Hier aber auch in gross Britanien gibts es wirklich Leute die Nachdenken, In die Niederlande...ist prostitution fast egal wie Criminel sein...
Das Kachelmann-Unwort des Jahres! Gegen diese Wahl müßten sich die Damen Ackermann, Schwarzer et al., wenn sie glaubhaft wären, empören!
Nach nur lesen der Überschrift dachte ich an ein Gespräch mit einem Clubbetreiber in Rodenkirchen der alle DL ins Phantasialand einlud an einem Tag als der Club geschlossen blieb. Fand ich damals Super!!
Sexwork-Deutschland, Bundesverband Bei dieser Gründungsversammlung geht es nicht um einen Ausflug sondern um die Gündung eines Bundesverbandes von Sexdienstleisterinnen, die sich zusammen tun um für unsere Rechte, und damit auch eure Rechte zu kämpfen. Ich bitte euch deshalb, das zu unterstützen. http://www.sexwork-deutschland.de/Prostituierten-Vereinigung/Home.html Für alle, die nicht nur reden, sondern wirklich helfen wollen Es geht hier nicht um große Beträge, (wobei die natürlich auch willkommen sind ), aber wenn viele zumindest 5€ spenden, dann kann man damit schon viel bewegen und es hilft sehr beim Aufbau dieses Berufsverbandes. Vielen Dank an alle, die dabei helfen. LG Tanja
Sexwork Deutschland Liebe Tanja, ich werde jetzt als erstes einmal 100,- € auf das von Dir angegebene Konto überweisen, in der Hoffnung , es hilft. Ich bezweifle aber, das Ihr es schafft Osteuropäische "Manager" davon abzuhalten, deren Landsfrauen oder sogar "Geliebte Frauen" zur Prostitution zu zwingen. Ich habe mittlerweile so viele Rum/Buls kennengelernt, die einen "Mann/Freund" haben und dem Ihr schwer verdientes Geld abliefern müssen. Da ich aber ein Hoffnungsvoller Zeitgenosse bin, werde ich Euer Handeln genau beobachten und auch weiter unterstützen. Ich wünsche Euch viel Erfolg. DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT.
Ich war schon auf einigen Hurenkongressen und Tagungen, aber noch nie hab ich es erlebt, dass mehr als 5 aktive Sexdienstleisterinnen anwesend waren. Diese Tagungen waren immer dominiert von Beratungsstellen und deren Vertretern... Am Freitag Morgen füllte sich der Raum von Dona Carmen in der Frankfurter Elbestr mit Vertretern von Beratungsstellen, einigen Betreibern,Pro-Prostitution Interessierten, engagierten "Freiern" und vielen Kollegen/Kolleginnen immer mehr . Als es um ca 10 Uhr losging war alles bis auf den letzten Stuhl besetzt. Die Veranstaltung "Pro Prostituion" begann mit Vorträgen zur geplanten Konzessionierung von Prostitutionsstätten... Wenn das durchgeht, dann kommen harte Zeiten auf uns alle zu... Wir müssten uns alle wieder registrieren lassen. Sowohl Anbieterinnen wie Kunden müssen über aktuelle Gesundheitszeugnisse verfügen. Jede einzelne Anbieterin, selbst die, die in ihrer eigenen Wohnung arbeiten, müssten diese dann als Prostitutionsstätte anmelden. Das würde jeden Vermieter einer Wohnung, in der Prostitution ausgeübt wird automatisch zum Betreiber (mit allen Konsequenzen) machen, auch wenn er gar nichts davon wüsste. Eine Folge wäre, dass alleinstehende Frauen und alleinerziehende Mütter noch schlechter Wohnungen finden würden, da sich kein Vermieter der Gefahr aussetzen möchte unwissentlich Betreiber zu werden.... Es betrifft dann nicht mehr nur Kolleginnen sondern Frauen im Allgemeinen, die dem Generalverdacht ausgesetzt würden,"sie könnten ja, man weiß es nicht so genau"..... Es gab verschiedene weitere Beiträge zum Thema, und bei anschließenden Diskussionen gab es auch durchaus kontroverse Meinungen.... Als wir abends so gegen 18.30 Uhr zum Ende kamen, muss ich zugeben, war ich ganz schön platt. Trotzdem fand ich es toll, mich mit den unterschiedlichsten Kolleginnen näher unterhalten zu können... Gefreut hab ich mich aber mehr auf den Samstag, an dem wir uns unabhängig