Vorwort 1 Erstens: Nicht über den Nick wundern. Ich hab mir den nicht ausgesucht, den hat mir jemand... nun, sagen wir: verpasst. Ich hatte keine Wahl. Hier im Freiercafe benutze ich diesen Nick ganz bewusst. Manchmal will man ja, dass Spuren im Internetz gefunden werden... Zweitens: Nicht über den Text wundern. Ich kann nicht kurz . Zudem verspreche ich, dass es hier keinen zweiten Text dieser Machart geben wird; mein Ausflug an den Niederrhein wird sich vermutlich nicht wiederholen. Ich möchte nur mit diesem Text "Danke!" sagen für das Wissen, die Informationen, die ich mir in den letzten Tagen hier im Freiercafe gezogen habe. Drittens: Ach egal... ich fang einfach mal an... Vorwort 2 Ich hab’s ja mit den 80ern. Wen wundert’s, bin ich doch in jener Dekade groß geworden. Die 80er haben mich geprägt, die 80er lassen mich nicht los. Berühmt-berüchtigt eine Loseblattsammlung zu Texten von Jason-Donovan-Liedchen, mein Abschied vom Artemis, irgendwo im Internetz nachzulesen. Berühmt-berüchtigt andernorts im Internetz eine andere Loseblattsammlung unter dem Motiv "Cruel Summer", gewidmet einer im Artemis werkelnden Hure namens Aniolek*, natürlich immer die 80er Coverversion von Bananarama im Ohr. Und jetzt gibt es ein neues Kapitel 80er. Das Kapitel Venus. Der Leser ahnt: die 80er Coverversion von Bananarama ist gemeint... Goddess on the mountain top, burning like a silver flame. The summit of beauty and love, and Venus was her name... Moment mal... hatte ich nicht versprochen, endlich anzufangen? Also... Das Mädchen, die Frau mit dem perfektesten Körper, den der Kleinstadtpuff Babylon im rheinländischen Elsdorf je gesehen hatte, war mir abhanden gekommen. Es, sie war mir ebenso abhanden gekommen wie meine Begeisterung für den Kleinstadtpuff selbst, der sich im 17er und 18er Jahr zu meinem Lieblingsclub gemausert hatte. Das Babylon, im 19er Sommer nur noch ein trauriger Schatten seiner selbst. Kein Gedanke mehr, 500 Kilometer - oneway, abgerundet - zu schrubben, nur um das Wochenende im Club zu verbringen. Vor lauter Verzweiflung hatte ich Flüge storniert und mir seit langem die erste neue Zehnerkarte für’s Artemis gekauft. So weit war es gekommen, so tief war ich gesunken. Doch dann, eines Abends im Spätsommer… Eine E-Mail. Venus Hamminkeln, das Thema hatten wir schon mal. Mariana soll dort sein unter gleichem Namen. Ich war elektrisiert. Ich recherchierte - unter anderem hier im Freiercafe. Ich suchte und fand ein Foto von der Frau, die als Mariana im Venus in Hamminkeln anschaffen sollte. Ich musste das Foto nicht groß studieren, ich weiß, woran ich sie erkenne. Kein Zweifel: Mariana. Die Mariana. Meine Mariana. Goddess on the mountain top, burning like a silver flame. The summit of beauty and love, and Venus was her name... (scream: Wow!) An einem schönen Spätsommertag prügelte ich den Heizölturbo die bewussten 500 Kilometer - oneway, abgerundet - über bundesdeutsche Autobahnen: bröckelnde Brücken, rissiger Asphalt, Baustellen ohne Ende und viel zu viel Verkehr… [Fortsetzung folgt] Anmerkung: * - Namen von im Artemis arbeitenden Frauen sind geändert
[1. Fortsetzung] Ankommen Ein schmiedeeisernes Tor. Hübsch. Die Klingel dezent und klein. „Tach!“ „50 Euro bitte!“ Ich lege den Obolus auf den Tresen, wie von Geisterhand hergezaubert liegt schon ein Schlüssel da. „Welche Größe hast Du?“ Pfff… das fragen die mich im Artemis auch manchmal. Ich sag aufs Geratewohl L, aber eigentlich ist die Größe egal, ich könnte genausogut XS oder XXXL sagen - ich hab nicht vor, mich bei diesem Supersommerwetter in den Bademantel zu hüllen. „Viel Spaß!“ Den werde ich haben. Ich wende mich nach rechts, bin leicht ratlos. Wo muss ich hin, wo ist die Umkleide für die Eisbären? Ah, hier entlang… Die Umkleide dunkel wie keinem anderen der mir bekannten Läden, mal abgesehen von der im CP Innsbruck. Man sieht kaum die Hand vor Augen, so wenig beleuchtet ist der schmale Gang mit den Schrankreihen auf beiden Seiten. Ich räume meine Siebensachen ein: viel Platz ist nicht. Im Sommer mag das angehen, im Winter sollte man den Mantel oder was auch immer besser im Auto lassen. Wenn man aber ohne Auto anreist - was angesichts der Bahnstation quasi auf der anderen Straßenseite ja durchaus eine Option wäre… Die Dusche verschiebe ich auf später, erst mal geh ich spazieren, den Club erkunden… Venus … und laufe einen kleinen Gang entlang, lande in einem großen Raum: das muss die Bar sein. Zur linken eine Empore mit Sitzgruppen, unter der Empore führt eine Treppe nach unten. Kantine? Zimmer? Pornokino? Geradezu der Tresen, rechterhand ein Innenpool, vor, oder besser: unter dem Innenpool eine Couch. Dortselbst richtet sich gerade eine Frau häuslich ein: Handtuch, Tasche… Sie schaut kurz hoch, als sie einen Gast - mich - heranschlendern sieht, widmet sich wieder dem Sofa, stutzt, dreht sich um… Sie ist keine, die überschwänglich Freude zeigt. Sie ist keine, die übers ganze Gesicht strahlt. Aber sie ist eine, die sich trotzdem ehrlich freut. „Was machst Du hier?“ „Was machst Du hier?“ „Arbeiten. Bist Du hier, weil Dir jemand gesagt hat, dass ich hier bin?“ „Nein.“ „Warum lügst Du?“ Tja, warum lüge ich? Warum sage ich ihr nicht, dass sie eine von vieren ist, denen ich hinterhergefahren oder nachgeflogen bin? Harmony, Mainhattan, Paradise LE und jetzt eben Venus Hamminkeln? Warum sage ich ihr nicht, dass sie etwas ganz Besonderes für mich ist? Ich hab sie im Arm, fühle Gänsehaut auf ihrem Po und weiß, dass all der Aufwand, über den normale vernunftbegabte Menschen nur den Kopf schütteln, sich gelohnt hat. Ich hab Mariana im Arm! Goddess on the mountain top, burning like a silver flame. The summit of beauty and love, and Venus was her name... (scream: Wow!) Wir schwätzen dummes Zeug. „Machst Du erstmal Dein Programm?“ „Wir sehen uns später!“ Ich deute auf das Sofa vor, oder besser: unter dem Innenpool. „Dein Platz?