Ein Sommer auf Mallorca . Ich atmete kaum noch vor Schreck als ich in der Höhe der Parkbank angekommen war. Nur kurzzeitig ihr Gesicht gesehen dann hat sie sich umgedreht. Ihre Silhouette liegend von hinten, angefangen die nackten Füße. Die dreckige alte Leggins, das grobe schwarze Lochshirt über dem rosa T-Shirt, die Haare, diese Haare die ich schon so oft glaubte gesehen zu haben nur diesmal irgendwie heller, gebleicht mit deutlichem natürlichen Silbersträhnen drin. Sie viel sofort auf in mitten der anderen Leute. Passte so gar nicht in das Umfeld. Sah irgendwie Pennerhaft aus. Mein Herz schlug jetzt heftiger und mein Blick war wie gefesselt. Konnte kaum noch weiter gehen und jetzt viel der Frau an meiner Seite auch mein Unmut auf. Sie schaute auch auf die Frau und schüttelte nur den Kopf. Das ist halt auch hier so, komm wir gehen weiter der Tisch im Restaurant ist um sieben reserviert. Wir gingen weiter nicht ohne dass ich mich noch mehrmals umdrehte und irgendwas fühlte was mich aufhalten wollte. Pharao hieß der Laden den ich mit einem guten Freund betrat. Mitten im einem Industriegebiet rund um Palma. Klein aber fein. Nichts für Touristen, nur Einheimische, wird nur unter der Hand empfohlen. Kein Fickbetrieb nur Unterhaltung mit gelegentlichen Auftritten an der Stange oder im Séparée. Eher eine Kontaktbörse für Outcalls. Wir waren zu früh, es war erst 22 Uhr da war noch nichts los hier dementsprechend wurden wir auch direkt belagert und das nicht nur verbal. Es ging auch ziemlich handfest zur Sache was wir aber gekonnt abwehrten. Man gab aber nicht auf. Wahrscheinlich würde erst ein Piccolo für 30 Euro sie etwas beruhigen – oder auch nicht. Es war schon der dritte Griff in den Schritt als ich mich zur Theke umdrehte um den Angriffen vorzubeugen als mich eine angekratzt aber warme Stimme total angenehm ansprach. Ich reagierte aber nicht mehr und sie fing an von hinten meine Schulter zu massieren. Mein Freund tippte mich jetzt an mit den Worten - kuck doch mal, dreh dich mal um die ist was. Wirklich das ist dein Fall. Ich hatte ihre Hände gesehen, die waren fast schwarz. Das wollte ich jetzt gar nicht aber ich fügte mich nach einiger Zeit da sie nicht locker ließ, bin ja ein netter Typ und drehte mich um …. ….. Herzstillstand. Ich hörte jetzt nichts mehr außer ihre Stimme und sie sprach sogar deutsch, ist mir vorher gar nicht aufgefallen. Sie lachte mich an hielt mir zur Begrüßung ihre Hand hin und sagte ich bin Alex. Ich muss einen Schweißausbruch bekommen haben jetzt hörte ich wieder die Musik und meinen Freund lachen. Latino, eine ebenbürdige Gleichung einer Whitney Houston in den besten Jahren. Milka Schokolade vom Feinsten. Sechs Piccolo´s und Stunden später, alle schon ziemlich angesäuselt huschte immer öfter eine der mich vor ihr angefummelten Girls, was abfälliges in portugiesisch sagend an ihr hinterrücks vorbei wobei sie dieser immer öfter verbittert nach sah. Irgendwann packte Alex diese, ihr körperlich in Größe und Ausstrahlung unterlegenere, sehr hart am Arm und es gab einen harten Wortwechsel worauf die Kleine für längere Zeit verschwand. Was war denn fragte ich. Ach nichts - nur andauernd Stress wegen Kunden - Neid und so. Ich bin nicht so wie die Anderen, so aufdringlich. Ich beobachte die neuen Kunden erst mal eine Zeit lang und warte bis sie die meisten anderen Frauen abgelehnt