von Beratungsstellen und Interessierten an einem anderen Ort getroffen haben. Zusammen mit einer sehr guten Mo-deratorin haben wir das geschafft, was niemand wirklich glauben wollte. Kolleginnen aus fast allen Segmenten, Einsteigerinnen bis Frauen mit bis zu 30 Jahren Erfahrung im Job, Deutsche wie Migrantinnen haben sich zusammengefunden und in mehreren Runden mit modernster Tagungsmethodik erreicht, funktionierende Arbeitsguppen zu bilden, zu den verschiedensten Themen, die wir als wichtig erarbeitet haben. Wir werden uns in zeitlichen Abständen treffen, um weiter daran zu arbeiten "sichtbar" zu werden, und unsere Stimme zu erheben. Ich bin davon überzeugt, dass der Bundesverband Sexwork Deutschland auf einem guten Weg ist und Ergebnisse erzielen wird, die uns weiterbringen im Kampf für unsere Rechte. LG Tanja
Wir möchten uns bei allen bedanken, die uns unterstützt haben durch Geldspenden, Sachspenden, und mental... Spontan entstand diese Idee, und wir haben sie auch sofort in die Tat umgesetzt, auch wenn die meisten der Kolleginnen schon wieder auf dem Weg waren zum Plenum bei Dona Carmen und deshalb nicht mehr unterschreiben konnten. Danke an alle, die dabei waren Danke an alle die viel Zeit, Arbeit und Geld investieren Danke für persönliches Engagement__________________
Ja gut, aber spendest Du für Huren????? Ich zahle schon genug, wenn ich sie besuche und dieses ganze - sit venia verbo - Geschwafel steht in der Regel nur für schlechten Service entsprechender Frauen.
Hier nur eines der Beispiele, was auf uns zu kommt... Wie gut dass du nicht davon betroffen bist Dorian.Gray 35. Bundesdelegiertenkonferenz 26. - 28. April 2013, Berlin - Velodrom BTW-G-01-177 Bundestagswahlprogramm - Gleichberechtigung schaffen Änderungsantrag zu BTW-G-01 Zeile 177 bis 185 wird ersetzt durch: Das rot-grüne Prostitutionsgesetz hatte zum Ziel, den Bereich des Sexgewerbes zu entkriminalisieren. Doch trotz der Aufhebung der Sittenwidrigkeit, die von vielen Fachleuten begrüßt wurde, hat sich die Lebenswirklichkeit der Prostituierten nicht verbessert. Die Nutzung von Sexdienstleistungen geschieht auch unter vordergründig „sauberen und fairen“ Bedingungen in den meisten Fällen unter Verletzung der Menschenwürde. Menschen davor zu schützen, ist jedoch eine gesellschaftliche Verpflichtung. Es müssen Bedingungen geschaffen werden, die ein sicheres Arbeitsumfeld und eine soziale Absicherung zum Ziel haben. Da Prostitution in der Regel als selbstständiges Gewerbe ausgeübt wird, das besonderen Bedingungen unterliegt, sollten Schutzrechte, wie sie etwa auch jedem/r Arbeitnehmer/in zustehen, in einem eigenen Gesetz verankert werden, das der besonderen Situation von Prostituierten gerecht wird. Es sind u.a. folgende Regelungen erforderlich, um die Prostituierten zu schützen: • Prostituierte sind vor Anweisungen Dritter zu schützen, jede versuchte Einflussnahme muss verboten werden. Hierzu muss das eingeschränkte Weisungsrecht in §3, ProstG abgeschafft werden. BTW-G-01-177 Seite 1 / 3 • Das Mindestalter für Prostituierte ist bundeseinheitlich auf 21 Jahre festzulegen; • ein grundsätzlicher Kondomzwang ist einzuführen; • es wird eine polizeiliche Meldepflicht für Prostituierte eingeführt, in deren Rahmen eine Konzession zur Ausübung der Prostitution erteilt wird. • Konzessionen an Prostituierte werden nur vergeben, wenn sie erkennbar in der Lage sind, selbstbestimmt und damit im eigenen Interesse zu handeln. • Die Prostituierten werden zum eigenen Schutz verpflichtet, sich regelmäßig ärztlichen Untersuchungen zu unterziehen. • Der notwendige Sozialversicherungsschutz ist eigenständig, etwa nach dem Vorbild der Künstlersozialkassen, zu gestalten; die Finanzierung kann z.B. über Mindesttarife für Sexdienstleistungen