Huch - keine Bademäntel! Ein Mitstecher im Kufsteiner Atlantis hatte meinem Kumpel und mir vom La Rose in Schwaz vorgeschwärmt. Das mussten wir überprüfen. Ungewöhnlich erschien uns die im Internet (http://www.la-rose.at) angegebene Öffnungszeit von 19.00 bis 05.00 Uhr. Die passte aber gut zu Snowboardeskapaden tagsüber. Wir kreuzten schließlich gegen halb neun auf. Der Eintritt beträgt für Tiroler Verhältnisse günstige 65 EUR, darin enthalten sind alle nichtalkoholischen Kalt- und Heißgetränke sowie eine kleine Mahlzeit, nämlich Gulaschsuppe oder Schinken-Käse-Toast. So informierte uns die freundliche, leutselige Empfangsdame. "Und wo kann man sich umziehen?", wollte ich wissen. "Gar nicht - wir sind doch hier kein Saunaclub!", erhielt ich als Antwort. Hmm, das hatte der Typ im Atlantis nicht erwähnt. Hätten wir das gewusst, wären wir vermutlich nicht in unseren bequemsten Urlaubslumpen angetreten. Aber nun waren wir schon mal da... Also ab in die Bar. Ein Raum von etwa 60 m2, eine lange halbrunde Theke, einige Tische, zahlreiche Barhocker und ein paar Sessel, zwei kleine Sofaecken in Wandnischen, eine Poledancebühne. Angrenzend an den Barraum zwei kleinere Räume von jeweils 20 m2 mit Separees. Insgesamt am ehesten das Flair einer Bauerndisco mit einem kleinen Schuss Rotlicht. Etwa 20 Ladies saßen an Theke und Tischen, und außer uns waren noch 3 weitere männliche Gäste da. Im weiteren Verlauf des Abends füllte sich der Laden mehr und mehr. Etwa 10 weitere Damen kamen in dicken Daunenjacken herein, verschwanden zum Aufbrezeln in einer Umkleide und kamen als Sexarbeiterinnen wieder heraus. Die männlichen Gäste erschienen in größerer Zahl erst gegen Mitternacht; übrigens fielen wir mit unseren Klamotten überhaupt nicht auf, manch anderer sah noch deutlich legerer aus. Die Kleidung der Ladies hingegen wurde dominiert von der Farbe Weiß. Kein oben oder gar unten ohne, keine Dessous, vielmehr überwiegend wie gewagte Abendkleider anmutende Gewänder, die im Licht der Schwarzlichtröhren schön leuchteten. Wenn die Ladies allerdings an der Stange tanzten, strippten sie meist, so dass man die eine oder andere dort in voller Pracht bewundern konnte. So richtige Optikflashs sahen wir nicht. Der MILF-next-door-Typ machte etwa ein Drittel aus, die restlichen zwei Drittel setzten sich zusammen aus überwiegend rumänischen Landschönheiten Mitte bis Ende 20, ein paar bulgarischen Gipsygirls, wenigen Silikonbombern, einer quirligen Nigerianerin und nicht vorhandenen Asiatinnen und Latinas. Attacken Wir standen kaum an der Bar und hatten Kaffee bestellt, da startete schon die erste Angriffswelle. Im Nu hatten wir zwei Mädel am Hals, die nach ein paar unverbindlichen Floskeln direkt kostspielige Getränkewünsche äußerten. Au weia, so ein Nachtlokal also. Wir ließen drei bis vier nacheinander abblitzen. Die zweite Angriffswelle hatte aus den Fehlern der ersten gelernt und fragte nicht nach Schampus. Dafür kam aber recht schnell die Frage nach schön blasen, ficken oder auch einer tollen Massage. Für mich wieder ein prima Training im freundlichen Abblitzenlassen, da es bei keiner funkte. Mein Kumpel hingegen fand Gefallen an einer Kandidatin, einer jungen Bulgarin, und ließ sich aufs Zimmer entführen. Die verbleibenden Damen starteten daraufhin die dritte Angriffswelle. Offenbar bin ich im Räuberzivil ungemein attraktiv. Man lobte mein schlabberiges, abgewetztes, irgendwann in den 80ern erstandenes Fleeceshirt und die wunderschöne Farbe meiner Augen – letzteres offensichtlich ein Schuss ins Blaue, da diese