haben. Mache mir ein Bild von ihnen und fahre damit eigentlich fast immer gut. Ok, die kleine war vorher mehrmals bei mir und führte meine Hand auch öfter mal in ihren Slip losen Schritt ohne das ich was ausgegeben hatte. Hatte sie öfter dabei blöd stehen gelassen als dann …..Alex - was für eine Frau. 34 Jahre, 1,70 Brasilianerin 5 Sprachen perfekt und enorm attraktiv. Irgend wann kam sie wieder die Kleine mit einen Glas in der Hand zielstrebig auf uns zu und schüttete Alex die volle Ladung mit samt Eiswürfel ins Gesicht. Sie hatte die Augen auf und brauchte einige Zeit bis sie wieder kucken konnte. Dann geschah es wie vom Blitz getroffen gingen die beiden aufeinander los. Nur Schläge mit der flachen Hand. Mit der anderen immer versucht wurde die Haare der Kontrahentin zu greifen um diese damit festzuhalten und durch die Gegend zu schleudern. Das war Frauencatchen vom feinsten wenn da nicht ab und an mal ein paar Stühle und Flaschen unkontrolliert durch den Raum geflogen wären und andere Gäste leicht verletzt wurden. Das ganze dauerte ca. 2 Minuten ohne das sich die zwei "Bodyguards" die anwesend waren getraut hatten sich einzumischen. Erst als es nicht mehr lustig war und mein Freund zu mir sagte, komm mach mal was das nimmt ja kein Ende, mischten wir beide uns ein worauf sie sofort aufhörte und sich total erschöpft wieder zu uns setzte. Monate später sagte sie mal zu mir das die Kontrahentin mehrmals etwas total Unangebrachtes über mich gesagt hatte und sie sowieso im Klinsch mit ihr war. Das das mal Zeit wurde. Viel später hatte sie auch daraufhin den Job in dem Laden verloren wo sie täglich bis zu 500 Euro verdient hatte. Sie hatten beide ne menge Schläge eingesteckt und sie blutete am Hals, Ohr und an den Händen, zog sich die losen Haare vom Kopf und humpelte jetzt etwas. Gibst du mir deine Nummer ich will dich besser kennen lernen sagte sie noch bevor wir gingen oder besser ich gebe dir meine und drückte mir eine Serviette mit ihrer in die Hand. Was für eine geile Showeinlage meinte mein Freund und ich erwiderte ich glaub das nicht mit der Show aber das werde ich noch herausbekommen und zeigte ihm die Serviette..... Leider überwogen im laufe der Zeit die wahnsinnig negativen Begebenheiten die wie durch einem Nebel zum Vorschein kamen die wenigen Guten die wir genießen konnten. Es sollte ein warmer Spätsommer Nachmittag sein an dem ich mit meiner Gefährtin den Paseo de Born entlang flanierte. Der Ausklang eines schönen Tages mit Wochenmarkt und längeren Strandgängen. Einem Caffè e Latte in einem der mehreren Cappuccino´s von Palma rund um der Kathedrale als mein Blick sich irgendwie schon von weitem auf eine bestimmte Parkbank fixierte. Eine von vielen wo sich Urlauber, Paare oder Kinder einladen ließen die Zeit zu verweilen. Die Sonne traf immer wieder mein Gesicht und blendete mich unter den Bäumen durch. Ich schaute mich noch mehrmals um und zögerte noch ein paar Mal aber brachte nicht den Mut auf zurück zu gehen um genauer hin zu sehen. Ich weis nicht was ich gemacht hätte wenn ich alleine gewesen wäre. Ob ich die Courage gehabt hätte sie nach so vielen Jahren anzusprechen nachdem was damals alles passiert war. Ich weis es nicht. Aber länger beobachtet hätte ich sie sicher. Doch nur um mir sicher zu sein das sie es nicht war. Wenn doch und wie es dann weiter gegangen wäre, wer weiß? .