erfolgen. • Hilfs-, Beratungs- und Ausstiegsangebote sind auszubauen und werden niederschwellig in der jeweiligen Heimatsprache angeboten. • Freier werden dazu verpflichtet, durch ein jeweils aktuelles ärztliches Zeugnis gegenüber Prostituierten eine gesundheitliche Unbedenklichkeit nachzuweisen. Freier, die Dienste von nicht konzessionierten Prostituierten in Anspruch nehmen oder sich weigern, der Prostituierten ein ärztliches Gesundheitszeugnis vorzulegen, werden strafrechtlich zur Verantwortung gezogen. Zur besseren Kontrolle von Bordellen müssen auch diese Betriebe und ihre Betreiber einer - regelmäßig zu erneuernden - Konzessionierungspflicht unterliegen. Das Vermieterprivileg (§ 180a Abs. 2 Nr. 2 StGB) muss abgeschafft werden, da derzeit die Ausbeutung durch den Wohnungsinhaber einer milderen Strafandrohung als die Ausbeutung durch den Zuhälter (nach § 181a Abs.1 Nr.1 StGB) unterworfen ist. Um Mietwucher zu unterbinden, dürfen nur ortsübliche Mieten für Gewerbeflächen erlaubt sein. Besondere Formen der Prostitutionsnutzung (Flatrate-Bordelle, Gang-Bang-Partys usw.) müssen verboten werden. Begründung: Seit der Einführung des Prostitutionsgesetzes hat sich die Lage durch den massiven Zustrom junger OsteuropäerInnen und MigrantInnen aus anderen Herkunftsländern, die sich aus wirtschaftlicher Not und nicht selten auf Druck der Familien, zur Prostitution gezwungen sehen, massiv geändert. Wachsende Konkurrenz unter Prostituierten hat zu Dumpingpreisen im Gewerbe geführt. In Großbordellen führen Mieten, Eintrittspreise und Steuern zu hohen Zugangskosten, so dass Frauen noch öfter als auf dem Straßenstrich Verkehr haben müssen, bevor sie selber etwas verdienen. Die selbstbestimmte Prostituierte, die auf Augenhöhe mit dem Freier verhandelt und von ihrem Lohn leben kann, ist eine Ausnahme. In der Realität gehen mehrheitlich sehr junge Frauen aus Südosteuropa, die in einem faktischen Abhängigkeitsverhältnis zu Zuhältern oder Bordellbetreibern stehen, aus wirtschaftlicher Not der Prostitution nach. Sie sind einem System ausgesetzt, in dem Gewalt, erhebliche gesundheitliche Beeinträchtigungen und sexuelle Ausbeutung an der Tagesordnung sind. In der Drogenprostitution bieten sich Frauen zu Dumpingpreisen an, um ihre Sucht zu finanzieren. Menschen vor dieser Art der Ausbeutung zu schützen, ist eine gesellschaftliche Verpflichtung und kann nicht Aufgabe weniger Beratungsstellen sein, die vor Ort meist nur die größte Not lindern können. Es müssen Bedingungen geschaffen werden, die ein sicheres Arbeitsumfeld und eine soziale Absicherung zum Ziel haben. Die im Antrage geforderte Konzession stellt sicher, dass die Prostituierten unter Polizeischutz stehen und nicht unter dem „Schutz“ des organisierten Verbrechens und der Zuhälter. Durch die Konzessionsvergabe an erkennbar selbstbestimmte Prostituierte, wird ausgeschlossen, dass Personen, die ihre Rechte nicht kennen, sexuell ausgebeutet werden. Die Verlängerung der Konzession ist an gesundheitliche Untersuchungen gebunden, die einen regelmäßigen Kontakt zu psychosozialen Beratungsstellen ermöglichen und eine Brücke zu Ausstiegsangeboten bauen. Auch das Problem, dass Freier selten erkennen, ob eine Frau zur Prostitution gezwungen wurde, könnte mit einer Konzessionspflicht umgangen werden: Das Anbieten oder die Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen bei einer Prostituierten mit Konzession wäre zukünftig legal, ohne Vorhandensein einer Konzession aber strafbar. Die Anzahl von Konzessionen, die in einem bestimmten Gebiet vergeben werden, sollte begrenzt sein. So könnte erwirkt werden, das Prostituierte mit ihren Einnahmen, von denen ein Teil in eine Prostitutions- Sozialkasse eingezahlt werden könnte, ihren Lebensunterhalt sichern können.
