld ins Haus zu bringen und arbeiten zu gehen um sich danach ins Zimmer einzuschließen. Heute ist es besser geworden, er tut mir immernoch leid. Ich hab immer die Rolle der großen Schwester übernommen, bei diesem riesigen Haushalt brauchte Mama viel Unterstützung. Wenn ich von der Schule nach Hause kam, ging es direkt ans Essen machen für meine kleineren Brüder und danach das ganze Haus sauber machen während Mama mit meiner behinderten Schwester spielte und Papa arbeiten war. Ich war schlecht in der Schule, bin einmal sitzen geblieben aber habe trotzdem mein Abi geschafft. In der Schulzeit hatte ich meine beste Freundin verloren die ich da 9 Jahre lang kannte. Was heisst verloren? Sie hatte andere Freundinnen gefunden und ließ mich einfach links liegen. Mit dem Laufe der Zeit kam ich immer besser damit klar. Musste ich. Ich lernte meine Jugendliebe mit 14 Jahren kennen, wir sind heute immernoch die besten Freunde. Er ist mein einziger platonischer Freund gewesen und ist es heute immernoch. Sonst habe ich keine Freunde. Ich bin hübsch, sympathisch und sehr offen und lachen viel und gerne. Aber auf der anderen Seite möchte ich niemanden an mich mehr ranlassen und bin froh dass ich nur einen Menschen habe. Ich noch verschlossener geworden und gebe immer darauf Acht, nicht zuviel von mir preis zu geben. Vor einem Jahr lernte ich einen Jungen kennen in meinem Studiengang der mir gefiel. Für ihn trennte ich mich von meinem damaligen Freund und ließ ihn im Stich, weil die beiden verfeindet waren. Heute bereue ich diese Entscheidung einen Menschen fallen zu lassen. Naja, nun denn: Dieser neue Freund war anfangs sehr nett aber mit der Zeit fing er an mich nach Strich und Faden zu hintergehen und mich dauernd anzulügen. Irgendwann fing er an mich zu schlagen und spuckte mir auch mal ins Gesicht oder drohte mir mein Bein zu brechen oder drückte mein Gesicht so stark ins Kissen damit ich keine Luft mehr bekomme. Ich war so naiv und dachte er konnte nichts dafür dass er so krank war. Ich verzieh ihm, jedes Mal. Jedes Mal wenn er mich schlug und sich danach weinend wieder entschuldigte. Er tat mir leid. Ich wollte ihm helfen. Er faselte immer irgendwas von heiraten etc. und versprach mir das Blaue vom Himmel. Ich hatte noch nie solche schönen Sätze gehört von einem Menschen. Er war schon nahezu obzessiv. Er log bei jeder Kleinigkeit und als ich heraus gefunden hatte dass er ein weiteres Mädchen neben mir hatte und ich aber ihn zur Rede stellen wollte, schrieb er mir später dass er im Krankenhaus liegen würde und dass zwei Zystem im Kopf raus operiert wurden und weitere Operationen noch folgen. Ich, blöd wie ich bin, habe ihm geglaubt, mir Sorgen gemacht. Monatelang hat er sich nicht gemeldet. Handy war aus. Mir war's doch klar geworden. Erst recht als seine Freunde mir erzählten dass er auf Fuerte Ventura Urlaub war mit seiner anderen Freundin während ich dachte er wäre im Krankenhaus am sterben. Nun gut, bis heute hatte er sich nie wieder bei mir gemeldet. Wunden saßen tief. Ich war in tiefster Depression. Tag ein Tag aus, habe ich geweint. Fast jede Minute. Ich war so verliebt, und er hatte mich nur belogen und geschlagen. Jeder Tag war für den Müll. Hilfe bekam ich von unserer Studentenpsychologin. Sie versuchte mir zu helfen. Naja. Mein einziger bester Freund versuchte es auch. Nach