“ Sie nickt: Ihr Platz. Dort werde ich sie suchen und finden. Wellness, oder: Dumm gelaufen Die Sauna im Haus wäre kalt, hatte mir Mariana verklickert, aber draußen gäbe es ja eine zweite Schwitzkammer. Tatsächlich: in einer Ecke des Außenbereichs, stylisch in Betongrau und Kunstrasengrün, steht eine Hütte mit gläsernen Scheiben: das muss die Sauna sein. Mal kurz prüfend die Hand ans Glas gelegt: warm. Perfekt. Mein Blick irrt umher und findet nicht, was er sucht. Keine Ablage für den Glotzkorken: das ist blöd. Eine kleine Reihe mit Haken an einem Edelstahlgerüst deutet an, dass man hier seinen Bademantel aufhängen könnte. In die Tasche des Bademantels könnte man wiederum… Dumm gelaufen: ich hab mich fürs Hessendress entschieden. Also zurück ins Haus, zum Spind, Eisbärenfell herausgekramt, wieder quer durch den Salon ins Freie. Dann endlich kann ich mich gemütlich ablegen. Die Butze ist eine der wärmsten, die ich je in Saunaclubs erlebt habe: 98 Grad nach Thermometer, das ist schon eine Hausnummer. Mir fällt spontan der Typ ein, der mir der Panoramasauna am Westkreuz verklickern wollte, dass man in Thailand bei 120 Grad zu saunieren pflegt: in den Tropen würde man sonst ja den Unterschied nicht merken… Ansonsten geht’s mir aber gut. Mir geht es gut, bis ich die erste Sitzung beende. Am Whirlpool ist eine Dusche, unter der will ich meinen Astralleib abkühlen. Zwei Knöpfe hat es, doch so sehr ich auch den Knöpfen drehe und rücke und ziehe - mehr als ein Rinnsal lässt sich der Dusche nicht entlocken. Dann nicht einmal mehr das. Eine Frau im roten Handtuch, die vor der Tür zum Haus ein paar Pigmente hascht und eine Kippe raucht, mustert mich belustigt… Vermutlich bin ich einfach nur ein Technikgünther. Dumm gelaufen: derart nassgeschwatzt mag ich nicht quer durchs Haus gehen. Stattdessen ein kleiner Spaziergang hier draußen, um mich abzukühlen. Nicht wirklich effektiv bei 25 Grad im Schatten und gut Sonne hier draußen. Nach der zweiten Runde Sauna das gleiche Spiel. Halbwegs abgetrocknet, traue ich mich dann auch durchs Haus und kann endlich, endlich, endlich unter den Wasserfall. Venus 2 Jetzt ein Käffchen! „Still oder mit…“ Schwarz, kein Zucker. Ich muss auf meine Linie achten. Und außerdem wären Milch und Zucker ohnehin Fehl am Platze, denn: Der Kaffee ist gut hier. Marianas Platz ist verwaist. Macht nichts, ich hab Zeit. Mit der Tasse schlendere ich nach draußen, dann wieder zurück. Ah, Mariana schwatzt im Rauchersalon mit ihren Kolleginnen, sie wird mich gesehen haben, sie wird funktionieren. Sie funktioniert. Wir halten ein bisschen Smalltalk. Ich wäre nicht der erste Gast aus dem Babylon, der ihr hier über den Weg läuft, erzählt sie mir, und mit dem Geschäft hier wäre sie ganz zufrieden. Sie plaudert ein bisschen aus dem Nähkästchen, und mein Eindruck, dass ich eine zufriedene, entspannte junge Frau neben mir auf dem Sofa hab, täuscht wohl nicht. Zufrieden, entspannt und noch ziemlich müde, fällt mir auf… „Zeigst Du mir ein Zimmer?“ [Fortsetzung folgt]
[2. Fortsetzung] Venus 3 Ein langer, schmaler Gang zu ebener Erde. Zimmertüren. Wir haben Nummer 5. Türe auf… Wow! Ein komplett verspiegelter winziger Traum von einem Zimmer. Alles in allem höchstens 3x3 Meter im Quadrat, wenn überhaupt, aber verspiegelt. Komplett. Auch die Decke! „Gefällt Dir das?“ Und ob. Ich erinnere mich an ein Zimmer im Samya und eine Butze im Leipziger Europa, die ähnlich edel verglast sind, woanders ist mir dergleichen nicht untergekommen - ich bin aber nicht so der Auskenner. Mariana baut das Bett, aus zwei sparsamen Handtüchern bestehend, drapiert sich, öffnet die Arme, schaut mich an. „Ich warte!“ Das lasse ich mir auf gar keinen Fall zweimal sagen. Ich knie mich über sie, lasse meine Hände wandern, schau sie an, beobachte sie. Ist sie immer noch an den gleichen Stellen so sen… Oh ja. Ist sie. Ich hab meine Freude daran, diesen für mich annähernd perfekten Körper zu berühren, zu küssen, zu verwöhnen. Meine Venus. Sie schnurrt, ein bisschen nur, aber sie schnurrt. Ihr Atem wird ruhig, sie entspannt, hält die Augen geschlossen. Ich hingegen habe meine Augen weit geöffnet, sauge diesen Anblick in mich auf, speichere ihn ab. Ich will mich an diesen Anblick erinnern können: morgen, nächste Woche, nächstes Jahr, vielleicht bis an mein Lebensende. Ein Anblick natürlicher Schönheit. Kein Silikon, kein Botox, keine Tätowierung, kein Hyaluron. Zwei unauffällige Narben, die ihre Schönheit noch unterstreichen. „Ich möchte mich umdrehen?“ Gern. Ich drücke mich ein wenig hoch, sie wendet sich schnell auf den Bauch. Rasch hauche ich ein paar Küsse auf ihren Nacken, atme ihr Parfüm. „Hmmm…. Du riechst gut.“ Verrückt. Der Duft ihres Parfums erinnert mich an Aniolek*. Die drückte mir, wann immer sie massiert werden wollte, ein Döschen mit Bielenda in die Hand. Ich hab ein Döschen davon daheim - und jetzt wird mich der Duft dieser schnöden kosmetischen Vaseline, für knapp 4 Zloty bei Rossmann gekauft, auch an Mariana erinnern. „Hmmm…. Du riechst gut.“ „Es war nicht teuer.“ Egal. Völlig egal. Ich berühre sie, streichele sie, sie zärtelt gedankenverloren zurück. Wir kriechen ineinander, verknoten unsere Körper, bis ich endlich in Rückenlage bin. Mit einem raschen Schwung ist sie über mir. Ich spüre ihre Lippen, ihre Zunge, ihren Mund. Ich sehe ihr im Spiegel über uns zu, bewundere ihren schlanken Rücken, den perfekt gerundeten Po darunter… Langsam bekomm ich Latte. Sie küsst sich an mir nach Süden, stößt auf den Prügel. „Hat er auf mich gewartet?“ Sieht so aus. Mariana kann nicht wissen, wie lange meine letzte Dusche her ist, also angelt sie nach dem Feuchttuch, wischt kurz pro forma über die Latte und beginnt mit dem Blowjob. Sie ist in ihren Mitteln und Möglichkeiten beschränkt, es ist kein Blowjob der Spitzenklasse, den sie mir verpasst, es ist einfach nur schönes Französisch. Wie von Anbeginn der Zeit setzt sie manchmal ihre Hand für mich zu rabiat ein - ich habe mich daran gewöhnt. Ich genieße das Bild, das sich mir im Deckenspiegel bietet. Eine schöne, junge Frau, beugt sich über meine Körpermitte… Sie bestimmt den Zeitpunkt für Sex, fragt nicht, ob sie aufsteigen soll, sondern macht. Bewegt ihre Hüften. Beugt sich vornüber. Bewegt ihre Hüften schneller. Küsst meinen Oberkörper. Bewegt ihre Hüften langsamer. Küsst mich. Wir haben einen gemeinsamen Rhythmus. Es ist ein geiler, träger, gemeinsamer Rhythmus. Stellungswechsel. Mission. Ich stöpsele ein, bewege mich, küsse ihre Brüste, ihre Dekollete, ihre Schultern, ihren Nacken, schau ihr in die Augen. Aus irgendeinem bekloppten Grund bin ich plötzlich nicht mehr geil, sondern empfinde einfach nur noch Zärtlichkeit für sie. Die Erektion schwindet. „Was ist los?“ „Nichts.“ Ich habe Mühe, ordnungsgemäß auszufädeln. „Doch. Er schläft ein. Warum?“ „Ich hatte eine lange Fahrt…“ Wenn sie enttäuscht ist, lässt sie es sich nicht anmerken. Von ganz allein kommt sie in meine Arme und akzeptiert wortlos, dass ich weder mit der Hand noch mit dem Mund über die Klippe gestoßen werden möchte. Wir kennen uns schließlich lange genug. „Kommst Du morgen?“ „Nein.“ „Warum?“ „Ich muss morgen nach Hause fahren.“ „Vielleicht sehen wir uns später.“ „Vielleicht.“ Wir kuscheln wortlos, ich sauge noch einmal die Bilder aus den vielen Spiegeln auf, und dann ist unsere Zeit auch schon vorbei. [Fortsetzung folgt] Anmerkung: * - Namen von im Artemis arbeitenden Frauen sind geändert
