Siehe auch diverse Themen aus der Zeit, als dieses Medikament noch in der Zulassungsphase war: ---> Truvada & Präexpositionsprophylaxe Gute Übersicht mit den wichtigsten Fragen: https://www.hivandmore.de/hiv-prep/prep-faq.shtml Man beachte: Das Medikament ist nach wie vor verschreibungspflichtig, muss aber selber bezahlt werden. Ich könnte mir vorstellen, dass ein Arzt bei der Bitte um Rezept wegen täglichem AO Pay6 direkt in die Psychatrie verweist.
Ach du engst das zu sehr auf Hetero P6 ein. Im Schwulen-Bereich, da git es ja auch P6 , wo eh laut RKI die meisten Infektionen vorkommen, kann der Doc das auch nicht als "bekloppt" diagnostizieren. Das wäre diskriminierend!
Diese Präparate zur Präexpositionsprophylaxe muss man alle sehr kritisch sehen, vor allem, was die klinischen Tests betraf, die durchweg in Entwicklungs- und Schwellenländern abliefen. Und das hat einen ganz einfachen Grund: Bei den Doppelblindversuchen wurden an die Probanden diese Präparate und -- parallel dazu -- in der Vergleichgruppe -- reine Plazebos gegeben. Auch die Ärzte kannten nicht die Verteilung der beiden Gruppen (deshalb Doppelblind). Es ist aber jedesmal ethisch sehr problematisch, einer Vergleichsgruppe in einer solchen durchaus lebensgefährlichen Situation nur ein Plazebo, zu vergeben. Und die Leute dann praktisch in ein Leben zu entlassen, das eben auch auch mit einiger Wahrscheinlichkeit zu einer HIV-Infektion führt. Solche Testmethodiken dürfen in den Industrieländern kaum ausgeführt werden. (Deshalb sind z.B. auch völlig neue Krebspräparate so schwer zu testen). Etwas anderes wäre es, wenn man ein älteres und ein neueres Präparat nebeneinander testet. Der Test in den Entwicklungs- und Schwellenländern hat auch den Nachteil, das Betrugsmanöver aus finanziellen Gründen viel häufiger sind (siehe die Skandale aus Indien) und dass die Probanden unter Lebensverhältnissen existieren, die sich von den Umständen in Amerika und Europa doch unterscheiden. Und dann muss man sehen, dass eine Reihe dieser Studien nur dann zu positiven Resultaten führte, wenn die Testgruppe intensiv beratend behandelt wurde. Ob hierbei aber nun die Beratung oder aber das Präparat den Ausschlag gab, ist ungewiss. Alles in allem werden die europäischen und auch die deutschen Dienststellen ziemlich verzweifelt sein, wenn sie ein derartiges problematisches und anrüchiges Arzeimittel hier zulassen.
WDR2 berichtete heute Heute morgen wurde darüber auch in WDR2 berichtet. Die Aktion scheint angelaufen zu sein! Der Kölner Apotheker kauft wohl große Mengen unverpackter Pillen bei dem Hersteller und packt dann in Köln die Pillen-Päckchen für die Besteller nach Bedarf!