Cheffe will ja -zurecht, dass hier nix mehr zerlabert wird. Also leg ich mal n neues Thema an, hab so schnell nix gefunden, wo es gut zu passt. Da schildert ein Intensivmediziner die Problematik von der Front. Es stellt die Vor- und Nachteile intensivmedizinischer Behandlung einander gegenüber. Kurze Zusammenfassung: Die meisten Intensivpatienten sind alt und multimorbid. Nach der erfolgreichen Intensivbehandlung sind sie deutlich schlechter drauf als vorher, schwerbehindert, pflegebedürftig. Die meisten hätten keine Intensivbehandlung gewollt. Dafür sterben sie nicht an Corona -sondern an was anderem. Ja, das ist Darwinismus, aber so ist das Leben. Palliativmediziner zu COVID-19-Behandlungen - "Sehr falsche Prioritäten gesetzt und alle ethischen Prinzipien verletzt"
Ist Herr Dr. Thöns mit Josef Mengele verwandt? Es ist hinreichend bekannt, dass die letzten 3 Wochen eines menschlichen Lebens aus medizinischen Aspekten die teuersten sind. Längst nicht jeder Infektions-, OP-, Unfall-, Schlaganfall- oder Infarktpatient überlebt eine Intensivtherapie und wird auch nicht ad integrum (so wie vor der Erkrankung) wiederhergestellt. Leider oder GsD gibt es keine ausreichend verlässlichen Parameter für die prognostische Beurteilung des Therapieerfolges. Wenn eine Therapiemöglichkeit besteht, dann sollte die Option auch genutzt werden. Natürlich muss der vermeintliche Wille des Patienten in die Überlegungen einbezogen werden. Die meisten Patientenverfügungen sind mangelhaft formuliert mit Begrifflichkeiten wie "...wenn keine Aussicht auf Erfolg besteht..." oder "...wenn Pflegebedürftigkeit droht..." Selbst zeitliche Begrenzungen (... wenn nach 3 Wochen keine Besserung zu erzielen ist...) sind schwammig und äußerst vage. Wer weiß denn das im Voraus? Klar sind Formulierungen wie "Ich wünsche keine Reanimation, künstliche Beatmung, Dialyse", aber die wenigsten Patienenten wagen sich soweit hinaus in der schriftlichen Festlegung. Da helfen dann Gespräche mit den engsten Angehörigen denen gegenüber sich der Patient über seine Vorstellungen im Gespräch schon einmal klar geäußert hat. Der Arzt hat keine Berechtigung über eine solche Therapie allein zu entscheiden. Wenn man einmal den Lebensbeginn durchleuchtet: Das sog. kritische Geburtsgewicht sind 2500 g. Kinder unterhalb dieses Gewichtes sind in aller Regel Frühchen und werden intensiv therapiert, mit Beatmung weil die Lunge nicht ausreichend gereift ist. Frühgeburten mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g haben eine deutlich schlechtere Prognose für ein gesundes Überleben. Kliniken sind ganz Stolz, wenn sie auch Frühchen mit weniger als 500 g durchbringen. Nicht gerade wenige haben schwere Schäden, die eine selbständige Lebensführung nicht ermöglichen. Sie sind auf Dauer pflegebedürftig. Auch hier ist die Prognose nicht vorherzusagen. Aber wer traut sich da zu sagen, dass die Intensivtherapie nicht begonnen oder beendet wird. Herr Dr. Thöns sollte seine Bälle flach halten. Wenn wir als ein reicher Industriestaat mit einem trotz aller Sparmaßnahmen beschnittenen aber funktionierenden Gesundheitssystem dazu in der Lage sind, jedem Patienten die erforderliche Behandlungstherapie zu ermöglichen, dann sollten wir das auch tun. Und wenn voraussehbar ist, dass wir dafür mehr Intensivbetten und Beatmungsgeräte brauchen, dann müssen die angeschafft werden. Eine Gewissheit bleibt: Herr Kollege Thöns, auch Sie werden älter. Schöne Restostern
Schade, mit diesem Satz hast Du alles verkackt ... … denn dem Rest Deiner Ausführungen konnte ich vollumfänglich zustimmen; Herrn Thöns allerdings auch. Er will nicht sparen - sondern das Richtige. .