K5 Relax Club, Prag

Dieses Thema im Forum "Reisespaß & Ausland" wurde erstellt von Tomto, 7. August 2012.

  1. Tomto

    Tomto Stammschreiber

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    Tomto goes Prag Teil III (K5 Relax Club, 02.06.12)

    Link zum Hauptbericht: https://www.freiercafe.net/showthread.php?t=21199


    Gegen 23 Uhr geht es vom AAA-Club wieder entlang Korunni zurück in Richtung Altstadt. Nach 15 Minuten erreiche ich den

    K5 Relax Club
    www.k5relax.com
    Korunni 5
    120 00 Prag 2

    Öffnungszeiten täglich von 16-04 Uhr.

    Der Club beansprucht einen kompletten fünfstöckigen Altbau für sich. Direkt hinter der Eingangstür wartet wieder ein Sicherheitsmann mit der üblichen Kontrolle per Metalldetektor, danach gehts in einem altmodischen Altbaufahrstuhl ins oberste Stockwerk. Am Counter empfängt mich der Manager, der sich als mein persönlicher Betreuer vorstellt, und so ziemlich jedes Klischee eines schwulen italienischen Frisörs erfüllt. Er ruft mir erstmal eine Frau herbei, die mich kurz herumführt. Sie zeigt mir den Barbereich, die Sauna und eines der aufwendig eingerichteten Zimmer, ehe sie mich wieder abliefert. Währende der ganzen Runde spricht sie emotionslos 5-6 Worte, jeder Schritt und jede der übertriebenen Gesten wirkt wie sorgfältig einstudiert. Wieder angekommen erklärt mir der Manager die Optionen:

    Option 1: kostet nichts. Ich würde in eines der Zimmer gebeten, und er würde mir, nachdem ich ihm meine ungefähren Wünsche genannt habe, einige der verfügbaren Frauen vorstellen. Wie in einem Wohnungspuff halt.

    Option 2: ich dürfte die heiligen Hallen betreten, und alle Angebote des Clubs wahrnehmen. Kostenpunkt 500czk (20 Euro).

    Natürlich kommt für mich nur Option 2 in Frage. Ich bekomme einen Schlüssel ausgehändigt, auf den alle Kosten gebucht werden, und werde nach drinnen gebeten. An einem Tisch wird mir bei einem spendierten Getränk alles weitere erklärt. Die Getränkepreise sind hoch, selbst für deutsche Verhältnisse, aber noch knapp unter Abzocke. Softdrinks (0,2l) 105 czk (4 Euro), Vodka (0,04l) 180 czk (7 Euro), der Longdrink dann halt die Summe davon. Essen gibt es à la carte, der Laden rühmt sich mit seinem guten Restaurant. Das Essen wird direkt an den Tisch geliefert. Preise habe ich mir keine gemerkt, aber es sah am Nebentisch verdammt lecker aus, und dürfte dementsprechend gekostet haben.

    Der Raum ist sehr klein, bei mehr als 30 männlichen Gästen dürften es hier schon eng werden. Vielleicht gibt es auch noch Seitenräume, die ich übersehen habe. Die niedrige Decke, von der auch noch Tücher herabhängen, verstärkt den Eindruck von Enge noch. Die Möblierung besteht aus schlichten roten Ledersofas mit Tischen, in einer Nische befindet sich eine Bar mit ca. 10 Hockern, in einer Ecke ein Podest für Table-Dance. Das wars. Die Dekoration ist eher orientalisch gehalten, es dominiert schwarz und gold. Gesamteindruck auch hier eher der eines großen Wohnzimmers.

    Bei meinem Eintreffen sind vielleicht 10 Gäste da, eine größere Gruppe Türken im Anzug, die sich Essen bestellen, und ein paar einzelne Gäste gemischter Herkunft. Wahrscheinlich alles Touristen oder Geschäftsleute. Daneben tummeln sich im Barraum geschätzte 20 Frauen in Abendgarderobe. Die meisten stehen, ein paar sitzen an der Bar. Obwohl zweifellos auch hier viele Tschechinnen anwesend sind, ist es doch deutlich internationaler, als in den bisher von mir in Prag besuchten Clubs. Insgesamt wirken die Frauen attraktiver, aber auch professioneller (um nicht zu sagen nuttiger). Von der Ausstrahlung eher das, was man im Escort als Abendbegleitung erwarten würde. Die meisten sind mindestens 1.70m, und das Altersspektrum ist eher um die 22-30 Jahre angesiedelt, mit ein paar Ausreißern nach oben und unten. Exotinnen jeder Coleur habe ich nicht gesichtet, auf sonstige Besonderheiten werde ich später noch hingewiesen.

    Unter den Tischen gibt es herausziehbare Touchscreens, auf denen man sich Fotos der Frauen, ihre Herkunft, Vorlieben und Servicespektrum näher anschauen kann. Echt eine geniale Erfindung. Die Servicepreise liegen für 30 Minuten bei 2400czk (100 Euro), die Stunde schlägt mit 3900 czk (160 Euro) zu Buche.