einem Jahr verheilten die Wunden. Ich hab mein Studium sausen lassen und wollte nicht mehr zum Unterricht gehen und saß lieber in meinem Zimmer, eingepfercht in meiner Depression und Selbstzweifel und allen Scheiß den es gibt. Ich sah meinen gewaltätigen Ex immer wieder. Jeden Tag. Es war unerträglich für mich. Ich wechselte komplett den Studienort. Es war's mir wert einen Neuanfang zu machen und irgendwie zu zusehen dass es mir psychisch wieder besser geht. Mit wenig Bafög, insgesamt 600 mehr Geldlast (Monatl. Zuggebühren, Miete etc). fing ich an mich zu prostituieren. Meine Eltern sind arm und ich hab vergebens einen Nebenjob gesucht, den ich für diese Anfangszeit schnell bekommen könnte. Ich hab mich bei einem billig Sex Escort beworben und brauchte unbedingt das Geld um mit den neuen Studienort leisten zu können um einfach neu anfangen zu können. Wenn sich ein Freier meldet, werde ich abgeholt und der Chaffeur und ich fahren zum Freier hin. Ich bekomme für eine Stunde Sex 50 Euro und mein Chef bekommt auch 50 Euro. Mit dem Job bekommt man schnell 50 euro. Bis jetzt hab ich mit 44 Männern Sex gehabt, auch mit Männern die 75 Jahre alt waren. Ich ekel mich auch davor. Ich mache immer meine Augen zu und durch. Ich stelle mir dann etwas Schönes vor und versuche meinen Körper auf taub zu schalten. Viele Männer sind ekelig, alt oder behandeln mich wie ein Stück Dreck und tun meinem Körper weh. Sie schauen mich mit gierigen Augen an und können nicht fassen dass sie so ein junges hübsches Mädchen wie ich für 50 euro bekommen. Viele andere sind auch aggressiv, manchmal sturzbesoffen und behandeln einen wirklich wie Scheiße. Aber jedes Mal schaffe ich es erneut nach dieser einen Stunde mich zu duschen und es zu vergessen. Ich dusche mich sehr lange und sehr gründlich. Bloß diesen Geruch und diesen Schweiss von mir weg zu bekommen. Danach fühle ich mich wieder wie neu und kann mich nicht mehr ganz so gut an den Freier erinnern bzw. es juckt mich nicht. Niemand weisss von meinem Nebenjob. Niemand. Okay, ich hab auch nur meine Familie und meinen besten Freund. Aber es soll niemand erfahren was ich sonst treibe. Ich weiss nicht, ob ich das brauche mit jemanden darüber zu sprechen. Ich hatte im Internet gelesen dass Prostituierte Suchtverhalten aufzeigen. Ich habe mit der Zeit angefangen, bevor ich zu einem Freier fahre und ich nicht weiss ob er alt oder ekelig ist, einen Joint zu rauchen. Es hilft mir mich zu betäuben und es über mich übergehen zu lassen ohne dass ich es bewusst und nüchtern mitbekomme. Ich frage mich, wie ich es früher geschafft habe ohne kiffen zu einem Freier zu fahren und alles mit meinem Körper anstellen zu lassen. Manchmal wenn es extremer war mit dem Freier, sprich: sehr alt, ekelig und etwas gewaltätig, dann geht es mir auch nach dem duschen nicht gut. Nur einmal hab ich richtig danach geweint, weil ich mich hilflos, leer, ausgebeutet und taub fühlte. Aber einige Stunden später vergesse ich es meistens. Erst recht wenn ich wieder zur Uni gehe oder sonst was mache. Ach ja, etwas positives haben die Freier: Sie haben mir mehr oder weniger aus der Depression rausgeholfen weil ich mich nun mit anderen Dingen rumschlagen muss und ich gedanklich abgelenkt werde, bevor ich an traurige Dinge denke. Vor drei Monaten lernte ich wieder einen neuen Mann kennen. Kurze