Keine Konzessionierung und die damit einhergehenden gesetzlichen Regelungen, die sowohl Anbieterinnen wie Kunden in die Illegalität drängen und kriminalisieren, nur weil sie Dienstleistung anbieten, bzw in Anspruchnehmen Regulierung ja, aber durch von Sexdienstleister/innen (Experten/innen) erarbeitete Regularien, die sich an de Realität und Praxis orientieren und nicht durch Branchenfremde Personen, die nur sehr selten die wirklichen Gegebenheiten werten und einschätzen können. Am vergangenen Wchenende "Pro Prostitution" haben wir uns getoffen und arbeitsfähige AG´s geschaffen, die an einem Gegenvorschlag der Sexarbeiterinnen arbeiten. Wir werden unsere Stimme erheben , denn es wird Zeit, dass man nicht mehr über uns spricht sondern mit uns! LG Tanja .
@Tanja Ich sehe das alles relativ locker und das, was Du da von den Grünen postest, ist ja erstmal nur ein Antrag und mehr nicht. Und wenn man sich die Forderungen so durchliest, so müßtest Du sie doch eigentlich begrüßen - oder nicht? Jedenfalls sehe ich das so und das ist auch der Stein des Anstoßes. Letztlich wird sich schon die Erkenntnis durchsetzen, daß man das, was man nicht verbieten kann, einfach erlauben muß(soll angeblich mal ein Papst gesagt haben). Die Grünen sind einfach auch immer wieder auf der Suche nach neuen Themen, insbesondere nachdem Angie ihnen auch noch die geliebte Atompolitik weggenommen hat.
Pressemitteilung 20.4.2013, Frankfurt am Main: Gründung einer Sexarbeiter-Vereinigung Mit mehr als fünfzig Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern fand am letzten Wochenende die Gründungsveranstaltung einer bundesweiten Vereinigung statt. Das Spektrum der Anwesenden reichte von Wohnungs-, Bordell- und Straßenprostituierten über Escortdamen, Callboys und Tantramasseurinnen bis hin zu Dominas. Die neue Vereinigung soll die Interessen von Sexarbeiterinnen gegenüber Politik, Medien und Öffentlichkeit vertreten. Ein weiteres Anliegen der Vereinigung ist es, ein realistisches Bild von Sexarbeit zu vermitteln. Anlass der Gründung sind die zahlreichen immer noch vorhandenen gesetzlichen Sonderverordnungen, die Sexarbeiterinnen in ihrer Arbeit behindern. Beispiele sind die Sperrgebietsregelungen und das Werbeverbot. Dazu kommt der lauter werdende Ruf aus Politik und Medien nach einer "Verschärfung des Prostitutionsgesetzes". Anstatt die Position der Sexarbeiterinnen zu stärken, droht eine deutliche Verschlechterung der Arbeitsbedingungen in der Branche. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung beschäftigten sich die Teilnehmer mit den brennendsten Themen rund um die Sexarbeit. Dies waren u.a. die Diskussion um eine Konzessionierung von bordellartigen Betrieben, Professionalisierung sowie bundesweite und internationale Vernetzung. Zum nächsten deutschlandweiten Treffen im Herbst dieses Jahres sind weitere Kolleginnen und Kollegen aus der Sexbranche herzlich aufgefordert, sich der Organisation anzuschließen. Weitere Infos unter Info@sexwork-deutschland.de Quelle Sexwork-Deutschland.de
Gemeinsam ... Hier ergibt sich quasi zwangsläufig eine Nahtstelle gemeinsamer Interessen und ich würde mir wünschen, dass SW und Freier gemeinsam gegen willkürliche Verkehrsregelungen ihre Stimme erheben. Leider läßt sich die amorphe Masse der Freier wohl kaum organisieren. Ich wünsche der neugegründeten Vereinigung Sexwork Deutschland viel Erfolg! Nicht zuletzt auch in unserem Interesse! Wir brauchen uns! Danke!