    Das alles erklärt mir mein persönlicher Betreuer. Er bittet auch darum, die Frauen nicht direkt anzusprechen, sondern sich an ihn zu wenden, denn einige Frauen haben auch schon vereinbarte Termine. Dann läßt er mich allein, und ich kann mich endlich mal in Ruhe umschauen. Aber nicht lange, denn wie mit der Stoppuhr abgemessen, kommt er pünktlich alle 15 Minuten wieder zu mir, und erkundigt sich nach meinem Befinden.

    Dieses Stoppuhr-Feeling ist auch der Haupteindruck, den ich gewinne, während ich mich umschaue. Der Laden ist absolut hundertprozentig perfekt durchorganisiert. Personal und Frauen bewegen sich wie in einem Uhrwerk auf festgelegten Bahnen zu festgelegten Zeiten durch den Raum. Man muß es gesehen haben, und kann den Eindruck kaum beschreiben. Es war jedenfalls so mit das skurrilste, was ich in den letzten Jahren gesehen habe.

    Ein paar Frauen sitzen mit Männern zusammen, in den Vorgesprächen scheint keine Hektik oder Drängelei zu herrschen, was mich bei dem Gästeaufkommen nicht wundert. Zwei Pärchen sehe ich aufbrechen, die Herren sind nach knapp 20 Minuten bekleidet wieder da. Mit kleinen Pausen gibt es Tabledance-Darbietungen. Den meisten Tänzerinnen sieht man an, dass das eher ein notwendiges Übel für sie ist, und so sonderlich toll war keine davon. Zwei Frauen bieten eine sehr kuriose Lesbenshow im Nonnenkostüm, später kommt auch noch Kerzenwachs zum Einsatz.

    In regelmäßigen Abständen beehrt mich mein persönlicher Betreuer wieder. Er versucht herauszufinden, worauf ich so stehe, und ich frage ihn, mehr aus der Not heraus, nach der ein oder anderen Frau aus. Er rät mir von jeder davon ab. Ein blondes polnisches Topmodell würde er (Zitat) "eher den Türken empfehlen". Fast habe ich den Eindruck, dass er mir eine ganz bestimmte Frau aufs Auge drücken will, die er mir auch zweimal direkt empfiehlt. Aber ich will ja eigentlich gar nicht, das kann ich ihm nur schlecht so direkt sagen. Sie ist auch eher die unscheinbare graue Maus, und wirkt etwas deplaziert zwischen den anderen Frauen, dazu so ziemlich die kleinste im Laden. Es ist aber gut möglich, dass sie für mich den perfekten Service geboten hätte, denn von der Nerverei abgesehen, schien der Manager seinen Job zu verstehen. Aber nach dem mittlerweile fünften Wodka-O kann ich jeden Gedanken an ein Zimmer eh vergessen, vom Preis mal ganz abgesehen.

    Nach der dritten Interviewrunde, als ich mich immer noch nicht entschieden habe, fährt er schwerere Geschütze auf. Ich soll mir doch heute mal etwas besonderes gönnen, die wären natürlich nicht hier im Barraum, aber er kann mir in einem Nebenraum gern die anwesenden Shemales vorstellen. Das hätte er in Deutschland gesehen, und würde dort sehr gut laufen (er bezog sich dabei wohl auf das Pascha in Köln.) Dafür habe ich dann doch noch nicht genug getrunken, ich lehne dankend ab.

    Mittlerweile bin ich etwa eine Stunde da, fühle mich deutlich angetrunken, und der Typ geht mir tierisch auf die Nerven. Immerhin auch eine geschickte Taktik, solche Leute wie mich wieder loszuwerden, ohne unhöflich zu sein. Um mich herum wuseln immer noch Personal und Frauen auf einstudierten Bahnen einem Heer von Robotern gleich durch den Raum. Ich zahle meine paar Getränke (2 Wodka-O und eine Cola) und den Eintritt, und darf insgesamt 1200 czk (48 Euro) berappen. Ein teurer Spaß, aber keine unangenehme Überraschung. Um die Preise wurde nie ein Geheimnis gemacht, die Karte liegt auf jedem Tisch. Trotz keiner Buchung sind alle weiterhin so freundlich und zuvorkommend, wie es nur irgendwie geht.

    Gegen 0:30 Uhr wieder an der frischen Luft, mache ich mich nochmal auf den Weg Richtung Altstadt zum Wenzelsplatz.

    Fazit: Perfekt durchorganisierter Laden, der auf absolute Kundenzufriedenheit ausgerichtet ist, wenn man denn dafür zu zahlen in der Lage ist. Die Homepage bietet noch einige Eindrücke, was an zusätzlichem (nicht nur horizontalem) Service möglich ist. Von der Organisation eines Jagdausfluges bis zum Golftrainer, nichts scheint unmöglich. Der Club an sich ist edel und teuer, aber kalt und ohne Seele. Die Anzahl meiner Bekannten, die hier einen tollen Abend verbringen könnten (und das ohne sich zu ruinieren), halte ich für sehr überschaubar. Aber man hats halt mal gesehen.
     
    Phallygula, moravia, RanjeetMawari und 7 andere danken dafür.