Tage vorher hatte er Schluss mit seiner Ex, sie hatte neben ihn auch einen anderen. Danach lernte er mich kennen war überglücklich und fand mich engelsgleich, perfekt und unbeschreiblich. Er sagte, er wäre noch nie so glücklich gewesen. Ich war überglücklich. Und seinte Worten schienen wirklich ehrlich und wahr. Nun denn, nach zwei Wochen sagte er, er wäre nicht bereit für eine neue Beziehung. Es läge nicht an mir. Er müsse sich mehr bewusst werden. Ich war am Boden zerstört. Er hat nie wieder danach mit mir geredet. Irgendwie macht das jeder so bei mir. Warum, weiss ich nicht. Ich war todtraurig. Aber ich hab mich jetzt aufrappeln können. Dadurch bin ich zwar etwas leerer geworden aber naja. Ich bin kühl geworden, leer und emotionslos, dachte ich mir nach dem extremen Freier. Aber nun jetzt gehts wieder. Äußerlich bin ich offen, gediegen, sehe nicht as wie eine Prostituierte, sympatisch, freundlich, nett, offen und humorvoll. Ich frage mich und euch: Bin ich wirklich so läppisch und komm mit den ganzen Sachen im großen und ganzen gut klar? Oder habe ich schon einen psychischen Knacks und sehe ihn selber noch nicht? Wie komme ich damit klar, Schuldgefühle gegenüber meine Mama zu haben, Mitleid für meinen Vater und meine behinderte Schwester? Habe ich Schuldgefühle weil ich wegen meinem Ex ein Studienjahr weggeworfen habe und wegen dieser Fehlentscheidung neu und schwierig anfangen musste? Wie komm ich damit klar keine Freunde zu haben aber dennoch beliebt und verschlossen? Bin ich normal und habe einfach nur Nerven aus Drahtseile um mit solchen Männern zu schlafen und meine Erinnerungen nicht an den Vordergrund zu lassen? Bin ich normal für solche Situationen oder brauch ich dringend einen Psychiater? Ich würde mich sehr freuen wenn ich Antworten bekommen könnte und bedanke mich schon im herzlichst im Vorraus! Liebe Grüße, Lina! Quelle: http://forum.gofeminin.de/forum/car...-Meine-Umstande-Meine-Psychische-Storung.html
Antworten zum Eingansposting: ... Du solltest dich nicht mit Menschen, vor allem Männern, abgeben, die dich nicht behandeln wie du es verdienst. In einer gesunden Beziehung darf es keine Gewalt, keine Beleidigungen, keine Entwürdigung oder Abhängigkeit geben. Beziehungen basieren auf Liebe, Respekt und Miteinander. Deine Tätigkeit als Prostituierte spiegelt dein Problem in komprimierter Form wieder. Du lässt dich von Männern für Geld entwürdigen, fast suchtweise suchst du dir Männern, die dich schlecht behandeln. Gib diesen "Job" auf, nimm lieber einen Studienkredit auf oder geh nebenbei putzen oder im Supermarkt kassieren. Das habe ich auch gemacht und es bewahrt einem die Würde.Du bist sicher ein toller Mensch, du musst dich nicht entwürdigen lassen. Werf den ganzen Ballast ab, such dir einen guten Therapeuten mit dem du reden kannst, der dich bei deiner Selbstfindung unterstützt, so etwas muss einem nicht peinlich sein.... ... Sie hat aus der Not heraus einen Lebensweg gewählt, den viele von uns vielleicht nicht tolerieren oder akzeptieren können. Ich hatte bei Linas "Beichte" gar nicht den Eindruck, dass sie einen Weg aus ihrem Leben sucht, sondern ich glaube eher, dass sie das Bedürfnis hatte, sich einfach mal mitzuteilen, andere Meinungen zu ihrer Lebensart zu hören, denn insgeheim weiß sie schon, dass ihr Leben ungewöhnlich ist und nicht im