Ich spende nicht für Huren - ich spende aber sehr gerne dafür, dass sich Huren als Sexarbeiterinnen politisch in Versammlungen und Interessenvertretungen organisieren ... bei diesen ganzen rückschrittlichen Diskussionen, egal ob im Bekanntenkreis oder in den Medien, geht mir am meisten auf den Sack, dass alle nur über Huren reden, aber eigentlich nie eine Hure als legitime Interessensvertreterin ihre Kolleginnen zu Wort kommt ...
Da bin ich voll beim Tiejcher zumal wenn da wieder die übliche "Verschlimmbesserung" rauskommt. "Testläufe" hatten wir ja ... vielleicht ne Frage des Druckes und der Zeit. Für mich irgendwie erstaunlich, denn eigentlich sollte der Ur-Trieb doch stärker sein, als 2000 Jahre Indoktrination durch die Religion und Doppel-Moral! Da schließ ich mich an!
Evangelischer Kirchentag in Hamburg Hamburger Kirchentag Internationale Politik | Tag gegen Menschenhandel Donnerstag, 02. Mai 2013 Fischauktionshalle Große Elbstr. 9 22767 Hamburg 11.00-12.30 Moderne Sklaverei - Fakten und Handeln Eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit • Ruth Dearnley, Direktorin Stop the Traffik, London/Großbritannien • Prof. Dr. Dr. Thomas Schirrmacher, Vorsitzender Theologische Kommission Weltweite Ev. Allianz, Bonn Moderation: Detlef Pieper, Pastor, Hamburg 15.30-17.30 Zwangsprostitution - bei uns vor der Tür? Eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit Einführung • Sr. Dr. Dr. h.c. Lea Ackermann, Vorsitzende Solidarität mit Frauen in Not, Boppard-Hirzenach • Kabarettistischer Impuls Podium mit der Vortragenden und • Jörn Blicke, Leiter Fachkommissariat Menschenhandel LKA 650, Hamburg • Ruth Dearnley, Direktorin Stop the Traffik, London/Großbritannien • Frank Heinrich MdB, Berlin • Prof. Dr. Dr. Thomas Schirrmacher, Vorsitzender Theologische Kommission Weltweite Ev. Allianz, Bonn • Gaby Wentland, Vorsitzende Mission Freedom, Hamburg Moderation: Torsten Hebel, Schauspieler, Gründer und Leiter blu:boks, Berlin Undine Hamburg zeigt Flagge Anlässlich dieser Veranstaltung wurde Undine interviewt Sexarbeit ist mein Traumberuf "So viel du brauchst", der Gedankensprung zum Thema Prostitution fällt da nicht schwer. Und so beschäftigt sich am Donnerstag ein Diskussionsforum auf dem Kirchentag mit Zwangsprostitution. Auf der Veranstaltung debattieren Hilfsorganisationen, ein Theologe, ein Polizeibeamter und ein Schauspieler über Zwangsprostitution. Auf dem Podium sitzen unter anderem der Theologe Thomas Schirrmacher als Vertreter des Dachverbandes der Evangelikalen, der Evangelischen Allianz, sowie Gaby Wentland von der Hilfsorganisation "Mission Freedom", Leiterin einer evangelikalen Gemeinde in Hamburg. Evangelikale sind unter anderem für eine strikte Sexualmoral bekannt. Sexarbeiterinnen selbst, die zuständige Gewerkschaft oder eine Beratungsstelle für Prostituierte sind nicht auf dem Podium. Wir haben die Sexarbeiterin Undine in ihrem Studio getroffen und mit ihr über die Arbeitsbedingungen und das gesellschaftliche Bild von Prostituierten gesprochen. Sie ist Physikerin und hat ihr Studium durch Strippen finanziert, heute arbeitet sie hauptberuflich als Sexarbeiterin. Undine, wie ist denn das Bild der Prostituierten in der Gesellschaft Ihrer Meinung nach? Undine: Das Bild in der Gesellschaft ist leider immer noch, dass der überwiegende Teil von uns Opfer ist und geschützt werden muss. Das stimmt so gar nicht. Der weit überwiegende Teil macht seinen Job in irgendeiner Form gerne: Natürlich gibt es in der Sexarbeit, genau wie in allen