[3. Fortsetzung] Zwischenzeit Es sind nur ein paar Schritte bis nach vorn. „Wo hast Du Dein Geld?“ Ich schau sie fragend an. „Im Spind, wo sonst?“ „Es gibt auch Wertfächer.“ Tatsächlich? Tatsächlich. Zwei Holländer checken gerade ein, die bekommen den Puff und seine wichtigsten Einrichtungen erklärt - unter anderem eben auch die Wertfächer. Ich hab offenbar derart selbstsicher gewirkt… Egal. Handy und Geldsäckchen ziehen dann eben vom Spind ins Wertfach um. Zwischenzeit 2 Irgendwo bekomm ich hier sicher auch was zu essen. Hm… vielleicht im Souterrain unter der Empore? Versuch mach klug… Nö, dort versteckt sich das hiesige Pornokino. Gut, hab ich das auch gefunden. Tja, wäre ich Holländer, wüsste ich jetzt Bescheid. Muss ich wohl doch fragen. „Sach mal… wo bekomm ich hier Frühstück?“ „Gibt kein Frühstück.“ Häh? Wie meinen? „Wir haben jetzt Mittagessen. Den Gang lang, Türe hinten rechts.“ „Danke!“ Ein kleiner Raum, ein Kühlfach mit Obst und Kuchen, eine Kühltheke mit frischem Grünkram, eine heiße Theke. In der heißen Theke Pommes, Nudeln, buntes Gemüse und… Hm. Ich muss raten. In einer Kasserolle ist vermutlich Fisch, das in der zweiten ist ich-weiß-nicht-was, in der dritten Kasserolle… das sieht nach Schweinefilet aus. Wunsch: bitte beschriften. Es soll Leute geben, die aus religiösen Gründen kein Schwein essen mögen… ich mag es sonst auch nicht, aber heute muss ich wohl damit vorlieb nehmen - denn die anderen Speisen kann ich eben gleich gar nicht identifizieren. Geschmeckt hat’s. Und das gar nicht mal so schlecht. Zwischenzeit 3 Ich verhole mich nach draußen. Zuerst ein kleines Sonnenbad, dann widme ich mich in einer der Sitzgruppen bei den Hütten meinem Buch: The Expanse - Calibans Krieg. Recht spannend, auch wenn ich alle Staffeln der Serie schon gesehen hab. Recht spannend, wirklich, aber… Puff ist spannender. Und außerdem wäre ein Käffchen jetzt nicht schlecht. In dem Käfig drinnen tanzt ab und an ein Mädchen. Die Musik wird dann lauter gestellt, angeblich, so hat mir das Mariana verklickert, hat jedes Mädchen seinen eigenen Song. Ein bisschen Kunstnebel wabert, der Käfig samt Stange wird rot angestrahlt… So ein Tanz ist eine gute Chance für die Mädels, die Gäste auf sich aufmerksam zu machen. Ein paar Mädels machen das richtig gut, ich mach mir gleich mal gedanklich Notizen: die dunkelblonde, das muss Pamela sein… Noch aber bin ich nicht soweit. Zwischenzeit 3 Im Venus ist nicht so viel Betrieb wie im Babylon oder gar im Spermabunker am Westkreuz. Trotzdem wird mir nicht langweilig. Puff ist spannend. Der übliche Zimmergang scheint hier die halbe Stunde zu sein. Die meisten Frauen sind nach geschätzt einer dreiviertel Stunde wieder am Start, wenn sie eine Buchung hatten. Longtimer gibt es aber auch - Tania dürfte einen abgegriffen haben, scheint mir. Auch Mariana hat zu tun, ich freue mich für sie. Wenn sie auf ihrem Platz hockt, ist öfter mal eine blondierte Dienstleisterin an ihrer Seite… mindestens einmal bin ich Gegenstand des Gespräches, da bin ich sicher. Wenn mich beide Augenpaare gleichzeitig mustern, bleibt kein anderer Schluß übrig. Pamela tanzt und wird quasi aus dem Käfig steigend gebucht. Gut. Ich wollte sowieso mal eine Stunde nach draußen, ein paar Katzen kämmen. Zwischenzeit 4 Kurios: in jedem Puff gibt’s Zyklen. Mal sind viele Frauen gleichzeitig gebucht, im Extremfall musst Du sogar auf ein Zimmer warten. Dann wiederum sind viele Frauen gleichzeitig verfügbar und bereit - und die Männer machen keine Anstalten. Es gibt diese Zyklen in jedem Puff. Auch im Venus. Mal sind wirklich alle Frauen - heute dürften gemäß AWL zwölf am Start sein - weg, mal hängen fast alle in der Bar oder im Rauchersalon ab. Der Laden ist nach meinem Gefühl zwar nicht voll, aber das Verhältnis zwischen Huren und Freiern erscheint mir dennoch nicht ausgeglichen. Fünf Frauen mehr - und man würde sich nicht wie in einer Schwulendisco fühlen. Das ist nämlich immer dann der Fall, wenn so ein Zyklus mal wieder seinen Höhepunkt erreicht hat. Ich erfreue mich an den Käfigtänzen, die jetzt regelmäßig stattfinden, und an meinen Kollegen. Der eine dort querab zum Beispiel, der hat sich mit Sicherheit auf genau eine Grazie festgelegt - keine Ahnung, auf welche. Beim ersten Sprint zur Frau war er offenbar nur zweiter Sieger… immerhin kam er mit einem frischen Getränk zurück. Jetzt behält er sorgfältig die hohle Gasse im Auge, durch die sein Objekt der Begierde irgendwann schreiten muss… Und was mache ich? Venus 4 Mariana erspäht mich, unterzieht sich der Mühsal der Treppen hinauf auf die Empore, wirft ihr Handtuch neben mir auf die Couch. „Alles gut bei Dir?“ Ich nicke, alles gut. „Hast Du schon ein Mädchen gefunden?“ Ich schüttele den Kopf. Nein, hab ich nicht. Noch nicht. Aber der Abend ist ja auch noch jung, ich mache mir keinen Stress. Mariana schenkt mir ein paar Minuten ihrer Zeit, das rechne ich ihr hoch an. Dann bricht sie wieder auf. Und was mache ich? [Fortsetzung folgt]
[4. Fortsetzung] Venus 5 Ich latsche zur Bar - einerseits könnte ich einen Sprudel gut vertragen, und andererseits tanzt da gerade eine äußerst attraktive, schlanke, sportlich wirkende junge Frau mit Brille, an der mich lediglich die Silikonbrüste stören. Das könnte Deborah sein, denke ich so bei mir - wenn sie es aber sein sollte, fehlt das Klimbim im Nabel, das sie auf ihren Werbefotos trägt. Hm… Zurück auf die Empore. Ich hab kaum Platz genommen, da schlappt ein Blondchen heran. „Was machst Du so alleine?“ Moment… das ist doch das Blondchen, das vorhin auf Marianas Couch gehockt hat? Wenn Blondchen zufällig zu mir gekommen ist, dann fresse ich einen Besen, da hat mit Sicherheit Mariana ihre Finger im Spiel… Nun denn. Schaun mer mal. „Ich bin Rianna.“ „Ah. Okay. Rianna wie… Rianna.“ Wir lachen ob meiner ungelenken Antwort, das Eis ist gebrochen. Meine Rianna ist schlank, untrainiert, um die Dreißig, möglicherweise auch drüber. Ihre Brüste sind keine Schönheiten, an ihnen haben der Zahn der Zeit und die böse Schwerkraft schon kräftig genagt. Rianna hat kein schönes, aber ein attraktives Gesicht mit… wow!… mit blauen Augen. Womöglich sind ihre mittellangen, leicht krausen Haare, doch nicht blondiert? „Du kommst aus Rumänien?“ „Richtig. Und Du?“ Ich fall vom Glauben ab. Üblicherweise sag ich hier, so tief im Westen, stets Berlin oder Hamburg, eine der beiden Städte ist den meisten Huren wenigstens vom Namen her immer ein Begriff. Rianna aber… „Nicht Berlin. Okay. Woher genau?“ Wenn sie es denn genau wissen will, dann bekommt sie es genau. Ganz genau. Und als sie nickt, bleibt mir die sprichwörtliche Spucke weg. Ich hatte hunderte von Huren in den Clubs landauf, landab… … und Rianna ist die zweite, die im berühmt-berüchtigten Laufhaus meines heimatlichen Städtchens angeschafft hat. „War gar nicht schlecht da.“ „Wird bald geschlossen. Die machen ein Altersheim draus.