mindesten den Erwartungen ihrer Mitmenschen entspricht. Sie schreibt jedoch auch, dass sie sich an das schnelle Geld gewöhnt hat und alles ganz gut abschütteln kann. Ich denke auch, sie sollte einen Psychologen aufsuchen, aber nicht unbedingt, um damit einen Ausstieg aus ihrer jetzigen Situation zu planen. Es geht ihr in ihrem derzeitigen Nebenjob nicht schlecht genug, um unbedingt aussteigen zu wollen. Somit sehe ich ihre "Beichte" ganz und gar nicht als Hilferuf und fühle mich absolut nicht verarscht, weil sie nun nicht aussteigen will sondern vielleicht bzw. sehr wahrscheinlich auch noch heute anschaffen geht. ... ... Ich bin noch relativ jung und mir wurde auch nichts geschenkt. Aber auf den Strichgehen? Nein Danke, lieber gehe ich bei Alsi putzen - oder so. Wenn ich einen Kopf und Geist habe... aber lassen wir das, denn es gibt auch Mädels, die studieren Medizin, nebenher sind sie in einer Begleitagentur und schlafen auch noch mit dem Prof.... Die stehen auf dem Standpunkt: wenn ich fertig bin fragt niemand danach... wie und was ich gemacht habe, dann bin ich einfach die Frau Doktor... Genau DAS hat es schon immer gegeben und wird es auch weiterhin geben. Nur - die Lina... die verhält sich da anders, emotionaler und nicht so abgebrüht... offenbar sucht sie eine gewisse Absolution... Ich persönlich bin der Meinung, dass Lina den Ausstieg, aber auch das Studium nicht schafft... sie wird daran zerbrechen - ... ...du brauchst einen psychater. Aber nicht, weil du "verrückt" bist, sondern weil es schon unglaublich ist, wie gut du bis jetzt mit all dem klargekommen bist. Ich kann den anderen nur zustimmen, ich glaube das du eine sehr starke Frau bist. Aber du musst das nicht alleine machen. Wenn du dir einen netten psychater suchst, kann er dir helfen das alles so zu verarbeiten, dass du die chance hast, dein Leben zu verändern. Stark genug dafür bist du bestimmt. ... ... Ich gehe eher davon aus, dass DU DICH schon ganz gut mit Deinem Leben arrangiert hast und Dich auch WOHL fühlst dabei! Den Absprung, den schaffst Du aber dann aber eher nicht mehr - und warum noch studieren? Die Kohle stimmt doch und sie ist beliebig zu erhöhen.... Warum aber dieser lange Text von Dir, quasi eine Generalbeichte???? Sündenvergebung... hier, in diesem Forum? Oder: Selbstbetrug? DU weißt am Besten, was das Beste für Dich ist - und sonst niemand! ... ....Liebe Linaa ich habe nun auch noch mal hier Dein Thema durchgelesen - und sehe auch hier meine Thesen bestätigt. Beeindruckt hat mich der Satz: DU kannst Deine Seele mit klarem Wasser nicht klarspülen ( = Thema Duschen, DANACH ) Du schreibst auch: dass man Dir Deine "Nebenbeschäftigung" und Deinen Kummer so nicht ansieht, sicher bist Du auch eine taffe und sexy aussehende junge Frau! Aber: mache Dir einmal bewußt, warum DU ausgerechnet hier, in diesem Forum gelandet bist??? Warum??? Weil ALLES, Dein ganzes Leben so normal und easy ist? Für mich ist diese Deine Entscheidung, hier offen und ehrlich alles einzustellen, der erste Weg in ein/Dein anderes, liebevolles, freudiges und schönes Leben... mit Werten, die es wert sind, sie zu leben .... und auch um Sie zu kämpfen. Im Übrigen hast Du Deine Lage schon klasklar analysiert und erkannt. Genau DAS läßt mich zu der Überzeugung kommen: DU schaffst es, Du bist eine Kämpfernatur... die ganz tief drinnen