anderen Berufen, Motivationen von "irgendwie muss ja das Geld reinkommen" bis hin zu "Ich liebe meinen Job und ich mache den seit Jahrzehnten unheimlich gern". Die Zahl der tatsächlichen Opfer liegt eher im Promille-Bereich. Natürlich muss denen geholfen werden, das ist ganz klar, aber nicht auf Kosten der großen Masse der Sexarbeiterinnen, die ihren Job behalten wollen. Schwierige Faktenlage Was ist denn die Konsequenz aus diesem gesellschaftlichen Bild, dass man allen Sexarbeiterinnen helfen muss? Undine: Wir sind immer noch nicht rechtlich gleichgestellt mit anderen Berufen. Es gibt zahlreiche Sondergesetze für uns. Vor allem in den Landespolizeigesetzen gibt es immer noch zahlreiche Paragrafen, die uns betreffen. Zum Beispiel in München - was ein ganz unrühmliches Beispiel ist - geht die Polizei in die Bordelle und holt die Frauen während der Aktion aus den Betten, um zu überprüfen, ob sie polizeilich gemeldet sind. Da schürt ein Kontrollbedürfnis einen zusätzlichen Kontrollbedarf. Das kann einfach nicht sein. Wir werden massiv in unserer Arbeit behindert und das hilft uns ganz sicher nicht. Wie sehen Sie denn Ihren Beruf selbst? Undine: Ich mag meinen Beruf sehr gerne! Ich bin seit 20 Jahren in dieser Branche und es ist immer noch mein Traumberuf. Ich gehöre zu den Leuten, die sich schon mit 14, 15 Jahren vorstellen konnten in den Beruf zu gehen, und auch das ist gar nicht so selten, wie es häufig dargestellt wird. Welche Gesetze müssten Ihrer Meinung nach möglichst schnell geändert werden? Undine: Wir wünschen uns, dass sämtliche Sonderparagrafen außerhalb des Prostitutionsgesetzes gestrichen werden. Wir sind genug dadurch geschützt, dass Gewalt strafbar ist, dass Zwang strafbar ist, dass Nötigung strafbar ist. Vor allen Dingen sollten sich die Befugnisse der Polizei in einem Rahmen halten, in dem das in anderen Branchen auch üblich ist. Wir wollen - was ganz wichtig ist - eine formale Anerkennung von Sexarbeit als freier Beruf. Die Tätigkeit ist ganz klar eine freiberufliche Tätigkeit und da gäbe es eine große gesellschaftliche Anerkennung, wenn wir in den Katalog der freien Berufe aufgenommen würden. Sie sind also nicht als Freiberufler anerkannt, zahlen aber trotzdem Steuern. Wie ist das offiziell geregelt? Undine: Es ist tatsächlich so, dass man sich auch keinen Gewerbeschein holen kann, weil es offiziell eine Tätigkeit ist und keine Berufsbezeichnung. Wir müssen uns eine Steuernummer holen und auf die Weise unsere Arbeit als "andere Tätigkeit" beziehungsweise "zusätzliche Einnahmen" verbuchen. Es gibt Richtlinien für die Kommunen uns keinen Gewerbeschein auszustellen. Und welche Gesetze oder Richtlinien sind aus Ihrer Sicht außerdem problematisch? Undine: Es besteht die Möglichkeit für Kommunen, einzelne Gebiete oder auch das komplette Stadtgebiet als Sperrgebiet zu deklarieren. Das heißt, dort darf keine Prostitution stattfinden. Manchmal ist das auf Straßenprostitution beschränkt, manchmal geht es weiter. Da kann ich als Beispiel auch wieder München nennen: Dort ist im größten Teil des Stadtgebietes keine Sexarbeit erlaubt. Das heißt, man darf dort nicht mal einen Kunden, der dort wohnt, zu Hause besuchen oder in seinem Hotelzimmer. Das ist meiner Meinung nach mit nichts zu rechtfertigen, denn das stört niemanden. Und selbst da, wo Straßenprostitution stattfindet, wie hier in St. Georg, finden ja nur Gespräche auf der Straße statt. Es ist ja nicht so, als würde hier auf der Straße etwas vollzogen werden, sondern da unterhalten sich