“ Ja, soweit ist es gekommen in Deutschland in Zeiten des ProstSchG. Doch solange wir weder schwedische noch französische Verhältnisse haben, es Läden wie das Venus und Frauen wie Rianna gibt… „Soll ich einen Schlüssel holen?“ „Von mir aus. Zeig mir am besten ein Zimmer mit Spiegeln.“ Wenn ich schonmal in einem Puff mit derart geil verspiegelten Zimmern bin, dann will ich auch was davon haben. Venus 6 Rianna, meine Venus, richtet geschäftig das Bett. Wieder nur zwei sparsame Handtücher, stelle ich mäklig fest. „Wie lange möchtest Du bleiben?“ Das Übliche. Halbe Stunde, dann schauen wir mal. Genau wie Mariana macht sich Rianna sofort lang, spreizt die Beine, strahlt mich an. „Komm!“ Ich begebe mich zu ihr, knie mich übe sie, lasse Hände und Mund wandern. Sie riecht gut, sie schmeckt gut, aber sie hat nicht Marianas perfekten Körper. Ihr Körper ist weich, nicht trainiert - aber sie ist sehr sensibel. Zu sensibel. Sie erschauert. „Unangenehm?“ Kopfschütteln. „Nein. Kein Problem.“ Also doch. Gut, ab jetzt lass ich keine Ameisen mehr kommen… Rianna hat nicht Marianas perfekten Körper, aber ich hab dennoch Vergnügen daran, ihn zu bezärteln. Langsam wird sie offenbar auch warm mit mir, ihre Hände werden zusehends aktiver: sehr schön. Jetzt ist es Rianna, die ihrerseits Ameisen kommen lässt. Sie weiß auch sehr genau, wo sie die Ameisen am Besten hervorlocken kann. Wir liegen ein bisschen verknäuelt, bewegen uns mal so, mal so, bis ich irgendwann in Rückenlage komme. Das nimmt Rianna als Signal. „Blowjob?“ Unbedingt. Sie lagert sich in der 90-Grad-Position, öffnet ihre Schenkel verlockend weit, ich hab Ausblick, ich hab Einblick, ich hab Zugriff - und legt los. Wow. Wow! Wow!!! Das ist ein Blowjob! Marianas Mittel und Möglichkeiten sind begrenzt, Rianna hingegen verfügt über die Erfahrung einer langgedienten Hure. Diese Erfahrung setzt sie ein, um mich möglichst schnell an den Rand der Klippe zu bringen. Nicht falsch verstehen: sie betreibt keinen unehrlichen Blowjob - ihr wisst, was ich meine: die Hure wichst Euren Schwanz, während die Eichel in ihrem Mund steckt, und hofft auf baldiges Ende. Nein, so einen Blowjob gibt mir Rianna nicht. Ihr Blowjob ist ehrlich, er ist geil - und er ist kräftig. Wow!!! Immer wieder wandert ihre Zunge am Schaft entlang hinunter zu den Kronjuwelen, spielt mit ihnen, wandert wieder hinauf. Ich schau mir das mit Begeisterung an, im Spiegel über uns, im Spiegel zu meiner Linken, im Spiegel zu meiner Rechten, und… Ich fange ihren Blick auf. „Alles in Ordnung?“ „Perfekt.“ Ihre Händen spielen ein bisschen mit meinem Schwanz, die pralle Eichel vor ihrem Mund. „Soll ich weitermachen?“ „Na klar!“ Sie schwingt sich halb herum, ist in der 69 über mir, ich spüre ihre weichen Brüste angenehm warm und voll auf meinem Bauch, und verleibt sich die Latte in dieser Stellung ein. Wow!!! Das ist jetzt aber mal richtig geil und richtig effektiv. Rianna gibt einen ehrlichen Blowjob, aber gegen ein baldiges Ende hat sie nichts einzuwenden, fürchte ich. Immer wieder fange ich ihren Blick auf. Sie grinst. Ich grinse zurück. Tja, Mädchen, wenn Du mich austricksen willst, musst Du früher aufstehen. Unwillkürlich muss ich lachen. „Was ist?“ „Bist Du enttäuscht?“ „Warum?“ „Weil Du nicht bekommst, was Du willst?“ Sie zuckt mit den Schultern. „Du kannst es halten. Okay.“ Ja, das kann ich. Rianna unternimmt aber dennoch einen weiteren Versuch, mich über die Klippe zu schubsen - bis ich irgendwann um eine Pause bitte. „Warum? Kannst Du jetzt nicht mehr halten?“ „Ach was. Wir haben eine Stunde Zeit - wenn Du möchtest.“ Sie möchte. Auch ohne Worte versteht sie, weiß sie, dass ich sie jetzt einfach nur im Arm halten, ihren warmen, weichen Körper spüren möchte. Wir kuscheln ein bisschen, und irgendwann lege ich meinen Kopf unter ihren Brüsten auf ihren Bauch. Ich betrachte unser Bild im Spiegel über uns: Zwei Körper, jeder auf seine Weise nicht perfekt, nicht dem Schönheitsideal entsprechend, und doch ein wunderschöner Anblick. Vielleicht gerade deshalb. Aus meinem prallen Ständer wird allmählich eine dreiviertel, dann eine halbe Latte. Aber: auch Rianna schaut in den Spiegel über uns, und dass der zahlende Kunde seine Lust auf die Frau verliert, dass kann sie so nicht gelten lassen. Ihre Hand angelt nach meinem Schwanz und manipuliert… Wortlos räkelt sie sich, sorgt so dafür, dass mein Kopf, mein Oberkörper von ihr rutscht. Wortlos geht sie wieder in die 90-Grad-Position, und stellt zärtlich und sensibel mit ihren Lippen, ihrer Zunge die Erektion wieder her. Erneut schwingt sie sich herum, benetzt ihre Finger mit etwas Spucke, befeuchtet flüchtig ihre Muschi, dann steigt sie auf. Sofort beugt sie sich weit nach vorn - sie weiß um ihre Problemzonen, ich akzeptiere das. Ich mag es, dass sie sie flächig auf mir liegt, mag es, ihre Brüste zu spüren, mag ihre Küsse, die sie verteilt. Ihre Hüften marschieren, das fühlt sich sehr angenehm, sehr geil an. Am besten, ich bringe mich auch mal ein bisschen ein… Herrlich. Langsam steigen die Säfte. Ich lasse es geschehen. Sie variiert Tempo und Hubtiefe. Sie verändert unmerklich ihre Position, verändert so Eindringwinkel und Intensität. Nein, jetzt will sie nicht mehr, dass es schnell zu Ende geht. Stellungwechsel, Doggy. Der Deckenspiegel spielt jetzt keine Rolle mehr. Ich konzentriere mich auf den Frauenkörper vor mir, der sich - Überraschung! - viel fester und straffer anfühlt, als ich das erwartet hätte. Sie legt Wert darauf, dass sich ihre Schenkel zwischen den meinen befinden. Hat man auch nicht so oft. Wow!!! Kein Problem, mich auf diese Art gemütlich und in aller Ruhe über die Klippe zu rammeln. Hernach raucht sie noch eine Kippe - nachdem sie gefragt hat, ob mir das recht wäre - wir plappern ein bisschen, alles schick. Nähe allerdings mag sie mir nicht spenden. Damit komm ich klar. Ich hatte ja Mariana. Geiler Sex, Illusionsfaktor Null. [Fortsetzung folgt - aber erst nach dem Wochenende]