sehr sensibel und auch sehr verletzbar ist..... Das schnelle Geld beruht auf einer Tatsache, die ich schon in meiiner PN Verdrängung nannte... DU tickst mit Deinen derzeitigen Gefühlen, Annahmen, Stimmungen usw usw völlig normal.... weil sich bei und in Dir ein Schutzmechanismus eingeschaltet hat, der Dich vor Dir selbst und vor Deiner derzeitigen Lebenssituation deutlich beschützt... indem DU nichts fühlst und spürst.... oder andersrum: seelisch bist Du schon gestorben.... (Ich allerdings behaupte: Du bist nur bewußtlos und mit etwas externer Hilfe wachst Du garantiert wieder auf. Allerdiings: es wird schwer, gerade finanziell... Deinen derzeitigen Lebensstandart (an den DU DICH ja zwischenzeitlich gewöhnt hast) wenn überhaupt - zu halten) ... ...Du hast dein ganzes Leben hier offen gelegt,was sehr betroffen macht. Es zeigt deutlich was es aus Kindern macht die hilflos mitansehen müßen,wie ihre Eltern versagen und die Schuld noch auf sich nehmen. Du hast keine Schuld am Versagen deiner Eltern. Daran sind sie selber Schuld. Sie haben nie Hilfe angenommen. Nun gehst du den Weg der Demütung weiter,warum? Wer sich prostiuiert verliert als Frau seinen Wert. Auch wenn es immer mehr Frauen werden die dieses Geschäft gewählt haben. Du willst dich einerseits bestrafen ,andererseits glaubst du nur so dein Geld verdienen zu können. Du gewöhnst dich daran und findest den Weg nicht aus diesem Millieu heraus. Bestimmt hast du keinen Beruf? Du mußt dir Hilfe holen sonst geht es dir wie deinen Eltern. ... ...Deine Geschichte finde ich unfassbar und macht mich sprachlos. Meine Bewunderung dafür, dass du dein Leben bisher so gut gemeistert hast! Du bist eine sehr starke Frau! Aber du wolltest eine ehrliche Meinung dazu hören...... Ich finde deine Lebensweise alles andere als normal! Eher erschreckend, dass du glaubst du könntest nicht anders an Geld kommen als dich zu verkaufen. Mal davon abgesehen, dass ich denke, dass niemand soviel Geld besitzt um sich meinen Körper zu kaufen, also 50 euro sind für solche Qualen ja mehr als lächerlich.... Ich finde es traurig, dass du so wenig Selbstachtung hast. Du solltest dir wahrlich mehr wert sein als 50 Euro. Vor allen dingen... du bist 22 Jahre alt, du hast dein Leben noch vor dir, und versaust es dir jetzt schon. Du wirst es irgendwann bereuen diesen Schritt getan zu haben! Mein Rat an dich, hör damit auf und ja, du solltest dir einen guten Psychologen suchen, denn wenn du jetzt noch keinen Knacks davon getragen hast, dann kommt er bestimmt noch! Keine frau hat es nötig sich an jemanden zu verkaufen, erniedrige dich selbst nicht so! ...
Ihr finales Statement: Warum ich den Weg der Demütigung weiter gehe, das ist eine sehr sehr gute Frage und ich möchte sie ehrlich beantworten: Ich habe mich an das schnelle Geld gewöhnt. Ich hatte mich wirklich recht schnell daran gewöhnt. Das Problem ist, die Demütigung ist an sich rein theoretisch in meinem Kopf aber ich spüre sie nicht bzw. realisiere ich diese nicht. Ich spüre keine Demütigung letztendlich. In den Minuten mit dem Freier bin ich kopflos und alle anderen Gefühle sind ausgeschaltet. Kurze Demütigung ist nie gekommen. Nur kurze Erinnerungen wenn ich wieder zu Hause war aber nachdem ich mich geduscht hatte und wieder in der "Normalität" angelangt war, war alles paletti. Als wäre ich ausgewechselt, wie ein anderer Mensch und als ob ich bei keinem Freier gewesen bin. Ich fühle mich nicht täglich gedemütigt. Gar nicht. Ich weiss nicht warum. Ich finde es nur ekelig wenn ich mal einen alten, hässlichen Freier hatte. Dieses Empfinden von Ekel bleibt etwas länger, ich würde auf 10 Minuten schätzen nach dem duschen, aber nach dieser kurzen Auseinandersetzung in meinem Kopf, ist es für mich nicht mehr greifbar. Als ob es nie passiert wäre. Es wäre komplett gelogen zu glauben dieser Weg wäre die einzige Möglichkeit Geld zu verdienen. Es ist nicht der einzige Weg. Ich sitze in der Versuchung dass ich nirgendwo sonst soviel Geld in einer Stunde mache. Es ist praktisch, weil es immer nur am Wochenende ist und ich mir trotzdem meine Zeiten aussuchen kann. Mir wird es nicht bewusst dass es eine Demütigung und eine Missachtung meiner Person ist. Deshalb mach ich mir doch so große Sorgen. Es ist jetzt nicht spürbar aber vielleicht weiss das Unterbewusstsein mehr, summiert man noch die Probleme aus Kind- und Vergangenheit zusammen. Noch habe ich keinen richtigen Beruf. Ich studiere Wirtschaftsinformatik, jetzt erfolgreich im 2. Jahr, mit dem Schwerpunkt Management und Recht. Ich finde es doch schade, dass du sofort davon ausgehst dass ich keine Perspektiven habe und wahrscheinlich von der Hauptschule komme o.ä. Ich schrieb bereits, dass man mir den Nebenjob und die Probleme nicht ansieht. Ich habe schon einen Termin bei meinem Hausarzt gemacht und hoffe dass er weitere wissenswerte Informationen hat und mich ggfls. zu einem Psychologen überweisen könnte. Ich weiss dass ich Hilfe brauche und werde sie mir nehmen weil es schwer ist alleine aus dem Mist rauszukommen. Erst recht wenn man ganz genau weiss dass alles was war, falsch ist. Mir hilft es sehr, wenn ich andere Meinungen über mein Leben lesen kann sodass es mir leichter fällt Dinge einschätzen zu können. Danke dass du geschrieben hast, dass ich eine sehr starke Frau bin! Manchmal denke ich das auch, ich denke mir dass ich mich dafür ganz gut gehalten habe und vieles gemeistert habe und erfolgreich im 2. Studienjahr sitze. Aber es gibt auch Momente, in denen ich sehr stark weinen muss weil mich alles einholt. Als ob die Gedanken und der ganze seelische Müll auf der Überholspür wäre und ich würde nebenher im 1. Gang rumdrucksen. Wie oben erwähnt, es gibt Millionen menschenwürdigere Wege Geld zu verdienen aber ich hab mich irreführend an das schnelle Geld gewöhnt. Selbstachtung und Wertegefühl sind mir in dem Sinne völlig fremd. Die kenne ich nicht. Wie ausgeschaltet. Ich habe nie darüber nachgedacht und solche Gedanken kommen einfach nicht hoch. Ich habe mir Gedanken darüber gemacht ob ich diesen Schritt jemals bereuen würde, aber ich bin zu keinem Entschluss gekommen. Es hört sich fast krank an zu behaupten, ich fühle dabei nichts und dass es mir eigentlich nicht wichtig ist. Und genau da liegt auch wahrscheinlich mein Problem, das Problem, mir mehr Gedanken um mich zu machen und um mich zu sorgen anstatt um andere Menschen oder Dinge. Ich komplett den Zusammenhang zu mir und meiner Person verloren. Ich werde defintiv einen Psychologen konsultieren denn ich möchte später nicht als seelisches Wrack enden ohne Hoffnung, Träume und Gefühle.
