Ich bin ja eigentlich als netter, umgänglicher Typ bekannt. Aber tief in mir drin sitzt das Böse, das unbedingt raus muss. Das gibt es Tage, da muss ich meiner Umwelt einfach was Schlechtes tun und denke darüber nach, evtl. der Katze von nebenan die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Oder den Briefträger nicht zu grüßen, obwohl der mich ansieht. Aber wie gesagt ich denke nur daran und lass es doch bleiben. Man weiß ja nie welche Katastrophen sich entwickeln könnten. Letzten Samstag war ich wieder in „Bösstimmung“ und hatte daran gedacht einfach in ein Pornokino zu gehen. Also geradewegs mit offenem Blick ohne mich um die Anwesenden zu kümmern. Oder gar in einen Swingertreff, um dort Ehefrauen kennzulernen und ihnen dann grausige Geschichten zu erzählen, von Freiern oder Huren. Aber ich hab’ mich nicht getraut! Warum das erzähle? Es musste mal raus! Wie ich, der dann am Samstag tatsächlich unterwegs war. In Berlin, unserer Hauptstadt, die ja von Sexgeschichten nur so gefüllt ist. Es stand die Entscheidung an, Pornokino oder Swinger! Ich entschied mich für beides. Allerdings nicht hintereinander, das wäre zuviel gewesen. Also lange Rede kurzer Sinn: ich war im „Erlebniskino 47“, das nach eigener Aussage beides sein soll. Bereits am Nachmittag habe ich die Örtlichkeit besucht, ein Tagesticket für 10,- gekauft und mich ein wenig umgesehen. Die Räumlichkeiten bestehen aus folgenden Haupträumen: - Nichtraucherlounge mit Theke, Sesseln und zwei Bildschirmen – das Ganze mit Bewirtung - Raucherlounge, wie vor jedoch für Raucher - Großraumkino mit Bestuhlung und abgetrenntem Bereich einer Liegewiese (ca. 6x3 Meter) - Großraumkino mit Bestuhlung und Liegen für Pärchen. Abgeschlossen und nur mit Schlüssel zu öffnen. - Diverse kleinere Räume mit Bildschirmen, dazu Liegen oder Sitze - Dunkelkammern, GH’s, Schaukel, Gynstuhl, etc. Erster Eindruck: Lokation ist geeignet beide Klientel zu befriedeigen, zumindest von der Einrichtung her. Aber es war relativ leer im Haus, so dass ich erst einmal mein „P6 loses“ Sightseeing fortgesetzt habe. Dann Rückkehr zum Mariendorfer Damm gegen 19.00 Uhr, wo ich den Samstagabendtarif (20,-) durch Zuzahlung der Differenz beglich. Und so langsam füllte sich das Haus. Erstmalig hatte ich in einem Pornokino das Gefühl, als Hetero nicht einer Minderheit anzugehören. Und es kamen Frauen! Aber das muss ich relativieren! Die Mädels vom Haus, es waren drei –nicht unansehnlich-, hatten mit den Ausschenken der Getränke und dem Einlass neuer Gäste zu tun. Ein Mädel, scheinbar gut bekannt mit dem Personal, streifte kurz nach Ankunft ihre Straßenkleidung ab und rannte fortan nur noch in Slip und Pulli durchs Haus. Da sie aber die meiste Zeit in der Raucherlounge verbrachte, deren längeren Besuch ich verweiden wollte, konnte ich nur durch die Glastür zusehen, wie einer der weiteren Besucher sich händisch an ihrer Oberweite zu schaffen machte. Dauerte aber nicht länger, da sie dann ab und an durch das Kino laufend gesehen wurde. Aber es gab auch Pärchen, die den Abend nutzen wollten. Leider erinnerte mich deren Verhalten an die bereits in Swingerclubs festgestellte Vorgehensweise: Zwei Pärchen mittleren Alters (von mir aus gesehen also jünger) kannten sich wohl und unterhielten sich über Stunden an der Theke. Sonst erstmal nichts. Ein weiters junges Pärchen, dem man ihren Erstbesuch in dieser Lokation ansah, saßen schüchtern in der Ecke, ohne sich ihrem Treiben hinzugeben. Bei meinem Verlassen des Kinos kurz nach 22.00 Uhr kam gerade noch ein älterer Herr mit einer jungen Frau ins Haus. P6? Neben mir warteten noch etwa 10 Herren auf evtl. Aktionen, schienen sich aber wie ich zu langweilen. Also, an dieser Stelle merkt der geneigte Leser, dass wohl nix ging mit 6. Ich bin sicher, dass später noch einiges los war, aber ich hatte echt keinen Bock noch länger auf meinem Stuhl zu warten. Vielleicht ein Fehler, aber mich trieb es hinaus in die Nacht, um dort wieder das Böse in mir zu suchen. Fazit: Dieses Kino ist etwas anders als andere Pornokinos. Vor allem am Samstagabend wird (bei leicht erhöhtem Eintritt) den Besuchern etwas geboten. Das Ganze scheint jedoch von den weiblichen Besuchern bzw. den Paaren abzuhängen, die eine Beteiligung zulassen oder auch nicht. Ich bin sicher, dass zu späterer Zeit noch einiges abgegangen ist. Hab ich aber leider nicht erleben dürfen. Ort ist für 6, aber ohne P!