"Die sollen gar nicht erst kommen" - Sabine Constabel Tonmitschnitt https://www.youtube.com/watch?v=ExWhuYhBHiU
Guter Beitrag Danke. Das ist wirklich sehr höhrenswert. Die Prostituierte hat genau den Punkt getroffen und SC hat dann endlich mal zugegeben, dass es um das "nicht kommen" geht. Es geht also nicht darum, mündige Selbständige als Prostituierte zu haben, sondern Hürden aufzubauen, die nicht zu bewältigen sind. Dies entspricht mE. einem indirekten Berufsverbot, da eine ausländische Prostituierte im Regelfall auch als aufgeklärte und mündige Sexarbeiterin, die der deutschen Sprache mächtig ist, nicht in der Lage sein wird, eine Wohnung in Deutschland zu bekommen. Jedenfalls nicht auf ehrliche Art und Weise. Oder doch? Ich sehe da in Gedanken schon den einen oder anderen Freier, der seiner Lieblings-DL eine Schlafstatt bei sich zuhause anbietet. Natürlich auf Gegenleistung. Frage: wenn die DL beim Freier wohnt und ihn dann ohne Kondom bläst, ist das vom Verbot gedeckt oder nicht? Es findet ja nicht an der Verrichtungsstätte statt, sondern privat bei der DL und den Freier zu hause. Jetzt komme ich ins Nachdenken und Grübeln ...
Hm, hört sich für mich so an, als hätte die Politik wieder mal keine Ahnung, welche Konsequenzen deren Handlungen überhaupt haben. Wenn den DLs die Einreise inkl. eigener Unterbringung erschwert wird, dann öffnen sich, meiner Meinung nach, neue Türen für Schleuser usw. die dies alles organisieren und die DLs gleichzeitig in die Abhängigkeit zwingen können. Also genau das Gegenteil, was eigentlich mit dem ProstSchG erreicht werden sollte. Mal wieder toll gemacht und nicht vorher darüber nachgedacht, welche Konsequenzen ein Gesetz nach sich zieht.
Ich sehe das anders. (Al kritisiert mich manchmal dafür, dass ich immer alles anders sehe. Aber so denke ich nun mal...) Eigentlich gibt es eine simple Regel: Man soll nicht perfide Pläne und hintergründige verdeckte Strukturen usw. annehmen, wenn zur Erklärung die schiere Unfähigkeit, der blanke Unverstand und simple Feigheit auch ausreichen. Für unseren Fall heisst das wohl, dass am Anfang tatsächlich das viele Jahre gültige ProstG von 2002/2003 verbessert werden sollte, vor allem in Richtung eines besseren Schutzes der Prostituierten. Aber es kommt eben wie immer: "Haste Scheiß am Schuh -- dann haste Scheiß am Schuh." Die Kombination von politischer Unerfahrenheit der zuständigen Ministerin, blanker Unfähigkeit von manch anderen Beteilgten, einer reaktionären Grundhaltung einzelner, die jetzt nicht gebremst wurde und dem Druck der Partei- und Fraktionsspitzen, endlich Ergebnisse zu liefern, hat zu einem Gesetz geführt, das nichts verbessert und vieles noch viel schlimmer macht. Nachdem das jetzt ganz offensichtlich ist, kommt im Nachhinein die "Erklärung" oder -- wie man heute sagt -- das Narrativ -- dass man in Wirklichkeit ja die Paysex-Branche einschränken wollte. Aber wenn sie das wirklich wollten, hätten sie das alles ganz anders formulieren können. Gesetze und Regelungen, die nichts lösen und alles noch viel schlimmer machen, hat die GroKo zu Dutzenden herausgebracht. Das ist aber generell typisch für Merkels Stil. Die entsprechenden "Erläuterungen" kamen alle erst nachträglich. Lest z.B. das sehr interessante Buch von Robin Alexander "Die Getriebenen". Hier hat der Autor, der mit dutzenden Politikern und Beamten (bis hin zur Spitze) sprach, gezeigt, dass die anfänglichen konkreten Pläne (Schließung der Grenzen, Abweisen der Flüchtlinge ohne Papiere, keine "europäische Lösung", kein "Türkeideal") alle fertiggestellt waren, die Einheiten der Bundespolizei mit der entsprechenden Ausrüstung an der Grenze bereitstanden. Die Maßnahmen wurden in einer chaotischen Situation nur deshalb nicht durchgesetzt, weil niemand von Spitzenpolitikern die Verantwortung übernehmen wollte. Die Stories "Wie schaffen das", "Die Rechtslage verlangt das von uns", "Wir haben einen humanistischen Auftrag" usw. hat man sich dann nachträglich (z.T. viele Wochen später) ausgedacht, um von diesem Versagen abzulenken. Wir haben also einen Haufen miserabler Gesetze, deren Inhalt rein zufällig zustande gekommen ist. Wer stolz ist, so ein Gesetz ("die neue Rechtslage") vollständig umzusetzen, dem -- so glaube ich -- hilft auch kein Arzt mehr.
Sagen wir mal so, ich fand die Argumentation und die Ansprüche an die toughe Hurenunternehmerin mit Vergleich zum Schneider, der sich hier selbständig macht recht stringent und ich habe niemals angezweifelt, dass man von der Politischen Seite das typische beugbare Opferlamm vom Markt fernhalten möchte. Mehr noch: Diese Leute MÜSSEN hier ferngehalten werden, will man den Ladies auch nur Ansatzweise einen ernsthaft glaubhaften Selbständigenstatus abkaufen. Insofern hätte ich es ganz spannend gefunden, wenn der Dame nicht nach Ausspruch der kritisierten Worte das Mikro abgedreht worden wäre. So entsteht nämlich der Eindruck, dass man etwas aus dem Zusammenhang reisst und sie boswillig in eine Ecke stellt, die ihr nicht gerecht wird. Die Schlussfolgerung eines angeblichen Berufsverbotes teile ich nicht. Jeder größere Laden vermittelt bezahlbaren Wohnraum, jede Dame mit Sprachkenntnis findet Wohnraum in preiswerten Herbergen/Hotels. Praxisfremd sehe ich einzig die Einschätzung, dass man ausserhalb des Puffs besser vor Zuhältern geschützt ist, ebenso wie die Einschätzung, dass ne Hure günstigen Wohnraum von Anfang an finanziell stemmen kann. Vorwurf des Rassismus? Lächerlich. Übertreibt mal nicht.
DAS seh ich Ganz anders! Und ich meine mich zu erinnern, dass es schon Jemanden hier gab, der vor der perfiden Täuschung gewarnt hat!!! Er hatte wohl Recht! Ein uralter Trick in der Macht-Politik ist, den/die Gegner so lange wie möglich über die wahren Ziele im Unklaren zu lassen! So ist das mit der Flüchtlings-Geschichte genau so wie mit dem Euro. Nix mit Menschlichkeit oder Demokratie und Wohlstand! Der Schutz der Damen ... dass ich nicht lache. Es geht nur um Macht-Politik, Märkte und Einflußzonen. Freilich muss man dazu seine eigenen Leute "im Griff haben". So wird es gemacht ... Und ein wenig Frust mit Testosteron-Drang führt noch immer zu mehr - genau was passieren soll. Schließlich haben die ja Großes vor.