[5. Fortsetzung] Zwischenzeit 5 Ich drücke ihr - jetzt, wo ich mich auskenne, direkt am Wertfach - den fälligen Obolus in die Hand. „Bis zum nächsten Mal!“ Rianna grinst mich an, mal wieder. „Jaja…“ Ich komm ganz sicher nicht wieder hierher ans andere Ende der Republik. Das hab ich Dir gesagt. Ich wollte noch einmal Mariana in meinen Armen halten, mich von ihr ohne Abschiedsworte verabschieden, deswegen bin ich hier. Das hab ich Dir nicht gesagt. Das hab ich auch Mariana nicht gesagt. Ich hab es keiner gesagt. „Gut. Dann… wir sehen uns später.“ „Vielleicht.“ Ich bekomm ein Küsschen, danach drückt sie sich an mir vorbei in die Umkleide. Zwischenzeit 6 Auf der Empore macht sich ein Kollege über eines der Mädels her. Mein Ding ist das nicht, aber: bittesehr, jedem Tierchen sein Pläsierchen, und mir ist das ja aus dem Babylon nicht fremd. Im Artemis hingegen - kein Gedanke an Public Sex, vom Kino vielleicht mal abgesehen. Ich geh draußen ein bisschen spazieren, der Abend ist lau, die Luft mild. In einer der Sitzecken lasse ich mich nieder, in einer anderen Sitzecke feiert ein Kollege mit zwei Frauen und Puffbrause seinen ersten Urlaubstag. Nett. Als mir langweilig wird, geh ich wieder ins Haus. Auch draußen wird es langsam dunkel, drinnen wird die Puffbeleuchtung eingeschaltet… … und plötzlich sprüht der Laden vor knisternder, erotischer Stimmung. Das mag am Licht liegen, sicher aber auch daran, dass jetzt mal wieder der Puffzyklus sein Unwesen treibt: Auf einmal sind wirklich fast alle Frauen in der Bar. Drei dunkelhaarige Grazien drängeln sich im goldenen Käfig und tanzen. Später wird vor dem Tresen getanzt, ein paar Gäste werden einbezogen. Die Musik dazu hat angemessene Lautstärke, man kann sich problemlos unterhalten, ohne zu schreien - in anderen Läden verwechselt man ja gern mal Lautstärke mit Stimmung. Jetzt begibt sich Mariana in den Käfig. Ich kann nicht tanzen!, hatte sie mir gestanden - das war nicht gelogen. Sie bewegt sich gemessen zur Musik im Käfig, bemüht sich um ein paar laszive Bewegungen und Blicke, das sieht gefällig aus, für mich sowieso, aber… Egal. Ich merke mir den Song, zu dem sie tanzt. Jetzt hab ich endlich auch ein Stück Musik, das mich mit ihr verbindet, mich an sie erinnert. Ein paar Gäste, die die Frauen im Artemis Schwarzköpfe nennen, wenn sie nett sein wollen, bestätigen den Ruf, der ihnen landauf, landab vorauseilt. Die Mädels werden begrabscht, es wird an den Titten gelutscht - ich hoffe für die Mädels, die sich das gefallen lassen, dass der Spaß hinterher auch in einer Buchung endet. Ein paar Grazien verziehen sich auffällig unauffällig in Richtung Raucherzone… Ich sollte mich auch verziehen, glaube ich. Venus 7 Noch schnell ein paar Happen vom immer noch gut beschickten Buffett - Gemüse und Drumsticks, das Schweinefilet scheint aus zu sein, und zum Dessert einen Apfel - dann schlendere ich in Richtung Umkleide. Wie vom dicken Gott der Hurenböcke extra für mich dort abgestellt… Mariana! „Du bist immer noch fleißig?“ „English please!“ Mariana wirkt gehetzt. Das Haus ist voller Geschäft, und sie wird jeden Schein mitnehmen wollen, den sie kriegen kann. In vier Stunden oder so wird sie mausetot ins Bett fallen, aber gut verdient haben. „You're so busy tonight.“ Mir fällt ums Verrecken nicht die Vokabel für fleissig ein. Mariana schenkt mir ein müdes, flüchtiges Lächeln. „Yes. Da.“ „Take care. All the best.“ „See you tomorrow.“ „No. I have to go home.“ Und unsere Wege trennen sich. Zwischenzeit 7 Die Nacht ist warm, die Nacht ist dunkel, der abnehmende Mond spendet nur spärliches Licht. Ich hab ein Zimmer in Hamminkeln für die Nacht, der Spaziergang dorthin tut mir gut. Im Zimmer werde ich ein Glas Roten trinken oder zwei, von einem 2018er Südmecklenburger Lehmwand, den ein alter Puffkumpel keltert, und den Abend ausklingen lassen. Morgen… Morgen werde ich den Heizölturbo satteln. [Fortsetzung folgt]
[6. Fortsetzung] Zwischenzeit 8 Ich hab nicht wirklich gut geschlafen, das Zimmer war zu warm, die Decke zu dick. Ich hab nicht gut geschlafen, und ich hab wirres Zeug geträumt. Ich hab gefrühstückt, zu viel Kaffee gegen die Müdigkeit und die Kopfschmerzen getrunken und gefragt, ob ich das Zimmer noch eine Nacht haben kann. Danach bin ich spazieren gegangen, hab in einem Hofladen rebsortenreinen Traubensaft probiert und anderes mehr. Und im Anschluss bin ich zum Venus geschlendert… Ankommen 2 „Sie waren schon mal hier?“ Ich nicke. Ja, ich war schon mal hier, es ist keine zwölf Stunden her. Ich bekomme einen Schlüssel, einen anderen als gestern, und richte mich ein. Nach mir checkt ein Kollege aus Belgien ein. „Sie waren schon mal hier?“ Der Kollege verneint. Und er meckert, als er vom Rezeptionisten in die Umkleide geführt wird. „Ist aber dunkel hier!“ „Moment, ich mache gleich Licht an.“ Na also, geht doch. Und schon erspähe ich in den Tiefen meines Spindes einen Einkaufswagenchip in Chrom, Typ Apotheke. Vermisst den einer ? Ich schlendere ein bisschen herum, dreh ein paar Runden im Garten. Vier, fünf Frauen mögen am Start sein, höchstens genausoviele Männer. Dennoch tanzt da eine im Käfig. Interessiert bleib ich am Tresen stehen. Moment, das ist doch… Ist das Deborah? Mariana macht Spätschicht, sie wird nicht vor eins hier aufschlagen - ich könnte also in aller Ruhe eine Guten-Morgen-Nummer schieben. Am liebsten mit genau dieser Frau, die gerade tanzt. Und, hey, diese Frau kann tanzen! Ich mache es mir auf Marianas Platz gemütlich und warte, was passiert. Selbstredend tu ich desinteressiert, das kann ich nach all den Jahren in den Clubs ganz gut. Trotzdem behalte ich sie im Auge. Sie lässt sich ein Getränk geben, verschwindet in der Raucherlounge. Nach wenigen Augenblicken kehrt sie zurück - geraucht hat sie mal sicher nicht. Auf einem der einzeln stehenden Sessel richtet sie sich häuslich ein. Die auf so einem Sessel Platz nimmt, die will nicht angesprochen werden, die ist stolz, die sucht sich ihre Kunden selbst aus. Bittesehr… Die Stolze pendelt einige Male zwischen ihrem Platz und dem Tresen: Schaulaufen für den Gast, den sie auf dem Kieker hat. Ich bin mir kurioserweise absolut sicher, dass ich das bin. Die Frage ist nur: wann kommt sie zu mir? Die Antwort bekomme ich bald. Als sie sich erneut von ihrem Platz erhebt, steuert sie am Tresen entlang am Käfig vorbei… Venus 8 Sie ist nicht wirklich groß, ihre Hüften wirken ein wenig zu breit für ihren kleinen, erkennbar trainierten Körper, die Sillies hingegen sind gut proportioniert. Dunkle, lockige Haare, strahlend weiße Zähne, und ihre gut gebräunte Haut fühlt sich sehr angenehm an. Ähhh... sorry, aber ich musste meine Hand einfach auf ihrer Hüfte parken… „Ich bin Deborah!“ Pokerface, bitte! Jetzt nicht aus Versehen grinsen. „Ah… schöner Name.“ Wir machen ein bisschen Smalltalk, entdecken das Schwerzenbacher Globe als gemeinsames Thema. Deborah behauptet, dort einige Zeit gedient zu haben - eine Fangfrage beantwortet sie korrekt, insofern nehme ich ihr das gern ab. Das Globe, der goldene Käfig. „Ich hab Dich vorhin im Garten gesehen.“ Ah, dann war sie es, die in einer der Sitzgruppen gemütlich mit Käffchen und Kippe in den Arbeitstag gestartet ist. „Ich hab gedacht: der trägt die Nase aber hoch.“ Sie macht eine Kopf- und eine Handbewegung. „Aber das stimmt nicht. Du bist gar nicht eingebildet.