Überraschungseffekt: Hintergrundimmunität durch harmlose Corona Erkältungsviren?

Dieses Thema im Forum "Themen zur Corona Pandemie" wurde erstellt von albundy69, 17. April 2020.

  1. Harvey

    Harvey Master of Disaster

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    Wobei uns auch die 35 % hintergrund Immunität nicht wirklich weiter helfen wenn wir nur ca 1 % infizierte in Deutschland haben.
    Das könnte aber in stärker Betroffenen Regionen wie teile der USA und Südamerika durchaus was ausmachen.

    Kommt drauf an was für Studien und wie viel man in die Studie investiert.
    Eine Studie mit 1000 Probanden mag länger dauern wenn davon ein Prozentsatz zufällig eine Infektion durchmachen müssen, als wenn du die Studie gleich mit 100 000 Machst.
     
    Rip, frauenfreund71 und rebane danken dafür.
  2. Der Rumtreiber

    Der Rumtreiber Stammschreiber

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    Na das ist ja ne befriedigende Antwort.
    Du weißt schon, dass ich über ein und den selben Virus rede.
    Müssten nicht Forschung nach Impfung/Immunität Hand in Hand gehen, wir reden ja hier über eine globale Katastrophe biblischen Ausmaßes.

    Da ist die Antwort von Harvey schon etwas plausibler, Intensität der Forschung. 1 % Infizierte geschätzt, oder offizielle Zahl nach Testungen.

    Erübrigt sich eigentlich die Frage, evtl nach Gründen über die unterschiedliche Intensität.

    Soll ja nicht wider in eine grobe Meinungsdebatte ausarten, medizinisch hab ich, wie zugegeben, nicht so die große Ahnung.
    Aber für mich wäre es doch wichtig zu wissen, bevor etwas doch so schnell zusammengeschustertes wie der neue Impfstoff, in meinen Körper gepumpt wird, ob ich den überhaupt benötige.
    Traue dem Hr Drosten auch zu, in Windeseile, einen dementsprechenden Test zu kreieren.

    Wäre ja auch eine riesige Kostenersparnis, für den Bund, KK usw. Wieviel teure Impfdosen doch da eingespart werden könnten.

    Na ja, vielleicht nur naives Wunschdenken.
     
  3. frauenfreund71

    frauenfreund71 3G Geblasen, Gefickt, Gekommen

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    Die Frage ist ja, wann ein Impfstoff wirklich in real einsetzbar ist. Dabei gilt der Grundsatz, dass er möglichst viel Nutzen bringen muss und das Risiko von Schäden und Nebenwirkungen möglichst gering ist. Zuerst ist ja alles Theorie, dann wird der Impfstoff nicht am Menschen, sondern an niedlichen Hoppelhäschen erprobt, da das Risiko noch zu gross ist. Erst dann wird der Impfstoff an Menschen erprobt, in der Regel an einer kleinen Gruppe, dann an grösseren Gruppen. Das kann dauern.

    Dabei kann sich viel herausstellen, was dann bewertet werden muss. Es kann sein, dass der Impfstoff gar nicht oder nur bei einem Teil der Probanden wirkt, dass gravierende oder weniger gravierende Nebenwirkungen auftreten, dass Reaktionen mit anderen Mitteln (z.B. Blutverdünner) auftreten, dass Langzeitschäden zu befürchten sind, etc. etc.

    Wenn ein Impfstoff wie z.B. der aus Russland ohne vollständige Prüfung zugelassen wird, kann durchaus sein, dass er wirksam ist. Es kann auch sein, dass er eben nicht so gut erforscht und abgestimmt ist (z.B. von den Inhaltsstoffen oder der Dosierung) wie andere Medikamente und dass er bei einigen Anwendern zu Unverträglichkeiten führt oder vielleicht auch gar nicht wirkt. Oder nur kurzzeitig wirkt und die Wirkung dann verliert. Er wird aber sicherlich nicht in dem Maße gefährlich sein, dass einem der Schwanz abfällt. Aber man muss vermutlich bei einigen Anwendern Einschränkungen machen.

    Daher würde ich einen solchen Impfstoff jetzt nicht auf die gleiche Stufe stellen wie Trumps Empfehlung, die Blutgefäße doch mal mit Chlorreiniger zu säubern, aber man sollte das dennoch sehr kritisch verfolgen.