bei der herrschenden Schummerbeleuchtung garantiert nicht zu erkennen war. Wo bin ich hier bloß 'reingeraten, fragte ich mich in zunehmender Frustration. Nach außen cool ließ ich weiter abblitzen. Zwei Zimmer, null Treffer Neben mir saß dann nach geraumer Zeit eine Lady, die mich nicht direkt anquatschte. Ah, sie haben aufgegeben! Ich schielte diskret zu ihr hin, und was ich sah, weckte mein Interesse. Blond, circa Mitte dreißig, griffig aber nicht dick, hübsches Gesicht. Unter dem Minikleid aus weißer Spitze zeichneten sich schöne, volle Naturbrüste ab. Von der Nationalität her hätte ich auf Polen getippt. Ich sprach sie an und erfuhr, dass sie sich Justina nannte, nicht aus Polen, sondern aus Rumänien stammte und wohl zu den Urgesteinen des Clubs gehörte mit mittlerweile 10 Dienstjahren im La Rose. Wir unterhielten uns eine Viertelstunde über dies und das, ohne dass sie ein Getränke- oder Zimmerbegehren äußerte. Da die Chemie zu stimmen schien, schlug ich schließlich ein näheres Kennenlernen vor. Man geht dann gemeinsam zur Rezeption, entscheidet sich für eine halbe oder eine ganze Stunde - ich nahm eine halbe - und drückt der Empfangsdame das Honorar in die Hand. 65 EUR pro dreißig Minuten, kein Mengenrabatt. Wenn man zunächst eine halbe Stunde bucht und dann doch verlängern will, kassiert die Lady übrigens direkt auf dem Zimmer nach und verschwindet dann kurz, um die Kohle zur Theke zu bringen. Hab ich bei meinem Kumpel gesehen. Seine Auserwählte, die Nigerianerin (42 Jahre nach eigener Angabe, sah aber im Schummerlicht wie 30 aus), sauste, während er noch auf dem Zimmer war, im Bademantel mit der Verlängerungsgebühr zur Rezeption, nahm mich auf dem Rückweg kurz in den Arm, brüllte mir "Jetzt fick ich deinen Freund kaputt!" ins Ohr und entschwand wieder. Nach dem Zimmer sah er tatsächlich etwas kaputtgefickt aus, trug aber ein breites Grinsen im Gesicht. Mir waren weder Grinsen noch Nachgebühr vergönnt. Justina erwies sich nämlich als ziemlicher Flop, indem sie nach der gemeinsamen Reinigung - alle Zimmer enthalten Duschen - bei allem total auf die Tube drückte, nicht küsste, sich über meinen angeblich zu großen Schwanz beklagte und mir einen von der Palme wedeln wollte, nachdem ich nach zwei, drei Minuten Ficken immer noch nicht gekommen war. Das einzig Positive war das durchaus angenehme Blasen, selbstredend ohne Gummi im Einklang mit österreichischer Rechtslage. Das Finale im Handbetrieb lehnte ich dankend ab mit der Begründung, dass ich für so etwas nicht in den Puff gehe. Justina guckte verdutzt, als ich anschließend aufstand und duschte. Mein zweites Zimmer war noch grottiger. Ich hatte mir die optisch für mich attraktivste Lady ausgesucht, eine schlanke, junge Rumänin mit langen, schwarzen Haaren, sehr heller Haut und einem blutrot geschminkten Mund in ihrem ausnehmend hübschen Gesicht. Der Künstlername fällt mir partout nicht mehr ein, ich nenne sie mal Schneewittchen. Sie hatte ihren ersten Tag im La Rose und sei vorher im Circolo Passion in Innsbruck gewesen. Keine gute Referenz - dieser Laden, den wir vor ein paar Jahren einmal und nie wieder besucht hatten, ist die reinste Koberhölle. Alle sechs Ladies, die wir damals getestet hatten, beschäftigten sich auf dem Zimmer hauptsächlich mit Verkaufsgesprächen für irgendwelche hochpreisigen Extras. Aber zurück zu Schneewittchen. Ich beschloss, mir ihr Club-Vorleben egal sein zu lassen, vor allem wegen ihrer Will-Haben-Optik und weil die Viertelstunde Smalltalk an der Bar eigentlich ganz angenehm war. Von dem anschließenden