“ Tja, wer gibt nicht gern dem Werben einer so geschickt Süßholz raspelnden Frau nach? Venus 9 Wieder ein Zimmer mit Spiegel. Kein Zufall, sondern Absicht, ich hatte Deborah darum gebeten. Die Vorhänge lässt sie geschlossen. Das helle Sonnenlicht fällt in schmalen Streifen in den Raum. Ich steh vor dem Bett, sie selbst steht darauf. Der Anblick ist himmlisch, eine Erektion unvermeidbar. Ein wenig überraschter Blick von ihr streift meine Körpermitte. Wir nehmen uns in die Arme, es gibt ein paar Küsschen. Mit ihren Schenkeln klemmt sie meine Latte ein und massiert sie so ein bisschen: tricky, geil und tricky. „Ich bin Jungfrau und ich glaube, heute habe ich einen guten Start!“ Bisschen streicheln, bisschen küssen. Madam erweist sich unverändert als tricky, bei all der Fummelei und Knutscherei kramt sie nebenbei noch ein Feuchttuch heraus, bringt es zum Einsatz. „Wollen wir aufs Bett oder soll ich so bleiben?“ So bleiben, unbedingt. Ich will weiter fummeln, weiter knutschen. „Hast Du gefrühstückt?“ „Nein.“ Mein Frühstück bist Du . „Du hast aber Power!“ Sie muss die prächtige Latte meinen. „Mädchen… dafür braucht es kein Essen, sondern eine schöne, junge Frau wie Dich!“ „Ich hatte recht. Du bist gar nicht eingebildet.“ Deborah lässt sich hinab in den Allrad. In dieser Stellung hat sie die perfekte Höhe, um mein Vergnügungszentrum nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen. Ihr Blowjob ist intensiv, sehr intensiv, aber nicht grob. Die Hände benutzt sie nicht - wie auch, mit denen stützt sie sich ja auf. Sie bietet ein herrliches Bild, ich weiß gar nicht, in welchen Spiegel ich zuerst schauen soll: ihr schlanker Rücken, darunter der pralle, etwas zu üppige Hintern… herrlich. Herrlich und geil. Irgendwann finden wir uns in der Waagerechten wieder, sie setzt das Spiel mit mir ohne Pause fort. Dieses Mal weiß ich, in welchen Spiegel ich schauen soll: in den Deckenspiegel. Darin ihr schlanker Rücken, darunter der pralle, etwas zu üppige Hintern… herrlich. Herrlich und geil. Deborah, meine Teilzeitgeliebte, nimmt den Lümmel fast komplett in sich auf. Kein Würgen, gar nichts - allenfalls ein leichtes Knurren, dass mir signalisieren soll: Ich mache das gern für Dich! Nun, wenn Du das schon so nett kommunizierst… Sie gönnt mir eine kleine Pause, ich bezärtele sie ein bisschen. Bisschen Smalltalk dabei… Deborah wäre nicht die, die sie ist, wenn sie mir nicht ihre Extras schmackhaft machen würde… „Sorry. Keine Extras. Aaaber…“ „Ja?“ „Eine halbe Stunde ist viel zu kurz für eine Frau wie Dich.“ Sie wirkt nicht im Mindesten überrascht. „Normal. Ich bin die Beste!“ Und als wollte sie mir das jetzt, sofort und gleich beweisen, schwingt sie sich herum zur 69. Sie öffnet sich, sie bietet sich an, ich bewundere den Anblick, ich nehme gern an. Sie duftet angenehm, sie schmeckt angenehm. Und mehr als nur angenehm ist der Blowjob, mit dem sie mich zielstrebig in Richtung Klippe befördert. Sie bringt mich weit voran, aber nicht zu weit. „Ficken?“ Unbedingt! Deborah steigt auf. Ein Träumchen. Sie hat eine sehr spezielle Art, mich zu reiten: vornübergebeugt, und mit zunehmender Dauer der Nummern lässt sie ein erst kaum spürbares, später deutliches Zittern des Unterleibs in ihre Bewegungen einfließen. Ich muss sie unbedingt fragen, wie sie das macht, nehme ich mir vor. Das Zittern wird stärker, und unvermittelt richtet sie sich plötzlich auf mir auf, stützt sich mit einer Hand auf meiner Heldenbrust ab, wirft Kopf und Oberkörper nach hinten. Wow, das sind Titten… Klar, das ist ein Orgasmus, wie ihn sich der regelmäßige Pornokonsument vorstellt. Nette Show . Geile Show . Immer noch auf mir hockend, ringt sie um Luft, fächelt sich Luft zu. Das ist keine Show, das ist echt. So ein Höllenritt geht nicht ohne Schweißausbrüche ab, bei uns beiden. Stellungswechsel, Doggy. Ich hab jetzt mehr Kontrolle, und das nutze ich aus. Die Nummer mit Deborah fordert mich, das ist klar, aber sie macht auch endlos viel Spaß. Ich hab auch endlos Latte: irre. Unsere Blicke treffen sich im Spiegel. Ihr Lächeln ist derart einladend… Ich beuge mich nach vorn und küsse sie. Langsam und genußvoll ficke ich sie, während unsere Zungen miteinander spielen… Wir wiederholen unseren Dialog von vor einer halben Stunde. „Du hast aber Power!“ „Das liegt an der bezaubernden jungen Frau, mit der ich hier bin…“ Ich raube mir noch einen Kuss, sachte die Hüften bewegend. „… und Dingen wie diesen.“ Allmählich lässt sie sich komplett auf die Matratze sinken, ich bin immer noch in ihr, dann wendet sie sich leicht zur Seite. Okay… Ausstöpseln. Richtige Entscheidung. Ruckzuck ist sie herum und liegt auf dem Rücken vor mir. Ich knie derweil. Sie rutscht immer näher an mich heran, weit geöffnete Schenkel, eine einladende, leicht geschwollene Möse dazwischen. Ihre Körperhaltung schreit geradezu nach meinem Schwanz, aber den bekommt sie nicht. Nicht gleich. Erst mal spiele ich ein bisschen mit der prallen Eichel an ihren wundervollen Schamlippen… Und das Schöne: sie lässt mich ohne Murren gewähren. Irgendwann hab ich meinen Spieltrieb ausgelebt, erhebe mich aus meiner knieenden Stellung, stöpsele wieder ein und ficke sie in der Mission. Ich hab meinen Spass daran - das will was heißen, diese Stellung gehört nicht zu meinen bevorzugten. Ich hab meinen Spass daran und vögele mich bis kurz vor die Klippe. Dann stöpsele ich aus. „Jetzt fehlt nur noch ein Feuerwerk!“ „Häh?“ „Du bist nicht gekommen, oder?“ „Nein, das hab ich mir aufgehoben.“ „Dann steht es jetzt 1:0.“ „Häh?“ „Beim Orgasmus. Ich hatte meinen.“ Nun muss ich doch schmunzeln. „Jaja.“ Und aus meinem Schmunzeln wächst ihr Lachen. „Trotzdem. Das ist nicht fair. Ich hab das jetzt den ganzen Tag im Kopf.“ „Du willst das Feuerwerk?“ „Ja!“ Wenn sie das Feuerwerk denn unbedingt will, dann soll sie es bekommen. Im Doggy, heftig und ohne Rücksicht auf Verluste, ist das Feuerwerk denn auch sehr schnell gezündet. Wow. Es ist warm, zu warm, wir beide haben Federn lassen müssen bei dieser Nummer. „Darf ich was zu trinken holen?“ Hervorragende Idee. Und bring mir etwas mit, bitte. Wir liegen hinterher Arm in Arm, das Fenster weit geöffnet, im hellen Tageslicht. Smalltalk, und ich verstehe: Deborah ist für diesen Beruf wie gemacht. „Sag mal: wie machst Du eigentlich diese Bewegung… dieses Zittern?“ „Ich mache das nicht bewusst. Ich hab halt meinen Orgasmus.“ „Deborah…“ Deborah… „Falls Du mal nach Berlin kommen solltest…“ Sie wird nicht ins Artemis kommen, keine Frage. Warum auch? „Du kannst aber auch hierher zu mir kommen.“ Und auch das wird nicht passieren. Warum auch? Schade eigentlich… Das mit Deborah hätte eine lange, befriedigende Puffbeziehung werden können. Hätte. Schade eigentlich. Wir sind über der Zeit, aber sie macht deswegen keinen Stress, noch hält sie die Hand auf. Sehr angenehm. Ja, das hätte eine Puffbeziehung zum gegenseitigen Vorteil werden können. Vorn am Wertfach erhalte ich meinen Abschiedskuss. „Komm bald wieder hierher!“ [Fortsetzung folgt]
Aus der Leserpost: Menno... ich muss den ganzen Kram ja auch erst mal schreiben Im Prinzip bin ich beim Schreiben nur eine Fortsetzung voraus, plusminus. Sorry! [7. Fortsetzung] Zwischenzeit 9 Nach der schweißtreibenden Nummer ist eine Dusche Pflicht. Ich begreife, dass ich meine Brille statt in der schmerzlich vermissten Ablage auch auf dem Toilettentisch gegenüber ablegen kann. Hoffentlich ist keiner der Kollegen ein grober Grobmotoriker Rianna drängelt sich an mir vorbei, als ich meinen Astralleib abtrockne. Küsschen. Berührungsängste hat das Mädchen mal sicher nicht. Mariana… Mariana sitzt auf ihrem Platz, als ich durch den Roten Salon in Richtung Garten steuere. Smeita*, eines meiner Hasis am Westkreuz, hat mir vor Jahren mal verklickert, dass sie es erwartet, von mir begrüsst zu werden - auch wenn ich sie an dem Tag gar nicht buchen möchte. Diese Lehrstunde im Hinterkopf… Ich biege ab. Sie schaut auf, schaut mich an. Sie hat einen helleren Lippenstift als gestern aufgelegt, fällt mir auf. „Aber Du hast gesagt, Du fährst nach Hause!“ Ich wollte Dich noch einmal sehen. Ein letztes Mal. „Ich fahr morgen nach Hause.“ Doch zunächst mache ich Pause. Draußen. In der Sonne. Es ist herrlich. Der Planet brütet, aber es geht auch ein wenig Wind, man kann es aushalten. Es hat keine Musik, und der Verkehr auf der Straße hinter dem Zaun hält sich in Grenzen. Irgendwann rutscht mir mein Buch aus der Hand… … und als einer von den Käsköppen ein Telefongeschrei beginnt, schrecke ich hoch aus sanftem Schlummer. Blödmann. Nein, Telefongespräch mag man das nicht nennen. Zu allem Überfluss hat auch noch irgendjemand den Schalter für die Musik gefunden. Nein, ich soll nicht weiter chillen . Vermutlich soll ich Wellness machen. Wellness, oder: Dumm gelaufen 2 In einer Ecke des Außenbereichs, stylisch in Betongrau und Kunstrasengrün, langweilt sich die Hütte mit gläsernen Scheiben, die hier die Finnische Sauna darstellt. Mal kurz prüfend die Hand ans Glas gelegt: warm. Perfekt. Meinen Bademantel - ja, heute kenne ich mich schon ein bisschen besser aus - parke ich in der kleinen Reihe mit Haken an dem Edelstahlgerüst vor der Saunatür. Den Glotzkorken wiederum parke ich in einer Tasche des Bademantels. Soweit, so gut. Jetzt kann ich mich gemütlich ablegen. Dumm gelaufen. Die Butze ist eine der kältesten, die ich je in Saunaclubs erlebt habe: 49 Grad nach Thermometer, das ist keine Hausnummer, das geht gar nicht. Einer der Hausgeister eilt über das Betonpflaster herbei, betritt grußlos die Sauna. An einem Panel in der Ecke drückt er ein paar Knöpfe… „Jetzt wird es warm.“ Na hoffentlich. Nach 25 Minuten mag ich nicht mehr. Richtig geschwitzt hab nicht. Dumm gelaufen: das Thermometer zeigt jetzt 70 Grad. Überflüssig zu erwähnen, dass ich auch heute zu blöd bin, um die Dusche hier draußen zu bedienen. Gut, geh ich halt drinnen duschen. Mit meinem Klapprechner und einem frischen Kaffee suche ich mir im Anschluss eine freie Sitzecke im Garten… Zwischenzeit 10 So könnte Puff immer sein. Okay, es könnte ein paar mehr Mädels hier draußen herumstromern… aber das machen die Mädels wohl in keinem Club wirklich gern. Sei’s drum. Wenn es denn mal stöckelt, hebe ich die Augen vom Bildschirm und genieße den Anblick einer jungen, nackten Frau. Das Leben könnte schlimmer sein, wirklich. Zwei Jungs mit Kölschem Akzent kippen schnell zwei Bier. Druckbetankung, muss auch mal sein. Bis abends um sieben gibt’s das Bier hier schließlich für lau . Eine anorexische Blondine lässt sich von einem Gast einen Cocktail spendieren. Im Anschluss geht’s wieder ins Haus für den geschäftlichen Teil. Apropos… Ich sollte langsam auch mal wieder ins Haus. Geschäfte… kann ich aber später noch erledigen. Zuerst hab ich nämlich rechtschaffen Hunger. Die Kasserollen sind wieder nicht beschriftet, ich schnappe mir etwas, das ich für ausgelöste Rippchen halte, dazu Brechbohnen, hinterher ein Stück Kuchen: nach Saunaclubmaßstäben ein mehr als nur vernünftiges Angebot. Venus 10 Im Roten Salon versorge ich mich mit Käffchen und Wasser, richte mich auf meinem Lieblingsplatz gemütlich ein. Auf dem Tisch steht ein leeres Glas herum, das bringe ich gleich mal zurück zum Tresen. Stammgastallüren, ich weiß - aber ich bin ganz sicher alles mögliche, nur kein Stammgast. Nirgends. Hey, wer schaut mich denn so auffordernd von der Couch unter dem Whirlpool an? „Soll ich zu Dir kommen?“ Du fragst, ob Du das sollst, du dumme Nuss? Natürlich sollst Du! Weswegen bin ich wohl heute noch einmal in diesem Puff gelandet? Smalltalk. War der Auftritt von Rianna gestern Zufall oder nicht? „Ich hab ihr gesagt, dass Du noch ein Mädchen suchst. War es gut?“ „Es war sehr schön mit ihr.“ Smalltalk. Wie laufen die Geschäfte hier? „Was hast Du gestern Abend zu mir gesagt?“ „Dass Du… so beschäftigt bist.“ Smalltalk. Dir ist schon klar, dass Fußball eben erst angefangen hat? „Dir war Fußball doch sonst auch immer egal.“ „Ja. Aber da waren die Eisernen auch nicht in der ersten Liga…“ Komm in meine Arme, wärme mich, lass Dich von mir wärmen. Goddess on the mountain top, burning like a silver flame. The summit of beauty and love, and Venus was her name... (scream: Wow!) Ich brauch nicht lange für den Rest Kaffee in meiner Tasse. Es steht torlos unentschieden in Augsburg, als wir uns in Zimmer 5 verstecken… [Fortsetzung folgt] Anmerkung: * - Namen von im Artemis arbeitenden Frauen sind geändert
Aus der Leserpost: Naja. Obwohl: es soll ja Freier gegeben haben, die haben im Puff Patiencen gelegt. Nun hab ich ja bekanntermaßen einen Narren an Mariana gefressen... vielleicht ist sie ja wirklich meine Irma La Douce? [8. Fortsetzung] Venus 11 Die Dublette unseres Zimmers vom Vortag. Mariana baut das Bett, aus zwei sparsamen Handtüchern bestehend, drapiert sich, öffnet die Arme, schaut mich an. „Ich warte!“ Ich hab Latte, genau wie gestern. Ich knie mich über sie, lasse meine Hände wandern, schau sie an. Ich hab meine Freude daran, diesen für mich annähernd perfekten Körper zu berühren, zu küssen, zu verwöhnen. Meine Venus. Das kleine Medaillon, das sie um den Hals trägt, sitzt nicht richtig, ich rücke es zurecht. Bekloppt, aber diese kleine Geste verbindet mich mit ihr. Sie schnurrt, ein bisschen nur, aber sie schnurrt. Ihr Atem wird ruhig, sie entspannt, hält die Augen geschlossen. „Ich bin immer so relaxed wenn ich mit Dir auf Zimmer bin.