    Das ist meine Laienmeinung zu dem Thema. Wenn ein FK da tiefere Kenntnisse besitzt und da noch etwas Fundiertes beitragen kann, wäre natürlich super. Bis dahin bleibe ich beim Kölsch (jaaaa, ab und zu ein Pils oder Weizen hilft auch ;) Hauptsache kühl und lecker :D)
    Allen noch einen sonnigen Donnerstag.
     
    Archer und rebane danken dafür.
  4. albundy69

    albundy69 Womanizer

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    #24 albundy69, 30. Juli 2020
    Zuletzt bearbeitet: 30. Juli 2020
    Die Frage wäre, was man mit einer Hintergrundimmunität überhaupt anfangen möchte.

    Es deutet vieles - seit April von Drosten erstmals erwähnt - darauf hin, dass Kontakt mit gewissen hamloseren Corna Erkältungsviren die Ansteckung verhindert oder zuindest die Chance auf leichte Verläufe erhöht. Im Falle leichter Verläufe bleibt auf jeden Fall eine Übertragbarkeit vorhanden, so dass die einfache Rechnung (35%) zur Erreichen der Herdenimmunität schon mal nicht stimmen kann.

    Trotzdem stellt sich schon mal die Frage, ob man nicht gezielt für eine Durchseuchung mit harmlosen Viren sorgt, denn das hätte dieselbe Wirkung wie ein funktionierender Impfstoff. Nichts anderes ist übrigens Grundlage diverser Impfstoffprojekte. Man pflanzt den Leuten harmloses Material ein, das aber eine Abwehr gegen die gefährlichere Krankheit hervorruft (Vektorviren).

    Nun kommt aber der Fallstrick:

    Um das sicher auszuschließen benötigt man erst mal Testpersonen, die in der näheren Vergangenheit in Kontakt mit harmloseren Viren waren oder muss durch sämtliche Risikogruppen für solche Erkrankte sorgen, was schon mal ein massives ethisches Problem darstellt.
    Dann muss man in einer Gesellschaft, die eh eine geringe Infektionswahrscheinlichkeit hat dafür sorgen, dass die Probanden überhaupt in Kontakt mit den gefährlichen Viren kommen und im Falle einer hineichenden Datenbasis auch noch länger nachschauen, ob nicht irgendwo eine Bombe in dem Denkansatz steckt. Ich denke mal, dass dies einfach seine Zeit braucht und weder im Reagenzglas noch per KI-Simulation abbildbar ist.

    Bei der Impfstoffentwicklung stellt sich das so dar: Man hat gewisse Laborerfahrungen, kann gentechnisch und im Reagenzglas oder später mit Tieren alles mögliche machen, messen und analysieren und ist mittlerweile an einer Stufe angelangt, wo die Immunantworten gewisser Impfstoffkandidaten messbar sind oder an weniger gefährdeten Kleingruppen keine Nebenwirkungen gezeigt hat.

    Kein Mensch weiss jedoch, ob die Testkandidaten wirklich gegen Ansteckung geschützt werden!! In China oder Russland findet man möglicherweise freiwillige, hierzulande sourct man Menschenversuche ins Ausland mit größerer Wahrscheinlichkeit aus und kann mit hinreichender Warterei im besten Falle statistisch erahnen, dass eine Übertragung ausgeschlossen ist - sprich der Impfsoff funktioniert. Das geht nur über lange Zeiträume, die wegen gesellschaftlichem Druck in manchen Ländern einfach ausgelassen werden.

    Daher darf der Rumtreiber sagen: Blitz-Impfstoff geht schneller als das, worüber wir hier gerade diskutieren.

    Unter Garantie werden wir hier eine Diskussion der verschärfteren Art bekommen, wenn tatsächlich in einigen Ländern Impfstoffe im Schnellverfahren durchgewunken werden und sich erste Erfolgsmeldungen einstellen, die man an Neuinfektionszahlen ablesen kann.
    Wieso dürfen die das? Es wird einen Impfstofftourismus und Grauzonen-Medikamentenhandel geben und Corona-gebeutelte Betriebe werden Amok laufen und massiv mehr Risikobereitschaft von den Entscheidungsträgern einfordern.