Männer und Frauen miteinander und gehen dann irgendwo anders hin. Wo ist denn in Hamburg Sperrgebiet? Undine: St. Georg ist Sperrgebiet, St. Pauli ist Sperrgebiet. Also die klassischen Prostitutionsbezirke, das Hafengebiet und das Bahnhofsgebiet. Dass in St. Georg irgendwann mal keine Prostitution mehr stattfindet, ist völlig illusorisch. Das weiß die Polizei, das wissen die Beratungsstellen, das weiß jeder, aber trotzdem werden wir hier drangsaliert. Wie genau sieht die "Drangsalierung" dann aus? Undine: Es werden relativ willkürlich Polizeikontrollen durchgeführt, es werden Bußgelder für die Frauen verhängt. Es gibt hier Frauen auf der Straße, die teilweise Tausende von Euro Bußgelder angesammelt haben und natürlich keine andere Möglichkeit sehen diese Bußgelder abzuzahlen, als sich wieder auf die Straße zu stellen, wobei sie wieder neue Bußgelder kassieren. In St. Georg gibt es die sogenannte Kontaktverbotsverordnung für die Kunden von Sexarbeiterinnen. Mittlerweile ist es hier auch Männern verboten, die Frauen auf der Straße anzusprechen. Das führt dazu, dass auch die ein Ordnungsgeld bekommen. Dadurch hat sich in St. Georg die Kundenstruktur so verändert, dass da häufiger Leute unterwegs sind, die nicht so toll für die Frauen sind. Was ich zumindest gehört habe, ich selbst arbeite ja nicht auf der Straße, dass die "guten Freier" weg bleiben. Das heißt, die Sexarbeiterinnen auf der Straße müssen sich mit Kunden abgeben, die sie normalerweise ablehnen würden. Vor ein paar Wochen hat es ein bundesweites Treffen von Sexarbeiterinnen in Frankfurt gegeben - was ist dabei rausgekommen? Undine: Wir haben uns mit über 50 Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern dort getroffen, um eine arbeitsfähige Struktur auf die Beine zu stellen. Wir haben da verschiedene Arbeitsgruppen gebildet, die verschiedene Themengebiete bearbeiten: Rechtsthemen, Integrationsthemen, Pressearbeit und Fortbildungen. Wir werden uns im Herbst wieder treffen und wollen dann formal einen offiziellen Verband oder Verein gründen. Was wollen Sie mit einem eingetragenen Verein erreichen? Undine: Wir wollen Sexarbeiterinnen und Sexarbeitern eine Stimme in der Gesellschaft und in der Politik geben. Da wird sehr viel über uns geredet, aber sehr wenig mit uns. Die Beratungsstellen leisten vielerorts zwar gute Arbeit, aber es ist ja tatsächlich schwer für Politiker und Journalisten an Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter dran zu kommen, die nicht in einer Notlage sind und sich an Beratungsstellen wenden müssen, sondern die selbstständig, freiwillig und gerne in dem Beruf arbeiten. Finden Sie so eine Veranstaltung wie das Diskussionsforum auf dem Kirchentag grundsätzlich falsch? Undine: Ich finde es nicht falsch, wenn Menschen sich Gedanken darüber machen, wie man die Situation der Sexarbeiterinnen verbessern kann. Ich wünschte mir nur, sie würden mit uns darüber reden und nicht versuchen, uns alle "zwangszuretten", ob wir wollen oder nicht. Die Veranstalter werden ihre eigenen Motive haben, unter sich zu bleiben. Ich glaube, dass viele der Besucher es sogar wirklich gut mit uns meinen, dort dann aber leider krass fehlinformiert werden. Das Gespräch führte Helene Buchholz Quelle NDR.de
Initiative von Kolleginnen, unterstützt durch verdi und Beratungsstellen in Hamburg http://blog.lady-tanja-hamburg.de/?p=2327 Kirchentagsflyer die sie vor Ort an die Teilnehmer verteilt haben. Sexworker werden auch künftig sichtbar sein! Respekt diesen Kolleginnen LG Tanja