“ Eine halbe Drehung auf den Rücken. Meine Finger gleiten über ihr Rückgrat nach Süden, verweilen in der kleinen Falte unter ihren Po, wandern zwischen ihre Schenkel, spüren Gänsehaut. Mein Schwanz spürt eine Hand, die sich um ihn schließt, ihn träge massiert. Ich lagere mich vorsichtig seitwärts, schließlich will ich diese innige Umarmung, die meine Latte gerade genießt, nicht sabotieren. Mariana ihrerseits stützt sich auf, küsst mich am Hals, am Nacken, ihre kleinen, naturbelassenen Brüste werden durch ihre leicht gekrümmte Haltung aufs allerschönste modelliert. Ich bekomme mal wieder einen dieser Momente, die ich intime Momente nenne. Man kann sie planen, ich kann sie nicht planen, sie passieren einfach so. Eine besondere Stimmung, eine spezielle Berührung, eine ganz bestimmtes Licht, ich weiß es nicht. Mich durchströmt in diesem Moment eine Welle an Zuneigung und Zärtlichkeit… Ich könnte heulen vor Glück, dass ich so etwas erleben darf. Ein intimer Moment. Goddess on the mountain top Burning like a silver flame The summit of beauty and love And Venus was her name (scream: wow!) Ja, ich weiß, das sind nur die Hormone. Nein, ich bin nicht verliebt. Der intime Moment dauert, doch irgendwann zerplatzt dieser Moment wie eine Seifenblase, regenbogenbunt schimmernd im Sonnenlicht. Ich drehe mich auf dem Rücken, sie schwingt sich über mich, beginnt ihr Standardprogramm. Küsschen, Körperküsse, Brustwarzenknabbern, Blowjob. Sie lässt sich Zeit, gönnt mir meinen Genuss. Ich ficke sie im Doggy, und ich merke: mein Schwanz ist nach der Nummer mit Deborah überreizt. Die Fickerei ist geil, macht Spaß, keine Frage, doch: ob ich es mit Mariana ordnungsgemäß über die Klippe schaffe? Stellungswechsel, Ausritt. Auch das ist geil, auch das macht mir Spaß. Nur der Klippe, der komme ich so nicht näher. Sie bremst ihre Bewegungen, bewegt sich nur noch sachte, richtet sich auf, schaut mich an. „Wann kommst Du wieder?“ „Ist das letzte Mal heute.“ Sie kommentiert das nicht, sondern beschleunigt ihren Ritt, der zuvor fast zum Stillstand gekommen war. Er wird wilder und wilder, so, als legte sie voller Wut all ihre Kraft hinein: Der-Kerl-will-nichts-mehr-von-mir-wissen… Der Ritt ist wild, fast schmerzhaft, ihre Hüften hämmern im Stakkato auf meine: Der-Kerl-will-nichts-mehr-von-mir-wissen… Der Ritt ist wild, er ist geil - nur der Klippe komme ich keinen einzigen Schritt näher. Ich packe ihre Hüften, fester, als ich das sonst mache. So geht das nicht. „Stop.“ „Warum?“ „Steig ab. Bitte.“ „Warum!“ Die Kraft ihrer Oberschenkel gegen meine Oberarmmuskeln. Unentschieden, würde ich sagen, knapper Vorteil bei mir. Ich bekomme sie gebändigt, wenn auch nur knapp. „Du brauchst Deine Kraft noch.“ „Bitte?“ „Ich will Dich nicht kaputtspielen.“ „You are crazy!“ Jetzt endlich gibt Mariana nach, gibt auf. Sie steigt ab, schmiegt sich in meine Arme. Ich weiß, dass ich mich jetzt irgendwie im Handbetrieb über die Klippe quälen muss… Sie funktioniert, wie eine gute Hure funktioniert. Sie hilft mir dabei. Mit ihrer Rechten spielt sie mit den Kronjuwelen, ihre Zunge spielt mit meiner. Ein Kraftakt. Aber ich falle irgendwann dann doch noch über Klippe. „Geh heute nicht mehr auf Zimmer.“ Sie hat recht, absolut. „Mal sehen.“ „Vielleicht kommst Du ja doch wieder?“ Toooor! Die Eisernen gleichen aus, als wir wieder nach vorn gehen, und halten das Unentschieden bis zum Abpfiff. Zwischenzeit 11 Als das Unentschieden endlich im Kasten ist, verhole ich mich nach draußen. Ein bisschen Sonne, ein bisschen chillen, in Ruhe ein paar Seiten lesen. Ich fühle mich angenehm erschöpft, bin rundum glücklich und zufrieden. Ansonsten: normaler Sonnabendnachmittagpuffbetrieb. Ein Kollege hat sich zwei Frauen für den Pool geschnappt und verbreitet fröhliche, aufgekratzte Stimmung. Ab und zu kommt eine der Grazien nach draußen, geht ein paar Schritte, raucht eine Kippe. Akquise gibt es hier draußen nicht, vermutlich haben die Frauen auch ohne Akquise gut zu tun: Herrenüberschuss, vermutlich. Später begebe ich mich wieder zurück ins Haus. Deborah kommt mir entgegen, würdigt mich keines Blickes. Auch gut - so weit zum Thema: Komm bald wieder hierher! Zwischenzeit 12 Drinnen richtet sich ein Kollege auf der Empore mit seinem Abendbrot häuslich ein. Interessant, was hier so alles geht: im Artemis wäre jetzt binnen zwei Minuten entweder eine von den Thekenschlampen oder jemand von der Security zur Stelle: Essen in der Bar? No way! Einer der Jungs vom Tresen eilt vorbei, die Jungs sind wirklich immer auf der Suche nach herumstehenden Tassen und Gläsern. „Essen bitte nur draußen oder in der Küche!“ Okay… auch im Venus geht offenbar nicht alles Einen Happen könnte ich jetzt auch noch vertragen… Zwischenzeit 13 Nüscht los in der Kantine. Ist recht. So hab ich Muße, mir den Anfang von Schalke gegen Bayern anzuschauen. Ohne Ton, versteht sich. Ich nehme mir Bohnen und Hähnchenflettche, das sieht nicht nur gut aus, sondern erweist sich auch als gut genießbar. Ist nicht die Regel in Saunaclubs, wie ich über die Jahre gelernt habe. Mein Lieblingskuchen ist leider aus, aber ein Apfel dürfte vermutlich sowieso viel gesünder sein. Ich geh dann mal spazieren… Im Roten Salon ist jetzt Schwulendisco angesagt, alle Frauen sind unterwegs. Draußen verbreitet der Kollege im Whirlpool immer noch oder schon wieder lärmende, aufgekratzte Stimmung. Wieder hat er zwei Frauen dabei… von den Stimmen her tippe ich auch Mariana und Rianna - letztere führt das Wort. Ich könnte jetzt unauffällig vorbeischlendern und mich vergewissern - aber warum? I’m not in a condition to fuck. Zwischenzeit 14 Ich hab meinen Lieblingsplatz, dort richte ich mich mal wieder häuslich ein. Häuslich deshalb, weil: I’m not in a condition to fuck, ich muss nichts mehr reißen heute, ich hab meine Schäfchen im Trockenen. Apropos… gestern Abend gab es noch diese Zyklen, mal waren viele Frauen gleichzeitig im Salon, mal fast gar keine. Heute ist das anders: es sind nur selten mehr als zwei oder drei Frauen im Roten Salon unterwegs, keine bleibt heute lange sitzen. Mariana zum Beispiel sehe ich gar nicht, die mag noch im Whirlpool sitzen, vielleicht beglückt sie den betreffende Kollegen auch gerade auf Zimmer. Deborah schlappt unten vorbei, erspäht mich, winkt mir zu - na also, geht doch . Sie verschwindet in der Raucherlounge, taucht wieder auf, klettert in den Käfig, Musik, Rotlicht, Kunsteisnebel, Tanz - Buchung. Wenn man an diesem Abend, um diese Zeit ficken will, sollte man wissen, was man will und man sollte schnell sein - wer das nicht ist, dürfte heute ganz eventuell vielleicht ungefickt nach Hause gehen. Mir ist das Banane, weil: ich muss nichts mehr reißen heute, ich hab meine Schäfchen im Trockenen, I’m not in a condition to fuck. Dass in dieser für einen Puff schon skurrilen Situation Rianna auf die gähnend leere Empore steigt, ist schon bemerkenswert. Die buchungswilligen Jungs lauern alle unten, hier oben ist - niemand außer mir. Ich schau ostentativ nach links und nach rechts… [Fortsetzung folgt]