    Persönliche Prognose: Auch wir werden einknicken, denn wir können es uns überhaupt nicht erlauben, viele Monate später mit der Nach-Corona Zeit anzufangen als der Rest der Welt.
     
    frauenfreund71, rebane und Harvey danken dafür.
  5. Harvey

    Harvey Master of Disaster

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    Nach Albundys Text kommen mir feuchte Träume das jedem Bürger per Rezept Huren mit harmlosen Corona Erregern verordnet werden :D

    Leider wird da nichts draus... :peinlich:

    Was den Impfstoff angeht, bin ich ein klein wenig optimistischer das er zumindest vom Prinzip her funktionieren wird.
    Weil die Menschheit schon lange Erfahrungen mit Impfungen hat und ich daher schon eher zutraue das sie ein klein wenig abschätzen können was sie da so tun.
    Aber warten wirs mal ab. Ich hab mir wenn ich gewisse Länder bereisen wollte jedenfalls schon zig Impfstoffe rein-gepfiffen, sogar welche die schon lange nicht mehr verbessert wurden, z.B. deaktvierte Echt-Viren, weil sie nur für Entwicklungsländer sind, und noch recht altmodischen standarts unterworfen waren und mich sogar der Arzt vor möglichen Nebenwirkungen warnte.
     
    Wet&Dry, kaitu, rebane und eine weitere Person dankt dafür.
  6. Der Rumtreiber

    Der Rumtreiber Stammschreiber

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    In Anbetracht der Tatsache, dass noch kein Impfstoff gegen HIV entwickelt wurde, auf Grund der Häufigkeit der Mutation des Erregers, hege ich ernsthafte Zweifel an den Bemühungen einen langanhaltenden Schutz gegen SARS Cov 2 zu entwickeln.

    Erfreulich, dass es sich nur um einen, beachtet bitte die Anführungszeichen, "Schnupfen virus" handelt, der höchstwahrscheinlich durch den vorherigen Kontakt mit anderen Coronaviren, eine langfristige Bedrohung ausschließt.
    Auch die Tatsache, bestätigen alle Virologen, dass eine Mutation mehr wie wahrscheinlich ist und er hoffentlich an Gefährlichkeit verliert.
    Wenn dem nicht so ist, schon mal darüber Gedanken gemacht, wird, auf jeden Fall die testinfizierte Welt, eine angsterfüllte Zukunft erwarten.
     
    fux dankt dafür.
  7. frauenfreund71

    frauenfreund71 3G Geblasen, Gefickt, Gekommen

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    Das geht ha auch alles. Und geht ja auch meist gut, hilft also mehr als dass es schadet. Ich selbst vertrage z.B. keine Malaria-Prophylaxe und die Nebenwirkungen sind so heftig, dass ich darauf verzichten und mich anders schützen muss. Restrisiko inklusive.

    Wie kompliziert das Thema ist, kann man auch am Contergan-Skandal nachvollziehen, auch wenn das jetzt keine Impfung sondern ein Medikament war. Da dachte man lange, dass das Medikament unproblematisch ist, weil keine Nebenwirkungen auftraten. Ich vermute, dass eine Impfung aber generell risikoreicher ist, weil da ja durch geringfügige Infizierung ja quasi „mit dem Feuer gespielt wird“.

    Und dann muss man berücksichtigen, dass eben die ganze Bevölkerung geimpft werden würde und nicht ein paar Reisende in Risikogebiete. Wenn da was schiefgeht und 95% der Bevölkerung ist geimpft und es treten Probleme auf, darf man sich gar nicht vorstellen.

    Da wäre dann eben auch wichtig, zu erforschen, wie sich die Impfung auf besonders gefährdete Probandengruppen auswirkt, z.B. Schwangere, Diabetiker, hoher Blutdruck oder andere Vorerkrankungen. Ich finde das schon sehr komplex wenn man nur anfängt darüber nachzudenken.

    Eine Herdenimmunität wäre natürlich schön, unabhängig davon, wie realistisch das jetzt ist. Und ich träume ja immer noch, dass Sperma ein guter Impfschutz sein könnte (Schluckimpfung sozusagen). Dann wären wir wieder im Spiel.
     
    Wet&Dry, AND, Archer und 2 andere danken dafür.