Zu diesem Problemfeld gibt es eine neuere Studie. Ergebnisse daraus z.B. hier: Quelle: http://www.aerztezeitung.de/medizin...ittlich-oft-angststoerungen-depressionen.html
Hm, ich hab mir das jetzt auch durchgelesen, aber irgendwie kann ich nicht erkennen, was das mit Prostituion ansich zu tun hat.... Lina hat eine belastende Kindheit hinter sich, in der bei ihr Schuldgefühle geweckt wurden, die sie eigentlich gar nicht haben müsste, denn es ist nicht ihre Schuld, dass ihre Eltern nicht nur emotional versagt haben. Ob fast alle Huren einen Knacks haben, kann ich so auch nicht sehen... sicher ist unser Leben und der Lebensrythmus anders, als der von jemandem, der morgens beginnt und nach 8 Stunden nach hause kommt... Ja, es kommt sicherlich vor, dass die ein oder andere einen "Puffkoller" bekommt, wenn sie nicht auf sich achtet, und sich 24 Stunden im "Puff" aufhält, ohne weiteren sozialen Kontakte und Auszeiten außerhalb dieses Umfeldes. Das der Job einfach ist... das meinen nur Menschen, die keine Ahnung haben... Nicht jede ist dafür geeignet. Dazu bedarf es vielerlei Fähigkeiten, Kraft und innere Stärke. Nur hübsch sein genügt leider nicht.... Man muss einiges verarbeiten, dass mal leichter und mal schwerer fällt. Aber das ist wohl in jedem Job so. Ich denke mal jeder, der sich gegenüber seinem Job nicht mehr abgrenzen kann und ein Leben außerhalb der Arbeit zum Ausgleich hat, begibt sich in die Gefahr einen "Knacks" zu bekommen. Wenn sich alles nur noch um schlafen und arbeiten dreht, bzw wenn man auch am Arbeitsplatz schläft und sich so selten aufrafft, sich außerhalb dieses Umfeldes zu bewegen, verliert man leicht die Bodenhaftung. Sexdienstleisterinnen, die selbstbestimmt arbeiten, Prostituion als selbständigen Job sehen, und sich dementsprechend organisieren bekommen genauso wenig einen "Knacks" wie andere Selbständige, die sich Ziele gesteckt haben und darauf hinarbeiten diese zu erreichen. Wer planlos in den Tag lebt und sich undifferenziert vom Job auffressen lässt, vergeudet zuviel Kraft, weil er zeitlich zulange zuviele Dinge gleichzeitig versucht, und daran zwangsläufig scheitert... Bei Lina sehe ich das so in dieser Weise nicht. Sie arbeitet bewusst als SDL, da sie den Verdienst schätzt. Sie sollte sich eventuell mal mit einer erfahrenen Kollegin unterhalten und über verschiedenste Basics beim Escort informieren. Auf Grund ihrer Unerfahrenheit lässt sie sich von der Agentur und Kunden ganz schön über den Tisch ziehen, arbeitet zudem gegen ihre eigenen Vorstellungen. Da sehe ich schon die Gefahr, dass dies auf Dauer nicht gut geht. Leider werden meiner Meinung nach hier wieder mal verschiedene Themen mit einander vermischt, die ursächlich nichts miteinander zu tun haben. Einen Psychologen würde ich auch empfehlen um ihre Vergangenheit aufzuarbeiten... Denn es ist nicht gut, dass sie die Gewalttätigkeit ihres Exfreundes entschuldigt, nur weil sie es von ihrem Vater nicht anders erlebt hat. Diese Prägung muss sie aufbrechen, weil ihre Beziehungen sonst immer nach diesem Muster laufen werden...sie sucht unbewusst danach.... zum Thema Sexarbeit würde es ihr helfen sich gründlichst zu informieren... sei es in Foren wie sexworker.at oder bei Beratungsstellen wie madonna oder hydra. Als Studentin sollte es ihr möglich sein, die Infos dann zu analysieren und für sich den Weg zu finden, der sie auf einem machbaren Weg an ihre Ziele bringt. LG Tanja