Zimmer würde ich das nicht behaupten. Das – zwar selbstverständlich ungummierte - Blasen war ein etwa einminütiger Witz mit monotoner Bearbeitung der oberen drei Zentimeter, und das Ficken war von äußerster Distanz geprägt. An Küssen war gar nicht zu denken, abgesehen von einem Bussi auf den Mund, nachdem ich brav abgespritzt hatte. Dieses Kunststück gelang mir durch Konzentration auf ihre äußerlichen Attribute, vor allem die perfekt geformten Michelangelo-Titten. Ich zog die Aktion dennoch eher lustlos durch mit dem Ziel, danach wenigstens nicht mehr geil zu sein und somit keine Gefahr zu laufen, weitere 65 EUR in den Sand zu setzen. Säufs, stiabs. Säufs nit, stiabs aa. Also säufs! Anschließend wartete ich an der Bar, bis mein Kumpel kaputtgefickt war. Ich verzehrte einen Käse-Schinken-Toast, der sogar ganz gut mundete. Mittlerweile waren etwa 30 männliche Gäste erschienen. Viele waren sturzbetrunken, torkelten grölend durch die Räumlichkeiten, machten sich durch entwürdigende Tänzeleien zum Affen und ließen zahlreiche Gläser zu Bruch gehen. Mit säuerlichem Gesicht kehrten die Ladies ständig Scherben auf oder waren damit beschäftigt, Trunkenbolde vor dem Sturz vom Barhocker zu bewahren. Man ließ aber alle gewähren, da es sich offensichtlich um Stammkunden handelte. Und natürlich weil die Besoffskis willkommene Opfer für exzessive Getränkeanimation waren. Schampus, Bier und Hochprozentiges flossen in Strömen zu überwiegend jenseits der Erträglichkeitsgrenze angesiedelter Schlagermusik - okay, musikalischer Lichtblick waren immerhin ein paar Rammstein-Tracks am Stück. Ich beobachtete die Szenerie mit einer Mischung aus Faszination und Fremdschämen. Zwischendurch unterhielt ich mich ein bisschen mit einem halbwegs nüchternen Einheimischen, der meinte, dass es hier eigentlich immer so sei. Schließlich kam mein Kumpel zurück. Animationsmäßig wurden wir nun in Ruhe gelassen, weil wir wohl unsere Zimmerpflichten erfüllt hatten und weil mit Getränkeanimation bei der aktuellen Klientel mehr zu verdienen war als mit Ficken. Die Ladies waren jetzt alle gut beschäftigt. Schneewittchen hatte einen Besoffenen an der Backe, den sie mittels Schampus um ein paar Hunderter erleichterte. Justina erkundigte sich zwischendurch fürsorglich, ob ich denn bei meinem zweiten Zimmer wenigstens gekommen sei. Ich bejahte und fügte hinzu, dass das Schneewittchenzimmer trotzdem noch schlechter gewesen sei als das mit ihr, was sie irgendwie als Kompliment zu verstehen schien und mich anstrahlte. Weiber. Tja... Mittlerweile war es etwa halb drei nachts, so dass wir uns auf die Heimreise machten. So rein sexuell betrachtet ist der Laden sicher nicht das Gelbe vom Ei, darin waren wir uns einig. Mein Kumpel, der alte Vielficker, war mit sage und schreibe vier Frauen auf dem Zimmer, von denen nur die besagte Nigerianerin überzeugen konnte. Meine beiden Zimmer waren, wie bereits angedeutet, servicemäßige Ofenschüsse. Fairnesshalber muss man den Ladies allerdings wohl zugute halten, dass die männliche Klientel zu vorgerückter Stunde ein Bild von der Männerwelt vermittelte, das vermutlich nicht zu einer exzessiven Betonung des Servicegedankens anregt. Unser Fazit war auf jeden Fall, dass wir beim nächsten Mal doch lieber wieder ins Atlantis nach Kufstein fahren. Ach ja, zum Abschluss und aus Gründen der Ausgewogenheit hätte ich noch ein öffentliches Youtube-Statement eines Stammgastes, der übrigens an dem betreffenden Abend auch vor Ort war und offenbar eine deutlich positivere Meinung über das Etablissement hat: